Die Kraft der Gedanken

 

Positive Methoden zur Gedankenkontrolle

 

Gedankenkontrolle durch die Praxis von Konzentration

Bringe die blubbernden Gedanken zum Schweigen. Beruhige die auftauch- enden Emotionen. Konzentriere dich zu Beginn auf eine konkrete Form, auf die Form von Buddha, auf ein Traumbild, auf das Licht, das aus dem Herzen kommt, auf das Bild eines Heiligen oder den Ishta Devata.
Setze dich drei- oder viermal hin; am frühen Morgen, um 8.00, um 16.00 und um 20.00. Fromme Menschen konzentrieren sich auf das Herz, Raja Yogis auf das Trikuti (den Sitz des Geistes), Vedantins auf das Absolute. Trikuti ist der Raum zwischen den Augenbrauen.
Man kann sich auch auf die Nasenspitze, den Nabel oder das Muladhara (oberhalb des letzten Wirbels der Wirbelsäule) konzentrieren.
Wenn unerhebliche Gedanken in den Geist kommen, bleibe gelassen. Sie werden vergehen. Man sollte sie nicht gewaltsam vertreiben. Sie werden bestehen bleiben und Widerstand leisten. Es wird den Willen sehr fordern. Sie kommen mit doppelter Kraft zurück. Sie können jedoch durch göttliche Ge- danken ersetzt werden. Unwichtige Gedanken werden allmählich schwächer werden. Sei langsam und stetig in der Praxis der Konzentration.
Die Übung zur Konzentration soll die Erscheinungsformen des Geistes zum Stillstand bringen. Konzentration ist das Festhalten des Geistes an einer Form oder einem Objekt über längere Zeit. Um das Schwanken des Geistes und andere Hindernisse zu beseitigen, die der Einpünktigkeit im Wege stehen, übe man nur die Konzentration auf ein einziges Objekt.
Konzentration steht im Gegensatz zu sinnlichen Gedanken und Wünschen, Wonne zu Nervosität und Sorge, aufmerksames Nachdenken zu Verwirrung, zielgerichtetes Denken zu Trägheit und Stumpfheit und Entzücken zu Böswilligkeit.
Es ist einfach, den Geist auf äußere Objekte zu konzentrieren. Der Geist hat die natürliche Tendenz, nach außen zu gehen. Stelle die Bilder von Shri Krishna, Rama, Narayana, Devi, Jesus oder ein anderes Bild vor dir auf. Blicke fest darauf, ohne zu zwinkern. Schaue auf den Kopf, dann auf den Körper, dann auf die Beine. Wiederhole diesen Vorgang immer wieder. Wenn sich der Geist beruhigt, blicke nur auf einen bestimmten Punkt, dann schließe die Augen und stelle dir das Bild geistig vor.
Das Bild muss sehr klar zu visualisieren sein, auch wenn es nicht da ist. Das geistige Bild muss jederzeit aufgerufen werden können. Man halte es einige Zeit fest. Das ist Konzentration. Das übe man täglich.
Wenn die Konzentrationsfähigkeit gesteigert werden soll, müssen die weltlichen Wünsche und Aktivitäten verringert werden. Man muss einige Stunden pro Tag in die Stille gehen. Nur dann kann sich der Geist sehr leicht und ohne Schwierigkeiten konzentrieren.
In der Konzentration ist nur ein einziger Gedanke, eine einzige Welle im See des Geistes. Der Geist nimmt die Form eines einzigen Objekts an. Alle anderen Funktionen des Geistes sind aufgehoben.

Gedankenkontrolle durch positive Einstellung

Versuche, die Kraft zu entwickeln, dich schädlichen und unerwünschten Gedanken gegenüber zu verschließen, indem du dich mittels einer speziellen Geisteshaltung positiv machst. Wenn du das tust, bist du wahrscheinlich aufnahmebereit für alle höheren Impulse der Seele und Einflüsse von außen. Gib dir die Suggestion: »Ich schließe mich; ich mache mich allem Niedrigeren gegenüber positiv und offen und aufnahmebereit für alles Höhere.« Wenn diese Geisteshaltung von Zeit zu Zeit bewusst eingenommen wird, wird sie bald zur Gewohnheit.
Alle niedrigen und unerwünschten Einflüsse, sowohl von der sichtbaren wie auch von der unsichtbaren Seite des Lebens werden ausgesperrt, während alle höheren Gedanken willkommen geheißen werden, und in dem Grad, in dem sie eingeladen werden, werden sie auch kommen.
Im Geist gibt es Zweifel; es gibt auch Realität. Es entsteht Zweifel, ob es Gott gibt oder nicht. Das heißt Samsaya Bhavana. Ein weiterer Zweifel taucht auf, ob es möglich ist, Brahman zu verwirklichen oder nicht. Dann sagt eine andere Stimme: »Gott, Brahman, ist real. Er ist eine so feste und sichere Realität wie eine Amalaka Frucht, die ich in der Hand halte. Er ist eine Masse von Erkenntnis und Ananda (Prajna-naghana, Chidghana, Anandaghana). Ich kann verwirklichen!«
Irgendetwas ist richtig verstanden worden, und diese Gedanken haben eine gute Grundlage und sind fest verwurzelt. Manche Gedanken sind flüchtig und instabil. Sie kommen und gehen. Gedanken müssen gepflegt und fest verwurzelt werden, bis sie fixiert und fest verwurzelt sind. Die Klärung der Gedanken kann Verwirrung und Chaos im Geist beseitigen. Wenn ein Zweifel auftaucht: »Gibt es Gott oder nicht? Werde ich Selbstverwirklichung erreichen oder nicht?«, muss er durch dementsprechend gerichtete Suggestionen und Affirmationen zerstört werden, wie z.B.: »Es stimmt, ich werde Erfolg haben. Darüber besteht kein Zweifel.« »In meinem Sprachschatz existieren Worte wie ›Ich kann nicht‹, ›Unmöglich‹, ›Schwierig‹, usw. nicht. Alles ist möglich unter der Sonne.« Nichts ist schwierig, wenn man es sich ganz fest vornimmt. Ein fester Entschluss und ein fester Vorsatz bringen freudvollen Erfolg in jeder Angelegenheit und in jedem Unterfangen, und im besonderen gilt das für die Bezwingung des Geistes.

Gedankenkontrolle durch Verweigerung der Zusammenarbeit

Arbeite nicht mit dem Geist zusammen, wenn er in abträglicher  Weise herumwandert. Langsam wirst du den Geist unter deine Kontrolle bringen. Hier ist die praktische Methode, nicht mit dem Geist zusammenzuarbeiten. Wenn der Geist sagt: »Ich muss heute etwas Süßes essen«, sage zum Geist: »Ich werde heute nicht mit dir zusammenarbeiten. Ich werde keine Süßigkeiten essen. Ich werde nur Brot und Dhal essen.« Wenn der Geist sagt: »Ich muss ausgehen«, sage zum Geist: »Ich werde den Satsang von Swami Ramananda besuchen und seinen Vortrag über die Upanishaden hören.« Wenn der Geist sagt: »Ich muss ein Seidenhemd anziehen«, sage dem Geist: »Ich werde in Zukunft keine Seidenkleider tragen; ich werde nur Khaddar tragen.« Das ist die Methode, nicht mit dem Geist zusammenzuarbeiten. Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Geist heißt gegen den Strom der Sinne zu schwimmen. Der Geist wird dünner, und allmählich wird er zum bereitwilligen Diener werden. Man wird Herrschaft über den Geist erlangen.
Der positiv beherrschte Mensch, der sich zwischen den Sinnesobjekten bewegt, die eingeschränkt sind, und frei von Anziehung und Abstoßung ist, erlangt Frieden. Geist und Sinne besitzen von Natur her die beiden Ströme von Anziehung und Abstoßung. Daher mögen Geist und Sinne bestimmte Dinge und lehnen andere Dinge ab. Der disziplinierte Mensch bewegt sich zwischen den Sinnesobjekten mit seinem Geist und seinen Sinnen, die frei sind von Anziehung und Abstoßung, und die vom Selbst beherrscht sind, und erlangt den Frieden des Ewigen.
Wer sich selbst diszipliniert hat, hat einen sehr starken Willen. Daher ge- horchen Sinne und Geist seinem Willen. Wer diszipliniert ist, nimmt nur Dinge, die zum Erhalt notwendig sind, ohne Liebe oder Hass. Er nimmt nichts, was von den Shastras verboten ist.

Die Kunst, die Gedanken auszudünnen

In den Gummiplantagen dünnen die Pflanzer die Gummibäume dadurch aus, dass sie die kleinen überschüssigen Bäume, die neben den großen Bäumen stehen, ausschneiden. Dadurch können sie von den großen Bäumen mehr Milch (Gummisaft) gewinnen. Ebenso müssen die Gedanken ausgedünnt werden, indem einer nach den anderen zerstört wird, um die Ambrosiamilch, den Nektar der Unsterblichkeit, zu trinken.
So wie man nur die guten Früchte aus dem Korb behält und die schlechten aussortiert, genauso halte man gute Gedanken im Geist und scheide die schlechten aus.
So wie der Krieger die Köpfe der Feinde einen nach dem anderen abschlägt, wenn sie durch eine Falltür aus der Festung kommen, so schlage die Gedanken einen nach dem anderen ab, wenn sie durch die Falltür an die Oberfläche des Geistes treten.
Wenn der Schwanz einer Eidechse abgetrennt wird, bewegt sich das abgeschnittene Ende noch eine Zeitlang weiter, da noch etwas Restprana im Schwanz vorhanden ist. Nach ein zwei Minuten hören alle Bewegungen auf. Ebenso auch, wenn die Gedanken ausgedünnt und ihre Zahl kleiner geworden ist, werden sich noch einige Gedanken weiter bewegen, so wie der Schwanz der Eidechse. Aber sie sind ohne Macht. Sie vermögen keinen ernsthaften Schaden anzurichten. In ihnen ist keine Lebenskraft.
So wie der Ertrinkende nach allem fasst, um sich zu retten, so tun auch diese leblosen Gedanken alles ihnen Mögliche, um wieder in ihren früheren Zustand von Leben und Kraft zurück zu gelangen. Wenn die tägliche Praxis von Konzentration und Meditation regelmäßig fortgesetzt wird, verlöschen sie von selbst, wie eine Lampe ohne Ghee.
Leidenschaft, Egoismus, Eifersucht, Stolz und Hass sind sehr tief verwurzelt. Wenn man die Äste eines Baumes abschneidet, wachsen sie nach einiger Zeit nach. Ebenso manifestieren sich die Gedanken, die unterdrückt und ausgedünnt worden sind, nach einiger Zeit für eine Weile wieder. Sie müssen durch angestrengtes Bemühen, Vichara, Meditation, usw. vollständig entwurzelt werden.

Gedankenkontrolle mit der Methode Napoleons

Wenn du an etwas denkst, lasse keinen anderen Gedanken eindringen. Wenn du an eine Rose denkst, denke auch an die einzelnen Rosenarten, andere Gedanken dürfen nicht eindringen.
Wenn du an Barmherzigkeit denkst, denke nur an Barmherzigkeit und an sonst nichts. Denke nicht an Nachsichtigkeit oder Toleranz. Wenn du die Gita liest, denke nicht an Tee oder an ein Kricketmatch. Man muss mit dem jeweiligen Objekt vollständig beschäftigt sein.
Napoleon beherrschte seine Gedanken folgendermaßen: »Wenn ich an Angenehmes denken möchte, schließe ich die Schränke meines Geistes, die die unangenehmeren Dinge des Lebens enthüllen, und öffne die Schränke, die die angenehmeren Gedanken enthalten. Wenn ich schlafen möchte, schließe ich alle Schränke meines Geistes!«

Abstellen des Wiederkehrens von schlechten Gedanken

Angenommen, die schlechten Gedanken sind zwölf Stunden lang im Geist und kehren alle drei Tage zurück. Wenn es gelingt, sie durch die tägliche Praxis von Konzentration und Meditation nur zehn Stunden bleiben und nur einmal in der Woche wiederkehren zu lassen, ist das eine deutliche Verbesserung. Wenn man seine Übung fortsetzt, werden sich die Phasen des Vorhandenseins und Zurückkehrens allmählich verringern.
Schließlich werden sie ganz verschwinden. Vergleiche den momentanen Zustand deines Geistes mit dem des letzten oder vorletzten Jahres. Der Fortschritt wird feststellbar.
Der Fortschritt wird zu Beginn sehr langsam sein. Es wird schwierig für dich sein, das Wachsen und den Fortschritt zu messen.

Keine Zugeständnisse an falsche Gedanken

Zuerst kommt ein falscher Gedanke in den Geist. Dann hat man eine starke Einbildung. Es macht Freude, bei diesem falschen Gedanken zu verweilen.
Man lässt zu, dass er im Geist bleibt, und allmählich wird der falsche Gedanke, wenn man ihm keinen Widerstand leistet, sich im Geist festsetzen.
Dann wird es sehr schwierig sein, ihn zu vertreiben. Das Sprichwort sagt: »Gib einem Schurken den kleinen Finger, und er nimmt die ganze Hand.« Das gilt auch für falsche Gedanken.

Den schlechten Gedanken im Keim ersticken

So wie Tür oder Gatter geschlossen werden, wenn ein Hund oder ein Esel eindringen möchte, so schließe man auch den Geist, bevor ein schlechter Gedanke eindringen und einen Eindruck im physischen Gehirn hervorrufen kann. Man wird bald weise und erlangt ewigen, unendlichen Frieden und Wonne.
Verscheuche Lust, Habgier und Ich denken. Pflege nur reine, heilige Gedanken. Das ist eine sehr mühsame Aufgabe, eine schwierige Aufgabe. Es muss geübt werden. Nach einiger Zeit werden die Bemühungen Erfolg haben.
Das Zerstören eines einzigen schlechten Gedankens gibt die Kraft, andere Gedanken auszulöschen und Seelenstärke und Willenskraft zu entwickeln.
Verzweifle nie, auch wenn es nicht gelingt, einen bösen Gedanken zu zerschmettern. Kein Schweiß, kein Preis. Innere spirituelle Stärke wird sich allmählich in dir manifestieren. Du kannst es fühlen.

Spirituelle Praxis zur Beseitigung übler Gedanken

Manchmal erschaudert der Geist, wenn üble Gedanken in den Geist kommen. Das ist ein Zeichen spirituellen Fortschritts. Man wächst spirituell. Man fühlt sich gequält, wenn man an das Schlechte denkt, das man in der Vergangenheit getan hat.
Es ist auch ein Zeichen der spirituellen Umwälzung. Man tut diese Dinge jetzt nicht mehr. Der Geist erschaudert. Der Körper beginnt zu zittern, immer wenn ein falscher Gedanke an eine schlechte Tat einen dazu treibt, dieselbe Handlung durch die Kraft der Gewohnheit zu tun. Dann muss die Meditation mit voller Kraft und Ernsthaftigkeit fortgesetzt werden. Alle Erinnerungen an schlechte Handlungen, alle schlechten Gedanken und alle schlechten Einflüsterungen werden von selbst absterben. Man wurzelt in vollkommener Reinheit und in Frieden.
Zu Beginn kommen alle möglichen schlechten Gedanken in den Geist, sobald man sich zur Meditation setzt. Warum geschieht das während der Meditation, wenn man versucht, reine Gedanken zu haben?
Das ist der Grund, warum Suchende ihre spirituelle Meditationspraxis aufgeben. Wenn man versucht, einen Affen zu vertreiben, wird er aus Rache zurückzuschlagen versuchen. Genauso versuchen die alten schlechten Gedanken dich rachevoll und mit doppelter Kraft anzugreifen, in dem Moment, in dem du versuchst, gute göttliche Gedanken entstehen zu lassen. Dein Feind tut alles, um dir kraftvoll Widerstand zu leisten, wenn du versuchst, ihn aus dem Haus zu jagen.
In der Natur gibt es ein Gesetz des Widerstandes. Die alten schlechten Gedanken erheben sich und sagen: »Oh Mensch! Sei nicht grausam. Du hast uns seit unsäglichen Zeiten gestattet, uns in deinen geistigen Bereichen aufzuhalten. Wir haben das gute Recht, hier zu sein. Wir halfen dir in diesen Zeiten bei all deinen schlechten Handlungen. Warum versuchst du uns aus unserer Wohnstatt zu vertreiben? Wir werden unsere Unterkunft nicht verlassen.« Lasse dich nicht entmutigen. Setze die Praxis der Meditation regelmäßig fort. Diese schlechten Gedanken werden sich reduzieren.
Schließlich gehen sie alle zugrunde. Das Positive triumphiert stets über das Negative. Das ist ein Naturgesetz. Negative, schlechte Gedanken können vor positiven, guten Gedanken nicht bestehen. Mut triumphiert über Furcht. Geduld triumphiert über Zorn und Gereiztheit. Liebe triumphiert über Hass. Reinheit triumphiert über Lust.
Schon allein die Tatsache, dass man sich nun nicht wohl fühlt, wenn ein schlechter Gedanke während der Meditation an die Oberfläche des Geistes kommt, zeigt an, dass man spirituell wächst.
In der Vergangenheit hatte man alle möglichen schlechten Gedanken. Man hieß sie willkommen und nährte sie. Setze deine spirituelle Praxis fort. Sei ausdauernd und fleißig. Der Erfolg ist garantiert. Selbst ein eher dumpfer Suchender wird eine wunderbare Veränderung an sich feststellen, wenn er die Praxis von Japa und Meditation zwei oder drei Jahre lang in einem kontinuierlichen Fluss fortführt. Nun kann er die Praxis nicht mehr aufgeben. Auch wenn er seine Meditationspraxis für nur einen Tag einstellt, wird er in der Tat spüren, dass er an diesem Tag etwas verloren hat. Sein Geist wird sich gar nicht wohlfühlen.

Das beste Hilfsmittel gegen schlechte Gedanken

Wenn der Geist wandert, versuchen schlechte Gedanken einzudringen. Schlecht denken ist der Beginn oder Anfang eines Ehebruchs. Schon durch einen lüsternen Blick wurde im Herzen bereits der Ehebruch begangen. Geistiges Handeln ist reales Handeln. Denke daran! Gott beurteilt den Menschen nach seinen Motiven; weltliche Menschen beurteilen einen anderen nach seinen äußeren, physischen Handlungen. Man muss nach den Motiven eines Menschen sehen. Dann wird man nicht irren.
Halte den Geist vollständig beschäftigt. Dann können schlechte Gedanken nicht eindringen. Ein müßiges Gehirn ist die Werkstatt des Teufels. Beobachte den Geist in jeder Minute. Halte dich stets mit einer Arbeit beschäftigt - nähen, Geschirr waschen, auskehren, Wasser schöpfen, lesen, meditieren, die Gebetsperlen zählen, göttliche Lieder singen, beten, Alten dienen oder sich um Kranke kümmern. Vermeide unnötiges Reden und Getratsche. Erfülle den Geist mit erhabenen Gedanken, wie sie in der Gita, den Upanishaden, der Yoga Vasishtha, usw. enthalten sind.

Tägliche Disziplin der Gedanken

Der Geist ist ein boshaftes Teufelchen. Er ist wie ein herumspringender Affe. Er muss täglich kontrolliert werden. Erst dann wird er allmählich unter Kontrolle gebracht werden.
Nur durch praktische Ausbildung des Geistes kann verhindert werden, dass schlechte Gedanken und Handlungen entstehen, und das schlechte Gedanken und Handlungen, wenn sie bereits entstanden sind, sich wiederholen.
Nur durch praktische Ausbildung des Geistes kann bewirkt werden, dass gute Gedanken und Handlungen entstehen, und gute Gedanken und Handlungen können bewahrt werden, wenn sie entstanden sind.
Hier ist eine wunderbare, tägliche Übung zur geistigen Entspannung. Sie gibt große Inspiration und Kraft. Schließe die Augen. Denke an etwas Angenehmes. Das entspannt den Geist ganz wunderbar. Man kann an den mächtigen Himalaya denken, den heiligen Ganges, die beeindruckende Landschaft von Kashmir, das Taj Mahal, das Victoria Memorial in Kalkutta, einen lieblichen Sonnenuntergang, die riesige Fläche des Ozeans oder dem unendlichen, blauen Himmel.
Stelle dir vor, die ganze Welt und dein Körper treiben wie ein Strohhalm auf dem großen Ozean des Geistes. Spüre, dass du mit dem Höchsten Wesen in Berührung kommst. Spüre, dass das Leben der ganzen Welt in dir pulsiert, schwingt und pocht. Spüre, dass Gott Hiranyagarbha, der Ozean des Lebens, dich sanft an Seinem weiten Busen wiegt. Dann öffne die Augen. Du erlebst unglaublichen geistigen Frieden, Kraft und Stärke. Nun übe dies und fühle es.

Gedanken und die Analogie von der Schlange

So wie eine Frucht aus einem Samen entsteht, so entstehen Handlungen aus Gedanken. Gute Gedanken lassen gute Handlungen entstehen. Schlechte Gedanken schaffen schlechte Handlungen.
Pflege gute Gedanken. Weise schlechte Gedanken zurück. Wenn durch Satsang, das Studium religiöser Bücher, Gebet, usw. gute Gedanken gepflegt werden, vergehen schlechte Gedanken schließlich von selbst.
So wie man das lästige Steinchen im Schuh sofort beseitigt, so muss auch sofort jeglicher quälende Gedanke aus dem Geist zu beseitigen sein. Erst dann hat man genug Kraft zur Kontrolle der Gedanken erworben. Erst dann wurde ein realer Fortschritt auf dem spirituellen Weg gemacht.
Wenn man einen Stock auf dem Kopf einer Schlange zerschmettert, bleibt sie für einen Augenblick völlig bewegungslos. Man glaubt, sie sei tot. Plötzlich hebt sie den Kopf und läuft weg. Genauso erlangen Gedanken, die man bereits erschlagen und unterdrückt hat, wieder Kraft und heben den Kopf. Sie müssen gänzlich zerstört werden, über das Wiedererheben hinaus.

Beherrschen der Welt durch Beherrschung der Gedanken

Beherrsche die Gedanken, die Sankalpas. Vermeide Einbildungen, Tagträume. Der Geist wird verlöschen. Nur das Verlöschen von Sankalpas ist Moksha, Befreiung. Der Geist wird zerstört, wenn keine Vorstellungen mehr vorhanden sind.
Die Erfahrung der Illusion der Welt ist auf Vorstellung zurückzuführen. Sie vergeht, wenn die Vorstellung gänzlich angehalten wird.
Der Sieg über die Gedanken ist in der Tat ein Sieg über alle Begrenzungen und Schwächen, über Unwissenheit und Tod. Der innere Krieg mit dem Geist ist schrecklicher als der äußere Krieg mit Maschinengewehren. Das Bezwingen der Gedanken ist schwieriger als die Eroberung der Welt mit Waffengewalt. Bezwinge deine Gedanken, und du könntest die Welt erobern.

Ein göttlicher Kanal für die Kraft der Gedanken

Gedanken fließen im Allgemeinen mit großer Leichtigkeit äußeren Objekten zu. Es ist für den Geist sehr leicht, an Weltliches zu denken. Das ist sein Svabhava.
Die Kraft des Geistes kann leicht in den alten Furchen und Straßen weltlicher Gedanken fließen. Sie findet es äußerst schwierig, an Gott zu denken. Es ist eine sehr mühsame Aufgabe für einen samsarischen Geist von Vyavahara.
Die Schwierigkeit, den Geist von weltlichen Gedanken und äußeren Objekten abzuziehen und ihn auf Gott zu fixieren, ist ebenso groß wie beim Versuch, den Ganges nach Gangotri fließen zu lassen, anstatt seinem natürlichen Lauf folgend nach Ganga Sagar. Es ist als rudere man gegen den Strom des Yamuna.
Und doch, durch eine ungeheure Anstrengung und Tyaga, muss er darin ausgebildet werden, zu Gott hinzufließen, sehr gegen seinen Willen, wenn Befreiung aus Geburt und Tod gefunden werden soll. Es gibt keinen anderen Weg, um aus dem Elend und den schweren Prüfungen der Welt zu entkommen.

Die Rolle der Wachsamkeit bei der Kontrolle der Gedanken

Es ist zu Beginn sehr schwierig, den Geist auf einem einzigen Gedanken festzuhalten. Verringere die Anzahl der Gedanken. Versuche, nur an ein einziges Objekt zu denken.
Wenn man an eine Rose denkt, kann man alle möglichen Gedanken haben, die nur mit der Rose in Verbindung stehen. Man kann an die einzelnen Rosenarten denken, die in verschiedenen Weltgegenden wachsen. Man kann an die Produkte denken, die aus Rosen hergestellt werden, und an ihre Verwendung. Man kann auch Gedanken an andere Blumen kommen lassen; aber man darf keine Gedanken an Früchte oder Gemüse haben.
Prüfe das ziellose Herumwandern des Geistes. Habe keine Zufallsgedanken, wenn du an eine Rose denkst. Allmählich wird es möglich, den Geist auf nur einen einzigen Gedanken zu heften. Der Geist muss täglich geschult werden. Ewige Wachsamkeit ist nötig, um die Gedanken zu kontrollieren.

Beobachten und spiritualisieren der Gedanken

Beobachte die Gedanken. Kontrolliere die Gedanken. Sei Beobachter der Gedanken. Erhebe dich über die Gedanken und weile im reinen Bewusstsein, in dem es keine Gedanken gibt.
Die subtilen Eindrücke, Tendenzen, Wünsche und Leidenschaften liegen in den Tiefen des Unterbewussten und haben eine ungeheure Wirkung auf das bewusste Leben.
Sie müssen gereinigt und sublimiert werden. Sie müssen eine spirituelle Ausrichtung erhalten. Höre das, was verheißungsvoll ist. Sieh das, was verheißungsvoll ist. Denke das, was verheißungsvoll ist. Sprich das, was verheißungsvoll ist. Meditiere über das, was verheißungsvoll ist. Verstehe das, was verheißungsvoll ist. Erkenne das, was verheißungsvoll ist.
Furcht, starke Abneigung, heimlicher Hass, Vorurteile, Intoleranz, Zorn und Lust stören das Wirken des unterbewussten Geistes.
Pflege Tugenden. Reinige und stärke den bewussten Geist. Wunsch, Gier, usw. versklaven und verdüstern den Geist, der befreit und zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückgeführt werden muss, um über die Wahrheit zu reflektieren und Meditation zu üben.
Die niedrigen Impulse gehören zum physischen Körper und zur geistigen Ebene.
Wenn der Geist nicht aktiv ist durch das Nichtvorhandensein von Vasanas (geistige Eindrücke und subtile Wünsche), kommt es zum Zustand von Manonasa, Verlöschen des Geistes.