Austauschprodukte/ vegane Alternativen

Was kann ich womit ersetzen?

Wer sich auf die Fahne geschrieben hat, sich tierleidfrei zu ernähren oder einfach auf Nahrungs-Unverträglichkeiten eingehen möchte, für den gibt es hier einige Anregungen. Du kannst dich vegan ernähren und brauchst dabei auf deine Lieblingsrezepte nicht zu verzichten. Tausche einfach alle tierischen Produkte durch Vegane aus.

Manches kann im Rezept auch einfach weggelassen werden. Die Frage ist immer, welche Aufgabe hat das Produkt im Rezept. Nach meiner Erfahrung ist es beim Backen vorteilhaft, wenn etwas ersetzt wird darauf zu achten, dass die Konsistenz des Teiges erhalten bleibt. Wenn also etwas Trockenes dazugegeben wird, ist es sinnvoll auch entsprechend etwas Feuchtes dazuzugeben.

Kochen und Backen ohne Ei

Beim Austausch von Eiern gibt es keine Universalempfehlung. Zu beachten ist, welche Funktion das Ei hat, ob es als Bindemittel oder zur Lockerung vorgesehen ist.

Beim Backen von süssem Kuchen, wenn wenig Eier im Teig vorgesehen sind (1- 2 Eier), können die oft einfach weggelassen werden. Im Reformhaus gibt es auch Ei Ersatz Pulver, das ganz gute Ergebnisse bringen soll. Hier können auch wahlweise 1 EL Sojamehl und 3 EL Wasser pro Ei eingesetzt werden. Als Alternative können eine halbe zerdrückte Banane oder 6 EL Apfelmus pro Ei in den Teig eingearbeitet werden. Weitere Optionen sind die gute alte Speisestärke (2 EL + 2 EL Wasser) und Seidentofu ca. 60 g breiig zerdrückt.

Als Bindemittel z.B. in Bratlingen können sehr gut Sojamehl ( 2 EL Sojamehl + 2 EL Wasser) oder Kichererbsenmehl (1 EL fein gemahlen + 2 EL Wasser) genommen werden. Haferflocken sind hier auch zielführend und schmecken lecker. Gemahlener Leinsamen ( 2 EL + 2-3 EL Wasser) kann für geschmackskräftigere Rezepte verwendet werden.

Pflanzliche Fette

Butter kann im Kuchen problemlos durch Margarine ersetzt werden. Hierauf ist zu achten das auf der Margarine "vegan" angegeben ist, da viele Margarine Sorten ohne den Zusatz "vegan", Molke o.ä. in ihrer Zutatenliste haben.

Die Mengen an Butter können beim Backen und Braten eins zu eins mit veganer Margarine ersetzt werden. Vegane Margarine gibt es auch mit feinem Buttergeschmack, so daß hier beim Kochen und Backen gute Ergebnisse erzielt werden und darüberhinaus gut verträglich sind.

Beim Backen kann Butter auch durch Öl ersetzt werden. Hier können möglichst geschmacksneutrale Sorten, wie Rapsöl oder Kokosnussöl verwendet werden. Helles Sesamöl ist ebenfalls eine gute Alternative, das dunkle intensiv schmeckende Sesamöl eignet sich eher zum Braten und Kochen. Möglichkeiten sind auch Ölivenöl oder Sonnenblumenöl, aber das ist rauszuschmecken. Bei der Verwendung von Öl ist auf die Konsistenz des Teiges zu achten. Am Besten die Ölmenge auf 80 % der angegebenen Buttermenge reduzieren und wenn erforderlich noch etwas Öl dazugeben.

Daneben gibt es noch Kokos- oder Palmfett, die sich leichter verarbeiten lassen sollen. Schreibt uns doch eure Erfahrungen damit. webteam(at)yoga-vidya.de

Milchprodukte ersetzen

Wer herkömmliche Milch ersetzen möchte, sieht sich mit einer Vielzahl von Austauschprodukten konfrontiert. Das Angebot geht von Sojamilch über Getreidemilchsorten wie Reis- , Hafer-, Dinkel- und Hirsemilch bis zu Kokosmilch. Sojamilch und die Getreidemilchsorten können ganz nach persönlichem Geschmack für so ziemlich alles eingesetzt werden, wie Kuchen, Pudding oder auch Eis. Milchshakes oder Kakao lassen sich mit den veganen Varianten wunderbar herstellen. Kokosmilch, die ein bischen fetter und von daher kalorienreicher ist macht sich in Suppen und in der asiatischen Küche sehr gut.

Sojajoghurt ist ebenso vielfältig einsetzbar. Ob süss oder herzhaft, alle Zubereitungen, die mit Joghurt kreiert werden, funktionieren mit Sojajoghurt genauso gut. Ein Klecks davon auf eine pikante Suppe verfeinert diese zum leckeren Gaumenschmaus.

Beim Backen ist Sojajoghurt ebenfalls eine gute Wahl, wenn der Kuchenteig ein bischen lockerer werden soll. Um dem Teig Feuchtigkeit zuzuführen ist Dinkelmilch hervorragend, da sie relativ geschmacksneutral ist.

Im Bereich Sahne, gibt es auch einige Optionen. Zum Kochen eignen sich Soja- und Hafersahne oder glutenfrei auch Sahne auf Reisbasis sehr gut. Hafersahne ist ein bischen süsser und Sojasahne meist ein bischen cremiger. Mittlerweile gibt es auch schon Sojasahne zum Aufschlagen, so daß niemand beim Kuchenessen auf seinen Klecks Sahne verzichten muß. Sehr zu empfehlen zu Obstkuchen ist Sahneersatz auf Mandelbasis, gute Konsistenz und geradezu köstlich, aber nicht so preiswert. Wer kreativ an die Sache herangehen möchte kann sich auch ein Topping selbst zubereiten und als Basis gemahlene Mandeln oder Cashewkerne nehmen, sowie geschmolzene Schokolade in Verbindung mit Sojajoghurt oder Hafersahne.

Veganer Quark hält auch langsam Einzug in die Kühlschranke. Zwei Sorten sind mittlerweile erhältlich. Einmal auf Sojabasis und das andere Produkt hat als Grundlage Mandeln, beide Produkte ungezuckert.

Wer gewohnt ist seine Spaghetti mit Parmesan zu genießen ist mit darübergestreuten Hefeflocken gut versorgt.

Käseprodukte lassen sich ganz einfach durch Pflanzenprodukte austauschen. Hier gibt es manigfaltige vegane Möglichkeiten, je nach Geschmack. Über Schnittkäse, Streich- und Frischkäse, Cammenbert, Parmesan und Mozzarella bis zu Streu- und Fonduekäse bleiben hier keine Wünsche offen.

Zum Überbacken eignet sich auch Hefeschmelz, der einfach anzufertigen ist. Dazu nach guter alter Hausfrauenart eine Mehlschwitze zubereiten, 4 EL Hefeflocken einrühren 12 EL Wasser und 12 EL Dinkelmilch mit einem Teel. Salz abschmecken und ca.12 gem. Mandeln hinzufügen, alles kurz aufkochen lassen und zum überbacken verwenden.

Im Internet gibt es bereits vielfältige Rezepte zur Herstellung von veganem Käse für spezielle Anwendungen , wie z.B. veganer Pizzakäse, veganer Frischkäse und veganer Mozzarella, darum ist die Möglichkeit hier nur erwähnt.

Honig Optionen und Zuckervariationen

Als Ersatz für Honig können Zuckerrübensirup oder Ahornsirup verwendet werden. Weiterhin wäre Agavendicksaft, Birnendicksaft, Apfelsüße und Reissirup zu nennen. Eine wunderbare Alternative ist  Kokosblütenzucker mit seiner leichten Karamel Note. Dies ist allerdings eine nicht ganz so preiswerte Variante. Palmzucker tut sich durch seinen malzigen Geschmack hervor und ist nicht ganz so süß. Bei den trockenen Zutaten ist beim Austausch natürlich auf einen entsprechenden Flüssigkeitsausgleich zu achten. Um den Geldbeutel zu schonen, bieten sich von daher auch Rohrohrzucker, Rohrzucker oder Mascobado an. Wer seine Figur im Auge behalten möchte ist mit Zuckeraustauschstoffen gut bedient. Kalorienfrei ist Erythrit, der bei übermäßigem Verzehr abführend wirken kann.

Stevia ist um ein vielfaches süßer als Zucker und hat kaum Kalorien. Allerdings hat Stevia auch einen für viele gewöhnungsbedürftigen Eigengeschmack.

Einige haben die Erfahrung gemacht, das es bei Verwendung von Agavendicksaft im Waffelrezept passieren kann, das der Teig im Waffeleisen kleben bleibt. Ich selbst habe dies nicht erlebt.

Alternativen zu Gelantine

Die wohl einfachsten Alternativen zu Gelantine sind Agar Agar oder Pektin. Agar Agar wird aus Meeresalgen gewonnen und enthält Ballast- und Mineralstoffe. Agar Agar muß aufgekocht werden und bietet sich von daher zum Kochen und Backen an, z.B. für Tortenguss, Gelee und Süßspeisen. Darüberhinaus ist es geschmacksneutral und sogar effektiver als Gelantine. Agar Agar ist in Biomärkten oder auch manchmal im Supermarkt erhältlich.

Das pflanzliche Pektin wird aus Früchten, meistens aus Äpfeln oder Birnen gewonnen. Hauptsächlich ist Apfelpektin erhältlich. Pektin ist reich an Ballaststoffen und regt das Sättigungsgefühl an. Es lassen sich Gelees oder Marmelade, sowie Eis und Tortenguss herstellen. Pektin muß ebenfalls gekocht werden und ist in Apotheken und Onlineshops erhältlich.