Direkte Karma Gesetze

Die direkten Gesetze sind die Gesetze, die von der modernen Wissenschaft am meisten erforscht sind. Die eingehende Erforschung und Kenntnis dieser direkten Gesetze sind die besondere Errungenschaft unserer Zeit. Die für die meisten Menschen wichtigsten direkten Gesetze sind:


Karma Gesetze
-    Naturgesetze
-    Gesetze der Gesundheit
-    innere psychologische Gesetzmäßigkeiten
-    Grundsätze zwischenmenschlicher Kommunikation
-    Grundsätze des beruflichen Erfolgs


Auch für diese Gesetze gelten die 3 Phasen des Karma. Wenn man z.B. einen Hammer in die Luft wirft, ist das Agami Karma. So lange der Hammer in der Luft ist, ist das Sanchita Karma. Wenn der Hammer dann herunter fällt, z.B. auf die eigenen Füße, dann ist das Prarabdha Karma.

Karma und Lebensstil – Gesetze der Gesundheit

Angenommen, jemand raucht täglich eine Schachtel Zigaretten. Das Rauchen der Zigaretten ist Agami Karma. Manches Prarabdha Karma kommt sofort, z.B. unmittelbares Husten bei der ersten Zigarette. Anderes Karma ist zunächst nicht sichtbar, kumuliert sich allmählich, ist also Sanchita Karma. Schließlich erfährt man es als Prarabdha Karma, z.B. in Form von chronischer Bronchitis, Kurzatmigkeit, Bluthochdruck oder gar Herzinfarkt oder Lungenkrebs.
Wer sich kaum bewegt, nur vor dem Computer arbeitet und abends fernsieht, schafft dadurch ein Agami Karma. Eine Weile merkt man die Konsequenzen nicht (Sanchita Karma). Irgendwann ist es in Form von Übergewicht, psychischem Ungleichgewicht, Diabetes oder Bluthochdruck als Prarabdha Karma spürbar.

Karma und der Umgang mit anderen

Wer andere ausnutzt, ohne ihnen zurückzugeben, schafft dadurch Agami Karma, auch auf psychologische Weise. Eine Weile werden andere das tolerieren, man wird selbst keine Konsequenzen spüren (Sanchita Karma). Schließlich tun einem die Mitmenschen keine Gefallen mehr, man erfährt die Konsequenzen seiner Handlungen (Prarabdha).

Karma und Beruf

Wer im Beruf nur Dienst nach Vorschrift macht, schafft dadurch Agami Karma. Eine Weile merkt er vielleicht keine Konsequenzen, aber die einzelnen Vorfälle akkumulieren sich (Sanchita). Irgendwann geschieht es, dass der Betreffende bei Beförderungen übersehen und auch von Kollegen gemieden wird (Prarabdha Karma).

Karma und berufliches Engagement

Hier ein paar Beispiele aus dem Berufsleben: Wenn jemandem beispielsweise immer nach drei oder sechs Monaten zum Ende der Probezeit gekündigt wird oder er nach 26 Bewerbungen immer noch keine Anstellung bekommen hat, dann sollte er lernen, seine Arbeit anders anzugehen, geschicktere Bewerbungsunterlagen anzufertigen oder Bewerbungstrainings mitmachen.
Wer jeden Tag zu spät zur Arbeit kommt und dann die Kündigung kriegt, braucht nicht zu überlegen, was er in einem früheren Leben falsch gemacht hat. Wer halbherzig arbeitet, nur nach der Uhr schaut und fünf Minuten vor Feierabend schon seine Sachen gepackt hat, zwei Stunden vorher bereits innerlich im Feierabend ist, wird vermutlich nicht über die Eingewöhnungszeit hinaus kommen.

Es ist wichtig, im Berufsleben die normalen Aspekte des beruflichen Vorankommens mit zu beachten. Es spricht auch nichts dagegen, wenn man den Wunsch oder den Ehrgeiz hat, es auf beruflicher Ebene zu etwas bringen zu wollen. Das ist nichts Negatives. Man kann sich diesen Wunsch erfüllen, sollte ihn jedoch dann Gott opfern. Du gehst deinem inneren Wunsch nach, engagierst dich im Beruf und bringst dieses berufliche Streben Gott dar. So ist es nichts Egoistisches, sondern Teil deines spirituellen Weges. Ich sehe es auch als etwas durchaus Gutes an, wenn spirituelle Menschen in Führungsetagen kommen. Es ist gut, wenn Vorstandsmitglieder spirituelle Menschen sind, weil sie da wirklich etwas bewegen können. Es ist gut, wenn spirituelle Menschen Mitglieder im Bundestag, vielleicht sogar Minister, Bundeskanzler oder Bundespräsident/in werden.

Karma und Erfolg im Beruf

Natürlich muss nicht jeder nach beruflichem Aufstieg und Erfolg streben. Menschen sind unterschiedlich. Manche wollen mit ihrer Arbeit einfach ihren Lebensunterhalt bestreiten. Nicht für jeden ist ein normaler Berufsalltag angemessen. Nach Möglichkeit sollte man sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Das geht auch als selbständige/r Yogalehrer/in. Wer geringe materielle Bedürfnisse hat, kann auch weniger arbeiten. Wer über eine Erbschaft oder eine Rente seinen Lebensunterhalt gesichert hat, kann vollständig ehrenamtlich tätig sein und sich in spirituellen, karitativen, ökologischen etc. Vereinen und Initiativen engagieren. Und wenn es jemandem trotz vieler Bemühungen nicht möglich ist, eine Arbeitsstelle zu finden, ist es auch in Ordnung, von sozialer Unterstützung zu leben. Auf Kosten der Solidargemeinschaft zu leben, wenn man seinen Lebensunterhalt selbst verdienen könnte, schafft allerdings neues Karma (siehe Gesetz Nr. 3, Gesetz der Kompensation) und ist der spirituellen Entwicklung nicht förderlich.

Ein spiritueller Aspirant sollte die direkten Gesetze beachten. Verliere nicht die Bodenhaftung. Nutze deinen gesunden Menschenverstand. Sei nicht zu „abgehoben“, indem du hinter allem eine karmische Konsequenz oder ein Wirken von irgendwelchen Geistern oder negativen Gedanken anderer vermutest. Gehe zunächst davon aus, dass du durch den gesunden Menschenverstand und die Beachtung der direkten Gesetze sehr viel erreichen kannst. Gerade im ganzheitlichen Yoga spielt die Kenntnis der direkten Gesetze und daraus abgeleitetes Umsetzen in die Praxis eine besonders wichtige Rolle.

Karma und Kommunikation

Wenn man oft unfreundlich  zu anderen ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man seine Freunde verliert. Wenn man sich nie wehrt, wenn man immer zu allem ja und Amen sagt, dann wird man in eine Opferrolle gedrängt.
Wenn jemand das Gefühl hat, immer und überall wo er/sie hingeht, zu vereinsamen und keiner ihn/sie mag, dann sollte er überlegen, wie er mit Menschen anders umgehen kann. Wenn man das Gefühl hat, man wird überall ausgenutzt, dann sollte man nicht sein Karma beklagen, wie man in früheren Leben Menschen ausgenutzt haben muss, dass es in diesem Leben auch so geschieht. Man sollte vielmehr lernen, in Situationen anders zu handeln. Wenn man bei seinem sechsten Partner wieder an die gleichen Probleme kommt, sollte man nicht sagen: „Was muss ich doch für ein schlimmes Karma haben.“ Eventuell ist es gut, eine Therapie zu machen, um zu lernen, anders mit seinem Partner oder seiner Partnerin umzugehen. Vielleicht ist es auch schon hilfreich, ein oder mehrere Bücher über Partnerschaft zu lesen oder sich mit anderen, am besten mit seinem Partner, zu beraten. Grundsätzlich ist es gut, mit seinen Mitmenschen freundlich umzugehen. Sei also geschickt im Handeln, im Umgang mit dir selbst und mit anderen.
Eine Aspirantin beschwerte sich eines Tages bei Swami Sivananda darüber, dass ihr Mann sie nicht mehr beachte. Sie fragte ihn, ob sie vielleicht in einem früheren Leben etwas falsch gemacht habe. Der Meister empfahl ihr zu ihrer großen Verwunderung eine bessere Körperpflege und Körperhygiene und einen etwas geschmackvolleren Kleidungsstil.