Samadhi Yoga

Anhang II: Sanskrit- Glossar

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A

abhava [abhāva] m Abwesenheit, Nicht- Sein, Nicht- Existenz.
abhaya [abhaya] Adj furchtlos, frei von Angst, mutig; m/n Furchtlosigkeit; der Furchtlose.
abhimana [abhimāna] m Stolz, Überheblichkeit, Hochmut, Selbstsucht, Selbstgefühl.
abhinivesha [abhiniveśa] m Anhaften am Leben, Lebenswille, Selbsterhaltungstrieb, (daher auch: Todesfurcht); einer der fünf kleśas (Ursachen des Leidens).
abhyasa [abhyāsa] m Übung, Studium; im
Kontext des yoga ist meist die ernsthafte, regelmäßige Ausführung der Übungen gemeint.
abhyudaya [abhyudaya] m Wohlergehen, Aufgang, Anbruch, Erfolg, Glück.
acharya [ācārya] m Lehrer, Meister.
achintya
[acintya] Adj undenkbar, unfassbar, unbeschreiblich große Kraft.
adesha [ādeśa] m Anordnung, Order, Weisung, Befehl.
adhara [ādhāra] mg Gefäß, Stütze, Grundlage, Fundament; Meditations- Objekt. ādhāra sind verschiedene Punkte im Körper, die stützend sind für den prāṇa, für göttliche Energie. Am bekanntesten ist mūlādhāra, die Wurzelstütze.
adharma [adharma] m Ungerechtigkeit, Sünde, Ungesetzlichkeit, Unordnung, Unrecht, Schuld, sittlich-ethischer Verfall auf allen Ebenen; das Gegenteil von dharma.
adhishthana [adhiṣṭhāna] n Standort, Grundlage, Basis, Sitz, Platz; Residenz; Anwesenheit; Herrschaft, Hohe Stellung, Kraft.
advaita [advaita] Adj zweiheitlos, nichtdualistisch; Nichtdualität, Identität (insbes.von ātman und brahman).
Advaita Vedanta [advaitavedānta] m nichtdualistischer Vedānta, Philosophie des Monismus, eines der sechs philosophischen Systeme.
advitiya [advitīya] Adj zweitlos, ohnegleichen.
agni [agni] m Feuer; grobstoffliches Element in der sāṅkhya-Philosophie; Feuergott.
agnihotra [agnihotra] n tägliches Ritual des Feueropfers.
ahamgraha upasana [ahaṃgraha upāsanā] f Verehrung der Welt als das eigene Selbst.
ahamkara [ahaṅkāra] m ich-/ Selbstgefühl, Ego.
ahara [āhāra] m das zusichnehmen von Nahrung; Nahrung, Speise.
ahimsa [ahiṃsā] f Nichtverletzen.
aishvara [aiśvara] Adj mächtig, herrlich, göttlich, übernatürlich.
aishvarya [aiśvarya] n Herrschaftlichkeit, Macht, Größe, göttliche Kraft.
ajna chakra [ājñācakra] n das sechste der sieben Haupt-cakras. es wird auch Stirncakra, Augenbrauenzentrum, oder drittes Auge genannt und liegt am Vorderkopf in dem Raum zwischen den Augenbrauen und am Hinterkopf.
ajnana [ajñāna] f Unwissen(heit).
akasha [ākāśa] m Himmel, Raum, Äther (fünftes, subtilstes Element).
akshaya [akṣaya] Adj unvergänglich.
akhanda [akhaṇḍa] Adj ununterbrochen, ungeteilt, ganz.
Alakananda [alakānandā] f einer der vier Nebenflüsse der Gangā.
alambana [ālambana] n Stütze, Stätte; im yoga: Konzentration auf Objekt (vyāsa- Kommentar, YS 1.17).
amalaka [āmalaka] m/n der Myrobalanenbaum (Phyllanthus emblica, Amalaki) und seine Frucht; eines der wichtigsten Heilmittel im Ayurveda.
amanas [amanas] Adj ohne Geist (manas), geistlos; n kein geistiges Vermögen, Nichtgeist.
amara [amara] adj unsterblich.
amrita [amṛta] n Unsterblichkeit; ambrosia (Unsterblichkeitstrank).
ananda [ānanda] m Freude, Wonne, Glückseligkeit.
anandaghana [ānandaghana] Adj aus reiner Wonne bestehend.
anandamaya kosha [ānandamayakośa] m/n aus Wonne gemachte Körperhülle.
anima [aṇiman/aṇimā] m Kleinheit; eine der acht übernatürlichen Fähigkeiten von yogī-s.
anitya [anitya] Adj nicht ewig dauernd, vergänglich; unbeständig.
antahkarana [antaḥkaraṇa] n inneres Funktionsgefüge der Psyche, inneres Organ; Bereich der inneren Sinne des Menschen.
antar [antar/antaḥ] Adj innen, zwischen, in; r oder ḥ gemäß saṃdhi-regeln, s. antaḥkaraṇa, antarātman usw.
antaranga [antaraṅga] n innerer Teil, innerstes Organ, Herz, Denken.
antaratman [antarātman] m das innere Selbst.
antarmukha [antarmukha] Adj in den Mund gehend; nach innen gehend.
antaryamin [antaryāmin] m innerer Zeuge; Beobachter, das höhere Selbst, das Göttliche im inneren des Menschen, innerer Lenker, der innere Antrieb für das menschliche Leben.
anubhava [anubhava] m Selbstverwirklichung.
anubhava jnana [anubhāvajñāna] n Erkenntnis, Verwirklichung.
anuloma viloma [anulomaviloma] Adj entlang der Haare – gegen die Haare: mit und gegen den Strich; bezogen auf prāṇāyāma: nāḍī-śodhana, Wechselatmung.
apana [apāna] m nach unten gehenderAtem: einer der fünf Haupt-prāṇa-s (Atemsorten), zuständig für Ausscheidung, Sexualität, Menstruation.
apas [āpaḥ] Pl von [ap-] f Wasser.
apavarga [apavarga] m Vollendung, Erfüllung; Erlösung, Befreiung vom weltlichen Dasein.
arani [araṇi] m/f Bez. der beiden Reibhölzer, die zur Entzündung des hlg. Feuers benutzt werden.
archana [arcana/arcanā] n/f Verehrung, respektvolle Bez. gegenüber Gottheiten und Autoritäten; Opfer von Reis oder Blumen; Teil einer pūjā.
arghya [arghya] n Opfergabe (oft aus Wasser bestehend).
arishadvarga [ariṣaḍvarga] m die Gruppe (varga) der sechs (ṣaṣ) Feinde (ari) oder schlechten Eigenschaften des menschen – kāma (Lust), krodha (Zorn), lobha (Gier), mada (Leidenschaft), moha (Täuschung) und matsara (Eifersucht).
arurukshu [ārurukṣu] Adj zu besteigen, zu erklettern beabsichtigend.
artha [artha] m Wohlstand, Reichtum; Objekt; Bedeutung, Zweck, Ziel; Wunsch nach Wohlstand, Wohlergehen, Macht, Einfluss in Beruf und Gesellschaft.
asamprajnata samadhi [asamprajñātasamādhi] m meditativer Zustand ohne Objekt (YS 1.17, 18); samenloser samādhi.
asana [āsana] n Sitz, Körperstellung.
asanga [asaṅga] Adj sich frei bewegend; ungebunden, frei; nicht an den Dingen hängend; m nichtanhaften.
asha [āśā] f Wunsch, Erwartung, Hoffnung, Verlangen.
ashabda [aśabda] Adj geräuschlos, ohne Laut.
ashanti [aśānti] f Unfrieden; Ruhelosigkeit.
ashram [āśrama] m/n Aufenthaltsort von Asketen, Gemeinschaft spiritueller Aspiranten (um einen Lehrer geformt); deren Räumlichkeiten.
asmita [asmitā] f Ichgefühl, Ichverhaftung, Identifikation mit dem Ich, Egogefühl; einer der fünf kleśas (Ursachen des Leidens).
asteya [asteya] n Nichtstehlen, einer der fünf yamas (YS 2.30).
ashtanga yoga [aṣṭāṅgayoga] m der aus acht Gliedern bestehende yoga: yama, niyama, āsana, prāṇāyāma, pratyāhāra, dhāraṇā, dhyāna, samādhi (YS 2.92).
asthira [asthira] Adj instabil, unstet, unbeständig, unsicher.
asura [asura] m Geist, Dämon, Widersacher der götter im Hinduismus.
asuri sampatti [āsurī sampattiḥ] f negative, dämonische Eigenschaften.
asuya [asūyā] f Missgunst, Neid, Übelwollen.
atma(n) [ātman] m das (wirkliche) Selbst, die dem Menschen innewohnende Göttlichkeit.
atma bhava [ātmabhāva] die innere Überzeugung, dass in jedem das höchste Selbst wohnt.
atmanivedana [ātmanivedana] n vollkommene Hingabe an Gott.
atmasakshatkara [ātmasākṣaṭkāra] m direkte Erfahrung; Vision; Erkenntnis des Selbst durch das Selbst; Ausdruck aus dem Vedānta.
avarana [āvaraṇa] n Be-/verdecken, Verdeckung; ‘Schleier der Unwissenheit’.
avastha [avasthā] f Zustand, Situation, Stadium.
avichchhinna [avicchinna] Adj ununterbrochen.
avidya [avidyā] f Unwissenheit.
aviveka [aviveka] m Abwesenheit von Unterscheidungskraft.
avrita [āvṛta] Adj bedeckt, umhüllt, verborgen.
avyakta [avyakta] Adj unmanifest, unoffenbar, verborgen; n/mdas nicht zu einem Objekt gewordene.
Ayodhya [ayodhyā] f Hauptstadt von Rāmas Reich.

B

bahadura [bāhādura] m Ehrentitel.
bahirmukha [bahirmukha] Adj (aus dem Mund) hinausgehend.
bala [bala] n Stärke, Kraft.
bala [bāla] Adj jung, kindlich; m Kind, Junge.
bandha [bandha] m (Ver-)Bindung, im yoga: Verschluss.
basti [basti] f Abdomen; im yoga: Enddarmspülung, eine der sechs (Reinigungs-) Handlungen (ṣaṭkarman).
bhagavan [bhagavān] m Ehrwürdiger, Bez. für Gott.
Bhagavad-Gita [bhagavadgītā] f ‘die vom Ehrwürdigen gesungene (Bhg, s. Abschlusszeilen der einzelnen Kapitel: iti srimad bhagavadgītāsūpaniṣatsu brahmavidyāyāṃ yogaśāstre śrīkṛṣṇārjunasaṃvāde ... )’- Dialog zwischen Kṛṣṇa und Arjuna aus dem „Mahābhārata“.
Bhagavata Purana [bhāgavatapurāna] n wichtiger viṣṇuitischer Text aus dem 9./10. Jh. in 12 Kapiteln, von denen das 10. und das 11. mit der Beschreibung von Kṛṣṇas Kindheit und Jugend besonders bekannt sind.
bhajan [bhajana] n Lobpreis der verschiedenen Aspekte Gottes; Lied, Gesang.
bhakta [bhakta] m Verehrer Gottes.
bhakti yoga [bhaktiyoga] m Yoga der Hingabe.
bhastrika [bhastrikā] f ‘Blasebalg’; eine Atemübung zur Erweckung der kuṇḍalinī.
bhava [bhāva] m Werden, Sein, Zustand, Gefühl; fünf bhāva-s: śānta, dāsya, sakhya, vātsalya, madhura (friedvolles/ruhiges Gefühl gegenüber Gott; Gefühl, Sein Diener, Sein Freund, Seine Mutter, Seine Geliebte zu sein).
bhavana [bhāvanā] f das Hervorbringen, erschaffen; innere Einstellung, Konzentration, Imagination; Hingabe, Glaube.
bheda [bheda] m Trennung, Teilung.
bhiksha [bhikṣā] f Betteln; Bettelgabe, Almosen.
bhoga [bhoga] m die Gesamtheit der (weltlichen) Erfahrungen, bevor man die spirituelle Befreiung erlangt hat. bhoga heißt Vergnügen im allgemeinen, bezieht sich aber auch ganz besonders auf das Essen.
bhrashta [bhraṣṭa] Adj herabgefallen, gefallen.
bhrumadhya [bhrūmadhya] n die Mitte (madhya) zwischen den Augenbrauen (bhrū), eine Bez. für das ājñācakra.
bhuma [bhūman] m das Unendliche, Unveränderliche, Ewige; das Riesige; die Erde.
bhumika [bhūmikā] f Erde, Platz, Stockwerk, Stufe, Grad; sieben bhūmikās: śubhecchā, vicāraṇā, tanumānasā, sattvāpatti, asaṃsakti, padārthābhāvanī, turyagā(Yv 3.118.5,6): jñānabhūmiḥ śubhecchākhyā prathamāsamudāhṛtā / vicāraṇā dvitīyā tu tṛtīyā tanumānasā // sattvāpattiś caturthī syāt tato 'saṃsaktināmikā / padārthābhāvanī ṣaṣṭhī saptamī turyagā smṛtā. „die erste Wissensebene wird glückhafter Wunsch genannt, Überlegung jedoch die zweite, die dritte (Zustand) des geringen Denkens, gelangen zu sattva dürfte die Vierte sein, danach (kommt die) Namens nichtanhaften, (die Stufe der) Abwesenheit von Dingen (ist) die sechste, die siebte wird erinnert als zum vierten (Bewusstseinszustand) gehend.“
bhuta [bhūta] n das Gewordene; Geschöpf, Lebewesen; die Welt; die fünf Elemente der materiellen Welt.
bhuta shuddhi [bhūtaśuddhi] f Reinigung des Körpers, der Elemente.
Brahma [brahmā] m Schöpfergott.
brahma jnani(n) [brahmajnānin] m jemand, der das brahman kennt; ein brahman- Kenner.
brahmacharya [brahmacarya] n Verhalten, das zum brahman führt; zölibatäres Leben.
brahmakara vritti [brahmakāravṛtti] f ständiges Denken an brahman.
brahmamuhurta [brahmamuhūrta] m Moment/zeit des brahman (zwischen 3.30 und 5.30 Uhr morgens), gut geeignet für die Meditation.
brahman [brahman/brahma] n das Höchste, Absolute.
brahma nishtha [brahmaniṣṭha] Adj ganz brahman hingegeben; ein im brahman- Bewusstsein fest verankerter Mensch.
brahmarandhra [brahmarandhra] n Öffnung am höchsten Punkt der Schädeldecke, im Bereich der Fontanelle.
brahmavidya [brahmavidyā] f die Wissenschaft über Gott; Wissenschaft vom Selbst.
brahmi [brāhmī] f ind. Wassernabel (centella asiatica), eine Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler (apiaceae).
buddhi [buddhi] f Wahrnehmung, Intellekt, Unterscheidungskraft.

C

chaitanya [caitanya] n Geist, Bewusstsein, höchste Realität.
chakra [cakra] n Rad, Energiezentrum im feinstofflichen Körper.
chanchala [cañcala] Adj sich hin und her bewegend, unstet.
chandala[cāṇḍāla] m Kastenloser (Schimpfwort).
chandra [candra] m Mond.
cheshta [ceṣṭā] f Aktivität, Bewegung, Tätigkeit, Anstrengung; das Vollbringen, Tun, Treiben; Benehmen, Verhalten.
chidakasha [cidākāśa] m Raum (ākāśa) des Bewusstseins (cit); ein im Bereich des Kopfes wahrgenommener Bewusstseinsraum; der Bereich des alldurchdringenden, absoluten Bewusstseins (cit).
chintamani [cintāmaṇi] m ‘Wunschjuwel’; ein Juwel, von dem es heißt, dass er die Fähigkeit besitzt, alle Wünsche zu erfüllen.
chintana [cintana] n Betrachtung, Nachdenken.
chinmaya [cinmaya] Adj gemacht aus Bewusstsein.
chiranjivi [cirañjīvin/jīvī] m Langlebiger (in den mythen Wesen, die mehrere tausend Jahre leben können).
chit [cit] f Wahrnehmung, reines Bewusstsein, brahman.
chitta [citta] n Gedachtes, Gedanke, Denken (inkl. Gedächtnis, Unterbewusstsein), Denkfähigkeit, Vernunft.
chitta shuddhi [cittaśuddhi] Reinigung des Geistes; innere Läuterung.

D

daivi sampat [daivīsampat] f göttlicher Reichtum, strahlender Wohlstand, göttliche Eigenschaften.
dama [dama] m Kontrolle der Sinne, Selbstbeherrschung.
dambha [dambha] m Betrug, Schwindel, Verstellung, Heuchelei; Arroganz, Stolz.
darshana [darśana] n das Sehen, die Sicht, Anblick (eines Gottes oder Guru-s), philosophisches System (sechs darśana-s: Nyāya-, Vaiśeṣika-, Sāṃkhya-, Yoga,Pūrvamīmāṃsā- und Uttaramīmāṃsā [auch bekannt als vedānta]-Philosophie).
Dasharatha [daśaratha] m Name von Rāmas Vater (s. rāmāyaṇa).
dasya [dāsya] n Dienst; Dienen; Gefühl, Gottes Diener zu sein.
daya [dayā] f Anteilnahme, Mitgefühl.
dehadhyasa [dehādhyāsa] m fälschliche Identifikation mit dem Körper.
deva [deva] mein Gott, eine Gottheit (von div ‘leuchten’); Bez. für Brahmanen.
devaloka [devaloka] m Götterwelt, Himmelsreich.
devata [devatā] f Gottheit, Göttlichkeit, göttliche Würde, göttliche Macht; göttliches Wesen; Götterbild, Götterstatue.
devi [devī] f Göttin; die weibliche Form von deva (Gott).
dhama [dhāma] m/n Strahlen, Stärke, Majestät; bestimmte Klasse übermenschlicher Wesen; Wohnstätte.
dharana [dhāraṇā] f Konzentration; eines der acht aṅga-s (glieder) im rājayoga- System. hier stellt dhāraṇā die sechste Stufe dar, auf der der geist durch die Fokussierung auf ein Objekt zur Einpünktigkeit (ekāgratā) gebracht und so auf die Meditation (dhyāna) vorbereitet wird.
dharma [dharman] m‘das, was feststeht’ – Gesetz, Pflicht, Recht, Religion; Eigenart; einer der vier puruṣārthas (Ziele des Menschen).
dharma megha samadhi [dharmameghasamādhi] m höchster, vollständiger Samādhi.
dhauti [dhauti/dhautī] f Magenreinigung, eines der sechs karmas/kriyās (hYP 2.23 karmaṣaṭkam).
dhira [dhīra] Adj anhaltend, beständig, fest, unbeweglich; beharrlich, standhaft.
dhriti [dhṛti] f das Festhalten, Stillhalten; Festigkeit; fester Wille, Entschlossenheit.
dhvani [dhvani] m Laut, Ton, Klang.
dhyana [dhyāna] n Meditation, siebtes Glied des achtgliedrigen Yoga des Patañjali.
dirgha [dīrgha] Adj lang, weitreichend; lange dauernd.
divya [divya] Adj himmlisch, göttlich, wunderbar; schön, prachtvoll.
divya chakshus [divyacakṣus] n das göttliche, allsehende Auge, Vermögen der Hellsichtigkeit.
divya jyoti [divyajyoti] f göttliches Licht.
dosha [doṣa] m Fehler; im Ayurveda: die Konstitutionsarten, wenn in unausgeglichenem Zustand.
dosha drishti [doṣadṛṣṭi] f das Erkennen der Leiden und Mängel des sinnlichen Lebens.
drishti [dṛṣṭi] f das Sehen, Sehfähigkeit, Sichtweise.
duhkha [duḥkha] n Leiden, Schmerz. duḥkha ist der Gegenpol zu sukha (Vergnügen).
dvesha [dveṣa] m Ablehnung, Abneigung, Bosheit, Zorn, Hass; einer der fünf kleśa-s.

E

eka, ek [eka] Num eins.
Ekadashi [ekādaśī] f der elfte lunare Tag nach Neu- bzw. Vollmond. Fastentag der viṣṇuiten.
ekagrata [ekāgratā] f einpünktige Konzentration, die Sammlung des Geistes auf einen Punkt.

G

gadha [gāḍha] Adj tief, stark, eingetaucht, intensiv.
gandha [gandha] m Geruch; Duft.
gandharva [gandharva] m ein himmlischer Musiker im Hinduismus; Engelswesen, die eine ganz besondere Verbindung zu Kunst und Musik haben.
Ganga [gaṅgā] f der Fluss Ganges; gilt als Verkörperung der Flussgöttin.
Garuda [garuḍa] m mythischer vogel, König der Vögel, Feind der Schlangen, viṣṇus Reittier.
Gayatri Mantra [gāyatrīmantra] m Gebet an die Quelle allen Lichts um Inspiration.
ghat Hindi [ghāṭ] m eine zu einem Wasser hinabführende Treppe; Badeplatz.
ghatika [ghaṭikā] f ein bestimmter Zeitabschnitt, der 60ste Teil von 24 Stunden = 24 minuten bzw. ein halbes muhūrta.
ghrina [ghṛṇā] f Hass, Abneigung, Abscheu, Widerwille, Verachtung, Ekel.
gomukhasana [gomukhāsana] n ‘Kuhgesicht- Stellung’ – erinnert bei korrekter Ausführung an ein Kuhgesicht.
grihastha [gṛhastha] m Hausvater, Haushälter; Mensch, der im Berufs- und Familienleben steht.
guna [guṇa] m Qualität, Eigenschaft der Natur: 1. sattva (Güte, Reinheit > Leichtigkeit, Licht), 2. rajas (Leidenschaft,Aktivität), 3. tamas (Dunkelheit, Unwissenheit, Dumpfheit).
guru [guru] Adj schwer(gewichtig); m Lehrer, spiritueller Führer (nach tantrischer Wortableitung: gu = Finsternis, ru =entfernen > der die Finsternis entfernt).

H

hari [hari] Adj grün(lich), gelb(lich), rötlich- braun; m Name viṣṇus.
harsha [harṣa] m das zu Berge Stehen (der Körperhaare); geschlechtliche Erregung; brennendes Verlangen; freudige Erregung.
hatha [haṭha] m Anstrengung, Stärke, Hartnäckigkeit, Bemühung; tantrische Interpretation: ha = Sonne, ṭha = Mond.
hatha yoga [haṭhayoga] m yoga, in dem besonderes Gewicht auf Körperbeherrschung liegt.
Himavan [himavan] m Name der vorstehenden Gottheit des Himālaya.
himsa [hiṃsā] f Verletzung, Gewalt, Schädigung.

I

iccha shakti [icchāśakti] f Wille; Impuls; die Kraft/Energie (śakti), die hinter den Wünschen (icchā) steht; eine der drei Hauptenergien Śivas; steht für die Kraft, die den Menschen an die bedingte Ebene fesselt.
ida [iḍā] f eine der Haupt-nāḍī-s, befindet sich auf der linken Seite der Wirbelsäule, steht in Verbindung mit der Mondenergie.
Indra [indra] m Gott des Kriegs und des Wetters.
indrajala [indrajāla] n indras Netz (jāla), mit dem er denjenigen fängt, der seine Sinne nicht unter Kontrolle hat; die Kunst des Magiers, Zauberei, Trick.
indriya [indriya] m Sinnesorgan.
irshya [īrṣyā] f Neid, Eifersucht, Missgunst.
ishta [iṣṭa] Adj erwünscht, begehrt, verehrt, geopfert; m der Verehrte (Gott); Gott, den man persönlich besonders verehrt.
ishvara [īśvara] m Herr; Bez. des höchsten Gottes.
ishvara pranidhana [īśvarapraṇidhāna] n tiefe Meditation, Hingabe an Gott, einer der fünf niyama-s (YS 2.32).

J

jada [jada] Adj kalt, starr, empfindungslos, betäubt, stumpf, unbewusst.
jada samadhi [jadasamadhi] mein Träger, unbewusster Zustand, der dem Menschen keine dauerhafte Erkenntnis bringt und daher wertlos ist.
jagat [jagat] n ‘das sich Bewegende’ – Welt, Universum.
jagrat [jagrat] Adj wach; n Wachheit,
Wachzustand; einer der vier Bewusstseinszustände (avasthas).
japa [japa] m Mantra-Wiederholung.
jatharagni [jatharagni] m‘Bauch-Feuer’ – Verdauungsfeuer.
jaya [jaya] m Sieg, Gewinn, Meisterung.
jivha [jihva] f Zunge.
jitendriya [jitendriya] Adj besiegte Sinne habend; m jemand, der seine Sinne (indriya-s) vollständig beherrscht.
jiva [jiva] m individuelle Seele.
jivana [jivana] m/n ein lebendes Wesen; die existenz; Lebensweise.
jivanmukta [jivanmukta] m lebend (jivat), in diesem Körper Befreiter.
jivatma(n) [jivatman] m im Körper wohnendes individuelles Selbst (manchmal als Seele bezeichnet).
jnana [jñana] n Wissen, Erkenntnis.
jnanabhyasa [jñanabhyasa] m Übung des Wissens, Bemühen um Erkenntnis.
jnana chakshus [jñanacaksus] n das innere Auge, das Auge der Erkenntnis.
jnana shakti [jñanasakti] f ‘Erkenntnis, Weisheit, Gnosis’; eine der drei Hauptenergien Siva-s.
jnana yoga [jñanayoga] m yoga des Wissens, Weg der Erkenntnis.
jnanendriya [jñanendriya] n ‘Organ (indriya) der Erkenntnis (jñana)’; Erkenntnissinn. die jñanendriya-s sind die fünf Wahrnehmungsorgane: Augen (Sehsinn), Ohren (Hörsinn), Nase (Geruchssinnn), Zunge (Geschmackssinn) und Haut (Tastsinn),
jnani [jñanin/-i] m Wissender, Weiser; jemand, der den Weg reiner Erkenntnis geht.
jneya [jñeya] n das Wahrnehmbare, Erkennbare, das Objekt der Erkenntnis.
jyeshtha [jyestha] Adj ältest-, best-; m/n der Älteste, Vorzüglichste, Erste, Beste, Größte; Ältester; Oberhaupt.

K

kaivalya [kaivalya] n  Isolation, Trennung von Geist und Materie, Befreiung.
kaivalya mukti [kaivalyamukti] f Befreiung, die auf autonomem Selbst-Bewusstsein beruht.
kala shakti [kalasakti] f die sakti der alles zerstörenden Zeit.
kalpa [kalpa] m ein Schöpfungszyklus; ein Tag des Gottes Brahma (432 mrd. Jahre).
kalpavriksha [kalpavriksha] m mythologischer wunscherfüllender Baum, von dem man sagt, dass er alle Verlangen stillt. Er findet Erwähnung in den ältesten Quellen der Sanskrit- Literatur.
kama [kama] m Wunsch, Begierde, Sinnesbefriedigung; Wollust; sinnliches Genießen; der Liebesgott.
kamini [kamini] f Frau; ein Beiname Devis.
kanchana [kañcana] m/n Gold, Geld.
kanda [kanda] m/n Knolle, Knoten; Wurzel der meisten nadi-s, zwischen oder über Anus und Geschlechtsorganen, wird unterschiedlich angesiedelt.
kapha [kapha] m Schleim; einer der drei Doshas (Konstitutionstypen) des Körpers nach dem Ayurveda.
karana sharira [karanasharira] n Kausalkörper.
karma [karman] n Handlung; Ausführung rel. Riten; Schicksal (gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung).
karma yoga [karmayoga] m Yoga der Handlung, Yoga des selbstlosen Dienens, einer der sechs Wege des Yoga.
karmendriya [karmendriya] n ‘Organ (indriya) der Handlung (karman)’ – Handlungs- bzw. Tatorgan. karmendriya bezeichnet die fünf Handlungsorgane mukha (Mund), hasta (Hände), pada (Füße), payu (Ausscheidungsorgane) und upastha (Fortpflanzungsorgane).
karuna [karuna] f Sanftheit, Mitgefühl, Liebe, Barmherzigkeit; eine der in den Yogasutras erwähnten vier Grundtugenden.
kashaya [kashaya] m/n u. a. Verhaftung, Anziehung, Identifikation, Leidenschaft.
kavya [kavya] n Gedicht, Dichtkunst.
kaya siddhi [kayasiddhi] f Perfektion/ Vollendung des Körpers (Schönheit, Charme, Kraft, diamanthafte Dauerhaftigkeit).
Kevala Advaita Vedanta [kevala advaita vedanta] m reiner, unverfälschter, nondualistischer Vedanta; Bez. für Sankaracaryas Lehre.
kevala kumbhaka [kevalakumbhaka] m reiner, einfacher kumbhaka: zwangloses Anhalten des Atems, der dabei fast vollständig zur Ruhe kommt.
khechari mudra [khecarimudra] f eine Form der Energielenkungsübung, bei der die Zunge eine große Rolle spielt.
kirtan [kirtana] n (das) Preisen; Programm mit Gesang und Vorträgen über Gott und seine Taten.
kirti [kirti] f Ruhm, guter Ruf, Glanz.
klesha [klesa] m Schmerz, Leiden, Übel; fünf Klesas nach YS 2.3: avidya (Unwissenheit), asmita (Ichgefühl), raga (Wut, Leidenschaft), dvesha (Hass), abhinivesa (Anhaftung, insbes. an den Körper).
kosha [kosa/kosha] m/n Gefäß; i. d. Philosophie: (Körper-)hülle.
kripa [krpa] f Mitgefühl, Mitleid, Erbarmen.
krishna [krsha] Adj schwarz, dunkel; m eine Manifestation Vishnus. mit seinen sechszehn kalas (Strahlen) gilt er als der einzige vollkommene Avatara Vishnus. Er soll ca. 3 000 v. chr. auf Erden gewirkt haben und seine Aufgabe war es, die göttliche Ordnung wiederherzustellen. Er war ein enger Freund Arjunas und wurde später dessen spiritueller Lehrer.
kriya [kriya] f Reinigungsübung.
kriya shakti [kriyasakti] f Tatkraft, Aktivität; die Energie hinter jeder Tat und dem karma; eine der drei Kräfte Sivas.
krodha [krodha] m Zorn, Ärger.
kshama [kshama] f Geduld, Langmut, Vergebung.
kshaya [kshaya] m Niedergang, Verschwinden, Ende.
kumbhaka [kumbhaka] m Anhalten des Atems.
kundala [kundala] n Ring, Ohrring; das Ringförmige, Aufgerollte, Eingerollte.
kundalini [kundalini] f die durch Ringe Charakterisierte, Aufgerollte; Bez. für die kreative Kraft, die vom unteren Ende der Wirbelsäule bis zum brahmarandhra aufsteigen kann.
kutir Hindi [kuti/kuti] f Hütte.

L

lakshana [lakshana] n Merkmal, Zeichen, Charakter, Attribut.
lakshya [lakshya] n ‘das, was angesehen werden soll’ – Ziel; im yoga: Konzentrationspunkt.
laya [laya] m Auflösung, Ruhe, geistige Trägheit.
laya yoga [laya-yoga] m eine Form des kundalini-yoga, bei dem alle Elemente bzw. Manifestationen von Energie in die Urenergie zurückgeführt werden.
lila [lila] f Spiel.
lobha [lobha] m Gier, Habgier, Besitzgier.
loka [loka] m Welt; sieben (obere) Welten: bhurloka, antarikshaloka, svarloka, maharloka, janaloka, tapoloka, satyaloka (s. vyasa-Kommentar zu YS 3.25).
loka sangraha [lokasangraha] m Schutz/ Wohl der Welt, (selbstloser) Dienst an der Welt.

M

madhumati [madhumati] Adj süß, lieblich, angenehm; honigreich; f eine bestimmte Bewusstseinsstufe sowie ein bestimmtes übernatürliches Vermögen (siddhi) im yoga.
maha [maha/mahat] Adj groß; in Komposita: maha-.
mahabhuta [mahabhuta] n großes Element; die fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum/Äther.
mahapapa [mahapapa] n schweres Verbrechen; Sünde.
maharaja [maharaja] m großer König; ind. Fürst; respektvolle Anrede.
mahasamadhi [mahasamadhi] m großer samadhi, aus dem ein vollendeter Yogi nicht wiederkehrt, sein Tod.
mahatma [mahatman/-a] m Bez. für große Persönlichkeit auf rel./spirituellem Gebiet.
mahat tattva [mahattattva] n das Prinzip mahant, der Intellekt.
mahavakya [mahavakya] n ‘großer Satz/ Ausspruch’ – Bez. für vier Sätze aus den vier Veda-s, die im Advaita Vedanta besonders wichtig sind: Rigveda (Aitareyaupanishad 3.3) prajñanam brahma (‘brahman ist Wissen’); Samaveda (Chandogyaupanishad 6.8.7 -6.16.6) tattvamasi (‘das
bist du’); Sukla-Yajurveda (Brhadaranyaka-upanishad 1.4.10) aham brahmasmi (‘ich bin brahman’); atharvaveda (mandukya-upanishad 2) ayam atma brahma (‘das brahman ist dieses Selbst’).
mahavrata [mahavrata] n großes Gelübde (YS 2.31: Einhaltung der yama-s).
maitri [maitri] f Freundschaft, Güte, Wohlwollen, Freundlichkeit zu allen Wesen.
mala [mala] f Gebetskette.
manana [manana] n das Denken, nachdenken, Betrachten im Geiste, Erwägen, kritische Reflexion. Im Vedanta ist manana eines der Mittel zur Erkenntnis.
manas [manas] n Denkorgan, Denken, Geist.
mandala [mandala] n Kreis, Gebiet, Land.
manipura chakra [manipuracakra] n nabel-cakra, Sonnengeflecht.
manomatra [manomatra] n aus dem Geist geschaffen; eine der Eigenschaften der Welt.
manonasha [manonasa] m Verschwinden/ Verlust des Denkens/Geistes (Zustand in der Meditation).
manorajya [manorajya] n das Reich der Phantasie, der Empfindung.
Manusmriti
[manusmrti] f Gesetzbuch des Manu; ind. hlg. Schrift, die dem Manu zugeschrieben wird. Es handelt sich um ein Gesetzbuch mit philosphisch-mythologischen Inhalten.
manushyatva [manushyatva] n das Menschsein, Menschlichkeit.
marga [marga] m Weg, Pfad, Art.
mauna [mauna] n Schweigen; Schweigegelübde.
maya [maya] f Täuschung, Zauberkraft, Illusion, durch die man das nicht reale Universum für existent hält und für getrennt von der höchsten Realität (brahman).
mayurasana [mayurasana] n ‘Pfauenstellung’ – eine Übung (asana) im hathayoga.
megha [megha] m Wolke; trübes Wetter.
mela [mela] Hindi [mela] m Treffen, Versammlung, Jahrmarkt.
merudanda [merudanda] m Wirbelsäule.
mithya [mithya] Adj falsch, vergeblich, eitel.
moha [moha] m Verlust der Besinnung, Mangel an klarem Bewusstsein, Verwirrung, das Irrewerden, Irresein, Irrtum, Verblendung, Täuschung.
moksha [moksha] m Befreiung, Erlösung (aus dem samsara, dem Kreislauf von Geburt und Tod); Erleuchtung. Moksha ist neben artha, kama und dharma eines der vier klassischen Lebensziele (purushartha) im alten Indien.
mrigatrishna [mrgatrishna] f Luftspiegelung.
mudita [mudita] f Freude, Glück; eine der in den Yogasutras erwähnten vier Grundtugenden.
mudra [mudra] f Siegel, Bild, Zeichen; Finger- und sonstige Position; im hathayoga: Körperstellung, verbunden mit bestimmter Atemtechnik, oft auch mit Bandha, Visualisierung und Mantra.
muhurta [muhurta] m/n Moment, glückbringender Moment bei Ritualen, Zeitabschnitt von 48 Minuten.
muktasana [muktasana] n eine der Meditationsstellungen; eine Variante von siddhasana.
mukti [mukti] f Befreiung.
mula [mula] n Wurzel.
muladhara chakra
[muladharacakra] n cakra, dessen Stütze bzw. Konzentrationspunkt die Wurzel ist, Wurzel-cakra am unteren Ende der Wirbelsäule.
mula prakriti [mulaprakrti] f Urnatur, Urmaterie.
mumukshutva [mumukshutva] n die Sehnsucht nach Befreiung.
muni [muni] m Heiliger, Weiser, Asket, Seher (insbesondere einer, der ein Schweigegelübde abgelegt hat).
murchha [murcha] f einer der Hauptpranayama- s, bei dem die Luft sehr lange angehalten wird und der Übende in einen ohnmachtähnlichen Zustand eintritt.

N

nada [nada] m Geräusch, Klang, Ton.
nadi [nadi] f feinstofflicher Energiekanal.
naivedya [naivedya] n Speisegabe bei Puja u. Ä. an Gottheiten.
Narayana [narayana] m Name für vishnu.
nasagra [nasagra] n Nasenspitze.
nauli [nauli] f eine der sechs Haupt-kriya-s im hatha-yoga, bei der der Darm durch Bauchmuskelbewegung massiert wird.
navavidha bhakti [navavidhabhakti] f neunfältige Hingabe.
neem Hindi [nim] Sanskrit [nimba] m der Niembaum (azadirachta indica, nimba), ein im Ayurveda sehr beliebtes und weit verbreitetes Heilmittel.
neti [neti] f Methode zur Nasenreinigung.
nididhyasana [nididhyasana] n tiefe und wiederholte Meditation.
nidra [nidra] f Schlaf.
nihshreyasa [nishsreyasa] n Erleuchtung, Erlösung.
ninda [ninda] Tadel, Schimpf, Schande.
nirakara [nirakara] Adj ohne Gestalt, formlos, Bez. für das Höchste.
niralamba [niralamba] Adj ohne Grundlage, ohne Stütze (alamba), sich an nichts lehnend, sich selbst haltend; Bez. für den höchsten Zustand im hathhayoga (rajayoga).
niranjana [nirañjana] Adj ‘ohne (nir) Salbe/Pigment (añjana)’ – unbefleckt, rein; m name für Siva; name eines in der hathha(yoga) pradipika erwähnten Yogameisters (1. Kapitel, vers 7); Bez. für den höchsten Zustand im hathhayoga (rajayoga).
nirbija samadhi [nirbijasamadhi] m ‘samenloser (nirbija) samadhi’ – die höchste Form des Samadhi, Zustand, der die bijas (Samen) zukünftiger karma(n)-s zerstört, aus denen eine erneute Wiedergeburt hervorgehen könnte.
nirdosha [nirdosha] Adj fehlerfrei, schuldlos.
nirodha [nirodha] m Behindern, Unterdrückung, Kontrolle; Geisteszustand ohne Gedanken.
nirvana [nirvava] n nichts; Zustand der Selbstverwirklichung.
nirvichara [nirvicara] Adj ohne Unterscheidung/ Überlegung (geschehend); im Yoga: Bez. einer Bewusstseinsebene mit großer Stille, ohne Unruhe, eine Form des Samadhi.
nirvikalpa samadhi [nirvikalpasamadhi] m samadhi ohne Unterscheidung, Dualität, höchster überbewusster Zustand.
nirvishaya [nirvi?aya] Adj ohne Objekt (der Sinne oder der Welt), von der Welt abgewandt.
nirvitarka samadhi [nirvitarkasamadhi] m im yoga: Bez. einer Bewusstseinsstufe auf dem Weg zu nirvikalpa-samadhi.
nishtha [nisthha] f Position, Zustand, Vollendung.
nivritti marga [nivrittimarga] m der Weg der Entsagung, der Weg des Mönches/der Nonne.
niyama [niyama] m Regel, Gebot, rel. Observanz: sauca, santosha, tapas, svadhyaya, isvara-pranidhana (YS 2.32).

O

ojas [ojas] n Stärke, Energie, Vitalität, Glanz, Licht; spirituelle Energie.
om [om (aum)] – hlg. Silbe; Brahman; nach Mandukya-upanishad viergeteilt: a = Wachen, u = Schlafen, m = Tiefschlaf, Punkt (.) = unsichtbarer vierter Teil: über aller Dualität. Om Tat Sat (‘Om, das, Seiend’); Gottes Sein ist das wahre Sein in den Dingen.
omkara [omkara] m die hlg. Silbe; Symbol für Brahman, das Absolute.

P

padasevana [padasevana] n Dienst zu Gottes Füßen, Altar-/Tempeldienst, Begriff aus dem karmayoga und bhaktiyoga.
padma [padma] n Lotos.
padmasana [padmasana] n ‘Lotosstellung’– eines der bekanntesten Asana-s; gilt als optimale Sitzhaltung für die Meditation, da es bei korrekter Ausführung langes und ruhiges Sitzen ermöglicht.
panchakosha [pañcakosa] m die fünf Körperhüllen.
pandit [pandita] Adj gelehrt; m Gelehrter, Experte.
papa [papa] m/n böser Mensch, Sünder; Unheil, Leid; Böses, Unrechtes, Sünde; Bez. für Verstöße gegen das göttliche Gesetz.
para [para] Adj Anderer; fern; auf der anderen Seite; mein Anderer; n das Höchste.
parabrahman [parabrahman] n Bez. für das Höchste, das Absolute.
parama [parama] Adj Höchster, Bester.
paramahamsa [paramaha?sa] m Bez. einer Klasse von Asketen (im Idealfall: Erleuchtete).
paramananda [paramananda] m höchste Glückseligkeit, die der Gotteserfahrung entspringt.
paramanu [paramanu] m ein unendlich kleiner Teil, Atom.
paramarthika [paramarthika] Adj real, wirklich, wahr.
paramarthika satya [paramarthikasatya] n Wahrheit, die sich auf die höchste ewige Wirklichkeit bezieht.
paramatman [paramatman] m höchstes Selbst.
parinama [parinama] m Veränderung, Transformation, Entwicklung.
paripurna [paripurna] Adj vollkommen; vollständig, vollständig gefüllt.
Parvati [Parvati] f ‘die vom Berg (parvata) abstammende’ – Tochter des Himalaya, Ehefrau Sivas.
paryayashabda [paryayasabda] m Synonym.
Patanjali [patañjali] m Name des Verfassers der Yogasutras (ca. 350 n. chr.).
pindanda [pindanda] n mikrokosmos, im Unterschied zu brahmana, makrokosmos.
pingala [pingala] f eine der drei Hauptnadis, auf der rechten Körperhälfte befindlich, wird als mit der Sonne verbunden angesehen.
pipilika [pipilika] Adj ameisenartig.
pitta [pitta] n Galle, einer der drei doshas (Konstitutionstypen) des Körpers nach dem Ayurveda.
Prahlada [prahlada] m Verehrer vishnus, dem der Gott in seiner Inkarnation als narasimha zu Hilfe kam.
prajna [prajña] f Unterscheidung, Urteilskraft; Verstand; Weisheit, Intuition; höhere Erkenntnis; Bewusstsein als Selbst (atman).
prakriti [prakrti] f Natur, Ursprung, Materie (im Gegensatz zum Selbst, Geist, höchstem Bewusstsein: purusha)
pramada [pramada] m Nachlässigkeit, Unaufmerksamkeit.
prana [prana] m Atem, Lebensenergie; fünf Hauptatemarten: prana, udana, vyana, samana, apana.
pranamaya kosha [prana-maya-kosa] m/n aus Atem gebildete Körperhülle.
pranava [pranava] m andere Bez. für die hlg. Silbe Om.
pranayama [pranayama] m Atemkontrolle (ayama = Ausdehnung; Kontrolle); acht Arten (HYP 2.44ff.): suryabhedana, ujjayin, sitkarin, sitali, bhastrika, plavini, bhramarin, murccha.
prarabdha karma [prarabdhakarman] n begonnenes karma, das sich in diesem Leben manifestiert.
prasada [prasada] m Klarheit, Reinheit; natürliche Ruhe; Heiterkeit des Gemüts, gute Laune.
pratibha [pratibha] f Abbild; Licht, Glanz; das Erscheinen; Einsicht, Intuition; Verständnis; plötzlich aufleuchtender Gedanke, glücklicher Einfall.
pratipaksha bhavana [pratipakshabhavana] n das bewusste erzeugen gegenteiliger Gefühle, wenn man z. B. Trauer oder Zorn empfindet und dann bewusst etwas Freudiges oder Gelassenes visualisiert.
pratyahara [pratyahara] m zurückziehen der Sinne, fünftes Glied des achtgliedrigen Yoga (YS 2.29, 54).
prem, prema [preman] m/n Liebe, Zuneigung.
preta [preta] m Verstorbener, die Seele eines Verstorbenen, Geist; ein böser Geist, der Friedhöfe und andere Plätze heimsucht.
prithvi [prithvi] f das Element Erde.
puja [puja] f hinduistisches Verehrungsritual.
punya [pu?ya] n gute, verdienstvolle Handlung, Verdienst, die guten Auswirkungen einer Tat.
puraka [puraka] m das Einatmen beim Üben von pranayama, Einatmung.
purashcharana [purascarana] spirituelle Disziplin, bei der Mantra-s wiederholt werden; dadurch können gewünschte Ergebnisse erreicht werden.
purusha [purusha] m Selbst, Geist, absolutes Bewusstsein (im Gegensatz zu Materie: prakrti).
purushartha [purushartha] m Ziel des Menschen; die vier Ziele: kama, artha, dharma, moksa; menschliche Anstrengung.

R

Radha [radha] f geliebte Krishnas, wichtigste Gopi, Königin der Schönheit; steht symbolisch für die Liebe der individuellen Seele zu Gott, für liebevolle Hingabe.
raga [raga] m Färbung, Röte, Liebe, Leidenschaft, Wut, Gier; entspricht rajas; musikalische Tonfolge.
rahita [rahita] Adj frei von, ohne etwas seiend.
raja [rajan] m[raja] Nom Sg Fürst, König.
raja yoga [rajayoga] m Yoga der Könige, königlicher Yoga, Yoga-System zur Beherrschung des Geistes.
rajasuya yaga [rajasuyayaga] m Opferzeremonie/ Ritual, das zur Königsweihe gehört.
Ram(a) [rama] m achte Inkarnation Vishnus, Held des Ramaya?a und Gemahl von Sita.
Ramayana [ramayana] n ‘das Gehen/der Weg (ayana) rama-s’ – Epos über König Rama, seine Frau Sita und deren Wiedergewinnung aus der Gefangenschaft beim Dämonen Ravana.
rasa [rasa] m Saft; Geschmack; Verlangen; Liebe; neun durch Kunstgenuss hervorgerufene Gefühle; fünf rel. Dispositionen der vai??avas: santi, dasya, sakhya, vatsalya, madhurya, s. bhava-s.
rasasvada [rasasvada] m Lustempfinden.
rechaka [recaka] m das Ausatmen beim Üben von pranayama.
riddhi [rddhi] f Glück; übernatürliche Kraft, Magie, Zauberei.
rishi [rshi] m Weiser, Seher.
ritambhara prajna [rtambharaprajña] f Bewusstseinszustand, der von einer vollständigen Klarheit des Geistes gekennzeichnet ist, in dem es keine Fehler und Negativität mehr gibt und der deshalb die
Möglichkeit bietet, die Gesetze der kosmischen Ordnung zu erkennen und nach ihnen zu handeln.
rupa [rupa] n Form, Aussehen, Gestalt; Farbe.
Rupie Hindi [rupaya] m Rupie, ind. Währung.

S

sabija [sabija] Adj ‘mit (sa) Samen (bija)’ – eine bestimmte Form des Samadhi.
sadachara [sadacara] m Gutes (sat), rechtschaffenes Verhalten (acara), gute Sitte, Anstand.
sadashiva [sadasiva] Adj stets (sada) gütig (siva); m name von Siva.
sadhaka [sadhaka] m einer, der Yoga- Praktiken mit dem Ziel der Erlösung ausführt.
sadhana [sadhana] n ‘mittel (z. B. Yoga- Praktiken) zum Erlangen von ...’.
sadhana chatushtaya [sadhanacatushtaya] n gruppe von vier Mitteln zum Erlangen (spirituellen Fortschritts): vairagya (Leidenschaftslosigkeit), viveka (Unterscheidungsvermögen), satsampad (sechs Schätze), mumukshutva (verkürzt übersetzt: Wunsch nach Befreiung).
sadhu [sadhu] m guter, tugendhafter Mann; Weiser; Asket.
sahaja 1 [sahaja] Adj eingeboren, natürlich.
sahaja 2 [sahaja] f der natürliche Zustand; eine Bez. für den höchsten Zustand im hathhayoga.
sahaja samadhi [sahajasamadhi] m natürliche, dauerhafte Versenkung; Samadhi, der von selbst eintritt.
sahasrara chakra [sahasraracakra] n ‘rad (cakra) von tausend (sahasra) Speichen (ara)’ – cakra in der region von Schädeldecke/ Scheitel.
sahita [sahita] Adj/Adv verbunden, versehen mit; zusammen.
sakhya [sakhya] n Beziehung zu Gott als Freund; Freundschaft.
sakshatkara [sakshatkara] m Wahrnehmung (auch intuitive).
sakshi [saksin] m Zeuge, (unbeteiligter) Beobachter.
sama [sama] n Gleichmut; geistige Ruhe, Geisteskontrolle.
samadhi [samadhi] m Sammlung, meditativer Zustand, in dem nur Objekt übrig ist (YS 3.3); ohne objekt: nirbija (YS 1.41- 46, 51).
sama drishti [samadrishti] f Wahrnehmung, der alles gleich (wertvoll) erscheint; auf alle Wesen mit Gleichmut (sama) schauen.
Samaveda [samaveda] m ‘das Wissen (Veda) von den hlg. Liedern (saman)’ – einer der vier Veda-s; wird in einer sehr melodiösen Weise rezitiert, gilt daher auch als besonders harmonischer Veda.
sammohana [sammohana] Adj verwirrend, betörend; n das Irreführen, Betören.
samprajnata samadhi [samprajñatasamadhi] m Versenkung mit Erkenntnis eines Objekts (YS 1.17).
samsara [samsara] m (Kreislauf des Lebens, von Geburt und Tod).
samskara [samskara] m Eindruck im Gedächtnis/ Unterbewusstsein.
samyama [samyama] m Kontrolle, Konzentration; Übung von dharana, dhyana, Samadhi zur Erlangung übernatürlicher Kräfte und Erkenntnisse (YS 3.7).
sananda samadhi [sanandasamadhi] m der von Freude erfüllte Samadhi, der dem Meditierenden große Wonne schenkt. In diesem Samadhi hat man die grobstofflichen Elemente und die fünf Elemente hinter sich gelassen.
sandhya [sandhya] f Verbindung; Morgen- und Abenddämmerung (günstige Zeit für spirituelle Übungen).
sanga [sanga] m Zusammenkommen, Zusammentreffen, Gesellschaft.
sankalpa [sankalpa] m Wunsch, Wille, Absicht, Entschluss, Vorstellung, Gedanke, Idee, Gelübde.
sankalpa shakti [sankalpasakti] f Willenskraft, Entschlussstärke.
Sankhya [sankhya/sankhya] m/n dualistisches, dem klassischen yoga zugrunde liegendes Philosophiesystem, s. darsana; in der Bhagavadgita: jñanayoga.
sannyasa [sannyasa] m Entsagung; niederlegen, aufgeben der Welt, z. B. indem man Mönch wird.
sannyasin, sannyasi [sannyasin/-i] m Mönch.
santosha [santosha] m Zufriedenheit; einer der niyama-s.
sarvangasana [sarvangasana] n Schulterstand.
satchidananda [saccidananda] m die Eigenschaften des Selbst und zugleich die Grundaspekte des höchsten Absoluten im Vedanta: absolutes Sein (sat), Wissen bzw. Bewusstsein (cit) und Glückseligkeit (ananda).
satsang(a) [satsanga] m Gesellschaft/Zusammenkunft mit Weisen, Gotthingegebenen.
satsankalpa [satsankalpa] m der Entschluss, das Wahre und Gute zu verwirklichen; der richtige Entschluss.
sattva [sattva] n einer der drei Guna-s: Qualität der Güte, Reinheit.
satya(m) [satya] n Wahrheit, Wahrhaftigkeit.
satyakama [satyakama] m der Wahrheitsliebende.
savichara [savicara] Adj Stufe der Versenkung (samadhi), die noch nicht völlige Stille erreicht hat, jedoch bereits eine klare Sicht feinerer Zusammenhänge ermöglicht.
savikalpa samadhi [savikalpasamadhi] m vorübergehende Einheitserfahrung, in der die Dualität noch nicht völlig aufgelöst ist.
savitarka samadhi [savitarkasamadhi] m oberflächlicher Versuch des Geistes, sich auf etwas zu konzentrieren.
sayujya [sayujya] Adj verbunden, vereinigt (mit Gott).
shabda [sabda] m Ton, Klang, Wort; Schwingung.
shakti [sakti] f Kraft, (kosmische) Energie; Bez. für ‘die Göttin’.
Shankaracharya [sankaracarya] m ‘der Lehrer Sankara’ – berühmter Vertreter des Advaita Vedanta (zw. 650 und 800 n. Chr.), Organisator eines Mönchsordens mit zehn Unterabteilungen.
shanti [santi] f Beruhigung, Stille, (innerer) Frieden.
sharanagati [sharanagati] f Schutzsuchen bei Gott, vollkommene Hingabe an Gott.
sharira [sarira] n Körper.
shastra [sastra] n Lehrtext, rel. Abhandlung.
shatchakra [ahatcakra] n die sechs Energiezentren des Körpers.
shatkriya [ahatkriya] f Gruppe von sechs Reinigungsübungen: dhauti, basti, neti, trataka, nauli, kapalabhati (hYP 2.22ff).
shesha [sesha] m/n Ende, Schluss; Rest.
shirshasana [sirshasana] n Kopfstand.
shitali [sitali] f kühlender, beruhigender pranayama.
shiva [siva] Adj gütig, freundlich, günstig; m/n Name eines hinduistischen Hauptgottes; Wohlfahrt, Wohlergehen, Heil.
shloka [sloka] m Lobeshymne; Strophe mit 4 x 8 Silben.
shoka [soka] m Schmerz; Trauer, Kummer.
shraddha [sraddha] f Glaube, Vertrauen.
shrauta [srauta] n vedisches Ritual, vedische Vorschrift, religiöse Feierlichkeit.
shravana [sravana] n das Hören, erste Stufe der neunfachen Bhakti.
shreshtha [sreshha] m/n der/das Schönste, Beste, Höchste, Erste.
shri [sri] f Glanz, Glück, Reichtum; Name von Lakshmi; wird zum Zeichen der Hochachtung vor Namen gesetzt; männliche Anrede: Herr.
shruti [sruti] f das Hören, Klang; die geoffenbarten Texte: Veda.
shuddha [suddha] Adj rein, sauber.
shuddhi [suddhi] f Reinheit, Reinigung, Reinigungsritual.
Shvetashvatara Upanishad [svetasvataraupanishad] f eine der älteren Upanishad-s. Sie vermittelt grundlegendes Gedankengut des Yoga und Advaita Vedanta.
shyam(a) [syama] Adj schwarz, blauschwarz, dunkel; m name von Krshna.
siddha [siddha] m Vollendeter, Heiliger, Seher; Meister mit übernatürlichen Fähigkeiten.
siddhasana [siddhasana] n populäre Sitzhaltung für die Meditation.
siddhi [siddhi] f Vollendung, Perfektion, übernatürliche Kraft.
simhasana [simhasana] m/n ‘Löwensitz’ – Stellung (asana) im Hathayoga, die auch ‘Löwe’ genannt wird.
Sita [sita] f Ehefrau Ramas, s. Ramayana.
sitkari [sitkarin/-kari] m ‘der durch den Ton sit/sit charakterisierte’ – einer der Haupt-pranayamas, bei dem die Luft mit einem zischenden Laut über die quer gerollte Zunge eingeatmet wird (hYP 2.54ff.).
smarana [smarana] n erinnern, z. B. den Namen Gottes (zweites Element der neunfachen Bhakti).
smarta [smarta] Adj auf Tradition beruhend, altherkömmlich.
smriti [smrti] f Erinnerung, Gedenken, Gedächtnis; eine als Autorität geltende Überlieferung.
sparsha [sparsa] m Berührung, Kontakt.
sthula [sthula] Adj grob(stofflich), Gegenteil von sukshma.
stotra [stotra] n Lobpreisung, Hymne (an Gottheiten).
stri [stri] f Frau, Gattin.
sukha [sukha] n Vergnügen, Behagen, Glück, Freude.
sukshma [sukshma] Adj fein(stofflich), subtil.
sukshma bhuta [sukshmabhuta] n feinstoffliches Element.
surya [surya] m Sonne.
suryabheda [suryabheda] m ‘das Öffnen (bheda) der Sonne (surya) bzw. des Sonnenkanals
(pingala)’ – eine Atemtechnik zur Erhöhung der Sonnenenergie im Menschen, bei der durch das rechte Nasenloch ein und durch das linke Nasenloch ausgeatmet wird.
sushumna [sushumna] f wichtigster Energiekanal (nadi) in der Mitte der Wirbelsäule.
sushupti [sushupti] f tiefer, traumloser Schlaf, Tiefschlaf; einer der vier avastha-s (Bewusstseinszustände).
sutra [sutra] n Faden, Lehrsatz, Text mit Lehrsätzen.
svabhava [svabhava] m das eigene (sva) Wesen (bhava), die eigene Natur, Konstitution.
svadhishthana chakra [svadhisthanacakra] n ‘eigen-Position-cakra’ – zweites der sieben Haupt-cakra-s, in der Höhe des Steißbeins gelegen.
svadhyaya [svadhyaya] m Rezitation für sich selbst; Studium der hlg. Texte, insbes. des Veda; einer der Niyama-s (YS 2.29, 32).
svapna [svapna] m Schlaf, Traum(zustand).
svarajya [svarajya] n Selbstbeherrschung; Verwirklichung des höchsten Selbst.
svarupa [svarupa] n eigene Natur, Wesensnatur.
svastikasana [svastikasana] n ‘Sitzhaltung (asana) in Form eines svastika’ – kreuzbeinige Meditationssitzhaltung.
swamiji [svamiji] m respekt- bzw. liebevolle Anrede für einen Asketen.

T

tandri [tandri] f Schläfrigkeit, Trägheit, Erschöpfung.
tanmatra [tanmatra] n subtiles Urelement.
tapas [tapas] n Hitze, Feuer; Schmerz; Askese (Ansammlung innerer/spiritueller Hitze).
tapashcharya [tapascarya] f Praxis der Askese, Zeit intensiver asketischer Übung.
tat tvam asi [tattvamasi] – ‘das bist du’ – Mahavakya (großer Satz) aus dem Samaveda (chandogya-upanishad 6.8.12).
tattva [tattva] n ‘so-sein’ – (höchste) Realität; Element.
titiksha [titiksha] f Duldsamkeit, Geduld, eine der shatsampad.
trataka [trataka] n Fixierung des Blicks, Augenreinigungsübung.
traya [traya] Adj dreifach; n dreizahl, Triade.
triputi [triputi] f die dreigeteilte Manifestation, die die Hülle der einen höchsten Wirklichkeit ist, d. h. die Aufteilung in den Erkennenden, das Erkannte und den Erkennungsprozess.
trishna [trshna] f Durst; Wunsch, Gier, Verlangen, Habsucht.
turiya [turiya] n der vierte Bewusstseinszustand neben sushupti (Tiefschlaf), svapna (Traum) und jagrat (Wachzustand).
tyaga [tyaga] m das ver-, ablassen, Entsagung, Opfer.

U

udarata [udarata] f Erhabenheit, Großzügigkeit.
Uddalaka [uddalaka] m Weiser aus der Chandogya-upanishad, Vater des Svetaketu (chandogya-upanishad 6.1ff.).
uddiyana bandha [uddiyanabandha] m Bauchverschluss, zurückziehen des Bauches, wodurch prana in die Sushumna fließen und Kundalini aufsteigen soll.
udgata [udgata] Adj hervorgekommen, hervorkommend, zum Vorschein gekommen.
ujjayi [ujjayin/ujjayi] m dritter der acht pranayama-s, bei dem die Stimmritze leicht verschlossen und der Atem mit einem Geräusch ein- und ausgeatmet wird.
upanishad [upanishad] f Text bzw. Textgattung; letzter, vorwiegend philosophischer Teil des Veda.
upadesha [upadesa] m Unterricht, Anweisung, Lehre, spirituelle Unterweisung, Einweihung.
uparati [uparati] f aufhören; Gleichgültigkeit gegenüber Sinnesfreuden und weltlichem Treiben; eine der Shatsampad.
upasana [upasana] f Dienst, Verehrung, Hingebung.
upastha [upastha] m/n Schoß; die männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsorgane.
upeksha [upeksha] f Gleichmut, Gleichgültigkeit, Geduld, ertragen können, eine der in den Yogasutras erwähnten vier Grundtugenden.
utsaha [utsaha] m Eifer, Bemühung, Energie, Fröhlichkeit.
uttama [uttama] Adj Höchster, Bester.

V

Vaikuntha [vaikuntha] n vishnus Himmel.
vairagi [vairagin] m ein leidenschaftsloser, Asket.
vairagya [vairagya] n Leidenschaftslosigkeit, Asketentum, Nichtanhaften.
vajrasana [vajrasana] n Meditationssitz, bei dem die linke Ferse zwischen Anus und Skrotum plaziert wird.
vak [vac] f Sprache, Stimme, Laut, Ton; Rede, Wort.
vandana [vandana] m/n Sich-verneigen.
vasana [vasana] f Eindruck im Unbewussten aus früheren Leben; Wunsch; Neigung; Phantasie.
vata [vata] m Wind; einer der drei dosha-s (Konstitutionstypen).
vayu [vayu] m Wind, Luft, Luftelement; der Gott des Windes und der Luft; Bez. für die auch als prana bekannten „Winde“ im Körper: prana, apana, vyana, udana, samana; Bez. für den vata dosha im Ayurveda.
veda [veda] m Wissen; Gruppe der ältesten und hlg. indogerman. Überlieferungen; die vier Veda-s: rigveda (in Versen bestehender), Samaveda (in Melodien bestehender), Yajurveda (in Opfersprüchen
bestehender), atharvaveda (Veda der atharvan- Priester).
vedanta [vedanta] m ‘ende des Veda’ – upanishad-s; eines der sechs philosophischen Systeme (darsana-s).
vedantin [vedantin/-i] m ein Anhänger der vedanta-Philosophie.
vega [vega] m schnelle Bewegung, Geschwindigkeit, Heftigkeit.
vibhuti [vibhuti] f Macht, Größe, Reichtum; übernatürliche Kraft; Asche (z. B. aus Kuhdung).
vichara [vicara] m Überlegung, Untersuchung, Unterscheidung; stetige Selbstüberprüfung.
videha [videha] Adj körperlos.
videhamukta [videhamukta] m ohne Körper Befreiter.
vihangama [vihangama] Adj sich im Luftraum bewegend.
vijnana [vijñana] n Wissen, Intelligenz.
vikalpa [vikalpa] m Zweifel, zögern, Unsicherheit; Alternative; Unterscheidung; Phantasie, mentale Beschäftigung.
vikara [vikara] m schlechter Zustand des Geistes bzw. des Körpers; Krankheit.
vikshepa [vikshepa] m das Umherwerfen, zerstreuen, Umherblicken, Ablenkung, Verwirrung.
vilakshana [vilakshana] Adj dem Charakter oder Wesen nach verschieden, ungleich, mannigfach.
vina [vina] f Saiteninstrument, ind. Laute.
viraha [viraha] m das Getrenntsein (vom geliebten Gegenstand o. Menschen); Abwesenheit, Nichtdasein, Fehlen, mangeln.
virasana [virasana] n ‘Helden-Stellung’ – Übung im Hathayoga.
virat [vira?/viraj] f Körper, Universum, Welt.
virya [virya] n Heldenhaftigkeit, Energie, (männliche) Kraft, Samenflüssigkeit.
vishaya [vishaya] m die Welt der Sinnesobjekte, die Sphäre der materiellen Welt, auch objektive Welt genannt.
vishesha dharma [viseshadharma] m spezielle Pflicht; Verhaltensregel für den spirituell Suchenden (sadhaka).
Vishishtadvaita Vedanta [vishistadvaitavedanta] m der Vedanta der qualifizierten Nichtzweiheit; Name einer Traditionslinie des Vedanta.
vishoka [visoka] Adj kummerlos, von Kummer (soka) befreiend; m Befreiung von Kummer.
vishva [visva] Adj jeder, All, ganz; alles durchdringend, sämtlich, ganz; m/n eine bestimmte Götterklasse; Weltall, Welt.
vistara [vistara] m Ausbreitung, Ausweitung.
viveka [viveka] m Unterscheidungskraft.
Viveka Chudamani [vivekacudamani] m ‘Kronjuwel der Unterscheidung’ – ein Sankaracarya zugeschriebenes Werk.
viveka khyati [vivekakhyati] f Einsicht in den Wesensunterschied zwischen dem Seher (purusha) und der Urnatur (prakrti).
vritti [vrtti] f Gedanke, Gedankenwelle.

Y

yajna [yajña] m hind. Opferritual, das seinen Ursprung in den Veda-s hat.
Yajnavalkya [yajñavalkya] m Name eines Weisen aus der Brhadaranyaka-upanishad; Name eines Gesetzgebers.
yama [yama] m Kontrollieren; ethische/ rel. Pflicht; Name des Todesgottes usw.
yashas [yasas] n Ansehen, Schönheit, Ruhm.
yathartha [yathartha] Adj wahr, richtig.
yati [yati] m Asket, Weltentsager, Einsiedler.
yoga [yoga] m anschirren, Joch, Verbindung, Vereinigung, Praxis usw.; neuerlich auch interpretiert als Einheit, Harmonie; eines der klassischen Philosophiesysteme; meditativer Zustand ohne Gedanken; Übungen, die zur Selbstverwirklichung führen.
yogagni [yogagni] m ‘Feuer des Yoga’ – intensive Yoga-Praxis aktiviert yogagni, was auch als innere Hitze zu spüren ist.
yoga rudha [yogarudha] Adj ‘den Yoga erstiegen (arudha) habend’; absorbiert im Yoga.
Yogasutra [yoga-sutra(s)] n grundlegender Text des yoga, verfasst von Patañjali (ca. 350 n. Chr.).
yogavidya [yogavidya] f die Kenntnis oder Wissenschaft (vidya) des Yoga.
Yoga Vasishtha [yogavasistha] n ein Valmiki zugeschriebener Text über Erlösung und Yoga.
yogi [yogin/-i] m Vollendeter im oder Übender des Yoga.
Yudhishthira [yudhisthira] m Ältester der Pandava-s, steht für rechtes Verhalten.