Das große Yoga Vidya Puja Buch

Puja, Bhakti und Verehrung

Upāsana (Die wichtige Bedeutung von Verehrung)

Auszüge aus „Bhakti und Sankirtan“
von Swami Sivananda

 

„Verehrung ist die Bemühung von Seiten des Bhaktas (Verehrer/in),
die Nähe, die Präsenz Gottes bzw. des höchsten Selbst zu erreichen. Sie besteht aus all denjenigen Bräuchen und Praktiken
– physisch und mental – durch die der Aspirant einen beständigen Fortschritt im Reich der Spiritualität macht und letztlich im eigenen Selbst, im eigenen Herzen die Gegenwart der Gottheit verwirklicht.“
~ Swami Sivananda

 

Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzung und verschiedene Grundemotionen wie Angst, Trauer etc. haben Mensch und Tier gemeinsam. Jedoch das, was einen zu einem „wirklichen“ Menschen, zu einem „Gottmenschen“ macht, ist Upasana – Verehrung, spirituelle Hingabe und Disziplin. Upasana verwandelt einen Menschen in gesegnete Göttlichkeit.

„Durch die Verehrung von Mir allein kann Ich wahrgenommen werden, o Arjuna, und in Meiner Essenz erkannt und gesehen werden.“

~ Shri Krishna [BhG, 11.54]

Von allen Praktiken und Disziplinen, die den spirituellen Fortschritt fördern, ist Upasana gerade am Anfang des Weges ganz besonders segensreich, denn es hilft, die Emotionen, das Herz, mit einzubeziehen und durch die Hingabe an eine höhere Wirklichkeit die begrenzte Ich-Identifikation aufzulösen. Außerdem ist es einfach. Ohne Glauben in das Gebet wird Dharma (u. a. Geben, Nächstenliebe) nicht in seiner ganzen Fülle wirksam und der Geber erhält nicht den vollen Nutzen seiner uneigennützigen Handlung. Geschenke, die mit Hingabe und Liebe Gott dargebracht werden, sind wirklich sattwig. Auch bei Tapas (Einfachheit; spiritueller Disziplin), Yajna (Opfer) und Kirtan bringt die gesammelte Kraft von Vertrauen, Liebe zu Gott und das starke Verlangen nach Erleuchtung reiche sattwige Früchte.

Patanjali Maharishi betont an verschiedenen Stellen seiner Yoga Sutras, des Grundlagenwerks für den Raja Yoga, die wichtige Bedeutung von Upasana. Selbst für einen Raja Yogi ist Upasana wichtig. Es ist auch auf dem Raja-Yoga-Weg sehr unterstützend, wenn der Yogi/die Yogini sich an den Aspekt des Göttlichen wendet, zu dem er/sie den besten Zugang hat – seine/ihre Ishta Devata. Ishvara Pranidhana, die Hingabe an Gott, ist im Raja Yoga ein Anga (Glied) von Niyama (der Disziplin im Umgang mit sich selbst) und des Kriya Yoga. Patanjali sagt, dass man (auch) durch Upasana in Samadhi eintreten kann.

Pratimā (Das Symbol)

Während letztlich alles zu einem Objekt der Verehrung werden kann, wählt man dennoch normalerweise solche Dinge, die auf Grund ihrer Wirkung auf den Geist dafür geeigneter sind. Ein Bild oder das Symbol eines göttlichen Aspektes ist geeignet, im Geist des Verehrers den Gedanken an diesen Gottesaspekt (Devata) hervorzubringen. Shaligram-Steine (besondere Steine mit einem Fossil, die Vishnu symbolisieren) ermöglichen sehr leicht die Konzentration des Geistes. Jede/r hat seine/ihre eigenen Vorlieben für ein spezielles Symbol oder Abbild. Dies sind persönliche Neigungen des Verehrers/ der Verehrerin gemäß seinem/ihrem Glauben in deren besondere Wirksamkeit. Psychologisch gesehen bedeutet dies, dass ein bestimmter Geist der Meinung ist, dass Konzentration, Meditation und Gebet am besten in der gewünschten Richtung funktionieren mit Hilfe dieses speziellen Mittels, Werkzeugs, Symbols oder Abbilds.

Für den Verehrer, der an das Symbol glaubt, ist jede Art von Bildnis der Körper Gottes, eine Repräsentation Gottes, verborgen im Stein, Ton, Messing, Bild, Shaligram etc. Eine solche Art von Verehrung ist keine Vergötterung. Jegliche Materie ist nichts anderes als eine Manifestation Gottes. Gott ist in allem präsent, was existiert. Alles ist ein Objekt der Verehrung, da alles eine Manifestation Gottes ist und Er in allen Objekten verehrt werden kann. Schon allein der Akt der Verehrung legt nahe, dass das Objekt der Verehrung höherstehend ist und Bewusstsein besitzt. Diese Art und Weise, die Dinge zu betrachten, soll der Bhakta erreichen. Der ungeübte Geist wird auf diese Weise trainiert, die Dinge, die Welt, allmählich so wahrzunehmen.

Der Großteil der Menschheit hat zunächst einen grobstofflichen, „unreinen“ oder schwachen Geist. Darum muss das Objekt der Verehrung für Menschen am Anfang rein sein und man vermeidet Objekte, die Begierde oder Widerwillen hervorrufen können. Jedoch der weiter fortgeschrittene Sadhaka, der einen reinen Geist hat und der die göttliche Präsenz überall und in allem sieht, kann jegliches Objekt verehren.

Upāsana (Die Verehrung)

Upasana bedeutet wörtlich „nahe bei Gott sitzen“. Upasana heißt, sich dem auserwählten Ideal bzw. Objekt der Verehrung zu nähern, indem man darüber in Übereinstimmung mit den Lehren der Schriften und des spirituellen Lehrers meditiert, und indem man den Geist in diesem einen Gedanken verankert, so wie Öl in einem ununterbrochenen Strom fließt, wenn es von einem Gefäß in ein anderes gegossen wird (Tailadharavat).

Es gibt zwei Arten von Upasana: Pratika Upasana und Ahangrahaka Upasana. Das Wort „Pratika“ bedeutet „Symbol“. Pratika Upasana ist Saguna Upasana, d. h. Verehrung eines konkreten Objekts als Symbol einer höheren Wirklichkeit. Ahangrahaka Upasana ist Nirguna Upasana, d. h. Meditation auf das formlose und eigenschaftslose Akshana, das transzendente Brahman (Absolute). Meditation über Statuen, Shaligram und Bilder von Rama, Krishna, Shiva, Gayatri Devi etc. ist Pratika Upasana. Der sich weit erstreckende blaue Himmel, der alles durchdringende Äther, das alles durchdringende Licht der Sonne etc. sind Pratikas für die abstrakte Meditation. Nirguna Upasana ist abstrakte Meditation.

Das Hören der Lilas Gottes (der „göttlichen Spiele“ und Geschichten), Kirtan (das Singen von Gottes Namen), das kontinuierliche Sicherinnern an Gott (Smarana), Dienst an Gott, das Darbringen von Blumen, das Sichverneigen, Gebet, das Singen von Mantras, Ergebenheit, Dienst an Meistern/Meisterinnen, Dienst an der Menschheit und gegenüber dem Land mit Narayana Bhava (der inneren Einstellung, dass all dies Dienst an Gott ist) – all dies gehört zu Saguna Upasana.

Das Singen von oṃmit Atma Bhava (d. h. mit der Einstellung, dass alles das eigene Selbst ist), Dienst an der Menschheit und gegenüber dem Land mit Atma Bhava, mentales Japa (Mantra-Wiederholung) von oṃ mit Atma Bhava oder Brahma Bhava, Meditation über so'ham oder auf śivo'ham oder auf die Mahavakyas wie aham brahmāsmi oder tat tvam asi gehören zu Ahangrahaka Upasana bzw. Nirguna Upasana (abstrakter Verehrung).

Upasana verändert die mentale Substanz, transformiert Rajas und Tamas und erfüllt den Geist mit Sattva, Reinheit. Es löscht Vasanas (subtile Wünsche), Trishnas (Wünsche, Verlangen, Begierde), Egoismus, Hass, Zorn etc. aus. Upasana wendet den Geist nach innen und bringt schließlich den Bhakta von Angesicht zu Angesicht mit dem Göttlichen, befreit ihn damit vom Rad der Geburt und des Todes und verleiht ihm Unsterblichkeit und Freiheit.

Der Geist wird zu dem, worauf er meditiert. So wie du denkst, so wirst du. Dies ist das unveränderliche psychologische Gesetz. Es liegt eine geheimnisvolle, unergründliche Kraft (Achintya Shakti) in Upasana, welche den Meditierenden und das, worüber er meditiert, eins werden lässt.

Saguna Upasana ist Bhakti Yoga, der Yoga der Hingabe. Nirguna Upasana ist Jnana Yoga (der Yoga des Wissens). Der Yoga der Hingabe ist sehr viel leichter als Jnana Yoga. Im Bhakti Yoga etabliert der Bhakta eine nahe und liebevolle Beziehung zu Gott. Er kultiviert langsam jeden der fünf Bhavas (Arten der Hingabe), je nach seinem Temperament, Geschmack und seinen Fähigkeiten. Die fünf Bhavas sind: Shanta Bhava (Gott als Frieden), Dasya Bhava (sich als Diener Gottes fühlen), Sakhya Bhava (Gott als Freund), Vatsalya Bhava (Pita Putra Sambandha – Vater/Mutter-Kind-Beziehung), Madhurya Bhava (Liebender und Geliebter). Der letzte Bhava ist die höchste Form von Bhakti. Er bedeutet Verschmelzung, Absorption in Gott. Der Bhakta verehrt Gott. Er erinnert sich ständig an Ihn (Smarana). Er singt Seinen Namen (Kirtan). Er spricht von Seiner Herrlichkeit. Er wiederholt Seinen Namen. Er rezitiert Seine Mantras. Er betet und verneigt sich. Er hört Seine Lilas. Er praktiziert vollständige, bereitwillige, bedingungslose Hingabe, erhält Seine Gnade, hält Gemeinschaft mit Ihm und verschmilzt letztlich mit Ihm.

Im Jnana Yoga, dem Pfad des Vedanta, erwirbt der Aspirant die vier Mittel zur Befreiung: Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Loslassen, Nichtanha ften), Shatsampat (die sechs Tugenden: 1. Shama [Ruhe des Geistes], 2. Dama [Zurückziehung der Sinne], 3. Uparati [Vermeiden], 4. Titiksha [Durchhaltevermögen], 5. Shraddha [Vertrauen], 6. Samadhana [Gleichmut, Einpünktigkeit des Geistes]) und Mumukshutva (Sehnsucht nach Befreiung). Dann wird er zu einem Brahmanishtha Guru kommen, der das höchste Selbst verwirklicht hat, der ihn in der Shruti (Schriftensammlung) unterweist. Dann reflektiert und meditiert er über das Selbst, Atman, und erlangt schließlich Atma Sakshatkara, Brahmanubhava (direkte Verwirklichung des Selbst).

Saguna Brahman ist Saupadhika („mit Upadhi“, d. h. „mit Hülle“). Maya ist Sein Upadhi, Sein Karana Sharira (Kausalkörper). Nirguna Brahman ist Nirupadhika (ohne jegliche begrenzende Hülle). Es ist frei von Maya. Saguna Brahman ist allwissend, allmächtig, allgegenwärtig. Saguna Brahman ist Ishvara (Gott). Nirguna Brahman nimmt für Sein göttliches Spiel (Lila) und für die Verehrung die Form von Saguna Brahman an. Nirguna Brahman ist vergleichbar mit der Sonne, Saguna Brahman mit den Strahlen der Sonne. So wie Wasser in seinem unmanifestierten Zustand in Form von Dampf existiert, so existiert auch Nirguna Brahman in einem unmanifestierten Zustand. Dampf, Wasser und Eis sind eins. So sind auch Saguna Brahman und Nirguna Brahman eins.

Akshara Brahman ist das unmanifestierte Absolute (Avyakta). Es ist mit den Sinnen nicht zu erfassen (Akaranagocharam). Es ist frei von jeglichen Upadhis, den begrenzenden Hüllen. Das, was für die Sinne sichtbar ist (Karanagocharam) wird als Vyakta, manifestiert, bezeichnet. Das unmanifestierte transzendentale Brahman ist jenseits von allen Begrenzungen. Es ist jenseits von Zeit, Raum und Ursache. Es ist immerwährend und unbenennbar. Es ist jenseits der Sprache und des Geistes (Avangmanogochara). Es kann nicht wirklich gezeigt werden (Anirdeshya). Es kann nicht benannt werden, da Es sich jenseits der Worte und Sprache befindet (Ashabdagocharam, Avachya).

Warum kann das absolute Akshara Brahman nicht definiert werden? Weil Es unmanifestiert ist. Es lässt sich nicht definieren über die vier Dharmas: Jati (Kasten wie z. B. die Brahmanen), Guna (Attribute wie blau, weiß etc.), Kriya (Handlung wie z. B. lesen, gehen etc.), Sambandha (Beziehungen wie zwischen Vater und Sohn). Man kann Es sich nicht vorstellen, da Es das Unmanifestierte (Avyakta Achintya) ist. Alles, was für die Sinne sichtbar ist, kann auch vom Geist überdacht werden. Das, was von den Organen der Erkenntnis (Jnana Indriyas) begriffen werden kann, kann auch vom Geist überdacht werden (Yat hi karnagocharam tat manasa api chintyam).

Verehrer von Saguna (mit Eigenschaften) und Nirguna Brahman (abstrakt, ohne Eigenschaften) erreichen dasselbe Ziel. Jedoch ist der letztere Weg sehr schwierig, weil der Aspirant von Beginn seiner spirituellen Praxis an jegliche Verhaftung an den Körper (Dehabhimana) aufgeben muss. Akshara, das Unvergängliche, ist für diejenigen sehr schwer zu erreichen, die ihrem Körper verhaftet sind. Auch ist es äußerst schwierig, den Geist auf das formund attributlose Brahman zu fixieren. Kontemplation über das Akshara bzw. Nirguna Brahman verlangt einen sehr scharfen, einpünktigen und subtilen Intellekt.

Die śruti (Schriftensammlung) sagt:

yaḥ sa sarveṣu bhūteṣu gūḍhātmā na prakāśate
dṛśyate tvagryayā buddhyā sūkṣmayā sūkṣmadarśibhiḥ
[BrP, 237.25]

„Dieser Atman ist in allen Wesen verborgen und scheint nicht hervor, jedoch wird er von subtilen Sehenden durch ihren subtilen Intellekt gesehen.“ Wer Nirguna Brahman verwirklicht, erlangt immerwährende Glückseligkeit, die Selbstverwirklichung, die Befreiung, Kaivalya Moksha. Dem voran geht die Zerstörung von Avidya (der metaphysischen Unwissenheit) mitsamt ihren Auswirkungen. Wer Saguna Brahman verwirklicht, gelangt zum Brahma Loka (der Wohnstätte Brahmans) und genießt alle göttlichen Kräfte (Aishvarya). Dann erhält er von Hiranyagarbha (dem kosmischen Geist) die Einweihung in die Mysterien von Kaivalya (Gurupadesha) und ohne jegliche Anstrengung, ohne die Praxis von Shravana (über die höchste Weisheit hören), Manana (darüber nachdenken) und Niddidhyasana (darüber meditieren) erlangt er durch die Gnade Gottes Kaivalya Moksha, denselben Zustand, den die Vedantins (über ihre Erkenntnis des Absoluten) erreichen. Auch in Saguna Upasaka wird durch das Wissen um das Selbst (Tattva Jnana) Avidya mitsamt ihren Auswirkungen zerstört.

Möget ihr alle das Ziel des Lebens in dieser Geburt erreichen, entweder durch Pratika oder Ahangrahaka Upasana, je nach dem jeweiligen Temperament, den jeweiligen Samskaras, Vorlieben, Fähigkeiten, Veranlagungen oder Einstellungen.

Puja

 

Puja ist eine allgemeine Bezeichnung für das Ritual der Verehrung und es gibt zahllose Synonyme wie Archana, Vandana, Bhajana etc., wobei einige von ihnen die Betonung auf bestimmte Aspekte des Gesamtrituals bezeichnen. Das Objekt der Verehrung ist die Ishta Devata, die führende Gottheit oder die besondere Form der Gottheit, die der Bhakta verehrt, wie etwa Vishnu selbst oder seine Form als Rama oder Krishna im Falle von Vishnu- Anhängern (Vaishnavas), oder Shiva in seinen acht Formen von Shiva- Anhängern (Shaivas) und Devi, die verschiedenen Formen der Göttin, von den Shaktas. Für die äußerlich sichtbare Puja wird ein äußeres Objekt verwendet, z. B. in Form eines Abbildes (Pratima), einer Statue oder eines Symbols, wie etwa ein Shaligram für die Verehrung von Vishnu oder ein Lingam für die Verehrung von Shiva.

Die Materialien, die in der Puja als symbolische Verehrung von Gott benutzt werden, werden als Upachara bezeichnet.

Es sind sechzehn an der Zahl:

  • Asana (Sitz für die Gottheit, in Form eines Murtis, bereiten)
  • Svagata (die Gottheit willkommen heißen)
  • Padya (Wasser zum Waschen der Füße des Murtis)
  • Arghya (Wasseropfer in einem Gefäß)
  • Achamana (Wasser zum Nippen)
  • Madhuparka (Honig, [Kokos-]Ghee, [Reis-]Milch, Quark)
  • Snanam (Wasser für das Baden der Murti)
  • Vastra (Kleidung oder Gewänder)
  • Bhushana (Schmuck)
  • Gandha (Wohlgerüche, i. d. R. Sandelholzpaste)
  • Pushpa (Blumenopfer)
  • Dhupa (Räucherwerk)
  • Dipa (Licht)
  • Naivedya (Opferspeisen)
  • Tambulam (Betelnüsse etc.)
  • Vandana, Namaskara, Mantras (Lobpreisung, Verneigungen, Gebete)

Mānasika Pūjā

Manasika Puja, innerliche, geistige Verehrung, ist sehr viel stärker als die äußere Puja mit Blumen etc.

Eine kleine Geschichte aus dem Mahabharata:

Manasika Puja kann von fortgeschrittenen Schülern ausgeführt werden. Anfänger sollten jedoch die äußere Verehrung mit Blumen, Sandelholzpaste, Räucherwerk etc. ausführen. Dadurch werden sie besser vorbereitet und sind konzentrierter, wenn sie später die geistige Puja ausführen. Setze mental Shri Shiva auf einen Thron, geschmückt mit Diamanten, Perlen, Smaragden etc. bereite einen Platz für die Murti vor. Trage in deiner Vorstellung auf ihrer Stirn und ihren Körper Sandelholzpaste auf. Bringe ihr geistig Arghya (Wasser), Madhuparka (Süßspeise), Blüten, Tücher und Malas etc. dar. Verbrenne Räucherwerk. Schwenke Licht und Kampfer. Bringe verschiedene Sorten von Früchten, Süßigkeiten und Maha Naivedyam dar. Bringe Gott die Früchte der ganzen Welt dar. Sei nicht geizig, auch nicht bei der Manasika Puja! Ein Mann hat einmal bei einer Manasika Puja lediglich eine fade Frucht und eine Handvoll Getreide dargebracht. Ein erbärmlich geiziger Mann! Selbst bei der Manasika Puja kann er nicht großzügig und freigiebig sein. In dieser Welt finden wir solche jämmerlichen Geizkragen im Überfluss!

• Am Ende der Puja wiederhole mental:

    kāyena vācā manasendriyairvā
    buddhyātmanā vā prakṛtisvabhāvāt
    karomi yadyat sakalaṃ parasmai
    nārāyaṇayeti samarpayāmi


Welche Handlung auch immer ich mit dem Körper, der Sprache, dem Geist, den Sinnen, dem Intellekt oder mit meiner eigenen Natur ausführe, ich bringe sie alle Śrī Nārāyaṇa, dem Höchsten, dar.

• Sage auch:

    oṃ tat sat brahmārpaṇamastu

Dies wird dein Herz läutern und Makel der Erwartung von Belohnung beseitigen

Anleitung für die Pūjā

Puja ist die rituelle Verehrung einer visuellen oder konkreten Darstellung von Gott, welche (oft in Form einer Murti) als ein ehrenvoller Gast behandelt wird. Gott wird mit symbolischen Gesten und Gaben willkommen geheißen, gebadet, in feine Gewänder gekleidet, mit Juwelen geschmückt und Blumen werden dargebracht, sowie Räucherwerk und Nahrung. Er wird mit Hymnen und Mantras geehrt. Die Verehrer versuchen, ihre innere Liebe für das Höchste zu äußern. Puja ist eine der verschiedenen Arten des Bhakti Yoga, die hingebungsvolle Annäherung an die mystische Vereinigung. Selbst Vedantins werden von Shri Shankara, dem größten unter den Nichtdualisten, angewiesen, diese Form der Verehrung auszuführen, um den Geist zu festigen und zu läutern. Krishna legt in der „Bhagavad-Gita“ dar, dass die Verehrung der Devas (Engelswesen) und die Verehrung von einem Aspekt Gottes als sattwige Verehrung zu werten ist, als eine reine Form der Disziplin des Körpers.

Vorbereitungen:

  • Der Pujari beginnt, indem er sich zuerst badet und frische, saubere Kleidung anzieht. Man muss versuchen, sich in einen Zustand von mentaler und physischer Reinheit zu bringen, bevor man den Tempel betritt.
  • Dann wird der Altar gereinigt und vorbereitet. Eine Öllampe wird angezündet, Räucherwerk wird verbrannt.

Folgende Dinge sollten vorbereitet werden:

  • eine Schale mit [Reis-]milch für Abhisheka (das Übergießen der Murtis)
  • eine Wasserschale, evtl. mit Rosenwasser für Abhisheka
  • eine weitere separate Wasserschale mit Rosenwasser
  • ein Handtuch (um die Murtis nach dem Abhisheka abzutrocknen)
  • Schmuck, Mala-Perlen und/oder Gewänder für die Murtis
  • frische Blumen (für Archana)
  • ein Tablett mit Sandelholzpaste (Sandelholzpulver mit Wasser gemischt)
  • Kumkuma (rotes, heiliges Pulver) und heilige Asche
  • Schalen für Blumen, Blütenblätter und Reis für Archana (Je mehr Teilnehmer, desto mehr Schalen!)
  • Nahrung (Prasada), die mit einem sauberen Tuch bedeckt ist
  • Räucherwerk (welches später angezündet wird)
  • eine Öllampe oder Kerze (welche später angezündet wird)
  • Kampfer (für Arati)
  • eine Glocke
  • ein Tablett mit einem Loch, welches auf einer großen Schale liegt
  • Statuen (Murtis) von Ganesha, Krishna, Shiva und Lakshmi (sie werden auf das Tablett gestellt)

Am Altar sollten Bilder von Krishna und den Meistern (Swami Sivananda, Swami Vishnu-devananda) stehen. Falls sie noch mit Kumkuma, Sandelholz etc. versehen sind, sollte dies vor der Puja entfernt werden. Schmuck, Mala-Perlen und Gewänder müssen ebenfalls entfernt werden, damit sie später dargebracht werden können. Stelle die Statuen von Ganesha, Krishna, Shiva und Lakshmi auf das Tablett. Platziere alle anderen Dinge in greifbarer Nähe des Altars.

Alles, was für die Puja benötigt wird, sollte als heilig betrachtet, als solches behandelt und allein für die Verehrung benutzt werden.