Mysterium und Kontolle des Geistes

Auszüge aus dem Buch "Mind - Its Myteries and Control" von Swami Sivananda

14. Kapitel

Meditation

Ein gutes und tugendhaftes Leben lässt den Geist zu einem geeigneten Instrument der Konzentration und Meditation werden. Um DHYANA94-YOGA32 intensiv zu praktizieren, sollten alle körperlichen Handlungen und alle Anhaftungen für wenigstens fünf Jahre rücksichtslos aufgegeben werden. Weltliche Gewohnheiten, wie Zeitungslesen und Briefverkehr bzw. moderne Kommunikationsmittel, sollten vollständig unterlassen werden, da sie den Geist ablenken und nur das Gefühl für das Weltliche stärken. Ein Rückzug für die Dauer von wenigstens fünf oder sechs Jahren ist unumgänglich. Um sich dieser ausnahmslosen Meditationspraxis angemessen widmen zu können, müssen alle Notwendigkeiten dazu sattvisch, d.h. rein, sein. Der Meditationsort, die Nahrung, die Bekleidung, die Gesellschaft (Gleichgesinnter), die Klänge, das Denken, das Studium, alles, was notwendig ist, muss rein sein; nur dann ist ein nennenswerter Fortschritt im Sadhana möglich, zumal für Anfänger. Natürlich kann man in dieser relativen Welt nicht immer die idealen Bedingungen vorfinden, so dass man dazu gezwungen ist, sich einen Ort der optimalen Vorteile und der geringsten Nachteile auszusuchen. Man muss sich mit einigen Schwierigkeiten auseinandersetzen und diese überwinden lernen, was am besten gelingt, wenn man mit sich allein ist. Meditation ist nur möglich, wenn der Geist jenseits irgendwelcher Ängste ist. Ziehe Dich in einen stillen Raum oder Winkel zurück, wo Du keine Störung befürchten musst, so dass sich Dein Geist ruhig und sicher fühlen kann. Sitze in einer angenehmen Haltung, ohne äußerlich erkennbare und störende Einflüsse. Verjage alle negativen Gedanken und öffne den Geist nur den positiven Dingen. Du musst fest in VAIRAGYA11und VIVEKA10 gegründet sein, und ein brennendes Verlangen nach Befreiung95 in Dir tragen.
Du brauchst unbedingt einen guten spirituellen Lehrer, der Dich führt. Betrachte den Meditationsraum als eine Stätte Gottes, in der keinerlei weltliches Gerede mehr stattfinden sollte. Keinerlei boshafte Gedanken bez. ränkeschmiedender Eifersucht, Geiz usw. sollten hier Zutritt haben. Sitze im PADMASANA96 oder einer anderen geeigneten Sitzhaltung und schließe die Augen. Entlasse alle Leidenschaften, Emotionen und Zwänge. Unterwirf die Sinne Deiner Kontrolle und wende den Geist von den Objekten ab. Versenke Dich in das EINE Unendliche SELBST17. Denke an nichts anderes. Erlaube keinem weltlichen Gedanken den Eintritt in Deinen Geist. Vermeide jegliches Denken an körperliche oder geistige Freuden. Um meditieren zu können, muss man ein geistiges Konzept von Gott haben. Als Meditationsanfänger sollte man einige Hymnen zu Ehren Gottes singen, das trägt sehr zur Erweiterung der Geistes bei. Beobachte wie lange Du in der Meditation ohne weltliche Gedanken auskommst. Sei sorgfältig und wachsam. Steigere die Dauer der Meditation um jeweils der Hälfte der durchgehaltenen Zeit. Fülle den Geist immer wieder mit göttlichen Gedanken. Unter dem energievollen Yogadruck und der Gnade Gottes, zeigen sich auf der Oberfläche des Geistes etliche Unreinheiten in Form von alten oder unterbewussten Wünschen, Eindrücken usw. Beseitige in geduldiger und stets bemühter Weise durch geeignete Gegenmaßnahmen einen nach dem anderen. Die alten, lasterhaften Samskaras rächen sich, wenn man versucht, sie zu unterdrücken. Sei nicht entmutigt, denn nach einiger Zeit verlieren sie ihre Kraft. Man muss seinen Geist so wie einen wilden Elefanten oder Tiger zähmen. Verstricke Dich nicht in heimtückischen Gedanken, die dem Geistorgan gewöhnlich als Nahrung dienen. Füttere den Geist mit edlen, erhebenden Bestrebungen und Idealen. Überfordere in der Meditation nicht Deine Augäpfel und Dein Gehirn durch erhöhte innere Anspannung, und ringe nicht unnötig mit Deinem Geist. Als Neuling kannst Du Deine Augen schließen, um die Ablenkungen durch das Geistorgan und die Sinne zu vermeiden. Später wirst Du mit offenen Augen meditieren, - selbst im Gehen. Du musst den Geist immer Gleichgewicht halten, - selbst in eifriger Geschäftigkeit.

In innerer Versenkung und in spiritueller Berührung mit dem unveränderlichen LICHT bist Du von allen Unreinheiten befreit. Dieser Reinigungsprozess führt zu einer tieferen Einsicht in die WAHRHEIT. Dies beruht auf dem Gnadenakt des Allmächtigen gegenüber der meditierenden Seele. Wer eine halbe Stunde richtig meditieren kann wird dazu fähig sein, sich mit innerem Frieden und spiritueller Stärke, für die Dauer einer Woche, in das Getümmel der täglichen Lebensschlacht zu begeben. Alle Handlungen, seien es interne oder externe, können nur stattfinden, wenn der Geist mit den ausführenden Organen vereint ist. Wer seinen Geist beherrscht, kann seine Gefühle und Stimmungen lenken und wird somit nicht Gefahr laufen, unsinnige und falsche Handlungen zu begehen. Die kraftvollen, beruhigenden Wellen, die sich in der Meditation zeigen, üben einen wohltuenden Einfluss auf den Geist, die Nerven, Organe und Zellen des Körpers aus.
In der Meditation werden im Gehirn neue Rillen gespurt, und der Geist bewegt sich in den neuen Gleisen aufwärts. Ein YOGI, dessen Geist ruhig ist, wird ein beständiges Auge haben, das sich von nichts ablenken lässt. Anfänger bemühen sich, schnelle spirituelle Erfahrungen zu haben, um sich dann vor ihnen zu fürchten, wenn sie sich zeigen. Sobald sich eifrige Anfänger über das Körperbewusstsein hinausbegeben, schrecken sie ängstlich davor zurück. Sie unterliegen einem vorübergehenden Erstaunen darüber, ob sie wieder in das Körperbewusstsein eintreten oder nicht. Warum sollten sie sich fürchten? Es spielt keine entscheidende Rolle, ob sie wieder ins Körperbewusstsein zurückkehren oder nicht. All unsere Bemühungen zielen im Wesentlichen auf die Überwindung des Körperbewusstseins. Wir sind an bestimmte Begrenzungen gewöhnt. Wenn nun diese Begrenzungen plötzlich wegfallen, spüren wir, dass keine sichere Grundlage mehr vorhanden ist und das ist dann der Anlass dafür, dass wir uns beim Übersteigen des Körperbewusstseins fürchten. Wir erfahren hier etwas Neues, das uns Mut abverlangt. Tapferkeit ist eine unverzichtbare Hilfe, denn manchmal können böse Geister für Kummer sorgen. Man muss sie mit starker Willenskraft vertreiben, indem man ihnen energisch befiehlt: „Verschwindet“. Sie werden verschwinden, denn es handelt sich bei ihnen um elementare Kräfte, die dem Strebenden keinen Schaden zufügen; sie prüfen nur den Mut des Strebenden. Wer zu schwach ist, kann nicht weiter voranschreiten. Es werden sich auch gute Geister einstellen, die für den weiteren Fortschritt sehr hilfreich sind. Während der Meditation wirst Du Visionen haben; einige entspringen dem eigenen Denken, während andere tatsächlich objektive Visionen sind. Die wahren Schwierigkeiten in der Meditation kommen von innen. Versuche glücklich zu sein, ganz gleich, in welcher Situation Du Dich befindest. Beklage Dich nicht, erdulde alles Leid und besiege die niedere Natur.

Schläfrigkeit, Leidenschaften, verwirrte Geisteszustände, Luftschlösser bauen usw. sind die Haupthindernisse auf dem Weg zur Geisteskonzentration auf Gott. Sei ein aufmerksamer Beobachter Deines Geistorganes. Konzentriere es auf einen Punkt und erlaube ihm nur, auf der Form des Absoluten zu ruhen. Wenn sich Schläfrigkeit einstellt, dann erhebe Dich für zehn Minuten (aus der Meditationshaltung) und gieße Dir kaltes Wasser über Kopf und Gesicht. Vermeide die Gesellschaft derer, die Du nicht magst. Diskutiere nicht, widerspreche nicht und versuche nicht, irgendwelche Menschen, die nicht dazu fähig sind, zu überzeugen. Sprich wenig, halte Schweigezeiten ein und lebe allein. Auf diese Weise kann man viele Arten von Aufregung vermeiden. Suche häufig im Sinne von SATSANGA25 die Gesellschaft Gleichgesinnter auf. Wiederhole OM mit dem Gefühl der inneren Verbundenheit mit dem Absoluten. Alle niederdrückenden Gedanken werden hinwegschmelzen.
Wohlriechende Düfte, weiche Betten, Romane lesen, Theater- und Kinobesuche, aufreizende Musik, Tanz, Blumen, Frauen, rajasische Nahrung usw. erregen die Leidenschaft und verursachen Störungen des Geistes. Impulse dieser und anderer Art stören die Meditation. Alle merkwürdigen, unterbewussten Impulse sollten durch den Intellekt und Willen beherrscht werden. Seximpulse und Absichten sind in der Meditation wahrlich störende Faktoren. Klänge sind ebenfalls störend in der Meditation, da sie den Geist zum Denken anregen. Ein beständiger Klangstrom ist nicht so störend, wie ein plötzlicher, scharfer, einschneidender Klang oder lautes Geräusch. Das Geistorgan empfindet einen Klang nicht mehr als störend, wenn es sich daran gewöhnt hat; selbst das Weckerrasseln wird erst nach dessen Beendigung als solches empfunden. VICHARA24 und BRAHMA-BHAVANA98 sind die Mittel, um den höchsten Zustand zu erreichen.

Man muss dazu fähig sein, gewaltige Werke mit ungeheurer Kraft in der Welt zu vollbringen, und wenn diese Werke vollendet sind, sollte man in der Lage sein, sich als absoluter Eremit in die Einsamkeit zu begeben, um dort eine längere Zeit mit großer Geistesruhe und innerem Frieden zu verbringen. Das ist wahre Ausgeglichenheit und wahre Stärke, die aus dem Überschreiten der drei GUNAS2 resultiert. Für denjenigen, der in seiner spirituellen Praxis schon weit fortgeschritten ist, wird es schwierig sein, Meditation und Büroarbeit o.ä. gleichzeitig zu betreiben, da das Geistorgan zweigleisig arbeiten müsste. Die Lebensenergie, die als PRANA in bestimmten Kanälen des Körper-Geist-Systems zirkuliert und während der Meditation sehr fein ist, muss zur Bewältigung der weltlichen Aktivitäten in davon abweichenden Kanälen fließen. Es obliegt deshalb den fortgeschrittenen Yogaschülern im Haushälterstand, mit zunehmender Meditationsdauer alle weltlichen Aktivitäten aufzugeben, wenn sie ernsthaft weiter voranschreiten möchten. Bei wirklicher Ernsthaftigkeit werden sie irgendwann dazu gezwungen, alle weltlichen Handlungen aufzugeben. Die Pflicht zur Arbeit ist unter bestimmten Voraussetzungen für den fortgeschrittenen Schüler ein Hindernis in der Meditation.
Sobald der Geist vollständig in ein Meditationsobjekt versunken ist, spricht man von SAMADHI14. In diesem Stadium identifiziert sich der Geist mit dem so genannten Objekt der Meditation. In SAMADHI14 ist weder etwas zu sehen, noch zu hören. Es gibt weder ein Körper- noch ein Geistesbewusstsein, sondern nur ein spirituelles Bewusstsein. Samadhi ist kein steinschwerer träger Zustand, wie manche Leute glauben. Ein Leben im Göttlichen Geist, im SELBST17, d.h. in ATMAN16 bedeutet nicht Auslöschung. Sobald das Selbst in den erfahrungsbedingten Zufälligkeiten des relativen Lebens gebunden ist, kann es eine wirkliche Handlungsweise nicht ausüben; wenn die Begrenzungen der erfahrungsbedingten Existenz jedoch überschritten werden, verstärkt sich das Universale Leben und führt zum wahren SELBST17. Folgende drei Prozesse finden während der Meditation im Geistorgan statt:
1. innere Versenkung
2. Erfüllung
3. Einswerdung.

Reinige Deinen Geist mit JAPA23, PRANAYAMA93, SATSANGA25, SVADHYAYA26, DANA100, YAJNA101, TAPAS72 und selbstlosen Dienst. Dann fixiere den Geist auf Gott mit all seinen Eigenschaften. Vereinige den Fluß der Geistesstrahlen mit dem Strom der Spiritualität. Verlasse die Vorstellung von „Ich“, „er“, „dann“ usw. und ruhe in der alleinigen Gottesliebe, anstatt im Gefühl der Dualität. SAMADHI14, der überbewusste Seinszustand, wird automatisch überfließen.
Charakterbildung ist für die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit von herausragender Bedeutung. Derjenige, der ehrlich, aufrichtig, wahrhaftig, freundlich und freizügig ist, fordert immer den Respekt der Menschen heraus. Sattvische Tugenden machen einen Menschen göttlich. Wer die Wahrheit spricht und das Enthaltsamkeitsgebot einhält, entwickelt sich zu einer großen und dynamischen Persönlichkeit. Das Zölibat bewirkt den Aufbau und den Zusammenhalt einer starken Persönlichkeit. Jeder sollte wissen, wie er sich im Umgang mit den Mitmenschen zu verhalten und anzupassen hat. Sprich stets freundlich und mild. Sei immer höflich, fröhlich und zugewandt. Behandle jeden mit Ehrfurcht und Rücksicht. Demut erzeugt Ehrfurcht. Demut ist eine herzgewinnende Tugend. Ein demütiger Mensch ist ein kraftvoller Anziehungspunkt. Erlerne die Art und Weise, Dich den Menschen gegenüber, richtig zu nähern. Man muss wissen, wie man mit ihnen spricht und sich ihnen gegenüber verhält. Ein eingebildeter, sturer und eigenwilliger Mensch kann niemals eine starke, selbstsichere Persönlichkeit entwickeln und wird bei den Leuten unbeliebt sein. Sei voller Freude und liebenswürdig; sei bescheiden und unauffällig. Errege Dich nicht im Gespräch. Werde nicht nervös. Sei kühn. Zolle jedermann Achtung und stehe nicht wie ein Fackelträger bei einer Prozession steif herum, sondern verbeuge Dich freundlich. Entwickle Deine Willenskraft. Bewahre die ausströmende Energie auf, und erfreue Dich einer robusten und blühenden Gesundheit. Bewahre Dir Deine Lebenskraft, und erreiche bei jedem Schritt im Leben sozialen und finanziellen Erfolg. Man sollte über das Wesen von Vorschlägen und deren Wirkung auf das Geistorgan ein klares Verständnis haben. Man sollte im Umgang und Gebrauch von Vorschlägen sehr vorsichtig sein. Gib niemals jemandem einen Rat, der ihm schaden könnte. Denke gut nach, bevor Du etwas sagst. Eltern sollten ihren Kindern Vertrauen und Mut einflößen. Lasse Dich nicht so leicht von den Vorschlägen anderer beeinflussen. Lebe Deine eigene Individualität. Wir befinden uns in einer Welt von Vorstellungen und Vorschlägen. Unser Charakter wird täglich durch den Umgang mit anderen verändert. Unbewusst ahmen wir das Verhalten derer nach, die wir verehren. Der Diener steht unter Einfluss der Anordnungen seines Herrn. Die Ehefrau befindet sich unter dem Einfluss der Vorstellungen ihres Ehegatten; der kranke Patient unter dem Einfluss seines Arztes; der Schüler unter dem Einfluss der Lehren seines Lehrers usw.. Sitten und Gewohnheiten sind nichts anderes als das Ergebnis von Vorschlägen. Die Kleidung, die jemand trägt, die Verhaltensweisen und selbst die Nahrung, die jemand isst, sind alles Ergebnisse von Vorschlägen. Die Natur empfiehlt und rät auf vielerlei Weise. Die dahinfließenden Wasser, die leuchtende Sonne, die duftenden Blumen, die wachsenden Bäume senden einen unaufhörlichen Strom an Empfehlungen und Ratschlägen.

Hypnose ist eine mächtige Kraft in der Welt. Wir sind alle vom Zauber des MAYA47, der täuschenden Macht der Erscheinungen, hypnotisiert. Um das wahre Wissen vom SELBST7 zu erreichen, werden wir uns von dem hypnotisierenden Einfluß des MAYA47 befreien müssen. Hypnose ist ein Geisteszustand, in dem mündliche oder sichtbare Eingebungen und Vorschläge als wahr aufgenommen werden, ganz gleich, ob sie wahr oder nicht wahr sind. Willenskraft und Eingebungskraft sind eng miteinander verwandt. Telepathie, d.h. Gedankenübertragung, ist eine Nachrichtenübermittlung von Geistorgan zu Geistorgan. Die ganze Welt ist ein einziger Ozean des Geistes, in dem sich die Gedanken wie Wellen bewegen. Jeder Gedanke hat eine Form, Farbe, Gewicht und Umfang. Wenn man manchmal einen guten und erhebenden Gedanken hat, ist es schwierig zu sagen, ob es der eigene oder der Gedanke einer anderen Person ist. Fremde Gedanken betreten Dein eigenes Gehirn. Manchmal denkt man abends mit solch einer Intensität an einen Freund, dass man am nächsten Morgen einen Brief von ihm erhält. Dies ist eine Art unbewusster Gedankenübertragung. Die eigenen kraftvollen Gedanken haben den Denkapparat des Freundes erreicht, so dass er unmittelbar geantwortet hat. Auf diese Weise kann man andere Menschen ohne hörbare Mitteilungen beeinflussen. Das einzige, was dazu nötig ist, ist die durch den Willen bewirkte Gedankenkonzentration. Gedankenwellen reisen schneller als Licht oder Elektrizität. Große Meister und MAHATMAS102, die in Himalayahöhlen leben, senden ihre Botschaften mittels Gedankenübertragung zu würdigen und verdienstvollen Strebenden oder Yogis in der ganzen Welt. Das Predigen in der Öffentlichkeit ist Sache derjenigen Menschen, die nicht mit den Mitteln der Gedankenübertragung ausgestattet sind. Die abseits und versteckt lebenden Yogis helfen der Welt mittels ihrer spirituellen Schwingungen und magnetischen Aura mehr, als die Yogis auf den Rednerbühnen.
Clairvoyance ist die Fähigkeit, Objekte über weite Entfernungen hinweg, durch das innere astrale Auge bzw. das psychische Auge wahrzunehmen. Dieses psychische Auge ist das Auge der Intuition, der unmittelbaren Erkenntnis oder DIVYA DRISHTI103 bzw. JNANA-CHAKSHUS104, d.h. der göttlichen Vision oder das Auge der Erkenntnis. Man muss dieses innere Auge durch Konzentration entwickeln. Mit dem inneren Auge kann jemand die Ereignisse der Vergangenheit erblicken, indem er in die sogenannte AKASHA-CHRONIK105, d.h. in die im Äther als Schwingungen gespeicherten Daten schaut, und TRIKALA-JNANA106 bzw. Wissen über die drei Zeitzustände haben kann. Clairaudience ist das Hören weit entfernter Klänge mittels des astralen Ohres auf der Astralebene. Ein Yogi kann auch astrale Reisen machen, und während dieser Reisen irgendwelche Dinge unbewusst sehen. Jeder ist mit diesen astralen Fähigkeiten ausgestattet, wobei sie nur von wenigen bewusst entwickelt werden. Die astralen Klangschwingungen werden durch den astralen Gehörsinn empfangen. Clairvoyance und Clairaudience sind zwei verschiedene Kräfte, die nicht notwendigerweise zusammenwirken müssen. Es handelt sich hierbei, wie bei allen anderen Nebenerscheinungen um psychische Kräfte, d.h. um SIDDHIS107, die sich auf dem spirituellen Pfad als hinderlich erweisen. Der Strebende sollte sie ignorieren und VAIRAGYA11, d.h. Leidenschaftslosigkeit entwickeln; nur dann wird er fähig sein, das Ziel zu erreichen.