SubramanyaOh Subrahmanya
Oh General der göttlichen Kräfte! Oh Zerstörer des Bösen!
Oh Karttikeya, Sohn von Shiva!
Sechs Funken von Shankaras Feuer!
Oh Gott des Krieges!
Sei gegrüßt.
Du bist die Kraft der Weisheit,
der Wahrheit, des Guten und der Gnade.
Alle Kräfte der Männlichkeit
sind Deine Kraft.

Sharavanabhava Pahiman.
Karttikeya Rakshamam

Der Dämon Taraka terrorisierte die Götter (Engelswesen) sehr. Er verjagte sie aus dem Himmel. Alle Götter gingen zu Brahma. Brahma sprach: „Oh Götter, ich kann Taraka nicht zerstören, da er durch ernsthaftes Tapas meine Gnade erhalten hat. Aber ich mache euch einen Vorschlag: bittet Cupido (Kama Deva, Liebesgott) um Hilfe. Bittet ihn, Shiva, der jetzt in seinem Yoga-Samadhi verweilt, zu veranlassen, Parvati zu heiraten. Ein wundervoller Sohn, Subrahmanya oder Karttikeya wird ihnen dann geboren werden. Dieser Sohn allein kann die Dämonen (Asura) zerstören.“ Indra bat Kama mit seiner Frau Rati und ihrem Bekannten Vasanta, dem Frühling, zum Berg Kailash, dem Aufenthaltsort von Shiva, zu gehen. Sofort machte sich Kama zusammen mit Rati und Vasanta auf zum Berg Kailash. Der Frühling kam sofort. Hinter einem Baum versteckt schoss Kama seine blumenreichen Pfeile der Leidenschaft auf Shiva, gerade als Parvati Ihm Blumen in die Hand gab. Sobald Parvatis Hände die Hände von Shiva berührten, spürte Er ein erregendes Gefühl. Shiva fragte sich, wer oder was Sein Yoga gestört hatte. Er schaute sich um und erblickte Kama hinter einem Baum. Shiva öffnete Sein drittes Auge und Cupido verbrannte durch das Feuer seines dritten Auges zu Asche. So wurde aus Kama Deva, dem Gott des Wunsches und der Begierde, Ananga – der Körperlose. Nachdem Kama Deva verbrannt war, erfuhr Shiva in Seiner yogischen Vision, dass die Geburt von Subrahmanya absolut notwendig war, um den  mächtigen Taraka zu zerstören. Er hatte Sein Licht dem Feuer übergeben, welches es in die Ganga warf, da es nicht in der Lage war, es zu halten. Die Ganga wiederum warf es zurück in einen Reisigwald, wo Karttikeya (Subrahmanya), der Reisig- Geborene (Shara-Janma), geboren wurde. Er wurde der Führer der himmlischen Heerscharen und der Zerstörer von Tarakasura, genau wie Brahma es  vorhergesehen hatte.

Eine Inkarnation Shivas

Subrahmanya ist eine Inkarnation Shivas. Alle Inkarnationen sind Manifestationen des einen Höchsten Herrn. Subrahmanya und Krishna sind ein und derselbe. Krishna sagt in der Gita: „Senaninam Aham Skandah (unter den Generälen bin ich Skanda).“ Gott manifestiert sich von Zeit zu Zeit in verschiedenen Namen und Formen, um Dharma wieder herzustellen und das Böse zu bestrafen. Subrahmanya ist eine Projektion des Bewusstseins von Shiva. Er ist die Energie Shivas. Valli und Deivayanai sind Seine beiden Frauen. Sie repräsentieren Seinen Willen und Seine Handlungskraft. Wie Hanuman ist er in diesem Kali-Yuga ein Pratyaksha Devata. Er verleiht Seinen Anhängern schon bei der geringsten Ergebenheit materiellen und spirituellen Wohlstand sowie Erfolg bei allen Unternehmungen. Guha, Muruha, Kumaresa, Karttikeya, Shanmukha (der mit den 6 Gesichtern), Subrahmanya, Skanda, Velayudha (der den Speer trägt) sind alles Synonyme.

Der Gott der Natur

Shanmukha, das Licht der Lichter und das innerste Selbst aller Wesen, wird in
Seiner Form mit 6 Gesichtern und 12 Händen verehrt. Die Verehrung von
Subrahmanya ist mehr oder weniger beschränkt auf Südindien, obwohl er den
Hindus im übrigen Teil Indiens als Karttikeya nicht unbekannt ist. Die Tamilen
haben einen lebendigen Glauben an Subrahmanya und lieben Seine Lilas ebenso wie die Nordinder und südindischen Vaishnavas Krishnas göttliche Spiele lieben.
Die Verehrung von Skanda ist weit verbreitet im Süden Indiens und auf Ceylon.
Fast jede Stadt im Süden hat Shanmukha einen Tempel gewidmet. Die Tamilen
nennen Shanmukha Muruha. Muruha ist der tamilische Ausdruck für den Gott der Natur, genau wie Vayu, der Gott des Windes und Varuna, der Gott des Wassers.
Subrahmanya Tempel gibt es überall in Südindien. Es sind Orte von natürlicher
Schönheit, die die Seele beruhigen. Einige der Orte, an denen es Skanda Tempel gibt, sind sehr berühmt. Jeder dieser Tempel hat seine eigene Legende.

Die berühmten Subrahmanya Tempel in Südindien sind Tiruchendur, Palani,
Thirupparankundram, Swamimalai, Thiruthanigai, Thirupporur, Udipi, und Alagar
Koil. Fast alle kleinen Hügel in Südindien, besonders in Tamil Nadu, haben einen
Subrahmanya Tempel.
Subrahmanya zeigte seine Bala Lilas (göttliches Spiel als Kind) in Tiruchendur
und erreichte Samadhi in Kathir gamam, in der Nähe von Jaffna, Ceylon. Jedem
Seiner Anhänger, der mit Glaube, Hingabe und Ehrfurcht nach Kathirgaman geht
und 2 oder 3 Tage im Tempel bleibt, gibt Subrahmanya Seine Vibhuti (Kräfte; Fähigkeiten) in Form von Anweisungen. Der Gläubige macht mystische Erfahrungen.
Jedes Jahr wird an Skanda Shashti ein großes Fest im Tempel veranstaltet.
Berge von Kampfer werden bei dieser Gelegenheit verbrannt. Aus diesem
Anlass versammeln sich Tausende von Menschen.
An Skanda Shashti, dem Tag, an dem Subrahmanya den Dämonen Taraka tötete, werden riesige Feste mit großem Prunk und Pomp an verschiedenen Orten in Südindien gefeiert. An diesem Tag halten Gläubige Gottesdienst ab, singen Bhajans und Kirtan in geradezu überwältigendem Ausmaß. Tausende werden großzügig verpflegt. Viele unheilbare Krankheiten werden geheilt, wenn man Palani besucht und dort den Gott verehrt. In Südindien werden Subrahmanyas kosmische Spiele auf Freilichtbühnen gezeigt.

Heilige Schriften, die Skanda preisen

Von den 18 Puranas handelt die Skanda Purana von der Inkarnation und den Lilas Skandas und Seinem Sieg über den Dämonenkönig Surapadman. Die Purana erzählt
auch die Geschichte von Seiner Hochzeit mit Valli und Deivayanai. Sie preist
weiterhin den Ruhm von Skanda und Seine Größe und zeigt die verschiedenen
Attribute und Funktionen des Gottes. Jede Episode, die in der Purana erzählt
wird, hat eine esoterische Bedeutung. Verehrer und Gläubige Subrahmanyas
nehmen diesen Text zum regelmäßigen Svadhyaya (Selbststudium).
In der tamilischen Literatur findet man zahlreiche Schriften, die von Skanda
handeln. Tatsächlich wurde Subrahmanya nicht nur als Gott der Natur verehrt,
sondern auch als der Gott, der die tamilische Sprache an den Rishi Agastya gab.
Zu den ältesten noch vorhandenen tamilischen Arbeiten gehört Thirumurugatrupadai (Anleitung für Aspiranten bezüglich der Verehrung Skandas). Der Autor dieses Buches war Nakkeerar, ein berühmter Dichter jener Zeit. Wer dieses Buch täglich liest und Puja abhält, wird von allen Sünden befreit und erreicht alles sowohl in diesem wie auch im nächsten Leben.

Der Heilige Arunagirinathar hat uns mehr als tausend Lieder zur Verehrung
Shanmukhas hinterlassen. Diese Lieder sind bekannt als Thiruppugazh (Preisungen des Herrn). Jedes Lied ist voller Würde und bewegt die Seele. Derselbe Heilige hat der Welt ein weiteres Buch hinterlassen, nämlich Kandar Anubhuti (Gottesverwirklichung und wie wir sie erhalten können) und Kandar Alankaram. Diese sind so wirkungsvoll, dass die regelmäßige Wiederholung mit Vertrauen, Hingabe und Liebe alle Segnungen bringt, die man sich nur vorstellen kann.
Später hat ein anderer Heiliger, Kumaragurupara Swamigal, ein langes Gedicht
zur Verehrung Shanmukhas verfasst. Dieses ist bekannt als Kandar Kali Venba.
Es gibt auch noch andere Gedichte, die als Pillai Tamizh bekannt sind.

Die Gestalt Shanmukhas

Oft verkörpern die Beschreibungen und Legenden über Subrahmanya, wie in
allen mythischen Berichten und Erzählungen, verschiedene esoterische Wahrheiten.
Subrahmanya hat sechs Gesichter. Er hält einen Speer, den Vel, und
reitet auf einem Pfau. Der Pfau steht auf einer schwarzen Schlange. Ein Hahn ist als Emblem in seiner Fahne. Er hat 2 Frauen: Valli und Deivayanai. Er ist der Sohn von Shiva. Er kam aus Shivas drittem Auge in Form von Feuer oder Licht. Seine Ziele waren die Zerstörung des großen Asura Surapadma, der mit seinen Helfern Indra und andere Engelswesen versklavte. Subrahmanya heiratete Deivayanai, die Tochter von Indra. Auf Ratschlag von Narada heiratete Er auch Valli, die Pflegetochter des Jägerkönigs Nambi, nachdem Er ihre Hingabe intensiv getestet hatte. Schon als Junge sperrte Subrahmanya Brahma wegen seiner Unwissenheit über die Bedeutung des Pranava Mantras ein und ließ ihn nur auf Bitten Shivas wieder frei. Übrigens erklärte er Shiva auch die Bedeutung dieses Mantras.
All diese Legenden sind hoch geschätzte, interessante Details und werden von
Subrahmanya Bhaktas hingebungsvoll gehegt und gepflegt.
Vom esoterischen Standpunkt aus betrachtet ist Subrahmanya der Gott, der
sich inkarnierte, um die Intelligenz der Menschen zu erhellen und sie von den
verschiedenen Arten der Unwissenheit zu befreien, die die Wahrheit vor ihnen
verbirgt. Dieser Subrahmanya stammt aus Shivas drittem Auge und ist ein
Symbol für die Inkarnation der reinen Intelligenz, denn Shivas drittes Auge ist
bekanntlich das Auge des Wissens.
Die sechs Köpfe Subrahmanyas stehen für die sechs Chakras. Sie stellen auch die fünf Sinne und den Geist dar. Sie repräsentieren ebenfalls die sechs Attribute von Bhagavan (Gott): Jnana (Weisheit), Vairagya (Leidenschaftslosigkeit), Bala (Stärke), Kirti (Ruhm), Sri (Gesundheit und Wohlstand) und Aishvarya (göttliche Macht). Sie zeigen, dass er die Quelle der vier Veden, Vedangas und der sechs
Philosophieschulen ist und dass Er die fünf Jnana Indriyas (Sinnesorgane) und
den Geist kontrolliert. Das bedeutet, dass Er der Virat Purusha (kosmisches
Bewusstsein) mit unzähligen Köpfen ist. Sie symbolisieren, dass Sein Kopf überallhin gedreht ist (Viswathomukha) und Er allgegenwärtig ist. Die sechs Köpfe zeigen, dass Er allmächtig ist und dass Er sich vervielfältigen und jede Form annehmen kann, die er möchte. Die sechs Gesichter zeigen, dass er nach allen vier Seiten präsent ist, auch nach oben und unten.
Die zwölf Arme stehen dafür, dass Er alleine erschafft, erhält, zerstört, versteckt
und segnet – tatsächlich alles in der Welt tut.
Valli, Daivayanai und der Vel stehen für Iccha Shakti (Willenskraft), Kriya Shakti
(Kraft des Handelns) und Jnana Shakti (Kraft der Erkenntnis). Die Tatsache, dass die Kräfte des Wunsches und der Handlung zu seiner Seite stehen und dass ausschließlich Jnana Shakti, die Kraft der Weisheit, an seiner Brust verwahrt wird, zeigt, dass die Weisheit das Allerwichtigste ist und dass sie niemals von Ihm getrennt sein wird.

Valli und Deivayanai

Subrahmanya heiratete Valli gemäß den Gesetzen der Gandharvas. Er erhielt dazu keine Erlaubnis ihrer Eltern. Das zeigt auch, dass Valli seine Wunschkraft
repräsentiert. Seine Heirat mit Deivayanai fand nach dem Sieg über die Asuras
statt. Aus Dankbarkeit gab Indra Ihm seine eigene Tochter Deivayanai zur Frau.
Die Hochzeit wurde gemäß den vedischen Riten vollzogen. Daran sieht man, dass Deivayanai Seine Handlungskraft ist.
Deivayanai und Valli symbolisieren auch die zwei Arten von Anhängern unter
denjenigen, die nach Moksha, Freiheit durch Vereinigung oder Einheit mit dem
Höchsten, streben. Die einen befolgen rigoros und ernsthaft die Anordnungen
und die Lehren der vedischen Schriften. Sie sind Anhänger von Vaidik Karmas,
der vedischen Rituale. Sie werden durch Deivayanai symbolisiert, die Subrahmanya nach regulärem orthodoxen Ritus heiratete. Die anderen sind leidenschaftliche Bhaktas, die Gefühlen und Emotionen mehr beimessen als Regeln und Gesetzen.
Sie werden durch Valli repräsentiert, die als Pflegetochter Nambis, dem König
der Jäger, aufwuchs. Subrahmanya heiratet sie nach den Gebräuchen der
Gandharvas und der Paisachas. Er beteuert Seine Liebe, indem Er sie umwirbt
und benutzt Seine Kräfte, indem er ihre Verwandten bekämpft, die versuchen,
Ihn zu behindern.

Der Speer

Auf dem Bild hält Subrahmanya einen Vel (Speer) in der Hand, so wie Shiva den
Dreizack (Trisula) hält. Dies ist ein Emblem der Macht und zeigt, dass Er der Herrscher des Universums ist. Die Anhänger von Subrahmanya huldigen dem Speer.
Der Speer wurde Subrahmanya von Parvati gegeben, der Verkörperung von Shiva und Shakti. Der Speer ist daher ein Symbol reinen Wissens, wie es aus Parvati, der Para Shakti, hervorkam. Die Form des Speers zeigt ebenfalls, dass Wissen in Form von Licht vom Muladhara Chakra aus, dem unteren Teil des Speers, durch die verbundenen Nadis, dem Schaft des Speers und durch den 1000-blättrigen Brahmarandhra, die blattförmige Spitze am oberen Ende des Speers, nach oben verläuft.
Der Speer ist die Waffe, die den Dämon der Unwissenheit durchbohrt. Das ist
Ekagra Chitta, der einpünktige Geist, auf den so viel Wert im Raja Yoga gelegt wird und ohne den Fortschritt für einen Yogi unmöglich ist. Es ist die Vorbereitung auf Konzentration, Meditation und Versenkung – im Yoga als Samyama bekannt.
In der Legende ist es Surapadma, der Dämon, der durch den Speer getötet wird.
Dieser Dämon ist nichts anderes als Unwissenheit.

Der Pfau, die Schlange und der Hahn

Shanmukhas Vahana (Reittier) der Pfau, zeigt die Form der heiligen Silbe OM.
Es ist die Form von Bindu (der Essenz). Wenn der Pfau sein Gefieder ausgebreitet hat, zeigt es die runde Form der heiligen Silbe OM, also Parabrahma Jyoti (das höchste Absolute), das die Form von Muruha (Subrahmanya) hat. Die unten liegende Schlange, die von den Pfauenpfoten unter Kontrolle gehalten wird, zeigt die Unreinheit der Maya (Täuschung; Illusion), die völlig durch die Macht der heiligen Silbe OM überwunden wird.
Der Pfau ist der schönste aller Vögel. Er ist ein Vogel, der seine innere Freude
durch Tanzen und das Ausbreiten seines prächtigen Gefieders zeigen kann.
Wenn er sein Gefieder ausbreitet, zeigt er seine perfekte Balance, denn er ist ein sehr schwerer Vogel, der sein Gleichgewicht auf zwei schmalen Füßen halten muss. Daher können wir den Pfau auch als Symbol des mentalen Gleichgewichts bezeichnen, die Überlegenheit der sattwigen über die rajasigen und tamasigen Eigenschaften. Solch eine geistige Verfassung entfaltet sich in einer höheren Art der Selbstzufriedenheit; ein Status, ähnlich dem des Pfauen, der sein wunderschönes Gefieder ausbreitet. Es ist dieses vorherrschende Sattwa, das die Voraussetzung für das Erlangen von wahrem Wissen ist, das Wissen, das durch Subrahmanya selbst symbolisiert wird.

Der Pfau symbolisiert nicht zuletzt durch seine Haltung, dass Gott Stolz, Egoismus und Eitelkeit vollkommen überwunden hat. Die Kobra unter seinem Fuß soll zeigen, dass Er absolut angstfrei, unsterblich und weise ist.
Der Hahn auf dem Banner ist Pranava, der Ursprung des Klanges (Nada Brahman), die Klangform Gottes. Subrahmanyas Hahnenbanner symbolisiert den Untergang der Unwissenheit. Es ist der Hahn, der den Sonnenaufgang am östlichen Horizont ankündigt. Die Sonne ist der Himmelskörper, der die Dunkelheit vertreibt.
Ähnlich kündigt der Hahn auf Subrahmanyas Banner die Ankunft von Wissen an,
das alle Unwissenheit beseitigt.

Danda Pani

Es gibt eine andere Form von Subrahmanya, bekannt als Danda Pani. Er wird so
dargestellt, dass Er alleine - ohne Valli oder Deivayanai - mit dem Speer dasteht.
Das repräsentiert Seinen Nirguna Aspekt, der frei von Maya ist. Das bedeutet
auch, dass Er ohne Wunsch- und Handlungskraft sein kann, aber nicht ohne die
Kraft des Wissens.

Esoterische Bedeutung der Skanda-Geschichten

Wir wollen nun die Bedeutung der Legende von Surapadma, der von Subrahmanya getötet wurde, untersuchen. Die AsurasTaraka, Simhamukha und Surapadma waren Söhne von Maya. Sie verfolgten die Devas und nahmen Devakumara gefangen.
Muruha erhörte die Gebete der Devas, tötete die drei Asuras mit Seinem Speer und befreite Devakumara aus dem Gefängnis. Später heiratete Muruha auf Bitten der siegreichen Devas Deivayanai, die Tochter von Indra. Der tiefere Sinn dieser Geschichte ist folgender: die drei Söhne von Maya sind Sattwa, Rajas und Tamas, die drei Gunas. Jiva, die individuelle Seele, wird immer von diesen drei Gunas beeinflusst und ist ihnen unterworfen. Subrahmanya hört die Gebete von Jiva, der
individuellen Seele und befreit sie aus den Klauen der drei Gunas. Er befreit nicht
nur Jiva, sondern er vereinigt sich durch die Heirat mit ihr selbst.

Hochzeit Vallis

Kommen wir noch einmal zur Hochzeit Vallis. Im dunklen Wald eines Berges
blickt Valli inmitten ihrer Verwandtschaft grausamer Jäger finster drein und
verbringt ihre Zeit damit, Steine auf Vögel zu werfen, die in den Feldern Körner
picken, um sie zu verscheuchen. Aber ihre Gedanken sind immer bei Muruha,
den sie liebt. Rechtzeitig erscheint ihr Muruha in verschiedenen Gestalten,
testet sie, erschrickt sie mit Hilfe Vinayakas (Ganeshas) mit einem Elefanten, enthüllt ihr am Ende Seine wahre Gestalt und nimmt sie mit, um sie zu
heiraten. Dabei trifft Er auf den Widerstand von Vallis Pflegeeltern und tötet sie.
Aber auf Vallis Bitte hin erweckt Er sie wieder zum Leben und feiert mit ihr
die Hochzeit.
Der dunkle Wald ist Tamas. Die grausamen Jäger sind Rajas. Valli ist Jiva, die
individuelle Seele, die sich in der Gewalt von beiden befindet. Ihr Bewachen der
Körner auf dem Feld ist ihr aufrichtiges Sadhana, um Paramatman (das höchste
Selbst) zu erfahren. Die Vögel, die kommen, um die Körner zu picken, sind die
Hindernisse in ihrer spirituellen Praxis. Um sich zu retten, hält sie eine Schleuder
in der Hand, was für Unterscheidungskraft steht, und sie benutzt Kieselsteine, die Vairagya bedeuten. So vertreibt sie die Hindernisse. Um die Stärke ihres Sadhana zu testen, erscheint Muruha in Verkleidungen vor ihr und zeigt ihr am Ende die Bedeutung der heiligen Silbe OM in Form des Elefanten. Dann verschwinden die Kräfte von Rajas, die die individuelle Seele umhüllen (symbolisiert durch die Jäger, die Valli umgeben) und werden in Suddha Sattwa Guna (Reinheit) umgewandelt.

Danach ist die individuelle Seele befreit und identifiziert sich mit Para
Brahman, dem Absoluten.

Pratyaksha Devata in diesem Kali-Zeitalter

Shanmukha ist die sichtbare Gottheit (Pratyaksha Devata) in diesem Kali („dunklen“) Zeitalter. Er ist sehr erfreut über Seine Anhänger, denen er beides gewährt: Bhukti und Mukti (erst Genießen und danach Moksha, Befreiung). Es gibt viele Menschen, die Beispiele von Wundern, die von Shanmukha bewirkt wurden, aus ihrem eigenen Leben erzählen können.

Das Kavadi*

* Kavadi ist eine Prozession, wo der Gläubige sich in Trance versetzt und dabei Speere in seinen Körper steckt.

Vielleicht das mächtigste Versöhnungsritual, das ein Anhänger Shanmukhas
vollziehen kann, ist das Kavadi. Die Vorteile, die der Anhänger davon erhält, Gott
Kavadi anzubieten, sind millionenfach größer als der kleine Schmerz, den er sich
dadurch auferlegt.
Im Allgemeinen legen Menschen das Kavadi-Gelübde ab, um ein großes Unglück
rückgängig zu machen oder zu verhindern. Zum Beispiel, wenn der einzige Sohn
an einer schicksalhaften Krankheit leidet, betet man zu Shanmukha, den
Jungen wieder ins Leben zurückzuholen. Im Gegenzug legt man ein Gelübde ab,
dass man Gott ein Kavadi widmet.

Obwohl dies auf den ersten Blick materialistisch erscheint, zeigt sich doch bei
näherer Betrachtung, dass darin die Saat für höchste Gottesliebe enthalten ist.
Das weltliche Ziel ist erreicht und der Anhänger führt Kavadi aus. Nach der
Zeremonie ist er von Gottesliebe so durchdrungen, dass seine innere spirituelle
Kammer geöffnet ist. Letztendlich führt das zu Para Bhakti, Höchster Hingabe.
Oh Subrahmanya! Oh allbarmherziger Gott! Wir haben weder Glauben noch
Hingabe. Wir wissen nicht, wie wir Dich richtig verehren sollen oder zu Dir
meditieren sollen. Wir sind Deine Kinder, die den Weg verloren, das Ziel und
Deinen Namen vergessen haben. Ist es nicht Deine Aufgabe, oh mitfühlender
Vater, diese verlorenen Kinder wieder unter Deinem Dach aufzunehmen, sie
zu versorgen und zu beschützen, sie mit Deiner Gnade zu überhäufen und sie
zu segnen?
Oh Mutter Valli, willst Du nicht bei Deinem Herrn für uns Fürsprache einlegen?
Die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern ist wichtiger als alles andere auf
dieser Welt. Verzeih uns, oh geliebte Mutter, obwohl wir wertlose und ungehorsame Kinder geworden sind! Mache uns gehorsam und treu ergeben. Von dieser Sekunde an gehören wir Dir. Alles ist Dein. Es ist die Pflicht der Mutter, zu korrigieren, zu erziehen, richtig zu stellen und ihren leichtsinnigen Kindern ein Vorbild zu sein, wenn sie vom rechten Pfad abkommen. Entferne den Abstand, der uns trennt, den Schleier, der uns vor Dir verbirgt. Segne uns.
Bringe uns zurück zu Deinen Lotusfüßen. Wir haben nichts weiter zu sagen.
Das ist unser inbrünstiges Gebet an Dich und Deinen Gott, unsere geliebten und immerwährenden Eltern.