Yoga und gesunde Ernährung

Ernährung im Yoga

Nach dem ganzheitlichen Prinzip des Yoga sprechen wir erst dann von „Gesundheit“, wenn der Mensch sich rundum gut fühlt. Gesunde Ernährung bedeutet im Yoga, dass sie nicht nur unseren Körper stärkt, sondern auch für unseren Geist gut ist. Dadurch können wir Krankheiten vorbeugen, vorhandene Krankheiten am Fortschreiten hindern und unsere Lebensqualität spürbar verbessern.
Glücklicherweise ist richtige Ernährung kein Geheimnis, der Yoga Anfänger kann sie erlernen!

Die drei Arten von Nahrungsmitteln

Yoga unterteilt die Nahrung anhand ihrer Eigenschaften in drei Arten: Tamas (Trägheit), Rajas (Unruhe) und Sattva (Leichtigkeit).

  • Tamasige Nahrung hat keine Vitalkraft mehr. Sie entzieht dem Körper Energie und macht den Verstand träge. Unreife, faule und verkochte, haltbar gemachte Lebensmittel wie zum Beispiel Fertiggerichte werden als tamasig bezeichnet. Fleisch und Fisch sowie Alkohol, Tabak und Drogen gehören ebenfalls in diese Kategorie. Möchtest du dich yogisch ernähren, dann versuche, diese Sachen so weit es geht in deinem Speiseplan zu reduzieren. Auch zu viel essen hat eine tamasige Wirkung.
     
  • Unter rajasige Nahrung fällt alles, was deinen Körper und Geist unruhig, nervös und unkontrollierbar macht, sowie dich emotional aufwühlt. Nahrungsmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, zu scharf gewürztes Essen, raffinierter Zucker und weißes Mehl gehören dazu. Auch diese solltest du nach Möglichkeit auf ein Minimum reduzieren. Zu hastiges Essen und ungenügendes Kauen haben ebenfalls eine rajasige Wirkung auf uns.
     
  • Die ideale Ernährung für jeden Yoga-Praktizierenden (und jeden Nicht-Yoga-Praktizierenden) ist eine sattvige Ernährung. Sie bringt deinem Körper wertvolle Nährstoffe, gibt neue Energie und lässt den Geist klar und friedvoll werden. Hier kannst du dich einer großen Auswahl an Lebensmittel bedienen. Dazu gehören alle Vollkorngetreide-Produkte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und deren Produkte wie Sojamilch und Tofu, Gemüse, Salate, Obst, Nüsse, sowie Milch und Milchprodukte. Es gilt, je frischer die Produkte sind, desto besser. Rohkost enthält mehr „Prana“, also Lebensenergie, als gekochtes Essen.

Tipps für eine yogische Ernährung

Die Yogis geben keine definierten Empfehlungen, welche Menge an Proteinen, Vitaminen und Kohlenhydraten der Mensch benötigt. Denn kein Organismus gleicht dem anderen. Wir alle unterliegen saisonalen und klimatischen Schwankungen und gehen verschiedenen Beschäftigungen nach. Sprich, die Bedürfnisse ändern sich ständig. Wenn du Yoga Übungen praktizierst, verfeinerst du dein Körpergespür. Du wirst mit der Zeit "automatisch" sattvige Lebensmittel bevorzugen.

  • Wichtig ist, viel zu trinken, bis zu 3 Liter am Tag. Vorzugsweise Wasser und Kräutertees.
  • Was, wann, wo und wie du isst, hat großen Einfluss auf den Zustand von Körper und Geist. Iss daher langsam und entspannt.
  • Ernähre dich einfach und nährstoffreich.
  • Suche Nahrungsmittel aus, die so naturbelassen und frisch wie möglich sind.
  • Optimal: einen Tag oder einen halben Tag in der Woche fasten.

Im Yoga isst du die Dinge, die du magst und gut verträgst in Maßen. Eine yogische Faustregel lautet, seinen Magen zur Hälfte mit Nahrung zu füllen, zu ein Viertel mit Wasser, und ein Viertel leer zu lassen. So beugst du der Trägheit und Schwere vor, die wir sonst so oft nach dem Essen verspüren. Wenn das Essen keine Belastung für den Körper ist, dann funktioniert die Verdauung optimal. Denn das Motto lautet: Esse um zu leben, lebe nicht um zu essen.

Warum vegetarisch?

Im Yoga versuchen wir, gewaltfrei zu leben. Im Sanskrit wird dies „Ahimsa“ genannt, Gewaltlosigkeit. Es ist eine generelle Lebenseinstellung, anderen Lebewesen nicht unnötig Gewalt zuzufügen, weder in Tat, noch in Worten und Gedanken. Dazu gehört auch, keine Tiere zu quälen oder zu töten.

Daneben hat die Entscheidung, fleischlos zu leben, auch viele gesundheitliche Vorteile: Wer sich vegetarisch ausgewogen ernährt, tut seinem Körper etwas Gutes. Die Nahrung ist nährstoffreicher, ballaststoffreicher und dabei kalorienärmer als die herkömmliche Ernährungsweise. Zudem lässt sich vegetarische Nahrung besser verdauen.

Vegetarier weisen einen niedrigeren BMI (Body Mass Index) auf als Nicht-Vegetarier. Außerdem leiden sie deutlich weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem Bluthochdruck, Übergewicht, hohen Cholesterinwerten, Diabetes und Krebs - und leben länger!

Eine gut geplante vegetarische Ernährung eignet sich für jede Lebensphase, inklusive der Schwangerschaft, der Stillzeit, Kindheit, in der Pubertät, sowie im Alter.

Wie lerne ich yogisch Kochen?

Die Yoga Ernährung kannst du so einfach oder raffiniert halten, wie es dir beliebt. Sowohl in unseren Yoga Vidya Seminarhäusern als auch in einigen Yoga Vidya Centern finden regelmäßig Kochkurse und Kochausbildungen statt. So lernst du in einer netten Atmosphäre die Yoga Ernährung kennen und darfst deine Kreationen gleich kosten. Dir ist eher nach einem anderen Seminar? Dann kannst du dir gerne als Gast bei unserem großen Buffet den Bauch (halb-)voll schlagen... Oder komm einfach vorbei zum Tag der offenen Tür und schmause sogar kostenlos.

Du willst gleich zu Hause loslegen? Klicke hier für leckere vegetarische Kochrezepte zum Ausprobieren, Nachkochen und Genießen!

Yoga und yogische Ernährung helfen beim Abnehmen

Erstmals wurde der Yoga-Vidya-Stil im Rahmen einer klinischen Studie untersucht. Forscher an der Universität Duisburg-Essen überprüften, ob regelmäßiges Praktizieren gegen Übergewicht hilft. Im Video erläutern PD. Dr. Holger Cramer und Sushila Thoms die wissenschaftlichen Ergebnisse. Die übergewichtigen Yoga-Teilnehmerinnen schildern, wie sich durch Yoga ihr Leben verändert hat. Wissenschatliche Studien zu Yoga bei Übergewicht.


Weiter zu:

www.yoga-vidya.de - Alles rund um Yoga, Meditation und spirituelles Leben

Austausch mit Yoga-Interessierten und die neusten Videos auf
http://mein.yoga-vidya.de/