Konfuzius

Konfuzius war ein bedeutender chinesischer Philosoph und Religionsstifter, der vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. gelebt hat. Der Konfuzianismus ist eine der relevantesten philosophisch-politischen Strömungen Chinas und hat seinen Ursprung in den Lehren Konfuzius'.

Grundlagen der Lehre

Das zentrale Thema von Konfuzius Lehren war die menschliche Ordnung. Er betonte besonders Respekt und Achtung vor anderen Menschen sowie die Ahnenverehrung. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ , ein ethisch einwandfreier Mensch. Demnach können Menschen dann edel sein, wenn sie sich Harmonie mit dem Ganzen befinden: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, dassah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an.

„Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ waren für ihn erstrebenswerte Ideale. Um diese zu verwirklichen,  erachtete Konfuzius vor allem die Bildung als wichtiges Mittel. Konfuzius Lehren bleiben auch lange nach seinem Tod noch relevant. Bis heute erfreuen sich die Menschen an seinen Weisheiten, die typischerweise mit den berühmten Worten "Konfuzius sagt ...", zitiert werden.

Konfuzius aus dem Blickwinkel von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda, Kapitel „Die Propheten“(überarbeiteter Text):

Staatsmann und Philosoph

Konfuzius wurde 551 vor Chr. im Feudalstaat Lu geboren, einem Teil der jetzigen Provinz von Shangtung an der Nordostküste von China. Der Name von Konfuzius ist in Chinesisch Kung-fu-tse, das bedeutet „Staatsmann-Philosoph Kung“. Der erste europäische Schüler, der China besuchte, fand diesen Namen schwierig auszusprechen. So veränderten sie ihn ins Lateinische und nannten ihn fortan Konfuzius.

Begegnung mit Lao-Tse

Es gibt drei Religionen in China, den Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus. Konfuzius und Lao-Tse, der Begründer des Taoismus, waren Zeitgenossen. Sie waren Weise und Philosophen. Sie werden nicht als Erlöser angesehen. Lao-Tse war 83 Jahre alt, mehr als doppelt so alt wie Konfuzius, als sie sich trafen. Ähnlich wie bei ihrem Alter, gab es zwischen den beiden Gelehrten sehr große Unterschiede in ihren Gedanken und Glaubensvorstellungen. Das Wesentliche ihrer Konversation wurde uns durch die chinesischen Historiker weitergegeben. Sokrates und Buddha waren ebenfalls Zeitgenossen von Konfuzius.

Konfuzianismus

Konfuzianismus ist keine Religion im üblichen Sinne. Es gibt weder Priesterschaft, noch Mönchsorden. Die Lehre selbst existierte in China lange vor der Zeit von Konfuzius. In einem seiner aufgezeichneten Vorträge, sprach Konfuzius von sich selbst als von einem Übermittler und nicht einem Macher oder Begründer. Konfuzius hat der Welt nicht eine neue Religion gegeben, auch keine neuen ethischen Regeln. Er lieferte eine neue und verbesserte Ausgabe bestehender Werte. Was er der Welt gab, war eine kraftvolle, neue Darstellung der fundamentalen Prinzipien menschlicher Moral und Ethik. Der sittliche Ehrenkodex, den er verfasste, war höchst bewundernswert. Er enthielt große ethische Wahrheiten.

Traditionelle Biographie

Die historischen Annalen (Shiji) von Sima Qian berichten über das Leben des Konfuzius.

Kindheit

Konfuzius wurde vermutlich im Jahre 551 v. Chr. geboren und wurde größtenteils von seiner Mutter aufgezogen, da sein Vater nur zwei Jahre nach seiner Geburt verstarb. Im Alter von 17 Jahren absolvierte Konfuzius seine Ausbildung in einer bescheidenen Dorfschule. Danach erlangte er seine erste Anstellung als Scheunenaufseher, mit der Aufgabe, die Bücher der Kornkammern der Familie Chi, im Herzogtum von Lu zu führen. Dabei war sehr fleißig und gewissenhaft.

Seine Freizeit verbrachte er damit, zu lernen und den Jungen, die auf den Rinderweiden spielten, etwas beizubringen. Auf diese Weise formte sich eine Gruppe von Schülern um ihn, die Konfuzius hingebungsvoll sein Leben lang folgten und ihn, durch die Aufzeichnungen seiner Lehren, unsterblich werden ließen. Konfuzius besaß eine ruhige Begeisterung für Autorität und Disziplin und große Wertschätzung für die Vergangenheit, dennoch waren seine Ermahnungen eher ethischer als religiöser Art. Konfuzius war großgewachsen.

Politisches Exil und später Aufstieg

In dem Buch „Lesefrüchte“ (dt. „Lehrgespräche“), einer Sammlung von Reden, erzählt Konfuzius aus seinem Leben. „Mit fünfzehn war mein Verstand mit Lernen beschäftigt. Mit dreißig stand ich aufrecht. Mit vierzig war ich frei von Zweifel oder Verblendung. Mit fünfzig verstand ich den Willen Gottes; ich kannte die Schicksalsfügungen. Mit sechzig waren meine Ohren offen für die Wahrheit. Mit siebzig konnte ich den Eingebungen meines Herzens folgen, ohne die Grenzen des Rechts zu überschreiten.“

Konfuzius Mutter starb 529 v. Chr. Nach einem angeblichen Treffen mit Laozi in Luoyang 518 v. Christus, musste Konfuzius zwei Jahre später,  aufgrund interner Machtkämpfe, die Flucht aus Lu ergreifen und Exil im Nachbarstaat Qi suchen. Nach seiner Rückkehr nach Lu begann schließlich  etwa 500 v. Chr. der politische Aufstieg des Konfuzius. Er wurde zunächst Bauminister von Lu, dann Justizminister und schließlich 498 v. Chr. stellvertretender Kanzler.

13-jährige Wanderschaft

497 v. Chr. nahm der Herzog von Lu 80 Singmädchen als Geschenk des Nachbarstaats Qi entgegen, woraufhin Konfuzius aus Protest abermals ins Exil ging. Auch höfische Intrigen bewogen ihn, das Land zu verlassen und sich auf eine 13-jährige Wanderschaft durch verschiedene Staaten zu begeben. Er besuchte nacheinander:

  • 495 v. Chr. den Staat Wei
  • 494 v. Chr. den Staat Chen
  • 492 v. Chr. Wei und Jin
  • 490 v. Chr. den Staat Cai
  • 488 v. Chr. den Staat Wei

Erst 484 v. Chr. erfolgte die Rückberufung nach Lu. Dort erlebte Konfuzius 482 v. Chr. den Tod seines Sohnes Bo Yu, 481 v. Chr. den Tod von Yan Hui sowie die Ermordung des Herzogs von Qi. Dieses Ereignis wird auch als der Beginn der „Zeit der Streitenden Reiche“ bezeichnet. 480 v. Chr. starb Konfuzius Schüler Zilu auf dem Schlachtfeld und ein Jahr später starb auch der Meister selbst.

Zitate

Konfuzius sagt: "Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern."

Konfuzius sagt: "Der Weg ist das Ziel."

Konfuzius sagt: "Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben."