Sadhana

Sadhana in den Sivananda Sutras


Sadhana des Sivananda Upadeshamritam

Du bist göttlich. Werde dem gerecht. Fühle und erkenne deine göttliche Natur. Du bist Herr deines Schicksals. Verliere nicht den Mut, wenn sich Sorgen, Schwierigkeiten und Kummer im Kampf des täglichen Lebens einstellen. Schöpfe Mut und spirituelle Kraft von innen. Im Inneren liegt ein großer, unerschöpflicher Speicher von Kraft und Wissen. Erlerne die Methoden, um diese Quelle anzuzapfen. Tauche tief ein. Versinke. Tauche ein in die heiligen Wasser der Unsterblichkeit - der heilige Triveni im Inneren. Du wirst sehr erfrischt, regeneriert und belebt sein, wenn du an die göttliche Quelle gehst und feststellst: ICH BIN DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Verstehe die Gesetze des Universums. Bewege dich feinfühlig. Lerne die Geheimnisse der Natur. Versuche, die besten Methoden zu erlernen, um den Geist zu beherrschen. Bezwinge diesen Geist. Den Geist zu bezwingen, heißt tatsächlich Natur und Welt zu bezwingen. Die Bezwingung des Geistes versetzt dich in die Lage, zur Quelle der Seelenkraft zu gelangen und du wirst feststellen: ICH BIN DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Murre nicht. Grolle nicht, wenn Schwierigkeiten und Sorgen auf dich zukommen. Jede Schwierigkeit ist eine Gelegenheit, den Willen zu entwickeln und stark zu werden. Heiße sie willkommen. Schwierigkeiten stärken den Willen, steigern das Durchhaltevermögen und lenken den Geist auf Gott. Begegne ihnen mit einem Lächeln. In deiner Schwäche liegt deine wahre Stärke. Du bist unbesiegbar. Nichts kann dir etwas anhaben. Überwinde eine Schwierigkeit nach der anderen. Das ist der Anfang eines neuen Lebens, eines Lebens des Weiterwerdens, des Ruhmes und des göttlichen Glanzes. Strebe und bewege dich. Wachse. Werde weit. Baue alle in dir schlummernden positiven, tugendhaften Eigenschaften auf - die Daivi Sampatti, Kraft, Geduld und Mut. Beginne ein neues Leben. Begib dich auf den spirituellen Pfad und erkenne: ICH BIN DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Ändere deinen Blickwinkel. Rüste dich mit Frohsinn, Urteilskraft, Heiterkeit und einem verstehenden Geist. Eine glorreiche, glänzende Zukunft erwartet dich. Begrabe die Vergangenheit. Du kannst Wunder vollbringen. Du kannst Erstaunliches leisten. Gib die Hoffnung nicht auf. Du kannst die schädlichen Einflüsse ungünstiger Planeten durch deine Willenskraft zunichte machen. Du kannst den Elementen der Natur gebieten. Du kannst die Auswirkungen böser Einflüsse und feindlicher, dunkler Kräfte, die gegen dich arbeiten, unwirksam machen. Du kannst ungünstige Umstände zu den bestmöglichen machen. Du kannst das Schicksal aufheben. Viele haben es getan. Du kannst es auch tun. Behaupte dich. Erkenne. Fordere dein Geburtsrecht jetzt. DU BIST DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Entschlossenheit und Selbstvertrauen sind überaus notwendig, um in der Selbstverwirklichung erfolgreich zu sein. In der Mundaka Upanishad steht: „Dieser Atman kann nicht von jemandem erreicht werden, der keine Kraft hat oder nicht ernsthaft ist, und auch nicht durch bedeutungslose Buße. Wenn aber ein Weiser mit diesen Mitteln danach strebt, geht er in Brahman ein.“ Furchtlosigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für den Strebenden. Man muß bereit sein, diesem Leben in jedem Moment zu entsagen. Ohne Verzicht auf dieses kleine, sinnliche Leben kann das ewige geistige Leben nicht erreicht werden. ›Abhayam‹ steht an erster Stelle unter den Daivi Sampatti, den göttlichen Eigenschaften, die in der Gita genannt werden (Kapitel XVI-1). Ein zaghafter Mensch, ein Feigling, stirbt einige Male, bevor er wirklich stirbt. Wenn du dich für geistige Praktiken entschieden hast, halte beharrlich und um jeden Preis daran fest, sogar unter Einsatz des Lebens. Komme was wolle.

Sei unerschrocken. Erhebe dich. Verwirkliche die Wahrheit. Verkünde sie überall. DU BIST DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Das Schicksal ist deine eigene Schöpfung. Du hast dein Schicksal durch Gedanken und Handlungen geschaffen. Du kannst es durch richtiges Denken und Handeln rückgängig machen. Auch wenn eine schlechte oder dunkle feindliche Macht dich angreift, kannst du ihre Kraft verringern, wenn du die Existenz des Bösen entschlossen leugnest oder deinen Geist entschieden davon abwendest. So kann das Schicksal entwaffnet werden. Der eine Gedanke „Ich bin das unsterbliche Selbst“ wird alle bösen Kräfte und schlechten Einflüsse aller übelgesinnter Planeten aufheben und dir Mut und innere geistige Kraft einflößen. Falsches Denken ist die Grundursache allen menschlichen Leidens. Pflege richtiges Denken und Handeln. Arbeite selbstlos im Sinne der Einheit mit Atma Bhava. Das ist richtiges Handeln. Richtiges Denken ist: ICH BIN DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Etwas wie Sünde gibt es nicht. Sünde ist nur ein Versehen. Sünde ist eine Schöpfung im Geist. Deine Kindseele muß im Laufe der Entwicklung Fehler machen. Fehler sind die besten Lehrer. Die Vorstellung von Sünde wird sich in Luft auflösen, wenn du denkst: ICH BIN DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Sage nicht: „Karma, Karma. Mein Karma hat mich zu dem gemacht.“ Bemühe dich. Bemühe dich. Mache Purusharta. Mache Tapas. Konzentriere dich. Reinige dich. Meditiere. Werde nicht zum Fatalisten. Gib nicht der Trägheit nach. Blöke nicht wie ein Lamm. Brülle Om Om Om, wie der vedantische Löwe. Sieh, wie Markandeya, dem es bestimmt war, im Alter von sechzehn Jahren zu sterben, ein Chiranjeevi wurde - ein unsterblicher Knabe von sechzehn Jahren - durch sein Tapas. Sieh auch, wie Savitri durch ihr Tapas ihren toten Ehemann ins Leben zurückbrachte; wie Benjamin Franklin und der verstorbene Sir T. Muthuswami von Madras Bench emporgestiegen sind. Denke daran, mein lieber Niranjan, daß der Mensch Herr über sein Schicksal ist. Visvamitra Rishi, ein Kshatriya Raja, wurde ein Brahma Rishi, wie Vasishta, und erschuf sogar eine dritte Welt für Trisanku durch die Kraft von Tapas. Der Schurke Ratnakar wurde zum Heiligen Valmiki durch Tapas. Die Schurken Jagai und Madhai von Bengalen wurden zu hochentwickelten Heiligen. Sie wurden Schüler von Gauranga. Was andere getan haben, kannst auch du tun. Darüber besteht kein Zweifel. Du kannst auch Unmögliches und Wunder vollbringen, wenn du dich spirituellem Sadhana, Tapas und Meditation widmest. Lies das Buch „Poverty to Power“ von James Allen mit Interesse und Aufmerksamkeit. Es wird dich inspirieren. Entwirf ein Programm für dein Leben. Folge meinen „Zwanzig wichtigen spirituellen  Anweisungen“ und „Vierzig Goldenen Vorschriften“. Lies mein Buch „Sichere Wege zu Erfolg im Leben und zu Gottverwirklichung“. Halte eine spirituelle Routine ein. Verschreibe dich mit Eifer und Begeisterung dem Sadhana. Werde ein Naishthika Brahmachari. Sei stetig und systematisch bei deinen spirituellen Praktiken. Erstrahle in deinem dir angeborenen, ursprünglichen Ruhm. Werde ein Jivanmukta. Erinnert euch: IHR SEID DIE KINDER DER UNSTERBLICHKEIT.

Hey Saumya! Liebes Unsterbliches Selbst! Sei kühn. Sei heiter, obwohl du erledigt bist, obwohl du nichts zu essen hast, obwohl du in Lumpen gekleidet bist. Das eigentliche Wesen ist Sat-Chit-Ananda (absolutes Sein, absolutes Wissen und absolute Wonne). Der äußere Mantel, diese sterbliche, physische Hülle, ist ein täuschendes Produkt von Maya. Lächle. Pfeife. Lache. Springe. Tanze in Freude und Ekstase. Singe Om Om Om, Ram Ram Ram, Shyam Shyam Shyam, Sivoham Sivoham Sivoham, Soham Soham Soham. Verlasse diesen Käfig des Fleisches. Du bist nicht dieser vergängliche Körper. Du bist das Unsterbliche Selbst. Du bist der geschlechtslose Atman. Du bist der Sohn des Königs der Könige, ein Herrscher unter Herrschern, das Brahman der Upanishaden, der Atman, der sich tief in deinem Herzen befindet (Hridaya Guha). Handle als solcher.

Fühle als solcher. Behaupte dich. Erkenne. Verwirkliche, nicht morgen oder übermorgen, sondern jetzt in dieser Sekunde. „Tat Twam Asi“, oh Niranjan. DU BIST DAS UNSTERBLICHE SELBST.

Bruder! MUT ist dein Geburtsrecht und nicht Furcht. FRIEDE ist dein göttliches Erbe, nicht Rastlosigkeit. UNSTERBLICHKEIT, nicht Sterblichkeit. STÄRKE, nicht Schwäche. GESUNDHEIT, nicht Krankheit. WONNE, nicht Sorgen. ERKENNTNIS, nicht Unwissenheit.

Du bist der Architekt deines Schicksals und Glücks. Du bist Herr über dein Geschick. Du kannst Dinge geschehen und ungeschehen machen. Du kannst Brahman sein durch richtiges Denken, richtiges Fühlen und richtiges Handeln. Du kannst alte, ungesunde Gewohnheiten durch die Kraft des WILLENS zerbrechen. Du kannst falsche Samskaras, unheilige Wünsche und falsche Vorstellungen zerstören. Du kannst neue Gewohnheiten aufbauen. Du kannst dein Wesen verändern. Durch kannst einen wunderbaren Charakter entwickeln. Du kannst die ganze Welt durch deine spirituelle Kraft in Bewegung setzen. Du kannst auch andere zum Status der Göttlichkeit erheben. Du kannst die Kraft der Natur kontrollieren. Du kannst den Elementen gebieten.

Vertraue auf dich selbst. Sei nicht leichtgläubig. Glaube nicht an Dogmen. Höre auf die innere Stimme der Seele oder die Impulse des reinen Bewußtseins. Sei kein Sklave. Verkaufe nicht deine Freiheit. Du bist das unsterbliche Selbst. Zerstöre den Minderwertigkeitskomplex. Ziehe Kraft, Mut und Stärke von innen. Sei frei. Habe keinen blinden Glauben. Durchdenke sorgfältig und dann akzeptiere alles. Lasse dich nicht von blind aufwallenden Emotionen mitreißen. Unterwirf sie. Sei nicht intolerant. Werde weit. In dir ist ein großer Speicher von Kraft und Wissen. Er muß angezapft werden. Dann wird sich dir das ganze Geheimnis des Selbst enthüllen. Die Dunkelheit der Unwissenheit wird vom Licht der Erkenntnis vertrieben werden. Fortdauernde Meditation über Atman ist der Hauptschlüssel, um den Bereich des Wissens zu öffnen. Ich habe hier den Kern der Vedanta in einigen Zeilen wiedergegeben. Koste den vedantischen Nektar und erlange UNSTERBLICHKEIT, EWIGE WONNE und IMMERWÄHRENDE FREUDE. Das ist das Ziel des Lebens. Das ist Ziel und Absicht der Existenz. Karma Yoga und Upasana bereiten dich darauf vor, das höchste Ziel zu verwirklichen.

Versuche, verhaftungslos zu leben; diszipliniere allmählich deinen Geist. Niemand ist frei von Schmerzen, Krankheiten, Problemen und Schwierigkeiten. Du mußt in deinem Svarupa, dem wonnevollen ATMAN ruhen - Quelle und Halt dieses Lebens. Du mußt dich an deine göttliche Natur erinnern. Nur dann wirst du die innere Kraft erwerben, um den Schwierigkeiten des Lebens zu begegnen. Nur dann wirst du einen ausgeglichenen Geist haben. Du wirst nicht betroffen sein von äußeren, ungesunden Einflüssen und unangenehmen, unharmonischen Schwingungen. Regelmäßige Meditation am Morgen gibt neue Kraft und inneres Leben - dauerhafte Freude und ungetrübte Wonne. Übe dies. Fühle es, trotz deiner widrigen, stürmischen Umstände. Allmählich wirst du spirituell wachsen. Schließlich wirst du Selbstverwirklichung erlangen.

Dein gegenwärtiges Leiden ist eine karmische Reinigung. Es kam, um dich mehr und mehr an Ihn zu erinnern, um Barmherzigkeit in dein Herz zu legen, dich zu stärken und es dir zu ermöglichen, Durchhaltevermögen zu entwickeln. Kunti betete zu Gott, ihr immer Leiden zu schicken, damit sie sich ständig an Ihn erinnere. Bhaktas genießen es, mehr zu leiden. Krankheit, Schmerz, Skorpione, Schlangen, Katastrophen, usw. sind Sendboten Gottes. Ein Bhakta heißt sie mit heiterer Miene willkommen. Er murrt niemals. Er sagt wieder: „Ich bin Dein, oh Herr. Du tust alles zu meinem Besten.“

 

Wo bleibt also Raum für Klagen und Verzweiflung, mein lieber Niranjan? Du bist dem Herrn lieb. Deshalb schickt Er dir Probleme. Wenn er jemanden ganz auf Seine Seite bringen möchte, nimmt Er ihm alles Geld weg. Er nimmt ihm seine geliebte Familie. Er zerstört alle Zentren seiner Freude, so daß sein Geist vollständig zu seinen Lotusfüßen ruhen kann. Begegne allem mit einer lächelnden und heiteren Miene. Verstehe Seine geheimnisvollen Wege. Sieh Gott in allem, in jedem Gesicht - aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn. Wir sind näher, wenn wir in physischer Entfernung leben. Mögen wir in unseren Herzen weilen. Krishna versteckt sich plötzlich, so daß Radha und die Gopis noch sehnsüchtiger nach ihm dürsten. Singe wie Rhada. Dürste wie die Gopis nach seinem Erscheinen. Krishnas Gnade wird auf jeden Fall herabkommen. Er ist dein unsterblicher Freund. Vergiß nicht den Flötenspieler von Brindavan, deinen Trost und Devakis Freude.

Der überaus barmherzige Gott ist tief in deinem Herzen. Er ist ganz nahe bei dir. Du hast Ihn vergessen. Er aber sorgt sich dennoch um dich. Schwierigkeiten sind Sein verkleideter Segen. Er möchte deinen Körper und Geist zu geeigneten Instrumenten für Sein ungehindertes Spiel, Seine Lila, formen. Er verwaltet deine Wünsche und kümmert sich besser darum, als du selbst es tust. Halte die Last gering, die du unnötigerweise durch dein Ichdenken auf deinen Schultern trägst. Gib deine selbstgeschaffenen Verpflichtungen auf und sei vollkommen entspannt. Habe vollkommenes Vertrauen zu Ihm. Gib dich Ihm vollständig und vorbehaltslos hin. Laufe jetzt zu Ihm. Er wartet mit ausgestreckten Händen, um dich zu umarmen. Er wird alles für dich tun. Glaube mir. Ich gebe dir mein Wort darauf. Öffne Ihm dein Herz so freimütig wie ein Kind. Alles Elend wird enden. Sage Ihm wenigstens einmal aufrichtig mit Bhava: „Ich bin Dein, mein Herr. Alles ist Dein. Dein Wille geschehe.“

Die Kluft der Trennung wird nun verschwinden. Alles Elend, alle Schwierigkeiten, Sorgen und Krankheiten werden wegschmelzen. Du wirst eins werden mit dem Herrn!

Fühle, daß die ganze Welt dein Körper ist, dein Zuhause. Löse alle Schranken auf, die Menschen von Menschen trennen, oder zerstöre sie. Die Vorstellung, überlegen zu sein, ist Unwissenheit oder Täuschung. Isavasyam idam sarvam. Entwickle Visva Prem, allumfassende, alles beinhaltende Liebe. Vereinige dich mit allem. Trennung ist Tod. Einheit ist ewiges Leben. Die ganze Welt ist Visva Brindavan. Fühle, daß dieser Körper ein sich bewegender Tempel Gottes ist. Überall, wo du bist, zu Hause, im Büro, usw. wisse, daß du im Tempel Gottes bist. Jede Arbeit ist eine Opfergabe an den Herrn. Fühle, daß alle Wesen Abbilder Gottes sind. Mache jede Arbeit zu Yoga, zu einem Opfer für den Herrn. Habe Akarta, Sakshi Bhava, wenn du ein Vedanta Schüler bist. Habe Nimitta Bhava, wenn du ein Suchender auf dem Weg von Bhakti bist. Fühle, daß Gott durch deine Hände wirkt; daß eine einzige Kraft durch alle Hände wirkt, durch alle Augen sieht, durch alle Ohren hört. Du wirst ein verändertes Wesen werden. Du wirst einen neuen Blickwinkel haben. Du wirst höchsten Frieden und höchste Wonne genießen!

Sivananda Mano Vijnana Sadhana Sutras

Der Geist kann durch Abhyasa und Vairagya kontrolliert werden. Abhyasa ist das fortwährende Bemühen, den Geist auf Gott zu fixieren. Vairagya ist Leidenschaftslosigkeit, Verhaftungslosigkeit gegenüber Sinnesobjekten.

Frage: „Wer bin ich?“ Mache Vichara. Praktiziere geistiges Japa von Om und meditiere über Atman. Alle Gedanken werden von selbst absterben. Du wirst im Sat-Chit-Ananda Atman ruhen.

Sitze alleine und beobachte die Vrittis des Geistes. Sei gleichmütig. Bleibe ein Sakshi. Identifiziere dich nicht mit den Vrittis. Dann kannst du den Geist unter Kontrolle bringen.

Beseitige den Treibstoff der Wünsche, dann verlöscht das Feuer der Gedanken sofort. Mit der Auflösung von Sankalpa erstrahlt die Wirklichkeit Brahmans.

Pflege göttliche Eigenschaften wie Freundlichkeit, Barmherzigkeit, Frohsinn und Gleichmut gegenüber Glück, Schmerz, Tugend und Laster. Dann findest du Frieden im Geist.

Denke nicht an die Vergangenheit. Plane nicht für die Zukunft. Erlaube dem Geist nicht, Bilder aufzubauen. Lebe in der festen Gegenwart.

Tue etwas, was der Geist nicht tun will. Tue etwas nicht, was der Geist tun will.

Versuche nicht, deine Wünsche zu erfüllen. Hoffe nicht. Erwarte nichts. Zerstöre die lasterhaften Wünsche durch tugendhafte Wünsche, und zerstöre auch die tugendhaften Wünsche durch den einen einzigen starken Wunsch nach Befreiung.

Die Praxis von Pranayama zerstört Rajas und Tamas: es macht den Geist beständig.
Das Studium religiöser Bücher, Tapas, Barmherzigkeit und Satsang mit Mahatmas, Sadhus und Sannyasins hält lasterhafte Samskaras in Schranken und ebnet den Weg zur Kontrolle des Geistes.

Japa eines Mantras und Upasana zerstören Unreinheiten des Geistes, verinnerlichen den Geist, lassen Vairagya entstehen, unterstützen die Konzentration und führen letztlich zur Kontrolle des Geistes.

„Kalau Kesava-Kirtanat“. In diesem Kali Yuga ist der einfachste Weg zur Kontrolle des Geistes und zur Erlangung von Moksha Kirtan des Herrn, das Singen des Namens.

Die Nahrung hat Einfluß auf den Geist. Sattvige Speisen (Milch, Früchte, usw.) beruhigen den Geist. Rajasige Speisen (Fleisch, Alkohol, usw.) wirken anregend auf den Geist. Nimm sattvige Nahrung zu dir. Habe Mitahara.

Zerstöre schlechte Gewohnheiten durch die Einführung von neuen guten. Kontrolliere den niederen, triebhaften Geist durch den höheren sattvigen Geist.

Ständiges selbstloses Dienen mit Atma Bhava ist höchst wirkungsvoll zur Reinigung und Kontrolle des Geistes.

Ringe und kämpfe nicht mit dem Geist. Sei regelmäßig in deiner Konzentration und Meditation. Mögen Frieden, Freude, Wonne

Sivananda Hatha Yoga Sadhana Sutras

  1. Nun über Hatha Yoga.
  2. Hatha Yoga betrifft Körper und Atem.
  3. Ein Hatha Yogi reinigt die Nadis durch Pranayama.
  4. Er reinigt den Körper durch Shat-Karmas.
  5. Er übt Tratak und festigt seinen Blick.
  6. Er übt Asanas, Pranayama, Bandhas und Mudras.
  7. Er vereinigt Prana mit Apana.
  8. Er erweckt die Kundalini durch solche Übungen.
  9. Er führt sie dann zu Sahasrara durch Shat Chakras.
  10. Er konzentriert sich auf die Chakras.
  11. Er vereint die Kundalini mit Sadasiva in Sahasrara.
  12. Er trinkt den Nektar, erlangt Unsterblichkeit.
  13. Ein Hatha Yogi erlangt Kaya Siddhis.
  14. Raja Yoga beginnt da, wo Hatha Yoga endet.

Sivananda Karma Yoga Sadhana Sutras

  1. Nun über Karma Yoga Sadhana.
  2. Karma Yoga Sadhana reinigt das Herz.
  3. Es ist eine Hilfestellung für die Erkenntnis.
  4. Erkenntnis ist nicht möglich ohne Chitta Suddhi.
  5. Karma Yoga Sadhana entwickelt Liebe und Barmherzigkeit.
  6. Karma Yoga öffnet das Herz.
  7. Gib die Vorstellung von Ich und Mein auf.
  8. Entwickle Anpassungsfähigkeit, Toleranz und Mut.
  9. Beherrsche deine Stimmungen.
  10. Töte Selbstsucht und die Idee der Überlegenheit.
  11. Sei demütig, sanft und mild.
  12. Sprich gemessene Worte.
  13. Sei wahrhaftig und aufrichtig.
  14. Erwarte keine Früchte.
  15. Überlasse die Früchte dem Herrn.
  16. Sei ein Werkzeug in Händen des Herrn.
  17. Überlasse Körper, Geist und Reichtum dem Herrn.
  18. Habe universelle Sicht und einen ausgewogenen Geist.
  19. Fühle, daß alle Formen Formen Gottes sind.
  20. Fühle, daß du alleine Gott dienst.
  21. Diene den Kranken, Armen und Eltern.
  22. Diene deinem Land.

Sivananda Bhakti Yoga Sadhana Sutras

  1. Nun ein Einblick in Bhakti Sadhana.
  2. Bhakti Sadhana ist der Prozeß, durch den wir den Herrn erreichen.
  3. Entwickle neun Formen von Bhakti.
  4. Pflege die fünf Bhavanas.
  5. Diene den Heiligen.
  6. Sei deinem Guru ergeben.
  7. Habe intensiven, nicht schwankenden Glauben.
  8. Studiere Bhagavata, Ramayana.
  9. Höre von der Lila und der Herrlichkeit des Herrn.
  10. Fühle die göttliche Gegenwart überall.
  11. Übe vollkommene und bereitwillige Hingabe deiner selbst.
  12. Wiederhole stets die Namen des Herrn.
  13. Singe sein Lob und mache Kirtan.
  14. Die Frucht von Bhakti Sadhana ist Jnana.
  15. Para Bhakti und Jnana sind eins.

Sivananda Yoga Sadhana Sutras

  1. Nun über Yoga Sadhana.
  2. Yoga Sadhana gipfelt in der Einheit mit dem Herrn.
  3. Lerne Yoga mit einem Guru.
  4. Übe Ahimsa, Satya, Brahmacharya.
  5. Pflege Barmherzigkeit, Demut, Geduld.
  6. Habe eine einfache, bequeme, feste Haltung.
  7. Reguliere den Atem, kontrolliere das Prana.
  8. Kontrolliere die Erscheinungsformen des Geistes.
  9. Überlasse die Früchte deiner Handlungen dem Herrn.
  10. Nimm leichte Nahrung zu dir, Milch und Früchte.
  11. Übe Dharana, Dhyana, Samadhi.
  12. Siddhis sind Hindernisse im Yoga. Meide sie.
  13. Übe erst den niederen Samadhi.
  14. Erreiche Asamprajnata Samadhi.

Sivananda Vedanta Sadhana Sutras

  1. Nun über das Fragen nach Brahman.
  2. Brahman ist die materielle und die bewirkende Ursache dieser Welt.
  3. Brahman ist unendlich, ewig und unveränderlich.
  4. Das, was die Wirklichkeit verdeckt, ist Maya.
  5. Das, was den Jiva verhüllt, ist Avidya.
  6. Das Erlangen ewiger Wonne und die Beseitigung allen Schmerzes ist Moksha.
  7. Nur Erkenntnis kann Befreiung bringen.
  8. Die vier Mittel sind Hilfen zur Erkenntnis.
  9. Erkenntnis kommt durch Sravana, Manana, Nididhyasana.
  10. Brahmakara Vritti löscht Avidya aus.
  11. Meditiere „Ich bin Brahman“ - das ist Ahamgraha Upasana.
  12. Ein Jivanmukta befindet sich stets in Wonne und hat die universelle Sicht.
  13. Ein Jivanmukta muß das Prarabdha erleben.
  14. Seine Pranas sind in Brahman aufgegangen; er bewegt sich nicht.

Integrales Sadhana
Integrale Entwicklung der Persönlichkeit

Der Herr selbst erklärt in der Gita, daß zwei Wege zur Gottheit führen, und von den zweien hält Er selbst den einen dem anderen für überlegen. Dieser eine Weg ist Karma Yoga. Karma Yoga unterscheidet sich nicht gänzlich vom Yoga der Weisheit, denn Weisheit ist in ihm beinhaltet. Es besteht also die Möglichkeit, Handlungen aufzugeben oder sie entsprechend und in Übereinstimmung mit den Prinzipien, die der Herr selbst genannt hat, nämlich ohne Egoismus, Verhaftung und Wunsch, auszuführen.

Aktivität ist die eigentliche Seele der Schöpfung. Die Manifestationen von Phänomenen sind das Ergebnis der ursprünglichen Aktivität im Unmanifestierten. Der umgekehrte Prozeß der Evolution zur unmanifestierten Gottheit muß deshalb auch durch Aktivität erfolgen; denn Aktivität kann aus eigenem Antrieb nur dann wegfallen, wenn die Schöpfung transzendiert ist. Erzwungenes Zurückhalten der äußeren Organe der Wahrnehmung und Handlung gipfelt nur in einer scheinheiligen Unterdrückung der natürlichen Veranlagung des Menschen, nicht aber in der Sublimierung in das Göttliche. Diese Weisheit veranlaßte Janaka und andere Jnanins, dem Pfad der Handlung zu folgen, um das Ziel zu erreichen.

Da die wesentliche Voraussetzung für Selbsterkenntnis die unendliche Ausweitung des individuellen Bewußtseins ist, muß das trennende Ego, das den Jiva auf die fünf Hüllen begrenzt, vernichtet werden. Egal welches Geschoß man wählt, das Ziel ist das Ego. Die völlige Vernichtung des Ego wird allein durch die Praxis der Unterscheidung bewirkt. Das gilt als die Basis von Yoga.

Wenn die starke Fessel des Ego zerbrochen ist, nimmt der Yogi den Atman wahr, der stets unbeweglich und von äußeren Aktivitäten unberührt ist, der ewige Sakshi, der weder handelt noch erlebt. Handlung gehört in den Bereich von Prakriti, dem sich ständig ändernden Prinzip der Natur, nicht zum Selbst, dem ewigen Purusha. Die sechs Zustände gehören den Gunas und ihrer Zusammensetzung an: nicht dem transzendentalen Atman, der stets ruhig und ausgewogen bleibt.

Dynamische Handlungen sprießen aus dem Yogi, aber innerlich bleibt er stets ruhig! Herkulestaten, die er zum allgemeinen Wohl vollbringt, bewegen ihn nicht um Haaresbreite aus seinem Ruheplatz des Friedens! Gigantische Mühen versammeln nicht ihren Anhang, um sich an die Wünsche-Rockzipfel seiner Seele zu hängen, denn er hat ihn bereits verbrannt! Da der Ego-Damm eingerissen ist, wagen es die Früchte der Handlungen, die die Falle von Samsara sind, nicht, sich ihm zu nähern.

In diese Karma-Jnana-Synthese wird auch Gefühl geworfen. Das Gefühl ist ein sehr wesentlicher Teil in der Struktur des Menschen und beansprucht einen (zumindest) gleichwertigen Rang wie der von Hand oder Kopf ist. Das Gefühl, das sich im Herzen des Menschen befindet, enthält den Samen für eine rasche Erweiterung des Bewußtseins. Laut Gita haben sowohl Para als auch Apara Bhakti ihren Platz im einzigartigen Prozeß der Evolution. Apara Bhakti führt zu Para Bhakti, das mit Jnana identisch ist. Ein wahrer Bhakta sieht, daß sich der Herr in seinem Herzen befindet, in jedem Stück der Schöpfung. Wenn sich das Herz zu endlosem Bewußtsein ausweitet, wird die Ego-Schicht nach und nach dünner und verschwindet letztlich. Das Ziel ist erreicht.

Der Mensch - sein gesamtes Wesen - hat sich somit gleichförmig zu Gott hin entwickelt. Es gibt kein verkümmertes Wachstum irgendeines Teiles, das die Schönheit oder die Großartigkeit seiner göttlichen Gestalt beeinträchtigen würde. Er ist nicht mehr in Gefahr, Opfer der tödlichen Löwin (des Ego) zu werden, da kein Teil seines Wesens verwundbar ist. Er ist nicht mehr in Gefahr, eine unentwickelte Ecke von sich selbst dem hungrigen Blick der Weltlichkeit auszusetzen, da es im erweiterten Bewußtsein eine solche nicht gibt.

Auch die Praxis des Yoga der Meditation wird nicht vernachlässigt. Sie ist eine Festung, die der Yogi morgens und abends um sich herum aufbaut und so ausstattet, daß sie ihn vor äußeren Kräften und inneren Feinden schützt. Es ist der Hauptschalter, der, wenn er eingeschaltet ist, den Dynamo in Bewegung setzt, der eine hohe Spannung von Weisheit für den ganzen Tag erzeugt und das Ego unter Strom setzt, wenn es wagt, in den Stromkreis zu gelangen.

Das ist der Yoga der Synthese.

Vielseitige Entwicklung

Der Mensch denkt, fühlt und wünscht. Er muß Herz, Verstand und Hand entwickeln. Die drei Doshas können durch die drei Yogas beseitigt werden: Karma Yoga, Bhakti Yoga und Jnana Yoga. Ein Yoga soll die Basis bilden. Die anderen Yogas werden miteingebunden. Das ist Yoga der Synthese.

Mokshapriya sagte:

Oh Gurudev! Du sprichst oft vom Yoga der Synthese. Du legst großes Gewicht auf diesen Yoga. Du scheinst ein großer Befürworter dieses Yoga zu sein. Bitte belehre mich über diesen Yoga.

Ich bin begierig darauf, alles über diesen Yoga zu wissen.

Der Guru antwortete:

Der Yoga der Synthese ist für die meisten Menschen geeignet. Es ist ein großartiger Yoga.

Der Mensch denkt, fühlt und wünscht. Er ist ein dreieiniges Wesen. Er ist ein Dreirad oder ein dreirädriger Wagen. Er hat Emotionen und Gefühle im Überfluß. Er überlegt und zieht Schlüsse. Er will etwas. Er muß Herz, Verstand und Hand entwickeln. Nur dann kann er Vollendung erreichen. Viele Strebende haben eine einseitige Entwicklung. Sie haben keine integrale Entwicklung.

Die drei Räder müssen vollkommen in Ordnung sein. Nur dann wird der Wagen oder das Dreirad sich reibungslos bewegen. Ebenso wird sich der Körperwagen harmonisch bewegen, wenn Herz, Verstand und Hand entwickelt werden.

Weiters gibt es drei Doshas, Unvollkommenheiten im Geist: Mala (Unreinheit), Vikshepa (Schwanken des Geistes) und Avarana (Verschleierung).

Mala muß beseitigt werden durch Nishkama Karma Yoga, selbstloses Dienen. Vikshepa muß beseitigt werden durch Upasana, Gottesverehrung (Bhakti Yoga). Avarana muß beseitigt werden durch das Studium der Vedanta Literatur, durch Vichara, Fragen, und durch Selbsterkenntnis.

Ein Yoga muß also der Hauptyoga sein. Nishkama Karma Yoga, Hatha Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, usw. muß damit kombiniert werden. Das ist der Yoga der Synthese.

Ein wenig Hatha Yoga (Asanas und Pranayama) gibt gute Gesundheit. Raja Yoga festigt den Geist. Upasana und Karma Yoga reinigen das Herz und bereiten vor auf die Praxis von Vedanta. Sankirtan entspannt den Geist und inspiriert.

Solch ein Yogi erhält eine umfassende Entwicklung. Der Yoga der Synthese trägt dazu bei, rasch Gottverwirklichung zu erlangen. Die Upanishaden, die Gita und alle anderen Schriften sprechen von diesem Yoga. Deshalb, oh Mokshapriya, übe diesen einzigartigen Yoga der Synthese und erreiche rasch Selbstverwirklichung.