Prana-Vayu

Pranayama für mehr Ojas

Prana-Vayu ist die Energie hinter dem Atemsystem. Es fließt zu den Atemmuskeln und ermöglicht die Atmung. Prana-Vayu wird über Pranayama, Atemübungen. harmonisiert und sublimiert. Ein Charakteristikum von Yoga-Atemübungen ist das Anhalten des Atems. Wenn man den Atem bewusst anhält, fließt Prana-Vayu auch weiterhin zu den Atemmuskeln und Atemorganen. Weil man aber nicht atmet, hat dieses Prana-Vayu in dem Moment keine Aufgabe. Da das System allerdings einen Mangel an Sauerstoff meldet, fließt noch mehr Prana-Vayu. Dieses „arbeitslos“ gewordene Vayu verbessert die Funktion der Atemorgane, weshalb Lungenvolumen, Sauerstoffaufnahme, Gasaustausch in den Alveolen nachweislich durch Pranayama verbessert werden. Ebenso können Atemübungen zur Heilung von Krankheiten wie Asthma und chronischer Bronchitis beitragen.

Konzentration beim Pranayama ist wichtig

Vom Standpunkt des Kundalini-Yoga aus noch wichtiger ist: Ein Teil des arbeitslosen Prana-Vayu wird umgewandelt in Ojas, spirituelle Energie. Dies geschieht vor allem, wenn man beim Üben seinen Geist auf höhere Chakras konzentriert oder ein Mantra wiederholt. Prana fließt dahin, wo der Geist ist. Wenn viel frei gewordenes Prana da ist, fließt dieses besonders stark dahin, wo unsere Gedanken sind. So legte mein Meister Swami Vishnu-devananda höchsten Wert darauf, woran man während der Praxis von Pranayama denkt.

Prana Vayu als Überlebensinstinkt

Prana-Vayu ist eng verbunden mit dem Überlebensinstinkt, diesem vielleicht stärksten Impuls im Menschen. Wie stark er ist, erfährt man, wenn einem jemand im Schwimmbad den Kopf unter Wasser hält… Weil der Überlebensinstinkt so machtvoll ist und eng mit dem Atem zusammenhängt, ist es auch am einfachsten, Ojas mittels Pranayama zu erzeugen.

Ein Wort zur Vorsicht: Das Anhalten der Luft beim Pranayama ist nur so lange sinnvoll, wie man entspannt sein kann. Übertreibt man das Anhalten, verspannt sich der Körper und Prana-Vayu wird nicht mehr in Ojas, sondern in Verspannung und Energieblockaden umgewandelt. Daher ist es wichtig, beim Pranayama sehr entspannt zu sein.