Samadhi Yoga

Fußnoten

  1 yogaśāstra-s Lehrtexte und religiöse Abhandlungen über yoga.

  2 saṅkalpa Wunsch, Entschluss

  3 sādhaka jemand, der yoga-Praktiken mit dem ziel der Erlösung ausführt.

  4 samādhi Sammlung, meditativer Zustand, in dem nur Objekt übrig ist, nirbījasamādhi meditativer zustand ohne objekt, höchste Form von samādhi.

  5 rājayoga „königlicher yoga“; yoga-System zur Beherrschung des Geistes. 

  6 tattva Element.

  7 nirodha Kontrolle; Geisteszustand ohne Gedanken. 

  8 jñāna Wissen, Erkenntnis. 

  9 sāṅkhya bzw. sāṃkhya dualistisches, dem klassischen yoga zugrunde liegendes Philosophiesystem. 

 10 sādhana „mittel [z. B. yoga-Praktiken] zum Erlangen von ... “. 

 11 dhyāna Meditation; siebtes Glied des achtgliedrigen yoga des Patañjali. 

 12 ātman das (wirkliche) Selbst, die dem menschen innewohnende Göttlichkeit. 

 13 brahman bzw. brahma das Höchste, Absolute. (mit einem ā am ende bezieht es sich auf Brahmā, den Schöpfergott.)

 14 saṃsāra Kreislauf des Lebens, von Geburt und Tod. 

 15 avidyā metaphysische Unwissenheit.

 16 nirvikalpasamādhi ein Bewusstseinszustand ohne Sinnestätigkeit. Im yoga die Bezeichnung für den höchsten transzendentalen Bewusstseins- zustand.

 17 Kampfer wird traditionell als Räucherstoff in hinduistischen Zeremonien verwendet. Dabei wird das harz direkt angezündet und löst sich im Verbrennungsprozess vollständig auf. 

 18 upaniṣad Text, Textgattung; letzter, vorwiegend philosophischer Teil des Veda. 

 19 jñānacakṣus das innere Auge der Erkenntnis. 

 20 divyacakṣus das göttliche, allsehende Auge, Vermögen der Hellsichtigkeit. 

 21 brahmakāravṛtti der ständige Gedanke an brahman. 

 22 samādhiniṣṭha vollkommen in samādhi aufgehend. 

 23 nirantarasamādhi ununterbrochener meditativer Zustand. 

 24 paramātman das höchste Selbst. 

 25 brahmaniṣṭha ganz an brahman hingegeben; ein im brahman- Bewusstsein fest verankerter mensch.

 26 mukti Befreiung. 

 27 viṣaya die Welt der Sinnesobjekte, die Sphäre der materiellen Welt.

 28 nirviṣaya ohne Objekt (der Sinne oder der Welt), von der Welt abgewandt. 

 29 niṣṭhā Zustand, Vollendung. 

 30 von vedaWissen; gruppe der ältesten und heiligen indogermanischen Überlieferungen; die vier veda-s sind „Ṛigveda“, „Sāmaveda“, „Yajurveda“, „atharvaveda“. 

 31 Patañjali – name des verfassers des „Yogasūtra“ (ca. 350 n. chr.).

 32 prakṛti Natur, Ursprung, Materie. 

 33 vedāntin/-ī Anhänger der vedānta-Philosophie. 

 34 sahajasamādhi natürlicher, dauerhafter samādhi; samādhi, der von selbst eintritt.

 35 sākṣin/-ī Zeuge, (unbeteiligter) Beobachter.

 36 mahāvākya „großer Satz/ausspruch“ – Bez. für vier Sätze aus den vier veda-s, die im advaita vedānta besonders wichtig sind: „Ṛigveda“ [aitareya-upaniṣad 3.3] prajñānam brahma „brahman ist Wissen“; „Sāmaveda“ [chāndogya-upaniṣad 6.8.7-6.16.6] tat tvam asi „das bist du“; „Śukla yajurveda“ [Bṛhadāraṇyaka-upaniṣad 1.4.10] aham brahmāsmi „ich bin brahman“; „atharvaveda“ [māṇḍūkya-upaniṣad 2] ayam ātmā brahma „das brahman ist dieses Selbst“.

 37 citta Gedanke, Denken (inkl. Gedächtnis, Unterbewusstsein). 

 38 savikalpasamādhi vorübergehende einheitserfahrung, in der die dualität noch nicht völlig aufgelöst ist. 

 39 jñānin/-ī Wissender,Weiser; jemand, der den Weg der Erkenntnis geht. 

 40 Puruṣa Bewusstsein, Gegensatz zu prakṛti (materie).

 41 vairāgya Leidenschaftslosigkeit, Nichtanhaften.

 42 jñānābhyāsa Bemühen um Erkenntnis.

 43 rāga u. a. Leidenschaft, heftiges Verlangen, Anhaften. 

 44 vicāra Unterscheidung, Hinterfragen, stetige Selbstüberprüfung. 

 45 samprajñātasamādhi „erkenntnishafte Versenkung“.

 46 asamprajñātasamādhi meditativer Zustand ohne Objekt (YS 1.17, 18). 

 47 nirbījasamādhi „samenlose Versenkung“, die höchste Form des samādhi (Zustand der Selbstverwirklichung); als keimlos wird der zustand beschrieben, der die Samen (bīja-s) zukünftiger karma(n)-s zerstört, aus welchen eine erneute Wiedergeburt hervorgehen könnte.

 48 āsana Sitz, Körperstellung. 

 49 prāṇāyāma Atemkontrolle.

 50 garuḍa – mythischer Vogel, Vishnus Reittier.

 51 rāma – siebte Inkarnation von Viṣṇu, Held des „rāmāyaṇa“ und Gemahl von Sītā. 

 52 Sītā – eine Inkarnation von Lakṣmī, Gemahlin von rāma, Göttin der Treue und Rechtschaffenheit.

 53 die Geschichte von Sītā und Rāma wird ausführlich im altindischen Epos „Rāmāyaṇa“ erzählt. als Sītā als Rāmas Gemahlin in der Verbannung lebte, wurde sie vom Dämonenfürsten Rāvaṇa auf die Insel Laṅkā entführt. Im anschließenden Kampf gelang es Rāma mit Hilfe des Affenkönigs Hanumān, das Dämonenheer und Rāvaṇa zu vernichten und Sītā zu befreien. 

 54 rasāsvāda Lustempfinden.

 55 padmāsana Sitzhaltung für die Meditation.

 56 moha Verblendung, Täuschung. 

 57 sattva einer der drei guṇa-s; Qualität der Güte, Reinheit.

 58 Sāmaveda – „das Wissen (veda) von den heiligen Liedern (sāman)“; einer der vier veda-s; wird auf eine besonders melodiöse Weise rezitiert. 

 59 jīvanmukta in diesem Körper Befreiter.

 60 nāḍī feinstofflicher Energiekanal. 

 61 guṇa Qualität, Eigenschaft der Natur: 1. sattva (Güte, Reinheit, Leichtigkeit, Licht), 2. rajas (Leidenschaft, Aktivität), 3. tamas (Dunkelheit, Unwissenheit, Dumpfheit).

 62 ariṣaḍvarga Gruppe der sechs Feinde oder schlechten Eigenschaften des Menschen: 1. kāma (Lust), 2. krodha (Zorn), 3. lobha (Gier), 4. mada (Leidenschaft, Rausch), 5. moha (Täuschung) und 6. matsara (Eifersucht).

 63 āśā Wunsch, Verlangen.

 64 ananda kuṭīra „Hütte der Glückseligkeit“(ananda – Wonne, Glückseligkeit; kuṭīra – Hütte), āśrama (spirituelle Behausung) von Svāmī Śivānanda in Ṛṣikeś.

 65 sādhu Weiser, Asket.

 66 āsana Sitz, Körperstellung.

 67 trāṭaka Fixierung des Blicks, Augenreinigungsübung.

 68 Nārāyaṇa – anderer Name für Gott Viṣṇu.

 69 Ashramiten Bewohner eines āśrama- s.

 70 saccidānanda die Eigenschaften des Selbst und zugleich die Grund- aspekte des höchsten Absoluten im Vedānta: sat (absolutes Sein), cit (Wissen bzw. Bewusstsein) und ānanda (Glückseligkeit).

 71 sannyāsin Mönch, Entsagender.

 72 bhagavān ehrwürdiger, Bez. für Gott.

 73 turīya das erleben reinen Bewusstseins, der vierte Bewusstseinszustand neben suṣupti (Tiefschlaf), svapna (Traum) und jāgrat (Wachzustand). 

 74 saṃskāra Eindruck im Gedächtnis/Unterbewusstsein.

 75 dhāraṇā Konzentration; eines der acht aṅgas (Glieder) im rājayoga-System.

 76 brahmarandhra Öffnung am höchsten Punkt der Schädeldecke, im Bereich der Fontanelle.

 77 mahāsamādhi die große Versenkung, aus der ein Vollendeter yogī nicht wiederkehrt, sein
Tod.

 78 jīvātman im Körper wohnendes individuelles Selbst (manchmal als Seele bezeichnet).

 79 vijñāna Wissen, Intelligenz. 

 80 kumbhaka Anhalten des Atems. 

 81 mudrā im haṭhayoga eine Körperstellung verbunden mit bestimmter Atemtechnik, oft auch mit bandha, Visualisierung und mantra.

 82 praṇava eine andere Bezeichnung für die heilige Silbe oṃ.

 83 manonāśa Stillstand/Verschwinden des Denkens/Geistes.

 84 die suṣumnā (siehe S. 37) gilt als wichtigster Energiekanal und verläuft entlang der Wirbelsäule, während die Energiekanäle iḍā und piṅgala sich links und rechts von der Wirbelsäule befinden.

 85 manonmanī der Zustand des Geistes (manas) jenseits des Geistes (unmanī). 

 86 videhamukti ohne Körper Befreiter.

 87 suṣupti tiefer, traumloser Schlaf; Tiefschlaf; einer der vier Bewusstseinszustände (avasthā).

 88 rāga Verlangen, Mögen (einer der fünf kleśas); dveṣa ablehnung, abneigung, hass (einer der fünf kleśas).

 89 merudaṇḍa Wirbelsäule.

 90 preman(a) Liebe.

 91 māyā Täuschung, Illusion, durch die man das nichtreale Universum für real und für getrennt von der höchsten Realität (brahman) hält. 

 92 indrajāla Indras netz, mit dem er denjenigen fängt, der seine Sinne nicht unter Kontrolle hat; Zauberei. 

 93 mṛgatṛṣṇā Luftspiegelung. 

 94 abhyāsa Übung, Studium.

 95 indriya Sinnesorgan.

 96 die Geschichte lautet sinngemäß: ein Mann, sein Sohn und ein Esel waren unterwegs. der Erste, der ihnen begegnete, lachte sie aus, weil sie zu Fuß neben dem Esel gingen. Da setzte sich der Sohn auf den Esel. der Nächste, der ihnen begegnete, lachte darüber, dass der alte Mann zu Fuß ging. Da setzte sich dieser auf den Esel. Der Dritte, der ihnen begegnete, beschimpfte sie, weil sie den Esel so schwer arbeiten ließen, da stiegen sie wieder ab. Schließlich trugen der Mann und sein Sohn den Esel. (anm. d. Ü.)

 97 parama höchster, bester; dhāma Wohnstätte. 

 98 japa mantra-Wiederholung. 

 99 kīrtana Programm mit Gesang und Vorträgen über Gott und seine Taten.

100 mokṣa Befreiung, Erlösung (von saṃsāra, dem Kreislauf von geburt und tod); erleuchtung. mokṣa ist neben artha, kāma und dharma eines der vier klassischen lebensziele (puruṣārtha) im alten Indien. 

101 Śaṅkarācārya „der Lehrer Śaṅkara“, Name eines berühmten Vertreters des Advaita Vedānta (zw. 650 und 800 n. chr.), Organisator eines Mönchs- ordens mit zehn Unterabteilungen.

102 Yājñavalkya – Name eines Weisen aus der „Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad“.

103 Uddālaka Name eines Weisen aus der „chāndogya-upaniṣad“. 

104 dehādhyāsa fälschliche Identifikation mit dem Körper.

105 mahāpāpa schweres/großes Verbrechen, große Sünde.

106 brahmacarya sexuelle Enthaltsamkeit. 

107 „Yogasūtra“ – grundlegender Text des yoga, verfasst von Patañjali (ca. 350 n. chr.).

108 tapas Askese.

109 mauna Schweigen; Schweigegelübde.

110 tapaścaryā eine Zeit intensiver Übung von Askese. die meisten großen Selbstverwirklichten Meister hatten eine Periode von intensivem tapaścaryā, in der sie ihre ganze Zeit mit spirituellen Praktiken verbrachten. 

111 „Bhagavadgītā“ („Gesang des Erhabenen“ bzw. „der Gesang Gottes“), eine der wichtigsten heiligen Schriften im yoga und im Hinduismus. 

112 kuṇḍalinī die kreative Kraft, die vom unteren Ende der Wirbelsäule bis zum brahmarandhra aufsteigen kann.

113 siddhi übernatürliche Kraft. 

114 bhūmikā Stufe, Grad, die sieben bhūmikā-s zur Vollkommenheit sind: śubhecchā, vicāraṇa, tanumānasā, sattvāpatti, asaṃsakti, padārthābhāvini, turyagā.

115 die acht Stufen des yoga, die laut Patañjali schließlich zu samādhi führen.

116 vier Hilfsmittel viveka (Unterscheidungskraft); vairāgya (Leidenschaftslosigkeit); ṣaṭsampad (die sechs Stufen des Gleichmuts); mumukṣutva (der tiefe Wunsch nach Befreiung) gelten als die vier Voraussetzungen eines Aspiranten auf dem jñānayoga-Weg. 

117 die drei Schritte, die zur Erkenntnis führen: 1. śravaṇa (hören der Weisheit), 2. manana (darüber reflektieren) und 3. nididhyāsana (tiefe Meditation darüber).

118 bhaktiyoga yoga der Hingabe. 

119 parābhakti allumfassende Liebe.

120 vivekacūḍāmaṇi „Kronjuwel der Unterscheidung“ – ein Ādi Śaṅkarācārya zugeschriebenes Werk.

121 tyāga Entsagung; vairāgya Wunschlosigkeit, Verhaftungslosigkeit. 

122 ahiṃsā Nichtverletzen.

123 satya Wahrheit, Wahrhaftigkeit.

124 dharman „das, was feststeht“ – Gesetz, Pflicht, Recht, Religion; Eigenart; einer der vier puruṣārthas (Ziele des menschen). 

125 japamālā Gebetskette, wird zum zählen während des Singens eines mantra-s im namen einer Gottheit benutzt.

126 nirañjana Unbefleckter; Name für Śiva. 

127 Jainismus Religion in Indien, die vollkommene Gewaltlosigkeit predigt.

128 Kṛṣṇa – mit seinen sechszehn kalā-s (Strahlen) gilt er als der einzige vollkommene Avatāra von Viṣṇu. Er soll ca. 3 000 v. Chr. auf Erden gewirkt haben und seine Aufgabe war es, die göttliche Ordnung wiederherzustellen. 

129 Iśvara Herr; Bez. des höchsten Gottes. 

130 brāhmaṇa Priester; ein Mitglied der höchsten Kaste des traditionellen indischen Vierkastensystems.

131 sandhyā Verbindung; Morgen- und Abenddämmerung (günstige Zeit für spirituelle Übungen).

132 gāyatrī mantra Gebet an die Quelle allen Lichts um Inspiration. 

133 arghya Opfergabe (oft aus Wasser bestehend). 

134 sannyāsin, sannyāsī Mönch. 

135 śruti „das hören“, Klang;  heilige Schriften, die als unmittelbare Offenbarung des Göttlichen begriffen werden und daher in allen orthodoxen Systemen unbedingte Autorität genießen. dazu werden im allgemeinen die mantra-s und brāhmaṇa-s des veda-s sowie die upaniṣad-s gezählt. 

136 pipīlika ameisenartig; mārga Weg, Pfad, Art. 

137 vihaṃgama sich im Luftraum bewegend (wie ein vogel); mārga s. o.

138 karmayoga Weg der Handlung und des selbstlosen Dienens. 

139 jñānayoga Weg des Wissens bzw. der Erkenntnis.

140 die drei guṇa-s (Eigenschaften der Natur): sattva (Güte, Reinheit, Leichtigkeit, Licht); rajas (Leidenschaft, Aktivität); tamas (Dunkelheit, Unwissenheit, Dumpfheit).

141 śānti (innerer) Frieden.

144 layayoga Teil des Kuṇḍalinīyoga, bei dem alle Manifestationen der Energie in die Urenergie zurückgeführt werden. 

145 haṭhayoga hier wird besonderes Gewicht auf Körperbeherrschung gelegt.

146 jīva individuelle Seele. 

147 kriyā Reinigungsübung(en).

148 von adhyātma, auf das Selbst bezogen. 

149 netī Methode zur Nasenreinigung.

150 dhauti eine Magenreinigungsmethode.

151 bandha „verschluss“, spezielle yoga-Techniken in Verbindung mit Atemübungen, die v. a. im haṭhayoga von besonderer Wichtigkeit sind. 

152 suṣumnā wichtigster Energiekanal (nāḍī) in der Mitte der Wirbelsäule.

153 kleśa Leiden, Schmerz, Übel. Patañjali erwähnt am Anfang des zweiten Kapitels des „Yogasūtra“ die fünf kleśa-s. kleśa heißt leiden, aber auch die Ursachen des Leidens: avidyā (spirituelle Unwissenheit), asmita (Identifikation), rāga (Verlangen, Mögen), dveṣa (Abneigung, Ablehnung) und abhiniveśa (Furcht vor dem Tod).

154 siddhāsana „Sitzhaltung der Vollkommenen“, eine der populärsten Meditationsstellungen.

155 padmāsana „Lotusstellung“; gilt als optimale Sitzhaltung für die Meditation. 

156 svastikāsana „Sitzhaltung in Form eines Svastika“, kreuzbeinige Meditationssitzhaltung.

157 muktāsana eine der Meditationsstellungen, eine Variante von siddhāsana. 

158 vīrāsana „Heldenstellung“.

159 mayūrāsana „Pfauenstellung“.

160 siṃhāsana „Löwensitz“.

161 gomukhāsana „Kuhgesichtsstellung".

162 sahasrāracakra „rad (cakra) von tausend (sahasra) Speichen (ara)“, cakra in der Region von Schädeldecke/Scheitel.

163 saṃyama im „Yogasūtra“ des Patañjali (YS 3.4) wird saṃyama als ein technischer Begriff eingeführt, der die Gesamtheit bzw. unmittelbare Aufeinanderfolge der drei letzten Glieder des aṣṭāṅgayoga, nämlich dharaṇa (Konzentration), dhyāna (Meditation) und samādhi (überbewusster Zustand) umfasst. 

164 ṛṣi Weiser, Seher.

165 naulī eine der sechs haupt-kriyā-s (Reinigungsübungen) im haṭhayoga: der Darm wird durch eine gezielte Bauchmuskelbewegung massiert. 

166 basti eine der sechs haupt-kriyā-s im haṭhayoga: Enddarmspülung.

167 bhastrikā „Blasebalg“, eine Atemübung zur Erweckung der Kuṇḍalinī.

168 khecarī mudrā eine Form der Energielenkungsübung, bei der die Zunge in die Kehle gelegt wird.

169 ācārya lehrer, meister. 

170 viśiṣṭādvaita-vedānta „der Vedānta der qualifizierten Nichtzweiheit“; Name einer Traditionslinie des Vedānta. 

171 kevalādvaita-vedānta reiner, unverfälschter, nondualistischer Vedānta.

172 iṣṭa Gott, den man persönlich besonders verehrt.

173 sādhana catuṣṭaya die vier Eigenschaften eines Schülers, die auf dem spirituellen Weg notwendig sind: viveka (Unterscheidungskraft), vairāgya (Verhaftungslosigkeit), ṣaṭsampad (sechsfache Tugenden) und mumukṣutva (intensives Verlangen nach Befreiung).

174 tattvamasi „das bist du“, ein Mahāvākya („großer ausspruch“) aus dem „Sāmaveda“[chāndogya-upaniṣad 6.8.12].

175 ātmasākṣātkāra direkte Erfahrung; Vision; Wahrnehmung des Selbst.

176 anubhava Selbstverwirklichung. 

177 mahātman/-ā Bezeichnung für eine große Persönlichkeit auf religiösem/spirituellem Gebiet.

178 līlā (Gottes) Spiel. 

179 „Bhāgavatapurāna“ (auch bekannt als „Śrīmad Bhāgavatam“ oder einfach „Bhāgavata“): es erzählt von Viṣṇus avatāra-s, insbesondere von Kṛṣṇas Leben im Lichte des bhakti. Es war das erste purāna, das in eine europäische Sprache übersetzt wurde.

180 „rāmāyaṇa“ („der Weg Rāmas“), Epos über König Rāma, seine Frau Sītā und deren Befreiung aus der Gefangenschaft beim Dämonen Rāvaṇa.

181 yogavidyā „die Kenntnis bzw. Wissenschaft des yoga“. 

182 sūtra Faden, Lehrsatz.

183 indra – bildet zusammen mit seinen Brüdern agni und vayu eine vedische Göttertriade; Gottheit des Kriegs und des Wetters. 

184 vāyu – Gottheit des Windes und der Lüfte.

185 Yama – Gottheit des Todes.

186 devatā Gottheit; göttliches Wesen.

187 tanmātra feinstoffliche Urelemente, aus denen sich die mahābhūta-s (groben Elemente) entwickeln.

188 sūkṣmabhūta feinstoffliches Element. 

189 śakti kosmische Kraft. 

190 icchāśakti die Kraft bzw. Energie, die hinter den Wünschen steht‘; Wille; Impuls; steht für die Kraft, die den Mensch an die bedingte Ebene fesselt; eine der drei hauptenergien Śivas. 

191 kriyāśakti Tatkraft, Aktivität; die Energie hinter jeder Tat und dem karma(n); eine der drei Hauptenergien Śivas.

192 jñānaśakti Erkenntnis, Weisheit, Gnosis; eine der drei Hauptenergien Śivas.

193 parabrahman Bezeichnung für das Höchste, das Absolute

194 buddhi Wahrnehmung, Intellekt, Unterscheidungskraft. 

195 ahaṃkāra/ahaṅkāra ich-/ Selbstgefühl, Ego.

196 nirālamba ohne (nir) Grundlage/Stütze (ālamba); Bez. für den höchsten Zustand im Rājayoga.

197 paramāṇu unendlich kleiner Teil; Atom.

198 daśaratha – „zehn Wagen“; eine der Hauptfiguren im Epos „rāmāyaṇa“, Vater von Rāma, König von Ayodhyā.

199 vāta Wind, einer der drei doṣa-s (Konstitutionstypen) des Körpers nach dem Ayurveda. 

200 pitta Galle, einer der drei doṣa-s (Konstitutionstypen) des Körpers nach dem Ayurveda.

201 kapha Schleim, einer der drei doṣa-s (Konstitutionstypen) des Körpers nach dem Ayurveda. 

202 kālaśakti die Shakti der alles zerstörenden Zeit.

203 kalpa ein Schöpfungszyklus; ein Tag des Gottes Brahmā (ca. 432 Milliarden Erdenjahre).

204 bhāvanā innere Einstellung.

205 vibhūti Entfaltung.

206 virāṭ/virāj Körper, Universum, Welt.

207 kumāra Junge, junger Mann; die vier kumāra-s: die vier Söhne Brahmās, die ersten Menschen bzw. menschlichen Wesen in der indischen Mythologie.

208 vistāra Ausbreitung, Ausweitung .

209 satsaṅga Gesellschaft/Zusammenkunft mit Weisen, Gotthingegebenen. 

210 Yogavāsiṣṭha ein von zahlreichen Geschichten umrankter Dialog zwischen dem Weisen Vāsiṣṭha und seinem Schüler Rāma über Advaita, den Zustand der Nichtdualität. das „Yogavāsiṣṭha“ gehört zu den wichtigsten Standardwerken der vedischen Philosophie und wird dem Autor und Poeten Vālmīki zugeschrieben.

211 kṣaya Niedergang, Verschwinden, Ende. 

212 jñānendriya „Organ der Erkenntnis“, Erkenntnissinn, die fünf Wahrnehmungsorgane: Augen (Sehsinn), Ohren (Hörsinn), Nase (Geruchssinn), Zunge (Geschmacksinn) und Haut (Tastsinn).

213 karmendriya „Organ der Handlung“, Handlungs- bzw. Tastorgan, bezeichnet die fünf Handlungsorgane Mund, Hände, Füße, Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane.

214 śuddha rein.

215 dāl indisches Gericht aus Linsen oder anderen Hülsenfrüchten.

216 hari Name von Viṣṇu.

217 yāma hier: ein Zeitraum von drei Stunden.

218 kandamūla „Knollen-Wurzel“, Rettich, Radieschen.

219 ekādaśī der elfte lunare Tag nach Neu- bzw. Vollmond. Fastentag der vaiṣṇavas (vishnuiten).

220 mukti Befreiung.

221 abhiniveśa Anhaften am Leben, Selbsterhaltungstrieb (daher auch: Todesfurcht); einer der fünf kleśa-s (Ursachen des Leidens). 

222 bahirmukha (aus dem Mund) hinausgehend.

223 bhāṅg (hindi) indisches Getränk aus Cannabisblättern und -blüten.

224 amanas „ohne Geist“, geistlos, kein geistiges Vermögen, nicht-Geist.

225 kāma Wunsch, Begierde, Sinnesbefriedigung; Wollust; sinnliches Genießen.

226 Śiva – Name eines hinduistischen Hauptgottes.

227 rupie (hindi: rupayā) ist eine indische Währung

228 prārabdhakarma(n) begonnenes Karma(n), das sich in diesem Leben manifestiert.

229 antaryāmin das Göttliche im Inneren des Menschen; innerer Lenker; der innere Antrieb für das menschliche Leben.

230 trāṭaka Fixierung des Blicks, Augenreinigungsübung.

231 Svāmī Śivānanda vergleicht hier die verschiedenen Stufen der Meditation mit den verschiedenen Schritten einer pūjā, eines klassischen Verehrungsrituals. (anm. d. Ü.)

232 jitendriya jemand, der seine Sinne vollständig beherrscht.

233 iṣṭa Gott, den man persönlich besonders verehrt.

234 Bei der traditionellen indischen Buchbindung wurden Blätter zu einem Buch gebunden, indem man sie mit einem Faden zusammennähte.
(Anm. d. Ü.)

235 stotra Lobgesang, Lobpreisung.

236 vāc Sprache, Stimme, Laut, Ton; Rede, Wort.

237 jihvā Zunge.

238 yogaścittavṛttinirodhaḥ „yoga ist das Zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist.“ [YS 1.2], Leitsatz aus dem „Yogasūtra “ von Patañjali.

239 svārājya Selbstbeherrschung, Verwirklichung des höchsten Selbst.

240 udāra avasthā irrationaler, exzessiver Zustand.

241 vega hier: Heftigkeit; schnelle Bewegung; Geschwindigkeit. 

242 śloka Lobeshymne; Strophe mit 4 x 8 Silben.

243 kṣamā Geduld, Langmut, Vergebung.

244 asura Dämon, gottabgewandtes Wesen.

245 bāhādura Ehrentitel.

246 īrṣyā Neid, Eifersucht, Missgunst. 

247 asūyā Übelwollen.

248 nirvāṇa „Verlöschen“; Zustand der Selbstverwirklichung, Befreiung. 

249 paramdhāman höchste/ endgültige Ruhestätte von allem.

250 paramagati höchste/endgültige Seligkeit; höchste/ endgültige Seligsprechung bzw. -preisung.

251 brāhma muhūrta „die Stunde Brahmans“; die Zeit der Morgen- dämmerung zwischen 3:30 Uhr und 5:30 Uhr, die besonders für die Meditation geeignet ist.

252 manu – hier: göttliches Wesen, das als Urvater der Menschen betrachtet wird, mythologischer erster Mensch, erster Gesetzgeber und mythischer Verfasser der „manusmṛti“.

253 aviveka Abwesenheit von Unterscheidungskraft. 

254 melā Treffen, Versammlung, Jahrmarkt.

255 kuli Bezeichnung für ungelernte Tagelöhner in asiatischen Ländern. 

256 paisā niedrigste indische Währungseinheit. 

257 ānā (hindi) altes Währungssystem (1835-1957); ānā wurde von der Rupie, einem dezimalen Währungssystem (1 indische Rupie = 100 paisā) abgelöst .

258 parotta oder paratha beliebtes südind. ungesäuertes Fladenbrot.

259 paṇḍita indischer religiöser Gelehrter, im heutigen Sprachgebrauch auch ein Akademiker.

260 ātmasākṣātkāra direkte Erfahrung; Vision; Erkenntnis des Selbst durch das Selbst; Ausdruck aus dem Vedānta.

261 nirdoṣa fehlerfrei.

262 pratipakṣa bhavana das bewusste Erzeugen gegenteiliger Gefühle, z. B. wenn man Trauer oder Zorn empfindet und dann bewusst etwas Freudiges oder Gelassenes visualisiert.

263 rājasūyayaga Opferzeremonie/Ritual, das zur Königsweihe gehört. 

264 Yudhiṣṭhira – Held in der „Bhagavadgītā“, ältester der fünf Pāṇḍava-Prinzen, ältester Bruder von Arjuna, Verkörperung der Rechtschaffenheit. 

265 brahmajñānin jemand, der das Brahman kennt, ein Brahman- Kenner.

266 antaḥkaraṇa inneres Organ, Sitz von Gedanken und Gefühlen, Denken.

267 deva Engels- bzw. Lichtwesen; Gottheit. In der indischen mythologie sind die deva-s die Gegenspieler der asura-s (Dämonen).

268 mahāvrata großes Gelübde (siehe „Yogasūtra“ 2.31 – Einhaltung der yama-s).

269 Amalaka- Frucht indische Stachelbeere.

270 cāṇḍāla ein Mann der ursprünglich verachtetsten Schicht der klassischen ind. Gesellschaft, ein Ausgestoßener; ein Taugenichts.

271 ein Samajist und ein Sanatanist (nicht zu verwechseln mit Satanist) sind Anhänger zweier verschiedener Wege, Spiritualität zu praktizieren.

272 Śyām(a) – Name von Kṛṣṇa.

273 manusmṛti – Gesetzbuch des Manu mit philosophisch-mythologischen Inhalten.

274 ghāṭ eine zu einem Wasser (Fluss) hinabführende Treppe; Badeplatz.

275 agnihotra tägliches Ritual des Feueropfers.

276 viśeṣadharma spezielle Pflicht; Verhaltensregel für sādhaka-s (spirituell Suchende).

277 titikṣā Duldsamkeit, Geduld.

278 rādhā – Geliebte Kṛṣṇas, wichtigste Gopī, Königin der Schönheit; steht symbolisch für die Liebe der individuellen Seele zu Gott, für liebevolle Hingabe.

279 sadācāra gutes (sat), rechtschaffenes Verhalten (ācāra).

280 nindā Tadel, Schimpf.

281 aśabda geräuschlos, ohne Laut.

282 paryāyaśabda Synonym.

283 karuṇā Mitgefühl, Barmherzigkeit; eine der im „Yogasūtra“ erwähnten vier Grundtugenden

284 kevalakumbhaka reiner, einfacher Kumbhaka: zwangloses Anhalten des Atems, der dabei fast vollständig zur Ruhe kommt.

285 uttama der Höchste, der Beste. 

286 sūryabheda „das Öffnen (bheda) der Sonne (sūrya) bzw. des Sonnenkanals (piṅgala)“ – eine Atemtechnik zur Erhöhung der Sonnen- energie im Menschen, bei der durch das rechte Nasenloch ein und durch das linke Nasenloch ausgeatmet wird; zählt zu den acht mahākumbhaka-s (großen prāṇāyāma-s).

287 mūrchā einer der Haupt-prāṇāyāma-s, bei dem die Luft sehr lange angehalten wird und der Übende in einen ohnmachtähnlichen Zustand eintritt.

288 anuloma viloma (Wechselatmung).

289 śītalī kühlender, beruhigender (Haupt-) prāṇāyāma.

290 parotta oder paratha beliebtes südind. ungesäuertes Fladenbrot.

291 sītkārī „der durch den Ton sit charakterisierte“ – einer der acht Haupt-prāṇāyāma-s, bei dem die Luft mit einem zischenden Laut über die quer gerollte Zunge eingeatmet wird. [hYP 2.54ff].

292 Milch wurde zwar in den alten indischen Schriften empfohlen, steht aber heute aufgrund der Massentierhaltung im Widerspruch zu ahiṃsā („Nichtverletzen“). Yoga vidya e. v. empfiehlt daher eine vegane Ernährung. 

293 ahaṃgrahaupāsanā Verehrung der Welt als das eigene Selbst.

294 yogāgni „Feuer des yoga“. intensive yoga-Praxis aktiviert yogāgni, was auch als innere Hitze zu spüren ist. Yogāgni verbrennt Unreinheiten, beseitigt Energieblockaden, verbrennt emotionale Blockaden und Identifikationen und hilft, schrittweise alles Leid hinter sich zu lassen.

295 anāhatanāda innere Klänge, die in tiefer Meditation oder in vollkommener Stille gehört werden können.

296 vīṇā Saiteninstrument, indische Laute.

297 yogabhraṣṭa erfahrener Yogī, der in früheren Leben weit fortgeschritten war, dann aber vom spirituellen Weg abgekommen ist (bhraṣṭa – herabgefallen, gefallen).

298 das „Kūrmapurāṇa“ besteht aus 17 000 Versen und zählt zu den achtzehn Mahāpurāṇa-s. Es besteht aus Legenden über Viṣṇu und Śiva. Kūrma ist der zweite Avatāra von Viṣṇu

299 kāvya Gedicht.

300 bhajana Lobpreis der verschiedenen Aspekte Gottes; Lied, Gesang.

301 saṃkīrtana das gemeinsame Rezitieren und Singen von Gottes Namen.

302 upekṣā „Gleichmut“; dem „Yogasūtra“ nach gehört zu den vier Grundtugenden: upekṣā, maitrī, karuṇā und mudita. 

303 citta-prasāda Klärung des Geistes; Heiterkeit des Gemüts, gute Laune.

304 ghṛṇā Abneigung, Abscheu, Verachtung, Hass.

305 bhrūmadhyadṛṣṭi den Blick auf die Stirnmitte (ājñācakra) fixieren. 

306 siddhāsana populäre Sitzhaltung für die Meditation.

307 nāsāgradṛṣṭi den Blick auf die Nasenspitze fixieren.

308 sahajā der natürliche Zustand; eine Bez. für den höchsten Zustand im haṭhayoga.

309 sādhanacatuṣṭaya die vier Eigenschaften eines Schülers, die auf dem spirituellen Weg notwendig sind: viveka (Unterscheidungskraft), vairāgya (Verhaftungslosigkeit), ṣaṭsampad (sechs Tugenden) und mumukṣutva (intensives Verlangen nach Befreiung). 

310 ānanda Freude, Wonne, Glückseligkeit.

311 ahaṃgraha upāsanā Verehrung der Welt als das eigene Selbst.

312 pītāmbara jemand, der gelbe (pīta) Kleidung (ambara) trägt; ein Mönch; Tänzer, Schauspieler; Name von Viṣṇu (hari).

313 darśana klassisches indisches Philosophiesystem.

314 Śvetāśvatara-upaniṣad – eine der älteren upaniṣad-s. Sie vermittelt grundlegendes Gedankengut des yoga und advaitavedānta.

315 oṃkāra die heilige Silbe oṃ, Symbol für brahman (Gott, das Absolute).

316 āmalaka der Myrobalanenbaum (Phyllanthus emblica, amalaki) und seine Frucht; eines der wichtigsten Heilmittel im Ayurveda. 

317 brāhmī indischer Wassernabel (Centella asiatica), eine Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

318 sākāra „mit Form/ Gestalt versehen“. man kann über Gott meditieren mit und ohne Gestalt. Mit Form ist meist leichter.

319 puraścaraṇa spirituelle Disziplin, bei der Mantras wiederholt werden.

320 dies bezieht sich auf Indien, wo das öffentliche Leben während der Mittagshitze weitgehend zum erliegen kommt. (anm. d. Ü.)

321 uḍḍīyānabandha Bauchverschluss; zurückziehen des Bauches, wodurch prāṇa in die suṣumṇā fließen und kuṇḍalinī aufsteigen soll.

322 gandharva Engelswesen, die eine ganz besondere Verbindung zu Kunst und Musik haben.

323 kalpavṛkṣa mythologischer, wunscherfüllender Baum (vṛkṣa), der alle Verlangen stillt; er findet in den ältesten Quellen der Sanskritliteratur Erwähnung. 

324 cintāmaṇi „Wunschjuwel“, ein Juwel, das die Fähigkeit besitzt, alle Wünsche zu erfüllen.

325 gṛhastha Hausvater, Haushälter; Mensch, der im Berufs- und Familienleben steht.

326 jāgrat Wachheit; einer der vier Bewusstseinszustände (avasthā).

327 kuṇḍalī śakti aufgerollte Energie. Die durch Ringe (kuṇḍala) charakterisierte, die im Ausgangsstadium in 3½ Windungen am unteren Ende der Wirbelsäule aufgerollte Energie, Bez. für die schöpferische Kraft im Menschen, die durch kuṇḍalinīyoga erweckt werden kann. Eine gebräuchliche Metapher für kuṇḍalī śakti ist „schlafende Schlangenkraft“.

328 brahmarandhra „die Öffnung brahman-s“, Sitz des innersten, subtilsten Kanals inmitten von der suṣumṇā (deshalb auch die Bez. „der Kanal des Lebens“), Stelle an der Fontanelle, durch die das Bewusstsein bzw. die Seele (ātman) zu höheren Ebenen aufsteigen kann. Dies kann innerhalb der Meditation (dhyāna) geschehen oder zum Zeitpunkt des Todes (mṛtyu).

329 puruṣārtha Lebensziel; die vier Bestrebungen bzw. Ziele des Menschen: kāma, artha, dharma, mokṣa.

330 khecarīmudrā eine Übung zur Energielenkung, bei der die Zunge eine große Rolle spielt.

331 paramānanda höchste Glückseligkeit, die der Gotteserfahrung entspringt.

332 ghaṭikā der sechzigste Teil von 24 Stunden = 24 Minuten (bzw. ein halbes muhūrta).

333 savitarkasamādhi der oberflächliche Versuch des Geistes, sich auf etwas zu konzentrieren.

334 nirvitarkasamādhi im yoga die Bez. einer Bewusstseinsstufe auf dem Weg zu nirvikalpasamādhi.

335 madhumatī hier: süß, honigreich.

336 viśoka kummerlos, von Kummer (śoka) befreiend; Befreiung von Kummer.

337 śeṣa Ende, Schluss; Rest.

338 aṣṭāṅgayoga der aus acht Gliedern bestehende yoga: yama, niyama, āsana, prāṇāyāma, pratyāhāra, dhāraṇā, dhyāna, samādhi (YS 2.92).

339 mahābhūta die fünf (grobstofflichen) Elemente: ākāśa (Äther), vāyu (luft), āpaḥ (Wasser), tejas bzw. agni (Feuer) und pṛthivī (Erde), die wiederum aus den fünf tanmātra-s (feinstofflichen Elementen) hervorgehen.

340 vaikuṇṭhaloka Himmelsebene, die Viṣṇu zugeordnet ist; Vaikuṇṭha – Name von Viṣṇu.

341 jñeya das Wahrnehmbare, Erkennbare, das Objekt der Erkenntnis. 

342 savicāra Stufe der Versenkung (samādhi), die noch nicht völlige Stille erreicht hat, jedoch bereits eine klare Sicht feinerer Zusammenhänge ermöglicht; nirvicāra Stufe der Versenkung mit großer Stille, ohne Unruhe.

343 asmitā Identifikation mit dem Ich, einer der fünf kleśa-s (Ursachen des Leidens).

344 tripūti die dreigeteilte Manifestation, die die Hülle der einen höchsten Wirklichkeit ist, d. h. die Aufteilung in den Erkennenden, das Erkannte und den Erkennungsprozess.

345 ālambana Stütze; Konzentrationshilfe.

346 niḥśreyasa Erleuchtung, Erlösung.

347 abhyudaya Wohlergehen, Erfolg, Glück; Freude; Anfang, Neustart.

348 navavidhabhakti neunfältige (neunfache) Hingabe.

349 divya himmlisch, göttlich, wunderbar; schön, prachtvoll.

350 dispepsía griech. „Fehlverdauung“ – Oberbegriff für alle möglichen Formen von Störungen der Verdauung.

351 vibhūti göttliche Kraft.

352 svabhāva die eigene Natur. 

353 ātma-svarājya „Selbstbeherrschung“, das Beherrschen des inneren Selbst, Verwirklichung des höchsten Selbst.

354 banami khuda anonymer Gott (= Gujarati, nordind. Sprache, aus dem Iranoarischen).

355 viraha das Getrenntsein (vom Geliebten Gegenstand oder Menschen).

356 Yama – Name des Totengottes.

357 jaḍasamādhi Träger, unbewusster Zustand, der dem Menschen keine dauerhafte Erkenntnis bringt und daher wertlos ist. 

358 paramarthikasatya die Wahrheit, die sich auf die höchste ewige Wirklichkeit bezieht.

359 viśva jeder, all, ganz; alles durchdringend, sämtlich, ganz; eine bestimmte Götterklasse; Weltall, Welt.

360 abhimānin Name des Feuergottes agni, des ältesten Sohnes Brahmā-s, das erste Element bzw. die erste Kraft, die im Universum hervorgebracht wird. 

361 ānandamayakośa eine der fünf Hüllen (kośa), die das höchste Selbst umgeben; innerste und subtilste Hülle. Sie besteht aus Glückseligkeit, ist aber dennoch die letzte Hülle, die das Selbst verdeckt, und sollte nicht mit der absoluten Glückseligkeit verwechselt werden.

362 avicchinna ununterbrochen. 

363 pāramārthika real, wirklich, wahr.

364 die drei Knoten sind: avidyā Unwissenheit, kāma Wünsche und karma(n) Gesetz von Ursache und Wirkung.

365 Pārvatī – „die vom Berg (parvata) Abstammende“, Tochter des Himālaya, Ehefrau Śivas.

366 The divine life Society ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahre 1936 von Swāmī Śivānanda gegründet wurde.

367 śarīra Körper; traya dreifach, Dreizahl, Triade; vilakṣaṇa dem Charakter oder Wesen nach verschieden, ungleich, mannigfach. 

368 pañcakośa die fünf Körperhüllen; viyāti durchgehen,  durchfahren, durchqueren, passieren; ausdehnen; ṛktha Wohlstand, Besitz, Gold.

369 avasthā Zustand; traya dreifach; rahita frei von.

370 Mammon ist ursprünglich ein unredlich erworbener Gewinn oder unmoralisch eingesetzter Reichtum, der zur lebensbestimmenden Maxime geworden ist.

* Als Swami Sivananda dies niederschrieb lebte Mohandas (Mahatma) Gandhi noch.