Yoga als eine universale Wissenschaft

  Kapitel 8:

   Mit dem Universum in Einklang kommen

In einer Sutra von Patanjali heißt es, daß Gott Pranava oder Omkara ist, durch das Gottes Gegenwart, die Existenz Ishvara’s, wundervoll symbolisiert wird, was in der Meditation geweckt werden kann - Tasya vachakah pranavah. Das große mystische Symbol ‘OM’ ist bei allen religiösen Zirkeln und mystischen Organisationen bekannt. Im Allgemeinen ist es als Omkara oder als Pranava bekannt. Zu Anfang und zum Ende jedes Gottesdienstes, Satsangs oder bei Zusammenkünften singen wir ‘OM’. Man sagt, dieses sei sehr gut, den Omkara gibt die beste Assoziation zur Charakteristik Gottes wieder, und Gott ist in diesem Symbol besonders gegenwärtig.

Um es in der Meditation erfolgreich anwenden zu können, muß man die tiefere Bedeutung, die sich hinter dem Pranava-Symbol verbirgt, richtig einschätzen. Gott ist die all-gegenwärtige und all-durchdringende Vollkommenheit, und darum sollte der Name Ähnlichkeit mit Seiner Natur haben. Ein Name beschreibt eine Form. Besonders in Indien, wird von dem Namen angenommen, daß er den Charakter eines Menschen beschreibt. Die Idee ist, daß der Name auf ein Wort oder Klangsymbol hindeutet. Damit bringt ein Wort die Form in das Bewußtsein, von dem angenommen wird, daß es der Tatsache entspricht. Jede bestimmte Form, Persönlichkeit oder Sache hat einen dazugehörigen Namen. Neben dem Namen und der Form, haben wir auch eine gewisse Vorstellung darüber. Auf diese Weise haben wir drei Komponenten für das innere Erkennen und die äußere Wahrnehmung, nämlich den Klang, die Vorstellung und die Form.

Der Name beschreibt die Form. Jedes endliche Objekt hat seinen entsprechenden Namen in dieser Welt, und darum ist der Name in seinem bezeichnenden Umfang endlich. Wir können diese Namen- und Formbeziehung zu ihrem logischen Ende führen, und in unser Bewußtsein die absolute Vorstellung eines damit verbundenen universalen Namen bringen, um uns über die universale Form klar zu werden. Gott ist universale Existenz oder, man kann sagen, aus praktischen Gründen die universale Form für unsere innere Vorstellung. Welche Vorstellung wir auch immer von Gott haben, so muß man doch eingestehen, daß der Gottesbegriff etwas bezeichnet, was all-überall, unendlich und ungebunden ist. Darum benötigen wir, um das unendliche Sein zu benennen, ein zeit- und raumloses Wortsymbol, das alle anderen verfügbaren Wort- oder Sprachsymbole einschließt.

Ein vollkommenes Symbol zur Benennung der universalen Form

Jede Sprache hat ihr Alphabet, und diese Buchstaben (Laute) des Alphabets werden durch den Kehlkopf, unserem Klangkörper, gebildet. Wenn ein bestimmter Laut (Buchstabe) gebildet wird, fängt ein Teil des Klangkörpers zu schwingen an, und es wird ein bestimmter dem Buchstaben entsprechender Klang gebildet. Wenn ein bestimmtes Wort oder Name geformt wird, entsteht mit Hilfe des Klangkörpers ein Name, der dem Objekt entspricht. Gott bedeutet Universalität, darum sollte sein Name ein universales Verständnis haben. Dies ist der Grundgedanke für das Unterrichten des ‘OM’ als den Namen Gottes.

Das Wiederholen, Singen oder das Aussprechen von ‘OM’ erzeugt solch eine Vibration im Klangkörper, so daß der ganze Körper in Schwingung versetzt wird. Dies muß jeder für sich entweder durch Probieren oder durch genaue innere Beobachtung sehr sorgfältig prüfen. Wenn ‘OM’ gesungen wird, beginnt alles, vom Klangkörper angefangen, von Kopf bis Fuß, von Innen nach Außen, zu vibrieren. Damit kann ‘OM’ als ein Klang betrachtet werden, der alle anderen Klänge beinhaltet. Und eine Sprache ist nichts weiter als Klang. Wenn ‘OM’ gesungen wird, sind alle Sprachen irgendwie involviert; dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Sanskrit, Englisch oder Arabisch handelt. Insoweit wie alle Sprachen nur ein Ausdruck bestimmter Klänge oder Klangfarben sind, und insoweit wie diese Klangfärbungen durch ‘OM’ vollkommen zum Ausdruck gebracht werden, kann man sagen, daß das ‘OM’ als ein vollkommenes Symbol und als über-linguistisches Symbol keiner Sprache zuzuordnen ist. ‘OM’ gehört weder zu Sanskrit noch zu irgendeiner anderen Sprache. Es ist eine unpersönliche Schwingung, die in unserem Klangkörper erzeugt wird. Und doch charakterisiert dieser erzeugte unpersönliche Klang die Vollkommenheit, wofür das ‘OM’ bekannt ist, und was es zur höchst eigenen Bezeichnung Gottes, dem Universalen, macht. Wenn wir ‘OM’ singen, fühlen wir in uns eine Art von Verwandlung; doch, um dies zu erfahren, müssen wir ‘OM’ mit einem konzentrierten Gefühl und nicht nur mechanisch ausführen.

Das ‘OM’-Singen und dessen Segen

In den Schriften, die sich mit Nada (Klang) befassen, wird berichtet, daß es viele Möglichkeiten gibt, ‘OM’ zu singen. Die Upanishaden, insbesondere die Prasna-Upanishade, spricht von drei Klangformen (Intonierungen) beim ‘OM’-Singen, d.h. - beim Mantra oder beim Anrufen des Göttlichen - die kurze, mittlere und die gedehnte Form. Die unterschiedlichen Arten des ‘OM’-Singens erzeugen auch verschiedene Effekte. Die Upanishade berichtet davon, daß eine wiederholte Praxis der ‘OM’-Rezitation als Sadhana, den Suchenden in höhere Sphären, bis hin zum Wohnsitz Gottes führen kann. Der kurze ‘OM’-Ton geht so: "O..m, O..m, O..m." Der mittlere Ton ist ein wenig länger, und der langgezogene ‘OM’-Ton, Dhirga Pranava, ist noch länger: "O.....m, O.....m, O.....m." Bei all diesen Intonierungen nimmt die Schwingung allmählich ab. Bei allen Yogasystemen dieser Art (Nada Yoga) wird beschrieben, daß der Klang in der Nabelregion beginnt und langsam in hörbarere Ebenen aufsteigt, bis er schließlich über den Klangkörper, die Zunge, den Mund und die Lippen nach außen dringt. Die verschiedenen Stufen der Offenbarung oder Klangbildung, angefangen beim Nabel, werden im Sanskrit als Para, Pasyanti, Madhyama und Vaikhari bezeichnet. Para ist der klanglose Keim, die Möglichkeit überhaupt Klang zu erzeugen. Pasyanti hat ein wenig mehr Ausdruck, Madhyama ist die intensivere Form und Vaikhari ist die hörbare Offenbarung. Häufig werden diese vier Stufen in eine kosmische Verbindung mit den vier fortgeschrittenen metaphysischen Wirklichkeiten in der Vedanta-Philosophie gebracht, nämlich mit Brahma (dem Schöpfergott), Ishvara (Gott), Hiranyagarbha (Schöpfungskeim) und Virat (dem Himmelskörper). Wir können die vier Klangstufen auch mit anderen Viererstufen des kosmischen Prozesses vergleichen.

Wenn wir ‘OM’ richtig singen, dann setzen wir in unserem System eine alles-verstehende, allumfassende Schwingung in Gang. Mit dem OM-Singen erzeugen wir keinen schrillen Ton, sondern einen harmonischen Klang, der sich langsam und wohltuend im ganzen Nervensystem ausbreitet. Es ist als ob wir alle Nervenverzweigungen mit Honig bestreichen würden. Im Gegensatz dazu, führt gewöhnliches Schreien und Schimpfen zu Nervosität. Der Nerven werden durch rajasisches Schreien und Schimpfen heftig gestört und aufgewühlt. Wo auch immer ‘OM’ in harmonischer allumfassender Weise erklingt, ist Sattvik (Erfüllung) seine Natur. Es erzeugt im ganzen Nervensystem und den Energien (Pranas), die durch die Nervenbahnen fließen, eine allumfassende Schwingung. Es ist so, als würde im ganzen Nervensystem und in den Pranas eine sanfte Massage stattfinden. Die Pranas sind zufrieden und demzufolge fühlt man sich insgesamt wohl. Wenn man täglich 10 oder 15 Minuten lang ‘OM’ singt, wird man einen Unterschied zu seinem vorherigen Wohlbefinden fühlen. Wenn jemand regelmäßig ‘OM’ praktiziert, wird er automatisch ein ruhiger, nüchterner und kontrollierter Mensch. Er wird aufgrund der täglichen liebevollen Nervenmassage und der Prana-Massage durch das OM-Singen weder aufbrausend noch ärgerlich sein oder in Zorn ausbrechen. Die in das System gebrachte harmonische Schwingung beeinflußt die Muskeln, Nerven, die Pranas (Energien) und selbst den Geist auf positive Weise, denn alles ist miteinander verbunden.

Sich selbst mit der kosmischen Schwingung in Einklang bringen

Das ‘OM’ ist kein Klang im eigentliche Sinne. Es ist kein Geräusch, das wir machen. ‘OM’ scheint sich als Klang nur in seiner Oberfläche Vaikhari auszudrücken, doch in seiner inneren Struktur hat es eine tiefe Beziehung zu den Dingen. Letztendlich schwingt das ganz Universum, wobei das Universum nicht aus voneinander getrennten Objekten besteht. Die moderne Wissenschaft berichtet heutzutage davon, daß das ganze Universum aus Energie besteht. Es gibt keine Objekte, keine Mauer, die aus Ziegelsteinen zusammengefügt ist. Es gibt nicht einmal Sonne, Mond und Sterne. Es existiert überall nur eine sich fortgesetzt gleichmäßig ausbreitende Energie, ein vierdimensionales Kontinuum. Was ist das für eine Schwingung, so fragt man sich? Das Universum entstammt einer Schwingung. Die Begriffe Nada, Bindu und Kala, von denen man im Tantra- und Hatha-Yoga-Gruppen hört, sind nur bestimmte Wege, die denselben Prozeß der Offenbarung dieser ursprünglichen unpersönlichen Schwingung erwähnen, die sich schrittweise selbst verfestigt, und sich dann zu immer festeren Formen sichtbarer Objekte, Körper und Persönlichkeit zusammenfügt. Auf diese Weise schwingt das Universum, und ist kein Bündel von irgendwelchen Dingen, Personen oder Objekten. In allerletzter Konsequenz existiert das Universum, das sich vor unseren Augen auftut, überhaupt nicht, denn letztendlich verschwindet es im Samadhi wie ein Traumbild. Und große Wissenschaftler kommen letztendlich zu dem Ergebnis, daß die Welt nur ein Gedanke ist. Es ist bei dieser weitgefaßten Vorstellung nicht einmal eine Schwingung. Die Schwingungen sind nur mathematische Konzepte. Das ist wirklich eine erschreckende Schlußfolgerung für denjenigen, der all dies nicht verstehen kann! ‘OM’ ist im wesentlichen Kosmisch, und es ist nicht nur ein durch den Mund erzeugter Klang. Der sogenannte Klang, den der Yogaschüler mit Hilfe des Kehlkopfes erzeugt, ist nur sein Versuch, sich mit der kosmischen Schwingung in Einklang zu bringen, jener Schwingung, die bereits vor seiner Geburt existierte.

Alles Yoga ist nur ein Bemühen unsererseits, sich mit den Dingen, wie sie wirklich sind, in Einklang zu bringen. Im Yoga versuchen wir die Dinge nicht irgendwie zu verändern. Alles ist in sich selbst vollkommen. Die Schöpfung Gottes ist bis in jede Einzelheit vollkommen. Sie bedarf keiner Änderungen. Doch wir müssen uns ändern, denn wir sind wie von Sinnen und lassen uns von dieser Harmonie des Ganzen bedienen. Das Göttliche, die Spiritualität, die Religion, Yoga und was sonst noch alles, sind Künste, um uns selbst mit dem erschaffenen Universum in Einklang zu bringen. Durch das OM-Singen bemühen wir uns, den Wahnsinn unseres Geistes, die Nerven, sowie die ganze Persönlichkeit zu besiegen. Jeder versucht vor der Wirklichkeit davonzulaufen. Andauernd laufen wir in unseren Wahrnehmungen der Dinge und besonders in unseren Wünschen vor Gott davon. Und dieses Weglaufen, durch unser Interesse am Äußeren, und in dem Glauben, daß sich alles voneinander unterscheidet, wird dadurch sichtbar, daß wir in Bezug auf verschiedene Menschen und Dinge, detaillierten Idealen, Ideologien und Interessen nachgehen. Der auf Äußeres ausgerichtete Geist muß durch verschiedene Methoden schrittweise gezügelt werden. Und all diese Methoden begründen sich in Yoga, wobei eine der Methoden das OM-Singen ist.

Das Universum schließt uns ein. Wir stehen nicht außen vor. Auf diese Weise versuchen wir in uns - durch unser OM-Singen - eine Schwingung direkt in unserem Kern in Gang zu setzen, - eine Schwingung, die der bereits im Universum vorhandenen entspricht, so daß wir bei einer genauen Betonung des OM’s für Sekunden, was von einem tiefgreifendem Gefühl begleitet wird, mit allen Dingen, wie sie sind, EINS werden. Darum empfinden wir eine solche Freude. Eine Freude, die aus der Einheit mit den Objekten entsteht, - hingegen, wenn wir außen vorbleiben, fühlen wir Kummer. - Darum empfinden wir in uns im Hintergrund durch dieses tiefgreifende und gefühlvolle tägliche OM-Singen, was wir über einen längeren Zeitraum als sehr wesentliche Sadhana regelmäßig anwenden müssen, ein unterschwelliges Gefühl der Übereinstimmung mit allen Dingen.

Tasyah vachakah pranavah: Dies ist eine kleine Sutra von Patanjali. Es bedeutet, daß die Bezeichnung Gott oder Ishvara, Pranava oder ‘OM’ ist. In einer anderen Sutra sagt Patanjali: Tajjapas tad-artha-bhavanam. Wenn man die Bedeutung von ‘OM’ erfahren möchte, muß man sich beim OM-Singen genau beobachten. Wenn wir das ‘OM’ wiederholen, besagt dieses nicht, daß unser Geist unbeteiligt bleibt, sondern er konzentriert sich, weil er die Gegenwart des ganzen Universums fühlt. Mann kann, wie zuvor beschrieben, Japa (das ‘OM’ wiederholend) ausführen. Es ist das höchste aller Mantras, denn alle Mantras sind in ‘OM’ enthalten; dieses gilt auch für alle Sprachen. Darum sagt der große Autor Patanjali an einer Stelle: "Wenn man sehr tief in die Struktur hineingeht, kennt man alle Sprachen der Welt, sogar die Sprachen der Tiere und Vögel. Das ist sehr schwierig zu erreichen, doch nicht unmöglich, wenn wir hartnäckig sind und unterhalb unserer äußeren körperlichen und psychischen Ebene gehen.

Die Konzentration auf ein Objekt unserer Wahl

Wie in den Anweisungen von Patanjali wiederholt wird, ist die Konzentration des Geistes lenkbar und muß darum auf verschiedene Art und Weise gelenkt werden. Man sollte sich zu Anfang nicht gleich nur mit einer Methode abgeben, denn der Geist wird möglicherweise schnell müde. Darum sagt Patanjali, wie eine sehr umsorgende Mutter, die zu ihrem Kind spricht, das nicht in die Schule gehen will und jegliche Ausbildung übelnimmt, daß wir uns auf irgend etwas konzentrieren sollten, was wir mögen, was uns gefällt oder anzieht. Bei dem Konzentrationsobjekt kann es sich sogar um eine Kuh handeln, das einzige, was jemand vielleicht sein Eigen nennt, denn ohne die Milch, die ihn standhaft macht, kann er nicht leben. Er fährt fort, an die Kuh zu denken, denn die Kuh ist ein für ihn geeignetes Konzentrationsobjekt.

Ein Schüler wollte von Shri Ramakrishna Paramahamsa in die Meditation eingeführt werden: "Was liebst Du am meisten?" fragte ihn der große Meister. Der Schüler dachte einen Augenblick nach und sagte schließlich: "Nun, ich habe eine Enkeltochter, und ich denke sehr oft an sie." "Gut, dann meditiere auf Deine Enkelin," rief Shri Ramakrishna, "Du brauchst nichts weiter zu tun, als auf Deine Enkelin zu meditieren. Das ist Deine Yogapraxis." Hierin ist eine Lehre enthalten. Seinen Geist von etwas loszureißen, an dem man hängt, würde heißen, seine eigene Haut abzuschälen, was weder möglich, noch ratsam ist. Jemand, der es dennoch versucht, kann dabei verrückt werden. Man sollte sich deshalb nicht vor Yoga fürchten, und nicht versuchen, sich anderen Menschen oder Heiligen gegenüber fromm zu zeigen, wenn der Geist für jene Stufe, in der er zu sein glaubt, nicht vorbereitet ist. "Geh langsam voran," lautet eine goldene Regel im Yoga.

Sthiti-nibandhini, sagt Patanjali. Dieses ist vom geistigen Zustand des Yogaanfängers aus betrachtet belanglos. Wenn der Geist aus irgendwelchen Gründen hauptsächlich auf äußere Objekte gerichtet ist, muß mit Hilfe eines Lehrers eine Psychoanalyse durchgeführt werden, und dann muß der Geist schrittweise von jenen Objekten zurückgezogen werden. Mann kann sich nicht plötzlich von dem, was man von Herzen liebt, losreißen, sonst wird man verrückt. Wenn der Yogaübende in seinen Gefühlen zu ertrinken droht, bzw. etwas Unerwünschtes fühlt, von dem er sich nicht selbst befreien kann, dann ist hier wiederum die Anweisung oder der Rat eines Gurus erforderlich.

Wenn jemand Tee mag, ist es für ihn besser, Tee zu trinken, als sich plötzlich einzuschränken und zu sagen: "Ich trinke nur Milch." Solange der Wunsch besteht, Tee zu trinken, sollte dieser Wunsch nicht unterdrückt werden. Es ist für jemanden besser, mit dieser Gewohnheit, Tee zu trinken, fortzufahren, bis er imstande ist zu verstehen, daß es besseres gibt. Das Rauchen ist eine üble Angewohnheit, doch auch dies kann nicht von heute auf morgen aufgegeben werden. Es mag viele schlimme Angewohnheiten auf dieser Welt geben, doch wie kann man davor weglaufen, wenn man damit belastet ist?

Vishyavati va pravrittir utpanna manasah sthiti-nibandhini: In dieser Sutra ist eine sehr interessante Anweisung von Patanjali enthalten; eine Anweisung, die nicht in vielen Yogatexten zu finden ist. Der Geist kann selbst durch ein Lieblingsobjekt zur Konzentration gebracht werden. Das ist die Bedeutung der obigen Sutra. Wir mögen die weltlichen Objekte nicht gern, weil wir möglicherweise für immer an sie verhaftet sind. Der Grund, sich an diesen Dingen zu erfreuen, ist sie zu kontrollieren, und sie schließlich zu durchdringen. Die Idee hinter jeder Art von Beziehung in dieser Welt ist, die Beziehung nicht aufrechtzuerhalten, sondern sich, wie bei der Wirkungsweise eines homöopathischen Mittels, von der Beziehung durch die Beziehung als solches zu befreien. Das, was tötet, kann auch helfen, vorausgesetzt, die Droge wird auf besondere Weise in der richtigen Menge verabreicht. Die ganze "Tantra Sastra" kann in einem Satz zusammengefaßt werden: "Das, was Dich umbringen kann, kann Dich auch zum Leben erwecken." Doch dies ist nur schwer zu verstehen und wiederum kommt die wiederholte Aufforderung, daß Yogaschüler für einige Zeit bei ihrem Guru bleiben sollten.

Der Geist sollte auf das konzentriert werden, was wir als höchst Göttlich verehren: Vita-raga-vishayam va chittam. Wenn wir an große Heilige wie Vyasa, Vasishtha, Krishna, Rama, Suka-Deva oder Dattatreya denken, wird unser Geist in ein Gefühl intensiver Spiritualität und Heiligkeit versetzt. Die Erinnerung an diese großen Meister gibt uns die gewünschte Konzentration. Das Gefühl wird, abhängig von dem Konzentrationsobjekt, in bestimmter Weise angeregt. Die Gedanken eines Polizisten mögen sich in eine Richtung, die eines Richters in eine andere Richtung bewegen. Die Erinnerungen an Hitler und Gandhi mögen völlig unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Unterschiedliche Ideen erzeugen in Bezug auf die Assoziationen jener Ideen mit bestimmten Objektarten unterschiedliche Gefühle. Wenn wir an große Heilige oder Brahma, Vishnu und Shiva denken, oder auf den Vater im Himmel, den Allmächtigen Schöpfer meditieren, geschieht es, daß wir bei dem Gedanken an den Allmächtigen in unseren Wurzeln erschüttert werden. Darum Vita-raga-vishayam. Alle Objekte, die in unseren Gefühlen eine Konzentration auf Wunschlosigkeit anregen können, alles einschließen und Heiliges aufgrund von Spiritualität hervorrufen können, werden hilfreich sein.

Die Konzentration auf Traumerfahrungen

Svapna-nidra-jnanalambanam va ist eine andere Sutra, die schwer zu verstehen ist. Wir können uns auf Träume, deren Auswirkungen oder irgend etwas, was damit verbunden ist, konzentrieren, sagt diese Sutra auf markige Art; und die Bedeutung dieser Sutra wird nicht durch die wörtliche Übersetzung klarer. Genaugenommen ist es ein Versuch, sich auf Träume, die wir gern mögen, zu konzentrieren. Jemand mag im Traum der Eroberer von Akbar gewesen sein. Das ist eine tolle Sache. Im Traum muß dieser Mensch sehr glücklich gewesen sein. Er mag weiterhin glauben: "Ich bin Akbar, ich bin Akbar!" Die Konzentration auf diesen Gedanken erzeugt aufgrund der Liebe und Zuneigung zum Eroberer, spirituelle Fortschritte. Oder Jemand hatte eine einzigartige und überwältigende Vision. Er ist im Traum seinem Guru begegnet, oder hat den Gott seiner Anbetung gesehen. Dieses Glücksgefühl kann im Wachzustand fortbestehen: "Oh, wie bin ich glücklich! Ich sah meinen lieben Gott, den Gott meiner Anbetung im Traum." Nun, der Traum ist vorbei, doch man kann seine Gedanken Revue passieren lassen. Man kann sozusagen versuchen, seine Traumerfahrung zu wiederholen. "Das, was ich gestern geträumt habe, war wundervoll. Es war Gott Krishna. Er ist mir soundso erschienen. Oh! Wie wundervoll, großartig, wie faszinierend!" Man mag fortfahren zu rekapitulieren. Der Geist wird sich glücklich schätzen. Auf diese Weise können die Traumobjekte, die bei der Konzentration oder Meditation Freude bereiten, auch im Wachzustand hilfreich sein. Doch die tiefere Bedeutung liegt darin, daß die ganze Welt ein Traum ist. Bei der Welt sollte an einen Traum und nicht an die Wirklichkeit gedacht werden. Die Welt ist so wahr, wie ein Traum und ebenso unwirklich. Ist unsere Traumwelt wirklich oder nicht? Sie ist solange wahr, wie deren Erfahrung dauert, und sie ist unwirklich, wenn sie nicht erfahren wird, so ist es und nicht anders. Sie ist mit der Offenbarung des Geistes im Traum vergleichbar. Raum, Zeit, Ursachen und die Einzelheiten, die man in der Traumwelt wahrnimmt, - sich selbst als Subjekt eingeschlossen, - sind alles Illusionen des eigenen Geistes. Manchmal wird man im Traum vom Tiger verfolgt. Man läuft vor dem Tiger weg und klettert auf einen Baum. Dieser Tiger wird vom Geist der Träumers erschaffen, dieses gilt auch für die Flucht vor dem Tiger. Der Träumende, der vor dem Tiger wegläuft, ist auch ein Produkt des Geistes. Der Baum, den man besteigt, entstammt dem Geist. Selbst die Entfernung zwischen dem Tiger und dem Baum wird vom Geist des Träumers erschaffen. Der ganze Traum ist ein mentaler Komplex. Und doch scheint der Traum für den Träumer wirklich zu sein; er schreit vor Furcht vor dem schrecklichen Biest, das ihn bedroht. Dann fällt er tatsächlich vom Baum und bricht sich ein Bein. Danach spürt er sogar den Schmerz. Der Traum ist so leibhaftig, daß er nach dem Aufwachen nachschaut, ob sein Bein in Ordnung ist. Er schaut noch einmal. Gott sei dank, es ist in Ordnung. Das Bein ist nicht gebrochen!

Ähnlich wie in der Taumwelt, sind in der Welt Zeit, Raum und Objekte Produkte eines einzigen universalen Geistes, und darum existiert diese Welt für den universalen Geist genauso wenig, wie die Traumwelt für den Träumer existiert. Darum ist es etwas Einzigartiges, Transzendentes jenseits dieser Welt, auf das wir uns konzentrieren müssen, um aus unserer Traumwelt zu erwachen. Wir schlafen immer noch im Vergleich zu einem Wachzustand, der komischer oder universaler Natur ist. Kontemplation wird uns auf dem Yogapfad sehr viel helfen.

Eine medizinische Behandlung der krankhaften Seele des Menschen

Das Patanjali-System wird häufig "Astanga Yoga" genannt. Astanga Yoga bedeutet Yoga der acht Glieder. Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi, - dies sind die acht Glieder des Patanjali-Systems. Die Unterscheidungen wurden von dem großen Autor sehr sorgfältig getroffen. Es entspringt keiner Laune und keiner augenblicklichen Schwäche seines Geistes. Man kann sich auch zehn, zwölf oder fünfzehn Stufen vorstellen. Doch warum sind es nur acht Stufen? Patanjali hat den Evolutionsprozeß des Universums sehr genau beobachtet, und ebenso unsere Einbindung in die verschiedenen Stufen, und darum entschieden, daß acht die richtige Anzahl der Stufen für den Ab- bzw. Aufstieg sind.

Diese hoch wissenschaftliche Technik wurde von dem Heiligen Patanjali entdeckt; sie ist logisch und wissenschaftlich, denn sie hat eine direkte Beziehung zu unseren täglichen Lebenserfahrungen. Wenn jemand morgens aufwacht, ist es ein Erwachen von einem vorangegangenen individuellen Traum, doch die Erfahrungen des Wachzustandes sind auch nur eine Art Traum. Diese Erfahrungen erzeugen Bindungen, deren wir uns entledigen wollen, denn sie sind nichts weiter als die Befreiung von bestimmten Erfahrungen in dieser Welt. Ein guter Psychologe weiß, daß wir in verschiedene Stufen dieser Welterfahrungen eingebunden sind. Wenn jemand ins Gangeswasser eintaucht, berührt er zunächst die Wasseroberfläche und zuletzt die Tiefe, obgleich es so aussehen mag, als würde er plötzlich vollkommen untertauchen. Wenn man mehrere Blütenblätter einer Rose übereinanderlegt und eine Nadel hindurchsticht, sieht es so aus, als ob das Hindurchstechen sehr schnell geschieht. Doch tatsächlich dauert es ein wenig. Die Nadel geht nicht durch alle Blütenblätter gleichzeitig hindurch, sondern nacheinander, obwohl es bei der Geschwindigkeit anders aussieht. Es mag sehr wohl so aussehen, als seien wir vollständig in SAMSARA eingetaucht, alles scheint in Chaos und Verwirrung zu versinken, und wir wissen nicht, wo wir uns wirklich befinden. Dies sind laienhafte Wahrnehmungen. Genauso verhält es sich mit einem Kranken, der nicht weiß, woran er erkrankt ist. Doch Biologen und Ärzte wissen, daß eine Krankheit langsam, schrittweise und nicht von heute auf morgen kommt. Man erkrankt nicht plötzlich. Krankheiten steigen nicht wie das Blaue vom Himmel herab. Sie offenbaren sich schrittweise. So sind die Unterschiede zwischen einer wissenschaftlichen und einer simplen laienhaften Annäherung zu den Dingen. Wir sind Laien, einfache Menschen. Wir verstehen gar nichts. Wir schreien heillos durcheinander, daß etwas nicht stimmt, und daß alles so hoffnungslos sei. Es hört sich so an, als würde ein kranker Patient den Doktor anflehen: "Ich bin krank, hilf mir. Ich weiß nicht, was mir fehlt." Eine genaue Prüfung wird beweisen, daß der Patient allmählich krank wurde. Darum muß die Behandlung ähnlich vonstatten gehen: Eine schrittweise Reinigung von den Körpergiften, eine systematische medikamentöse Behandlung durch den Arzt, heilt den Patienten auch allmählich von seiner Krankheit.

Dieses ist die Yogapraxis. Yoga ist eine hoch medizinische Behandlungsmethode für seelisch Kranke, die durch den Meisterarzt Patanjali wirkungsvoll behandelt werden. Wir ertrinken nicht plötzlich in ein chaotisches SAMSARA, obgleich kein Zweifel besteht, daß wir ertrunken sind. Wir sind auf diese Ebene langsam leidend, schrittweise hinabgesunken. Es steigt etwas, als menschliches Dasein, vom Himmel herab, und es ist dieser individuelle Mensch, in sozialer Umgebung, mit seinen Zu- und Abneigungen. Die Verwicklungen dieser Bindungen sind wohlbekannt. Wir leben in einer Gesellschaft. Wir haben familiäre Bindungen. Wir haben Vater und Mutter. Jeder von uns hat Mann, Frau, Sohn oder Tochter. Jeder ist Vorgesetzter oder Untergebener, Minister oder Laufbursche. Selbst das kleinste etwas ist Teil der Gesellschaft. Nun, all diese Vorstellungen, die jeder von sich hat, sind nicht unwichtig. Niemand kann von sich behaupten, er wäre nur ein spirituell Suchender und hätte nichts damit zu tun. Die Beziehungsidee von Vater, Mutter, Sohn oder Tochter kann niemand so einfach von sich weisen, auch wenn er nach Gott strebt. Darum sollte der spirituell Suchende nicht zu enthusiastisch und zu tollkühn sein, sondern sollte seinen Verstand gebrauchen. Wie kann jemand vergessen, Vater/Mutter oder Sohn/Tochter zu sein? Wie kann man seine gesellschaftlichen Beziehungen vergessen? Und es gibt so viele davon. - Manche mag man, manche nicht.

Unsere Beziehungen zu anderen Menschen

Lassen Sie uns zunächst die gesellschaftlichen Beziehungen, und dort zuallererst alle wichtigen Probleme betrachten. Es gibt zweifellos andere Probleme, die tiefgreifender sind. Doch die gesellschaftlichen Probleme sind die Nadelstiche, die wir jeden Tag fühlen, und wir müssen uns davon befreien. Wir treffen jeden Tag auf Menschen, Bäume und ebenso Gebäude. Die Bäume und Gebäude ärgern uns nicht. Die direkt spürbaren Schmerzen werden uns von Menschen und nicht von Tigern, Löwen, Schlangen und Skorpionen zugefügt. Die letzteren können uns auch ärgern, doch wir kümmern uns täglich weder um Skorpione, noch um Schlangen. Wir kümmern uns nur um Menschen. Unsere Beziehungen gelten in erster Linie Menschen, obwohl die Welt nicht nur aus Menschen besteht. Darum bezieht sich Patanjali zunächst und weitestgehend nur auf Menschen, und dort besonders auf die gesellschaftlichen Umstände. Unser Verhalten, unsere innere Haltung, unsere Ansichten, unsere Pflichten und Verpflichtungen, - all dies ist unter dem Begriff "Beziehungen zu anderen Menschen" zusammengefaßt. Wir sollten uns gegenüber anderen Menschen taktvoll und angemessen verhalten, sonst fühlen wir uns wie Fische auf dem Trockenen. Probleme können sich auf die eine oder andere Weise ergeben: Entweder gehen wir mit anderen Menschen oder sie mit uns nicht richtig um. Irgendwie ist dies ein bedauernswerter Zustand, eine befürchtete Krankheit, die behandelt werden muß. Dies ist ein schwieriges Thema und wurde im Allgemeinen von Soziologen in der Psychologie, Psychoanalyse und selbst in Politikerkreisen eingehend diskutiert. Doch Patanjali hat seine eigene Art, die Dinge zu betrachten. Für ihn lassen sich die Probleme auf wenige Kategorien reduzieren.

Beziehungen sind die Reaktion auf irgend etwas. Und unsere Reaktionen erzeugen wiederum entsprechende Gegenreaktionen. Die ganze Welt hat ein komplexes "wie Du mir - so ich Dir"- Verhalten. Was auch immer wir anderen zufügen, wird auch uns geschehen. Wir können uns dem nicht entziehen. Bevor wir uns Yoga ganz hingeben, müssen wir uns zunächst sehr sorgfältig über unsere gesellschaftliche Stellung im klaren sein. Es ist für niemanden sinnvoll zu sagen: "Ich habe alles zurückgelassen. Ich habe niemanden. Yoga ist alles für mich." Man sollte mit solchen Aussagen behutsam umgehen, denn später stellt sich vielleicht heraus, daß es doch jemanden gibt, zu dem es eine Beziehung gibt. Vielleicht gibt es doch jemanden, - einen Freund, eine Beziehung. Ein Yogaschüler, der von sich behauptet, er hätte niemanden, um den er sich kümmern müßte, mag innerlich bekümmert an seine alte Mutter, seinen armen Vater oder an seinen Arbeitgeber denken, dem er aufgrund irgendwelcher Mißverständnisse davongelaufen ist. Und dann hat jeder noch andere persönliche Probleme in Bezug auf die Gesellschaft.

Patanjali sagt uns, daß sich die menschlichen Probleme überwiegend aus den zwischenmenschlichen Beziehungen ergeben. Die ganze menschliche Gesellschaft ist ein großes Feld des Zusammenwirkens, sonst würden wir es nicht als Gesellschaft/Gemeinschaft bezeichnen. Es kann nur als eine chaotische Gemeinde Einzelner beschrieben werden. Wann immer wir eine Gesellschaft/Gemeinschaft oder irgendeine Organisation gründen, selbst wenn es eine kleine Familie ist, findet im Innern Kooperation und Koordination statt, die sich auf eine Art Verständnis unter den Mitgliedern dieser Gemeinschaft gründet. Das Verstehen ergibt sich aufgrund des gemeinsamen Zieles, das die Mitglieder veranlaßte, die Organisationsform einer Familie einzugehen. Wenn wir miteinander kein bestimmtes Ziel verfolgen, kann es auch keine Art freundschaftlicher Beziehung untereinander geben, und wir können keine Interessengemeinschaft gründen. Wenn kein Verständnis füreinander vorhanden ist, können wir auch keine Familie gründen. Wenn wir wie Freunde zusammenarbeiten, gibt es immer einen guten Grund einander zu helfen. Wenn drei Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen, werden alle drei zu Freunden. Wenn hundert, tausend oder gar zehntausend Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen, dann werden sie zu Freunden, gründen eine Partei oder irgendeine andere Gesellschaftsform. Nun, die ganze Menschheit kann als eine Art Zweckgemeinschaft bezeichnet werden. Der Yogaschüler sollte, um den Rahmen abzustecken, die ganze Menschheit als eine einzige Organisation betrachten. Patanjali bezog sich auf die menschliche Beziehung im Allgemeinen, was die kleineren Gesellschaftsformen, wie Familien und Gemeinschaften einschloß. Wir brauchen sie nicht gesondert zu erwähnen, denn die Menschheit schließt alles ein.

Wie verhalten wir uns anderen Menschen gegenüber? Darüber müssen wir uns jeden Tag aufs Neue klar werden. Wenn ich jemanden sehe, was denke ich über ihn? Wir können unseren Geist nicht jeden Tag auf diese Weise analysieren, da wir zu sehr mit unserer täglichen Routine beschäftigt sind. Wir gehen einkaufen, ins Büro oder müssen dieses oder jenes erledigen und können uns darum nicht permanent mit dem Geist auseinandersetzen, z.B.: "Was denke ich über diesen Mann?" Doch ist es denn notwendig, so zu denken? Denn selbst unser kleines bißchen Schreiben im Büro hat mit unserer Meinung über andere Menschen zu tun. Man kann nicht behaupten, letzteres wäre ohne Belang. Das Belanglose würden wir zu einem späteren Zeitpunkt erkennen. Darum hängt alles von Folgendem ab: "Wie ist mein allgemeines Verhältnis zu den Dingen? Welche Meinung habe ich von den Leuten um mich herum?" Diese Art Analyse können wir selbst in uns führen. Hassen wir etwas? Hegen wir irgendwelche Vorurteile? Falls dies der Fall ist, schreiben wir dies auf: "Ich verfluche dies; ich hasse das; ich möchte diesen Menschen loswerden." Wenn solche Gefühle im Yogaschüler auftauchen, müssen wir uns dies merken, und er muß sich selbst fragen: "Wodurch entstehen solche Emotionen?"