SashtaOh Hari-Hara Putra! Oh Sastha!
Ich grüße Dich und werfe mich
demütig zu Deinen Füßen!
Du bist Ayyappa Swami.
Du bist Pratyaksha Devata im Kali Yuga.
Du erhebst den Menschen aus Samsara,
wenn er verehrungsvoll sagt: “Ayyappa Saranam.“
Ich gebe mich Dir völlig hin,
Ich bin Dein, Alles ist Dein, Oh Sastha!
Errette mich, führe mich, schütze mich, Oh Gott!


SASTHA ist der Nachkomme von Shiva und Mohini. Sastha wird auch Hari-Hara Putra, der Sohn von Hari und Hara genannt. Er ist die Energie von Hari und Hara.
Ayyappa ist ein anderer Name für Sastha. Ayyappa weilt in den Sabari Hügeln von Travancore. Sein Fortbewegungsmittel ist das Pferd.
Im Tempel sitzt Ayyappa in Vira Padmasana. Seine rechte Hand hält er in Chin-
Mudra. Sein Gesichtsausdruck ist lieblich und gelassen. Das Zeichen Vishnus
schmückt Seine Stirn. Die Geschichte des Avatars Ayyappa und Seiner Lila (göttliches Spiel) ist faszinierend.

Die verführerische Form von Mohini

Der Weise Maharshi Durvasa schenkte einmal Indra, dem Herren der Götter, einen
Blumenkranz. Indra, aufgeblasen vor Stolz über seine Herrlichkeit, zeigte für
Maharshis Blumenkranz nur wenig Interesse und setzte ihn auf den Kopf des
himmlischen weißen Elefanten Iravata. Der Geruch der Blumen lockte schwarze
Bienen an und verärgert über den summenden Ton zertrat der Elefant den
Blumenkranz.
Zufällig sah dies der Weise Durvasa. Er war wütend. Er verfluchte Indra und mit
ihm alle Götter, damit sie Opfer von Alter und Tod würden.
Indra erkannte seine Torheit und bettelte um Gnade. Durvasa sagte, falls die Götter in der Lage wären, den Milchozean (Ksheera Sagara) aufzuwühlen, würden sie Amrita, den himmlischen Nektar erhalten, und ihn trinkend, könnten sie die Wirkungen seines Fluches vermeiden. Das Aufwühlen des Milch-Ozeans war in der Tat eine schwierige Aufgabe. Die Götter bedienten sich der Hilfe von Dämonen, aber als der Nektar kam, nahmen ihn die Dämonen und rannten mit
ihm weg. Die Götter eilten zu Vishnu und flehten um Hilfe. Vishnu wendete eine
List an. Er nahm eine bezaubernde Frauengestalt an, die Gestalt von Mohini.
Mohini verzauberte, verlockte, verleitete und verführte. Die Dämonen wurden
von ihrem Charme verzaubert und gefangen gehalten. Sie waren benommen. Ihre Denkfähigkeit war gelähmt. Sie waren nicht mehr im Besitz ihrer Sinne. Mohini entwendete ihnen den Nektar und versprach, ihn gerecht zu verteilen. Sie veranlasste die Götter und die Dämonen, in zwei getrennten Reihen zu sitzen und begann, den Nektar an die Götter zu verteilen, während sie die Dämonen gleichzeitig mit ihrem bezaubernden Lächeln und ihren verlockenden Gesten ablenkte. Als der Nektar an die Götter verteilt war, verschwand sie. So wurden die Dämonen betrogen.

Shiva und Mohini

Von all dem erfuhr auch Shiva. Er wurde von einer gewaltigen Neugierde gepackt.
Er sehnte sich danach, die Mohini-rupa (Gestalt) Vishnus zu sehen. Er bat
Vishnu, Ihm die Gestalt zu zeigen. Vishnu versuchte eindringlich, Shiva von dieser Absicht abzuhalten und warnte Ihn, dass Er unter den Bann von Mohini kommen könnte. Shiva schenkte dem keine Beachtung. Er bestand auf Seiner Bitte.
So nahm Vishnu die Gestalt von Mohini an. Und siehe! Shiva, der machtvolle
Tripurari, der Herr der Asketen, der Zerstörer Amors, Er selbst verlor Seine
Haltung. Seine Selbstbeherrschung war verschwunden. Seine ruhige Majestät
löste sich auf. Er wurde von einer machtvollen Begierde erfasst, Mohini zu
umarmen. Mohini rannte weg und Shiva rannte ihr nach. Dabei ging Sein Bija
(Samen) verloren. Aus diesem Samen wurde Sastha geboren.
Shiva nahm Sastha mit zu seinem Wohnsitz in Kailasa. Als Sastha sechzehn
Jahre alt war, bat Er Seinen Vater um Rat, welche Arbeit Er ausüben solle. Shiva
wies Sastha an, nach Süden zu gehen und dem König der Pandyan zu dienen.

Legendäre Geschichten über Ayyappa

Zu dieser Zeit herrschte die Panthalam Dynastie in Kerala, im tiefen Süden Indiens.
Eines Tages war der regierende König in den Wald gegangen, um zu jagen. Als er an den Gestaden des Pamapa Sees ausruhte, hörte er das Weinen eines kleinen Kindes. Der König ging auf das Geräusch zu. Er sah ein wunderschönes Kind, um das sich offensichtlich niemand kümmerte. Es hatte einen wertvollen Edelstein an seinem Hals. Es hatte alle glückverheißenden Zeichen. Das Kind war kein geringerer als Sastha, der zum Zwecke Seines Lila (göttliches Spiel) diese Gestalt angenommen hatte.

Der Raja (König) von Panthalam war sich der göttlichen Natur dieses Kindes nicht bewusst. Trotzdem war er sehr glücklich, dieses Kind zu sehen. Nun geschah es, dass ein Yogi am Ort des Geschehens auftauchte und den König anwies, das Kind zu adoptieren. Der König, der selbst keine Nachkommen hatte, war nur zu gerne bereit, der Anweisung des Yogis zu folgen. So nahm er das Kind mit in seinen Palast und übergab es seiner Königin. Die Königin war über alle Maßen entzückt. Der König und die Königin ließen dem von Gott gesandten Kind alle Liebe und Pflege angedeihen. Sie gaben dem Kind den Namen Manikantha, da es einen funkelnden Edelstein an seinem Hals hatte.
Manikantha wurde in der besten Kshatriya Tradition erzogen. Er wuchs heran,
um ein großer Krieger zu werden. Jedoch gebar die Königin nach einiger Zeit selber einen Jungen. Der junge Prinz wuchs ebenfalls heran. Während der König und die Königin beide Jungen liebten, wollte die Königin, dass ihr leibliches Kind zum Thronfolger ernannt würde. Der König bevorzugte Manikantha.
Die Minister ersannen einen niederträchtigen Plan, um Manikantha loszuwerden.
Ihren Anweisungen folgend gab die Königin vor, unerträgliche Schmerzen zu haben und sie erzählte dem König, dass ihre Ärzte die Milch einer Tigerin für eine besondere Mixtur benötigten, die ihr Gebrechen heilen würde. Der arme König konnte niemanden finden, der mutig genug war, in den Wald zu gehen, um die Milch einer Tigerin zu holen. Der einzigartige Krieger Manikantha war die letzte Hoffnung des Königs. Mit großem Widerstreben und schweren Herzens bat er Manikantha zu gehen.
Manikantha ging in den Wald. Zu dieser Zeit kam Indra, der von einer Dämonin
mit dem Namen Mahishi belästigt wurde, zu Sastha und erbat Seine Hilfe, um die verrückte Rakshasi (Dämonin) loszuwerden. Manikantha begleitete Indra und tötete die Dämonin. Was war nicht alles möglich für jemanden, der der Sohn von Shiva und Vishnu war!
Indras Dankbarkeit für Hari-Hara Putra kannte keine Grenzen. Er wollte dem
Gott einen Gefallen erweisen. So bat er die Devas, die himmlischen Heerscharen, die Form von Tigern und Tigerinnen mit neugeborenen Jungen anzunehmen und Manikantha zu folgen. Als die furchtsame Prozession, angeführt von Manikantha, sich auf den Heimweg zum Panthalam Palast machte, waren die Leute zu Tode erschrocken. So auch der König und die Königin.
Da kehrte der Yogi zurück, der den König angewiesen hatte, das Kind zu adoptieren und erklärte, warum Manikantha kein normales Kind war. Der Yogi forderte den König auf, die Milch zu nehmen und sagte, dass sich die Tiger dann von selbst zurückziehen würden.

Die Augen der Königin waren nun geöffnet. Sie zog ihre Vorbehalte gegen
Manikantha, dass Er der Thronfolger werden solle, zurück. Aber Manikantha
hatte Seine eigenen Pläne. Er sagte dem König, dass Er den Wald als Sein
Königreich bevorzugen würde und dass Er im Wald leben wolle. Zum dritten Mal
erschien der mysteriöse Yogi. Nun erzählte er dem König über die wahre Herkunft von Manikantha, dass er kein gewöhnlicher Sterblicher, sondern die Inkarnation der Shakti von Shiva und Vishnu war. Er gab dem König die Anweisung, einen Tempel für Hari-Hara Suta im tiefen Dschungel zu bauen. Ein großartiger Tempel wurde errichtet. Hari-Hara Suta begab sich zu dem Tempel und begann dort zu leben. Es ist der Tempel, welcher der berühmte Sabarimalai Ayyappan Tempel wurde.
Es gibt noch eine weitere Geschichte über die prächtige Murti des Hari-Hara Suta im Ayyappan Tempel in Sabarimalai. Sie lautet wie folgt: Es gab einmal einen großen Krieger in Travancore. Er war ein Spezialist in der Kriegskunst. Eines Tages kam ein Waisenjunge zu ihm. Der Kriegerhäuptling fasste eine seltsame Zuneigung. Er erlaubte dem Jungen, mit ihm und seinen anderen Schülern zu leben und die Wissenschaft des Krieges zu erlernen. Im Laufe der Jahre wurde der Waisenjunge selbst ein außergewöhnlicher Krieger. Es gab niemanden, der ihn übertreffen konnte.
Nun lebten beide, Lehrer und Schüler, auf dem Territorium des Raja von Panthalam.
Als Fremde in das Territorium von Panthalam eindrangen, suchte der König
Männer, die für ihn kämpfen würden. Seine Aufmerksamkeit richtete sich
besonders auf den Waisenjungen, der vom Kriegerhäuptling trainiert worden war.
Aufgrund der eindringlichen Forderung des Rajas musste der Kriegerhäuptling
den Jüngling für den Kampf an der Front hergeben (wenn auch widerstrebend).
Als der Junge zur Front aufbrach, sagte ihm sein Guru, der keine Söhne, sondern nur eine Tochter hatte: „Ich habe Dich wie meinen eigenen Sohn behandelt. Ich kann jederzeit sterben. Sorge für meine Tochter. Sie soll Deine Frau werden. Du bist verantwortlich für ihre Zukunft.“ Der Jüngling war seinem Lehrer sehr dankbar für all das Wohlwollen, das er ihm hatte zuteil werden lassen und er war entschlossen, alles für seinen Guru zu tun, jedoch war er hartnäckig in seiner Ablehnung, sein Brahmacharya zu brechen. Somit ging er an die Front.
Währenddessen starb sein Guru. Der Krieg wurde vom König der Panthalam
gewonnen, hauptsächlich aufgrund der übermenschlichen Tapferkeit und
Unerschrockenheit, die der Waisenjüngling auf dem Schlachtfeld an den Tag
gelegt hatte. Der König war überglücklich. Er war gewillt, ihm jedes Geschenk
zu geben. Als Beweis seiner Dankbarkeit überreichte er dem Jüngling ein goldenes Schwert und einen goldenen Brustpanzer. Den Jüngling jedoch kümmerte dies nicht. Sein Geist der Entsagung gegenüber Wohlstand und Frauen war beispiellos. Er sagte dem König, dass er den Rest seines Lebens in tiefer Meditation im Wald verbringen wolle und ging in die Richtung der Sabari Hügel.
Dort begab er sich in den Tempel von Hari-Hara Suta, übte sehr strenges Tapas
und wurde schließlich eins mit der Gottheit. Bevor er das Königreich für den
Wald verließ, wies er den Panthalam Raja an, das goldene Schwert und den
goldenen Brustpanzer jedes Jahr während der Festzeit zum Ayyappan Tempel zu schicken. Dies wird noch heute so ausgeführt.
Noch immer muss der Panthalam Raja während des jährlichen Festes in Sabari
malai dort hingehen. Der kostbare Schmuck der Gottheit wird im Panthalam
Palast aufbewahrt und zur Festzeit in den Tempel getragen.

Eine sehr populäre Gottheit in Kerala

Die mächtige Gottheit von Sabarimalai Ayyappan ist überall in Kerala sehr populär.
Auch im angrenzenden Tamil Nadu und Andhra Pradesh gibt es eine große Zahl
von Ayyappa Anhängern. In Benares und Haridwar gibt es Tempel, die Ayyappan
geweiht sind.
Sastha ist jemand, der regiert, jemand, der die Richtung vorgibt. Sastha ist der
höchste Regierende. Er ist der König der Könige. Er ist eine mächtige Manifestation von Gottes schützender Gnade.
Der Sabarimalai Tempel wurde vor einigen Jahren renoviert und wieder aufgebaut.
Eine wachsende Zahl von Pilgern besucht das Heiligtum jedes Jahr.

Ayyappa Mantra

„Ayyappa Sharanam, Sharanam Ayyappa“ ist das Mantra von Sastha. Es ist ein
mächtiges Mantra, welches dich von aller Angst befreien wird, auch der Angst vor Geburt und Tod. Es ist ein Mantra der völligen Selbsthingabe. Kontinuierliche
Wiederholung dieses außergewöhnlich kraftvollen Mantras mit Shraddha und
Bhakti wird schnell dein Herz reinigen, dein Ego auflösen und dich mit dem Göttlichen verbinden.
„Ayyappa Sharanam, Sharanam Ayyappa“ ist ein Mantra, welches Gottes Allmacht und des Menschen Nichtigkeit verkündet. Es symbolisiert die Essenz von Bhakti-Marga (Weg), d. h. das Niederlegen des eigenen Egos zu den Lotusfüßen Gottes.
Ziehe dich an einen ruhigen Ort zurück und wiederhole das Mantra mit intensivem Bhava. Du musst dasselbe Bhava haben, das Draupadi und Gajendra hatten.

Die Hingabe muss vollendet sein. Es muss absolut aufrichtig und ohne die
kleinste Scheinheiligkeit sein. Nur dann wirst du den größten Nutzen ernten. Nur dann wirst du einen schnellen spirituellen Fortschritt erfahren.
Sage: „Ich bin Dein, mein Gott. Alles ist Dein. Dein Wille geschehe.“ Ayyappa
wird dich beschützen. Sastha wird dich retten. Bezweifle dies nicht.

Pilgerreise nach Sabarimalai

Eine Pilgerfahrt nach Sabarimalai ist ein höchst nützliches Sadhana. Eine Periode intensiver Selbstdisziplin ist für alle Sabari Pilger als Vorbereitung für die eigentliche Pilgerfahrt vorgeschrieben. Menschen, die sich zu dieser Pilgerschaft entschlossen haben, machen normalerweise für die Dauer eines Mandalams, das sind 40 Tage, Vrata, und zwar beginnend am ersten Tag des Karthigai und endend am elften Tag des Margazhi (Sternkonstellation). Während der Zeit des Vrata befolgen die Anhänger striktes Zölibat und verehren Hari-Hara Putra am Morgen und am Abend. Für gewöhnlich tragen die Anhänger nur schwarze Kleidung und essen nur einmal am Tag. Das Essen muss von sattwiger Natur sein. Sie befolgen auch andere strenge Regeln wie das Schlafen auf dem Boden ohne Matten. Weiterhin vollziehen die Sabarimalai Pilger, bevor sie zur Pilgerfahrt aufbrechen, Annadana (kostenlose Speisung), ein jeder gemäß seinen Möglichkeiten.

Für die Verehrung in Sabarimalai und den persönlichen Gebrauch unterwegs
brauchen sie bestimmte Gegenstände. Diese werden in einen Kleiderbeutel
mit dem Namen Irumudi gepackt. Gewöhnlich treffen sich alle Pilger an einem
Sammelpunkt. Nach der Durchführung des Sastha Prithi (allgemeine Massenspeisung) beginnen die Pilger ihre Irumudi zu füllen. Ein sehr wichtiges Utensil für die Opferung an Ayyappa ist Ghee (geschmolzene Butter) aus Kuhmilch, welches in einer reifen Kokosnuss versiegelt wird, nachdem man vorher das Wasser hat abfließen lassen. Pujagegenstände wie Kampfer, Reis, Chandan, Kaanik kai, neue Kleidung etc. werden zusammen gebunden in einer Ecke des Beutels verstaut. Im Hinterteil sind Essenssachen für unterwegs wie gestampfter Reis, Atta, Süßigkeiten etc. untergebracht. Die Tradition gibt vor, dass Verwandte und Freunde der Pilger, als Beweis für ihre Opferbereitschaft gegenüber Gott, jedem Pilger eine Handvoll Reis für die Füllung des Irumudi anbieten sollten.
Sobald der Irumudi auf dem Kopf des Pilgers platziert ist, bricht er eine Kokosnuss auf der Türschwelle seines Hauses und beginnt sofort seine Pilgerfahrt, indem er seinen Geist auf Ayyappa in den Sabari Hügeln richtet. Solange bis die Pilgerfahrt beendet ist, wirft Er nicht einen einzigen Blick zurück auf sein Haus.

Vor dem Gang nach Sabarimalai verehren die Pilger normalerweise Sastha an vier anderen Heiligtümern des Hari-Hara Putra; diese heißen Aryankavu, Kulathupuzhai, Achankoil und Erumeli. In Erumeli nahm Gott die Form eines Jägers an.
Hier ist es für die Pilger Sitte, ihren Körper zu tätowieren, auf eine Scheinjagd
zu gehen und danach ekstatisch um den Tempel zu tanzen.
Um die Gnade Gottes zu erlangen, muss man die Liebe zum Körper (Deha-vasana) aufgeben. Der Sadhaka muss auch alle falschen Vorstellungen von Würde aufgeben.
Dies wird größtenteils erreicht, indem man tätowiert wird und die Kleidung des
einfachen Jägervolkes anlegt. Die Scheinjagd erinnert den Pilger daran, dass er
die wilden Tiere des Kama (Gier), Krodha (Ärger) etc. jagen und töten sollte, die
verborgen in ihm selbst liegen, bevor er das Königreich Gottes betreten kann.
Tanzen symbolisiert die Freude und die Ekstase, die der Anhänger erfährt, wenn die Gnade Ayyappas über ihn kommt.
Von Erumeli an ist der Pfad nach Sabarimalai hart, steil und meist rutschig.
Er geht durch ein dichtes und geschütztes Waldgebiet. Der Anstieg nach Azhuthumulai ist anspruchsvoll. Es wird geglaubt, dass Azhuthamedu die Überreste von Mahishi sind, der von Ayyappa getötet wurde.
Es gibt keine extra Glaubensrichtung von Ayyappa. Alle sind eins vor Gott.
Der Sabarimalai Pilger sieht Ayyappa in seinen Mitpilgern, in den Menschen,
denen er begegnet, in den Tieren des Dschungels und in allen Bäumen und
Steinen. Er wiederholt andauernd den süßen Namen Gottes. Wenn die große
Schar der Pilger während der Festzeit zum Tempel geht, hallen Rufe von „Swamiye Sharanam“ und „Ayyappa Sharanam“ durch die Luft. Die gesamte Atmosphäre ist mit intensiver und hingebungsvoller Inbrunst aufgeladen. Alle weltlichen Nöte und Nichtigkeiten werden in einer Flutwelle der Liebe und Hingabe zum Höchsten Gott vergessen.
Auch junge Mädchen und alte Frauen können die Pilgerreise mitmachen, aber
nicht junge Frauen.

Darshan des Herrn

Diejenigen Pilger, die die 40 Tage Vrata (Gelübde) befolgen, richten ihre Pilger-
fahrt so ein, dass sie den Tempel am 41sten Tag zum Darshan erreichen. Somit
ist der erste bedeutende Tag für den Darshan der 11. Margazhi. Der größte Festtag im Ayyappan Tempel in Sabarimalai ist jedoch am Makara Sankranti Tag. An diesem Tag treffen tausende und abertausende fromme Pilger an diesem heiligen Punkt zusammen. An diesem Tag soll sich Ayyappa im Tempel niedergelassen haben.

Es gibt achtzehn Stufen am Eingang des Tempels. Die Pilger, die den Irumudi auf ihren Köpfen haben, zerbrechen eine Kokosnuss auf der Stufe, die der Anzahl ihrer Besuche entspricht. Der Pilger, der das Heiligtum zum ersten Mal besucht, zerbricht die Kokosnuss auf der ersten Stufe.
Abhisheka (Verehrung) mit Ghee gefällt Ayyappa ganz besonders. Die Pilger
erhalten hier Prasad (geweihte Speise), das in Ghee gebraten ist und Kheer, eine süße Reisspeise, bekannt als Aravana Payasam.
Nicht selten ergießt Ayyappa seine unendliche Gnade auf seine Anhänger, indem er Wunder wirkt. Ein Mensch, seit seiner Geburt stumm, erreicht Sabarimalai und zerbricht seine erste Kokosnuss auf der ersten Stufe... und siehe! Die Zunge lässt spontan einen frommen Schrei von „Swamiye Sharanam“ erklingen. Oder es kann auch ein anderes Wunder sein. Glaube und Hingabe, Shraddha und Bhakti ziehen die Gnade Ayyappas sehr rasch an.
Ayyappa ist ein Segen für Seine Anhänger. Wie Dakshinamurti lehrt er in der
Stille. Gottes Geburt und Sein Leben bieten viele Lehrstunden für Sadhakas.
Die erste Lektion ist die Tugend des Zölibates. Brahmacharya muss eingehalten
werden. Virya (Lebenskraft) muss bewahrt werden. Der Aspirant muss immer
wachsam sein, immer in Alarmbereitschaft. Eine kleine Trägheit, eine kleine
Achtlosigkeit, kann seinen Fall bedeuten. Auch Shiva ließ sich von Mohini stören.
Was besagt das? Es bezeichnet die Macht der Lust. Gott spielt seine Lilas, um die Menschheit zu lehren. In Wirklichkeit hat Gott kein Geschlecht, keine sexuellen Begierden. Derselbe transzendente Gott nimmt viele Formen an und spielt seine Lilas, um der Menschheit Lehren zu erteilen, um die Menschheit auf den richtigen Pfad zu führen. Es ist derselbe Gott, der als Shiva, Vishnu, Mohini und Sastha erscheint. Ruhm und Ehre sei Gott. Ruhm und Ehre Seinen Verehrern.

Mögen die Segnungen Ayyappas mit uns allen sein. Möge Sastha alle beschützen.

Lasst uns seinen Namen singen:

Saranam Saraname Saranam Pon Ayyappa
Swamiye Saranam Saranam Pon Ayyappa