Karma Yoga von Swami Sivananda

 

Anhang

Spezielle Anweisungen für Karma Yogis

1. Sieh Gott in jedem Gesicht, in allem.

2. Wiederhole geistig oder still für dich oder mit dem Atem den Namen Gottes wie z. B. Hari Om, Shri Ram oder dein eigenes Ishta Mantra , selbst wenn du im Büro arbeitest. Bald wird sich die feste Gewohnheit der Mantra-Wiederholung einstellen.

3. Gib Fleisch, scharfe Curries, Zwiebeln und Knoblauch auf. Nimm nur sattwige Speisen wie Milch, Früchte, Brot, Hülsenfrüchte und Gemüse usw. zu dir. Iss nur einfache Nahrung. Trage einfache Kleider. Übe dich in Enthaltsamkeit und Mäßigung.

4. Fühle, dass Gott der innere Herrscher ist, der deinen Geist, deinen Körper und die Indriyas lenkt. Gib deshalb den Gedanken „Ich bin der Handelnde“ auf. Fühle: „Ich bin Nimitta, ein Instrument in Seinen Händen. Gott wirkt durch meine Hände, isst durch meinen Mund und sieht durch meine Augen.“

5. Erwarte von deinen Handlungen keine Früchte, auch nicht Anerkennung, Dank, Dankbarkeit, Wertschätzung, Beifall, einen Gegengruß oder ein erwiderndes Lächeln usw.

6. Lege alle Handlungen, deren Früchte, Körper, Geist, die Indriyas und die Seele wie Blumen vor die Lotosfüße Gottes.

7. Sage nie: „Ich habe diesem Menschen geholfen.“ Fühle und denke: „Dieser Mensch gab mir die Gelegenheit zu dienen. Dieser Dienst hat mir geholfen, meinen Geist zu reinigen. Ich bin ihm äußerst dankbar.“

8. Fühle, dass die Welt eine Manifestation Gottes ist. Harireva Jagat Jagadeva Harih. Sarvam Vishnumayam Jagat. Diene mit Narayana Bhava. Fühle, dass du Gott in allen Wesen dienst.

9. Diszipliniere die Indriyas. Kontrolliere sie. Entwickle Wachsamkeit, Entscheidungskraft, Unterscheidungsvermögen, Barmherzigkeit, Toleranz, Vergebung, feines Gespür, Geduld, kosmische Liebe und Gleichsicht. Habe einen ausgeglichenen Geist. Sei immer ruhig, kühl und ernsthaft.

10. Verbinde Bhakti oder Jnana mit Karma Yoga.

11. Diene alten, kranken Menschen. Es gibt keinen Yajna, der größer als dieser ist. Diene jedem mit Bhava, Prem und ganzem Shraddha. Diene Gott in allem. Diene deinem Land und deiner Gesellschaft mit Hingabe und ganzem Herzen. Diene deinen Eltern, Brüdern und Schwestern, den Sadhus, Sannyasins, Bhaktas, Mahatmas und deinen spirituellen Lehrern. Wasche die Beine der Kranken. Fühle, dass du den Körper Gottes berührst (Virat) . Fühle, dass die kosmische Kraft (Hiranyagarbha)  durch deine Hände fließt.

12. Sei gut und tue Gutes. Werde zur Verkörperung des Guten. Halte deinen Körper stark und gesund. Notiere täglich die Anzahl deiner guten und schlechten Taten in deinem spirituellen Tagebuch.

Manusmriti

„Was man nicht gesät hat, kann man nicht ernten.“

Wie du den Baum gepflanzt hast, so wird er wachsen.“ [Manusmriti 9.40]

„Der Erfolg eines jeden Unternehmens hängt vom Schicksal und vom Menschen zusammen ab.

Schicksalsbedingte Handlungen kann der Mensch nicht kontrollieren. Denke nicht an das Schicksal, handle selbst.“ [Manusmriti 7.205]

„Welche Arbeit ein Mensch auch tut, was immer auch seine Motive sind, er wird den Lohn in einem entsprechenden Körper erhalten.“ [Manusmriti 12.81]

„Lasst alle Menschen sorgfältig und achtsam nachdenken über den Weg der Seele durch verschiedene Formen von Brahma, Devas, Menschen, Tieren, Pflanzen und Steinen, in Übereinstimmung mit ihren guten und schlechten Taten; auch sollen sie ihren Geist nur auf die Tugend richten.“ [Manusmriti 13.22,42,86]

Spirituelles Tagebuch

Richte dir jeden Monat eine ähnliche Aufstellung wie die folgende für ein tägliches spirituelles Tagebuch ein und überprüfe, ob du Fortschritte machst. Wenn du schnellen spirituellen Erfolg haben möchtest, darfst du es nie versäumen, alles in dein Tagebuch zu schreiben.

Das spirituelle Tagebuch ist wie eine Peitsche, die den Geist zur Aufrichtigkeit und zu Gott treibt. Wenn du dieses Tagebuch regelmäßig führst, erfährst du Trost, geistigen Frieden und machst rasch Fortschritte spiritueller Art. Führe ein Tagebuch und stelle die wunderbaren Ergebnisse fest.

Folgende Fragen haben sich gut bewährt:

•Wann bist du aufgestanden?
•Wie viele Stunden hast du geschlafen?
•Wie viele Malas (Gebetskette) hast du Japa praktiziert?
• Wie lange hast du Kirtan gesungen?
• Wie viel Pranayama hast du geübt?
• Wie lange hast du Asanas praktiziert?
• Wie lange hast du in einer Asana meditiert?
• Wie viele Gita Shlokas hast du gelesen oder auswendig gewusst?
• Wie lange warst du in Gesellschaft Weiser (Satsang)?
• Wie lange warst du in Mauna (Schweigen)?
• Wie lange hast du selbstlosen Dienst getan?
• Wie viel hast du für wohltätige Zwecke gespendet?
• Wie viele Mantras hast du geschrieben?
• Wie lange hast du Körperübungen gemacht?
• Wie oft hast du gelogen und was hast du dagegen unternommen?
• Wie oft und wie lange warst du verärgert und was hast du dagegen unternommen?
• Wie viel Zeit hast du in unnützer Gesellschaft verbracht?
• Wie oft hast du im Brahmacharya versagt?
• Wie lange hast du spirituelle Bücher gelesen?
• Wie oft hast du die Kontrolle über schlechte Gewohnheiten verloren und was hast du dagegen unternommen?
• Wie lange hast du dich auf deine Ishta Devata  (Saguna  oder Nirguna  Dhyana) konzentriert?
• Wie oft hast du gefastet und Nachtwache gehalten?
• Hast du regelmäßig meditiert?
• Welche Tugend entwickelst du gerade?
• Welche Untugend versuchst du gerade loszuwerden?
• Welcher Indriya bereitet dir gerade Schwierigkeiten?
• Wann bist du zu Bett gegangen?