Sei ehrlich zu dir selbst

Die Schwierigkeiten auf dem Weg zur Vollkommenheit

Regelmäßiges und stundenlanges Meditieren über viele Monate hinweg kann bestimmte Schwierigkeiten offenbaren, die im Allgemeinen als Hindernisse bezeichnet werden. Es gibt verschiedenerlei Probleme. Schwierigkeiten können sich zu jeder Zeit offenbaren, doch, was man nach einer längeren Konzentrationsphase spürt, ist eine Art von Unwohlsein.

Die Menschen, die weit ab von hier, in Uttarkashi, Gangotri oder in einer anderen Ecke dieser Welt leben und sich von sozialen Kontakten fernhalten, empfinden eine Art von Niedergeschlagenheit, die sie gern unterdrücken möchten, wobei sie so tun, als wäre sie nicht vorhanden. Diese Form der Niedergeschlagenheit zeigt sich nach außen als körperliche Krankheit. Ihr fühlt euch nach einem Jahr der Meditation nicht besonders wohl. Man leidet an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, neben einigen Schmerzen in bestimmten Körperteilen. Grundsätzlich kommt das Problem von der Verdauung. Die Verdauung funktioniert nicht richtig, nichts regt den Appetit an. Ihr müsst ein Mittelchen zu euch nehmen, damit die Blähungen vergehen und ihr etwas essen könnt. Obwohl ihr vor einem Jahr gesund wahrt, braucht ihr jetzt ein Mittel, um die Verdauung zu fördern. Worin liegt der Grund? Woher kommen diese Beschwerden, wenn ihr meditiert? Der Körper glaubt sich in einer unsicheren Situation. Jemand greift ein.

Es gibt zwei Formen der Sicherheit: erstens die völlige Abhängigkeit von bestimmten äußeren Kräften, von denen angenommen wird, dass sie den Menschen schützen, und zweitens die angeborene Sicherheit der eigenen innewohnenden Kräfte. Unsere Gesundheit und unsere Gefühle von Sicherheit und Geborgenheit in der Welt ist meistens von diversen äußeren Einflüssen abhängig. Wenn irgendeiner dieser Einflussfaktoren beeinflusst oder zurückgezogen wird, entwickelt sich ein Gefühl von Verlust. Dieser Verlust verursacht Kummer, was einen derartigen Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden hat, dass wir uns unwohl bzw. irgendwie krank fühlen. Selbst die pranas [23] arbeiten nicht mehr richtig, denn wir waren früher durch äußere Faktoren abgesichert und jetzt sollen sie durch innewohnende Kräfte abgesichert werden.

Jeder widersetzt sich den Veränderungen. Wenn wir uns irgendwelchen Veränderungen im Leben stellen müssen, verweigern wir uns sofort. Jeder ist gegen jede Art von Veränderung oder Einführung von etwas Neuem, das etwas Gewohntes ersetzen soll. Wenn ihr euch etwas beibringen wollt, was euch eurer bisherigen innewohnenden Gewohnheit beraubt, bekommt ihr Probleme, und ihr fühlt euch krank oder niedergeschlagen.

Soldaten können krank werden, bevor ein Krieg beginnt. Das Simulieren ist einer der Faktoren, denen wir uns stellen müssen. Die pranas sind direkt mit dem physischen Körper verbunden. Wenn ihr den Geist in der Meditation auf etwas konzentriert, wirkt sich der Druck auch auf die pranas aus. Dieser Druck auf die pranas wirkt sich auch auf das ganze physiologische System aus, mit dem die pranas verbunden sind. Jedwede Ausübung von Druck bedeutet eine Beeinflussung des Gesamtsystems. Das Verdauungssystem, die Muskeln, die Nerven, alle empfinden Schmerzen. Selbst wenn ihr euch massieren lasst, empfindet ihr ein oder zwei Tage danach leichte Schmerzen auf Grund der Behandlung. Zu Beginn der Massage empfindet ihr größere Schmerzen. Diese Eingangsschmerzen sind unvermeidlich.