Göttliches Elixier

- Das letzte Werk Swami Sivanandas -

513 Verse für die Meditation

Kapitel 8


  1. Spiritueller Fortschritt wird an der Zunahme von Großherzigkeit, Selbstlosigkeit, Kraft und gewidmetem Dienst gemessen, die der Strebende in seinem praktischen Leben zeigt.
  2. Wahre Zufriedenheit hat nur ein Heiliger erreicht.
  3. Unstimmigkeit und Verschiedenheit sind die Ergebnisse von Unverständnis.
  4. Dingen binden dich nicht sondern das Begehren bindet dich. Deshalb vernichte Begehren.
  5. Wann sage ich: Es gibt mich? Wenn ich weiß, dass ich da bin. Dasein ohne Erwachen oder Bewusstsein ist bedeutungslos und absurd. Deshalb: Sein ist reines Bewusstsein.
  6. Je mehr Dienst desto mehr Reinigung. Je mehr Reinigung desto mehr Erweiterung. Je mehr Erweiterung desto mehr Erleuchtung. Je mehr Erleuchtung desto schneller Erlösung.
  7. Versuche ruhig zu sein inmitten von Aktivitäten. Inmitten von Verantwortungen versuche gelassen zu bleiben. Inmitten vieler Bemühungen versuche einfach zu bleiben in deinem eigenen Herzen. Inmitten widersprüchlicher Gefühle versuche ruhig zu sein.
  8. Lerne Leiden anzunehmen und suche nicht dauernd nur Freude. Denn im Leiden liegt Reinigung und im Vergnügen gibt es mehr Bindung.
  9. Das Wachbewusstsein beinhaltet alle Eindrücke des Prarabdha Karma (Aufgaben für dieses Leben), das Unterbewusstsein die des Agami Karma (Aufgaben für das nächste Leben) und das Unbewusste ist das Lager des Sanchita, der Eindrücke ungezählter Leben.
  10. Das Wachbewusstsein arbeitet im Wachzustand, das Unterbewusstsein im Traum und das Unbewusste im Tiefschlaf.
  11. Meinheit ist der Irrtum in dem das Feuer der Unwissenheit brennt. Halte das Fortsetzen dieses Irrtums auf und das Feuer wird ausgehen.
  12. Beschuldige nicht Gott oder das Schicksal für alle deine Fehler und dein Zukurzkommen. Strebe kraftvoll und ernsthaft danach Gutes zu tun und gut zu sein.
  13. Die Wirkungen früherer Handlungen können nicht vernichtet werden. Sie müssen heraus gearbeitet werden. Aber du kannst deinen Standpunkt ändern, indem du versuchst, Weisheit zu erlangen und deinen Verstand von der Wirkung unberührt zu lassen, ob gute oder schlechte Wirkung.
  14. Göttliche Weisheit, an Gott gerichtete Hingabe, allumfassendes Mitgefühl, geistlicher Dienst und innere Reinheit, das sind die fünf Strahlen, die von Weisen Licht ausstrahlen.
  15. In der Gegenwart des Herrn leben, seine Anwesenheit überall zu erkennen und Ihn zu fühlen in allen Wesen, das ist wahrhaftig göttliches Leben.
  16. Ohne Dienst und Liebe kannst du nicht von Verwirklichung und Einheit träumen, auch nicht in Serien von Wiedergeburten.
  17. Denken wird Sprechen. Gedanke wird Handlung.
  18. Unterhalte stets edle Gedanken. Du wirst eine edle und göttliche Sprache haben und edle göttliche Taten vollbringen.
  19. Lerne Gott überall zu sehen. Das ist wirkliche Nahrung für das Auge.
  20. Du kannst besser sehen, besser hören, besser schmecken, besser denken, wenn du feine göttliche Gedanken unterhältst.
  21. Einssein mit Gott (Atman) ist Harmonie mit dem göttlichen Willen (Svadharma). Einsein mit dem Körper, Verstand und Sinnen ist fremd und angreifend für die eigentliche Natur des Menschen (Paradharma).
  22. Entsagung ist geistige Nacktheit und nicht das Wechseln der stofflichen Gewänder.
  23. Solange du gejagt wirst von „ich“- und „mein“-Ideen, kannst du nicht von spirituellem Fortschritt träumen.
  24. Du bist nicht ein Geschöpf der Zeit im stofflichen Universum sondern du bist der Funke der Göttlichkeit. Nimm das wirklich zur Kenntnis und wandere furchtlos einher.
  25. Demut und Leidenschaftslosigkeit sind die zwei Augen des Strebenden. Ohne sie ist er blind, auch wenn er alles andere besitzt.
  1. Tempel sind Schatten der Wirklichkeit. Vorbilder sind Widerspiegelungen der Wirklichkeit.
  2. Der Zustand eines Weisen ist jenseits aller Beschreibungen. Allen äußeren Anzeichen nach ist er ein Mensch, aber innerlich ist er ein Übermensch, ein Gott in Menschenkleid.
  3. Das Gesetz des Herrn ist Liebe. Die Sprache Gottes ist Schweigen.
  4. Großherzigkeit ist mehr zu geben als du kannst, Gier ist mehr zu nehmen als du brauchst.
  5. Absolutes höchstes Glück in der sinnlichen Welt zu suchen, ist wie hinter einer Fata Morgana herzulaufen, um den Durst zu stillen.
  6. Wir wählen unsere Freuden und Sorgen lange bevor wir sie erfahren.
  7. Verdunkelt durch die dreifältige Natur der Hindernisse (Gunas) ist der Mensch nicht fähig, die eine Essenz in allen Wesen zu sehen.
  8. Es ist die Kraft Gottes, die aus der Einheit Vielgestaltigkeit erschaffen hat. Es gibt Viele, wo Einer ist, Namen und Formen, wo reines Bewusstsein ist.
  9. Gedanken erschaffen Wünsche. Wünsche führen zu selbstsüchtigem Handeln. Handeln bringt Früchte. Die Früchte des Handelns führen zu Bindung. Deshalb verzichte auf die Bindung an deine Gedanken und erreiche Freiheit.
  10. Zweifel sind eine Täuschung und der Lehrer ist die Oase. Ignoriere die Täuschung und erreiche die Oase der Freude und des wahren Friedens.
  11. Geist nach innen gewendet wird Selbst. Geist nach außen gewendet wird Welt.
  12. Wohltätige Leute erfreuen sich der Früchte ihres Reichtums. Geizige Leute leiden Kummer an ihrem Reichtum.
  13. Freunde dich mit der Demut an. Dann werden die Leute der Welt deine Freunde.
  14. Demut ist die Zierde eines Menschen in hoher Stellung und Würde.
  15. Wo Selbstaufgabe ist, da durchströmt die Gnade Gottes das gesamte Sein des Suchenden.
  16. Wenn du Zufriedenheit suchst, kannst du dich am Reich der Stille freuen.
  17. Gold und Silber sind der Reichtum der Hochmütigen Reichen. Frieden ist der Reichtum der gottesfürchtigen Armen.
  18. Werde nicht berauscht vom Becher der Gier, aber berausche dich am Zaubertrank der Hingabe.
  19. Breche die Kette von Verlangen und werde frei von Sorgen.
  20. Die Freude der Hoffnung ist besser als die gegenwärtige Errungenschaft von Dingen.
  21. Glauben führt zu Gebet. Gebet reinigt das Herz. Das gereinigte Herz reflektiert das Licht des Herrn. Wenn das Licht des Herrn scheint, wird sterblich zu unsterblich.