Erläuterungen zur Mandukya Upanishad

 

Der Atman als das Pranava

Der Atman ist die inhaltliche Bedeutung von Omkara, wie die Upanishad beginnt. Dieses OM, was Alles ist, der universale Name, bezeichnet dieses Alles, was der Atman ist. Der Atman ist das Kennzeichen; OM, Pranava, ist das Kennzeichnende.

So wie es drei relative Phasen (Zustände) des Atman gibt, so gibt es auch drei relative Phasen des OM. A, U, M, sind die drei Elemente des OM. So wie Wachen, Träumen und Schlafen die drei Elemente der offenbarten Form des Atman sind, so wird OM durch seine drei Silben gebildet. Padamatra, matrasca pada: Die Basis des Atman sind die Matras oder die Silben (Klangsilben) des OM und umgekehrt. Die Matras oder Silben sind A, U, M, - Akara, Ukara, Makara iti. So yamatma-adhyaksharam: Der Atman steht über diesem Akshara, dem unsterblichen OM. Adhimatram: ER ist auch Herr über die drei Laute (Klangsilben / Buchstaben) A, U, M, die mit den drei Zuständen des Atman vergleichbar sind, - Jagarita (Wachen), Svapna (Träumen) und Sushupti (Schlafen). Dieser absolute Atman, als Designierter, ist vergleichbar mit dem OM und seinen Matras, A, U, M; und wir müssen herausfinden, wie sie zusammenhängen. Genauso wie es einen vierten Zustand jenseits der drei Zustände beim Atman gibt, so gibt es einen transzendenten Zustand des OM, jenseits der Silben A, U, M. Da es vier Bewusstseinszustände gibt, gibt es auch vier Zustände von Omkara mit den vergleichbaren Gegenparts.

Der erste Zustand, die Offenbarung, des Atman ist Vaisvanara bzw. Visva. Dieser Wachzustand von Vaisvanara ist die erste Offenbarung von Atman. Das Jagaritasthana oder Wachzustand von Vaisvanara entspricht dem Prathamapada von Pranava, OM. Jagaritasthano vaisvanar-okarah prathama matra: das Jagaritasthana, der Wachzustand des Atman, auch genannt Visva oder Vaisvanara, entspricht der ersten Silbe des OM. ‚A‘ ist auf sonderbare Weise mit der ersten Phase des Atman vergleichbar. Alle Zustände des Bewusstseins beginnen immer mit dem Wachzustand, worin die anderen Zustände, wie Traum und Schlaf, enthalten sind. Dieses gilt nur aus Sicht des Jiva, nicht aus Sicht von Ishvara, - d.h. der Wachzustand wird als Ursache für Traum und Schlaf angesehen. Wenn Träumen die Folge der Eindrücke im Wachzustand ist, so ist der Schlaf die Voraussetzung, um all die unerfüllten Eindrücke latent hervorzubringen, - bereit zur nachfolgenden Offenbarung. In diesem Sinne kann man sagen, dass der Wachzustand den Anfang für die anderen Zustände bildet. Entsprechend ist das ‚A‘ der Anfang des Alphabets, der erste Buchstabe / Klanglaut. Es heißt, dass in diesem Akara alle anderen Wortbildungen enthalten sind, denn in dem Augenblick, wo man den Mund öffnet, um zu sprechen, geht das Gefühl in Richtung auf das ‚A‘. Darum wird es von der Upanishad als Anfang einer Wortbildung betrachtet. Dieser Anfang der Wortbildung kann mit dem Anfang der Erfahrungen des Bewusstsein, dem Wachzustand, verglichen werden. Diese Voraussetzung des Atman im Wachzustand ist darum mit Akara, dem ersten Buchstaben des Omkara vergleichbar. Die Upanishad sagt auch, dass durch die Meditation auf diese Harmonie zwischen dem Akara des OM und dem Wachzustand des Atman alle Wünsche erfüllt werden, Aptoni ha vai sarvan kaman. Man gelangt auch an die Spitze (Führungsspitze) aller Menschen und in dem Sinne ganz an den Anfang aller Dinge, sodass alles auf diesen Meditierenden zufließt, selbst Ungenanntes, - Adisca bhavati. Dieses Meditationsergebnis wird auch im Zusammenhang mit der Technik des Vaisvanara-Vidya in der Chhandogya Upanishad beschrieben. Die Mandukya Upanishad ist nur sehr kurz in ihrer Beschreibung bzgl. Vaisvanara. Die Chhandogya Upanishad geht in diesem Punkt viel mehr ins Detail. Durch die Meditation auf diesen kosmischen Zustand des Atman, Vaisvanara, wird der Yogi mit unvorstellbaren Kräften gesegnet. Alles kommt ungefragt auf ihn zu. Wirkliche Macht ist, wenn Dinge unaufgefordert auf jemanden zukommen. Man sagt niemandem: ‚tu es‘, sondern er macht es einfach. Das ist die Spitze aller Kräfte. Dieses wird durch die Meditation auf Vaisvanara erreicht. Ye evam veda: derjenige, der dieses Geheimnis der Meditation auf die Harmonie zwischen Akara und dem Wachzustand des Atman kennt oder auf die Silbe Omkara meditiert, wird zum Meister über alle Dinge, wird ein vollkommener Siddha und zum Kenner des Yoga.

Jetzt geht die Upanishad auf die zweite Silbe des Omkara, das ‚U‘, mit der zweiten Ebene des offenbarten Atman, d.h. Taijasa, ein. Ukara ist die zweite Silbe des OM, die mit dem zweiten ‚Fuß‘ des Atman vergleichbar ist. Ukara wird als etwas angenommen, das sich über Akara erhebt bzw. nach Akara kommt. Alphabetisch kommt das ‚U‘ nach dem ‚A‘. Während das ‚A‘ am Anfang steht, folgt das ‚U‘ in der Mitte der Lautformationen. Beim Bilden des ‚U‘ -Lautes beginnt die Mitte des Rachens zu vibrieren. Die Upanishad sagt, er sei in dem Sinne erhoben, da er sich bei der Lautbildung über das Akara erhebt. Auf die gleiche Weise ist Taijasa oder das Traumbewusstsein, das den Erfahrungen des Wachzustandes folgt, der halbe Weg zwischen Wachen und Tiefschlaf. Ubhayatvadva; es ist ubhaya oder in dem Sinne beides, da es sich, aus Sicht der ‚Füße‘ des Atman, zwischen beiden Seiten, nämlich Wachen und Schlafen, befindet. Es befindet sich auch aus Sicht der Matras, der Silben des Omkara, zwischen Akara und Makara. Auf diese Weise kann man in der Meditation Ukara mit Taijasa vergleichen. Diesen Vergleich stellt man an, um jemandem bzgl. der Meditation zu helfen, damit man Omkara und den Zustand des Atman nebeneinander stellen kann. All diese Vergleiche sind lediglich symbolischer Natur. Man sollte sie nicht wörtlich nehmen. Alle Meditationen sind symbolisch; alle Vidyas der Upanishads sind symbolisch, ebenso der Vergleich von Brahman im Seil und der Welt in der Schlange, die im Seil gesehen wird. Wenn man sagt, Brahman sei wie ein Seil, so heißt das nicht, dass Brahman so lang wie ein Seil sei. Der Vergleich beschränkt sich auf seinen symbolischen Charakter; und genauso müssen wir diesen Vergleich sehen, als Symbol, um die Meditation auf die Einheit aller Namen und Formen, vergleichbar mit der Einheit von Omkara mit dem Atman in all seinen Phasen, zu ermöglichen. Auf diese Weise wird

Ukara über Akara, zwischen Akara und Makara, erhoben, was mit dem Traumzustand, als Folge des Wachzustandes, sowie dem Zustand zwischen Wachen und Tiefschlaf, vergleichbar ist. Utkarshati ha vai jnana-santatim: wenn jemand darauf meditiert, wächst sein Wissen. So wie sich das ‚U‘ über das ‚A‘ und der Traum über das Wachen erhebt, so erhebt sich das Wissen des Meditierenden über das allgemeine informative Verstehen des Schulwissens. Er wird zum wirklichen Wissensträger, ein Jnanin, durch die Meditation auf das Ukara mit Taijasa. Samanasca bhavati: genauso wie es eine vergleichbare Verbindung von Taijasa zum Wach- und Schlafzustand gibt, so gibt auch einen vergleichbaren Effekt des Ukara zwischen Akara und Makara. Wenn jemand darauf meditiert, wird er zu einem ausgleichenden Faktor in der Gesellschaft und in der gesamten Schöpfung. Wenn der Geist durch diese Meditation derart ausgeglichen ist, geht von diesem Menschen niemals ein Konflikt aus. Dieser Jemand trägt den Frieden in sich und schafft Frieden auf Grund seiner Ausstrahlung. Derjenige, der auf diese Art und Weise meditiert, wird zum Friedensstifter. In seiner Gegenwart kommen keine Konflikte auf, Tumulte, Verärgerungen und Spannungen lösen sich auf, nur weil er auf die Silbe ‚U‘ meditiert. Nasyabrahmavit kule bhavati: diese Meditation reinigt dermaßen, dass in dessen Familie niemand geboren werden kann, der Brahman nicht kennt oder unwissend ist. Das Kind ist die Wiedergeburt des Meditierenden. Atma vai putranama asi: du wirst als dein Kind wiedergeboren; dein Wissen überträgt sich auf dein Kind. Doch nicht der Körper wird wiedergeboren, sondern das Wissen. Man reicht nicht nur die Chromosomen an das Kind weiter, sondern auch das Wissen. Man wird vom spirituellem Wissen derart überschwemmt, dass man aufhört, nur ein physischer Körper zu sein. Der physische Körper schwingt wie ein Wissenskörper. So stark ist dieses Wissen. Die Familie ist nichts weiter wie das Generieren der eigenen Kinder, die, wie es in der Upanishad heißt, nichts weiter als Wissen sind. Darum sollte die nachfolgende Generation nicht eine Folge körperlicher Kinder, sondern Kinder des Wissens sein. Amritasya putrah: von solcher Schönheit ist diese Meditation.

Dann gibt es noch den Vergleich zwischen Makara und dem Tiefschlaf des Bewusstseins. Sushuptasthanah prajno makarastritiya matra: Makara ist das dritte Matra des OM. Es ist mit Prajna, dem dritten kausalen Zustand des Atman, vergleichbar. Miterapiterva: es ist das Maß aller Dinge, und es löst alles auf. Wenn wir OM singen, lösen sich Akara und Ukara in Makara auf, so wie sich die Eindrücke des Wachens und Träumens in Prajna, dem Tiefschlaf, auflösen. So wie mit Makara das Singen der OM-Silbe endet, lösen sich alle Erfahrungen im Tiefschlaf auf. Genauso wie man bei der Wiederholung des OM jeweils mit Makara aufhört und wieder von Neuem beginnt, so folgt nach dem Tiefschlaf wieder der Wachzustand usw. Der Tiefschlaf kann in gewissem Sinne als die Ursache des Wachzustands angesehen werden. Der Wachzustand erfolgt auf Grund unerfüllter Wünsche, die im Tiefschlaf verborgen blieben. In diesem Sinne kann man den Wachzustand als Folge des Tiefschlafs ansehen. Der Tiefschlaf ist die Ursache; und alle Erfahrungen im Wachzustand und im Traum sind die Folge. Da Ishvara die Ursache aller Dinge ist, scheint der Tiefschlaf im gewissen Sinne die Ursache unseres Wach- und Traumzustandes zu sein, nämlich, dass wir auf Grund unerfüllter Wünsche aus dem Schlaf erwachen. Wenn alle unsere Wünsche erfüllt wären, würden wir nicht erwachen. Warum sollten wir sonst aufwachen? Es existiert etwas Unerfülltes, Unvollendetes. Das Prarabdha-Karma ist aktiv, zwingt uns zur Aktivität in die Welt der Objekte. So ist Prajna (Tiefschlaf) in gewisser Weise die Ursache der Erfahrungen durch Visva (dem Wach-) und Taijasa (dem Traumzustand). Doch auf eine andere Weise kann Prajna als Folge angesehen werden, denn Prajna ist nichts weiter als ein Zustand des Bewusstseins, in dem sich vorübergehend alle unerfüllten und nicht offenbarten Eindrücke wieder finden. Diese Eindrücke sind nichts weiter als die Folge von Wahrnehmungen und Erfahrungen im Wachzustand. In dem Sinne ist der Tiefschlaf eine Folge des Wachzustands. Makara ist von derartiger Natur im OM. Auf diese Weise beginnt und endet das OM mit Makara. So wie bei einer Abfolge der Wiederholungen von Pranava, haben wir auch eine Folge von Wach- und Schlafzuständen. Der Tiefschlaf misst (Miteh) in dem Sinne alle Dinge, wie die Erfahrungen aus dem Wach- und Traumzustand durch Eindrücke bestimmt werden, die als Sanchita-Karma im Anandamaya-Kosha (Kausalzustand) im Tiefschlaf latent vorhanden sind und sich wiederum selbst offenbaren. Die Sanchita-Karmas sind unerfüllte Samskaras und Vasanas, die im Prajna, dem Tiefschlaf, latent vorhanden sind, und sich ihren Weg in Form von Erfahrungen im Wach- und Traumzustand bahnen. In diesem Sinne messen wir unsere Erfahrungen an den Neigungen, die im Tiefschlaf gegenwärtig sind. Die Erfahrungen aus dem Wach- und dem Traumzustand werden an dem im Tiefschlaf vorhandenen Potenzial unerfüllter Vasanas und Samskaras gemessen. Es handelt sich also um ein Messen (Miti) von Erfahrungen. Und so wird Makara als Container des wiederkehrenden Gesangs gesehen. So wie der Inhalt durch den Behälter unterstützt wird, scheinen Akara und Ukara in Makara, mit dem die Silbenfolge endet, enthalten zu sein. So wie alle Erfahrungen sich mit dem Tiefschlaf vermischen, selbst all unser Bemühen aufhört, wenn wir einschlafen, verstummt das Rezitieren von Pranava, wenn das Makara beginnt. ‚A‘ und ‚U‘ verschmelzen in ‚M‘. Minota ha va idam sarvam: wenn jemand auf diese Weise meditiert, gewinnt er die Fähigkeit, alle Dinge zu bemessen, d.h. alles zu erkennen, - er wird zu Sarvajna. Er wird zu Ishvara selbst. Er wird zum Maß aller Dinge; er wird zum Maßstab für das Erkennen der ganzen Schöpfung. Alles bezieht sich auf IHN; er bezieht sich nicht auf andere Dinge. Er wird zur Referenz der ganzen Schöpfung, das Zentrum aller Erfahrungen im Kosmos. Apitisca bhavati: Alles vermischt sich in IHM; wie es im zweiten Kapitel der Bhagavadgita heißt, alles betritt IHN, so wie Flüsse, die in den Ozean münden bzw. mit ihm verschmelzen. Ishvara ist der Schmelztiegel der gesamten Schöpfung; und wer zu Ishvara wird, mit dem verschmilzt die gesamte Schöpfung. Man verwirklicht diesen Zustand durch diese Meditation in der Einheit von Makara und Prajna, dem kausalen Zustand von Pranava und dem kausalen Zustand des Bewusstseins, d.h. beide: individuell und kosmisch.

Es gibt drei Bedingungen des Atman, (Jagrat, Svapna und Sushupti, d.h. Wachen, Träumen und Schlafen), die mit dem Akara, Ukara und Makara des Pranava oder Omkara vergleichbar sind. So wie es einen transzendenten Zustand des Atman gibt, der als ‚nantah-prajnam, na bahih prajnam, no- ‚bhayatah-prajnam‘ usw. beschrieben wird, so existiert auch ein transzendenter Zustand von Pranava oder Omkara, der nicht aus den Matras oder Silben gebildet wird, sondern ein Amatra (silben- oder klanglos) ist. Wir sind nicht in der Lage den Atman als dieses oder jenes zu bezeichnen; das Gleiche gilt für das Amatra des OM. Es ist eine Schwingung des Seins und kein Klang, wobei diese Schwingung keinen materiellen Hintergrund hat. Sie übersteigt die physischen, die subtilen und die kausalen Zustände; und es ist nicht nur diese Schwingung, die die Schöpfung in Gang setzt. Es ist noch viel subtiler als die kausale Schwingung, mit der die Schöpfung beginnt. Das einzige Wort, was von der Upanishad benutzt wird, ist dieser nicht messbare Zustand, - Amatra. Genauso wenig wie der Atman nicht greifbar, beziehungslos, unbeschreiblich und undenkbar ist, so trifft dieses auch auf den Amatra-Zustand des Omkara in jeder Beziehung zu.

Dieses OM in seinem vierten oder transzendenten Zustand, ist der Atman. Es ist der klanglose Zustand des Pranava, der allein Existenz ist. Alle Klänge und Schwingungen lösen sich in der Existenz auf, und die Existenz ist EINS. Reine Existenz ist das Zusammenfließen von Pranava und Atman. Amatraseaturthah avyavaharyah: mit diesem vierten Zustand des Pravana lässt sich nicht herumspielen wie mit Objekten, Wörtern oder Klängen, wie z.B. bei der Anwendung von Sprachen. Prapancopasamah: die gesamte Welt der Klänge mündet hier in diesen klanglosen Zustand des Pranava. Siva’dvaitah: es ist der außerordentlich glückliche, gesegnete und nicht-duale Zustand von Atman, denn Atman ist. Omkara atmaiva: dieser Omkara, der klanglos und transzendent ist, ist der Atman. Omkara ist eine andere Bezeichnung für Atman. Der Schöpfer und die Schöpfung werden hier Eins. Das Zusammenfließen von OM und Atman ist das Zusammenfließen von der Schöpfung und dem Absoluten. Es gibt keine Schöpfung, denn es wird nichts erschaffen. Es gibt keinen Klang, denn dieses wäre die erste Schwingung der Schöpfung. Der Klang erreicht den klanglosen Zustand. Er wird beziehungslos. Samvisatyatmanatmanam: jemand, der dieses Geheimnis durch tiefes Meditieren erkennt, betritt den Atman durch den Atman. Man betritt den Atman nicht durch ein Tor, sondern man betritt den Atman durch den Atman. Nicht wir betreten den Atman, sondern der Atman betritt den Atman. Wir existieren nicht. Wir lösen uns im Atman auf, und der Atman wird zum Atman. Klänge verflüchtigen sich in Pranava; Er wird zum Atman. Der Atman allein ist. Wenn der Atman zum Atman durch den Atman wird, wird dieses als Atmasakshatkara bezeichnet, - die Verwirklichung des Atman. Es ist auch Brahmasakshatkara, - die Verwirklichung Brahmans. Aus Sicht des Atman, der den individuellen Zustand belebt, wird dieses Ziel als Atmasakshatkara bezeichnet. Aus Sicht desselben Atman, der den ganzen Kosmos belebt, nennt man ES / IHN Brahmasakshatkara. Es ist die Selbstverwirklichung und Gottverwirklichung zum selben Zeitpunkt. ES ist Existenz, Bewusstsein, Macht, Glückseligkeit, Vollkommenheit, Unsterblichkeit, Moksha, Kaivalya zugleich. Dieses ist das Ziel des Lebens, der Weg, der in der Mandukya Upanishad so wundervoll beschrieben wird.
Die Mandukya ist das Wesen aller Upanishads, ein Studium und eine Integration, die allein genügt, um das Individuum zu befreien. Mandukyamekamevalam mumukshunam vimuktaye: zur Befreiung des Suchenden ist die Mandukya Upanishad hinreichend genug, wenn sie richtig in die Praxis umgesetzt wird. Man sollte sie nicht nur lesen und dann den Inhalt wieder vergessen, sondern sie muss zu einem Teil unseres Lebens, d.h. lebendig, werden. Schlag das Gelesene nicht einfach in den Wind. Auch wenn es schwer wird, dieses Wissen zu erreichen. Diese Lehre ist ein seltenes Juwel in dieser Welt, und wer dieses Juwel bekommt, verliere oder vergesse es nicht wieder. Sauge es in dich auf, in dem du es in deiner lebendigen Welt reflektierst, so dass dein Leben in ein göttliches Leben verwandelt wird und du den Frieden allein durch deine Gegenwart verbreitest. Derjenige, der dieses Geheimnis kennt, der dieses Wissen lebt, für den dieses Wissen zur Praxis wird, dort wo es keinen Unterschied zwischen Arbeit und Kontemplation gibt, wo das Leben Verwirklichung ist, wo die Arbeit zum Dienst an Gott wird, wo die eigene Existenz zum Segen der ganzen Erde wird, wo das eigene Leben auf Erden zur Lehre wird, wo Beispiele zum Grundsatz werden, dort wird Derselbe zum wirklichen Brahmana. Dieses ist das Hohe Lied der Mandukya Upanishad. Möge Gott der Herr alle Leser mit der Erinnerung an dieses Wissen segnen. Dieses Wissen ist größer als alle Werte der ganzen Welt, es führt direkt zur Befreiung, unsterblicher Existenz, dem großen Ziel des Lebens.