Angst - Yoga hilft

 

Hast Du Angst?

Yoga hilft!

Mit Yoga und Meditation bekommst Du Zugang zu Deiner inneren Kraft und Sicherheit.

 

 

Du findest hier eine Yogastunde, eine geführte Entspannung und Atemübungen, die bei Angst helfen. Und Du erfährst, welche Seminare bei Yoga Vidya besonders geeignet sind. Die Beschreibung des Beschwerdebildes, also welche Arten von Angst es gibt, kannst Du im Anschluss weiter unten lesen.

Yogastunde - Yoga bei Angst und Unsicherheit

Das Video "Bei Angst und Unsicherheit - Entspannen und Kraft tanken mit Hatha Yoga" dauert 1 Stunde und 19 Minuten. Es ist eine sanfte Anfängeryogastunde, die Du sofort mitmachen kannst.

Du möchtest einfach nur entspannen? Mit dieser geführten Entspannung kannst Du Dich bei Unruhe oder Angst selbst zur Ruhe bringen.

Angst - Eine Yogastunde in Bildern

Bergstellung - Tadasana

Bergstellung - Tadasana

 

Stehe aufrecht und gerade für einige bewusste Atemzüge in der Bergstellung.

Entspanne den Körper und spüre dabei Deine Energie.

Dies ist die Energie Deiner Aufrichtung un Deines Daseins.

 

 

 

Sonnengruß -Surya Namaskar

Mache 6 vollständige Runden des Sonnengrußes.

Sonnengruß - Surya-Namaskar

Wenn es Dir leicht fällt, steigere die Geschwindigkeit.

Die genaue Beschreibung des Sonnengrußes findest Du hier.

 

 

 

 

Stellung des Kindes - Garbhasana

Stellung des Kindes - GarbhasanaKomme in den Vierfüßlerstand und senke Dein Gesäß zu den Fersen ab, beuge den Oberkörper nach vorne.

Die Stirn berührt den Boden, die Arme liegen neben dem Oberkörper, die Handflächen sind nach oben geöffnet.

Entspanne in dieser Stellung für einige Atemzüge.

Lasse alle Spannung in die Erde hineinfließen und fühle Dich von der Erde getragen und behütet.

 

Mehr findest Du hier: Yogastunde mit Fotos

Bei Angst helfen folgende Atemübungen:

Tiefe Bauchatmung

Setze Dich in eine aufrechte Haltung, vorzugsweise in einen kreuzbeinigen Sitz oder den Fersensitz. Ziehe die Schultern ein wenig nach hinten und lasse Sie dann locker nach unten sinken. Hebe das Brustbein dabei ein wenig an. Lasse den Scheitel des Kopfes zur Decke streben, so dass Dein Kinn ein wenig zur Brust kommt. Lege die Hände im Chin-Mudra, Daumen und Zeigefinger in einem Kreis geschlossen, locker auf den Oberschenkeln ab. Schließe die Augen und lass den Blick hinter den geschlossenen Augen ganz weich werden.

Atme tief in den Bauch ein und aus. Atme 4-5 Sekunden lang ein und spüre, wie sich Dein Bauch weit nach außen wölbt. Atme dann 4-5 Sekunden lang aus und fühle, wie sich der Bauch wieder einzieht. Nimm so ein paar ganz bewusste Atemzüge in den Bauch und spüre, wie sich Atemzug für Atemzug die Angst auflöst.

mp3: Atemübung und Erdungsübung

Shivakami Bretz erklärt Dir auf dieser mp3-Aufnahme, wie Du mit einer einfachen Atemübung Angst und Panikattacken loslassen kannst. Diese Übung kann jederzeit und überall durchgeführt werden und dauert nur ein paar Minuten. Sie kann sitzend, stehend und liegend gemacht werden.

Eine Erdungsübung, mit der Du wieder zu mehr Stabilität und Sicherheit kommst, folgt als zweite Übung. Diese Übung machst Du im Stehen. Probiere sie beide doch einfach einmal aus.

Mehr findest Du hier: Atemübungen

Seminar "Umgang mit Ärger, Angst und Depression"

Angst und Ärger sind zerstörerische und lähmende Emotionen. Du lernst ihren Ursprung kennen und praktizierst Techniken, um mit ihnen umgehen zu können bzw. sie zu überwinden. Übungen aus allen Aspekten des Yoga beinhalten Selbstanalyse, Einstellungsänderung, spezielle Meditationstechniken, geistige Neu-Programmierung, Affirmationen, Visualisierung, spezielle Atem- und Entspannungstechniken.

Umgang mit Ärger und Angst


Datum: 06.09.2024 - 08.09.2024
Ort: Bad Meinberg
Leiter: Premajyoti Schumann

Hilfreiche Seminare bei Angst

Angst hat viele Gesichter und Yoga hat viele Antworten!
Du kannst durch Hatha Yoga körperliche und innere Stärke bekommen, mit Meditation den inneren Frieden erleben, bei Yoga Nidra Entspannung finden, mit Acro Yoga Vertrauen üben, durch Lach Yoga Abstand von der Angst erreichen, mit Singen Dein Herz öffnen und Dich beim Bhakti Yoga der Liebe und dem Göttlichen zuwenden. Yoga ist auch eine Ergänzung zu Ayurveda oder psychologischen Methoden wie Familienstellen, Coaching, NLP, Biografiearbeit.

Viele weitere Seminarempfehlungen bei Angst findest Du unter Seminare.

Das Innere Kind heilen - Online Workshop


Datum: 20.03.2024 - 20.03.2024
Ort: Live Online BM
Leiter: Beate Menkarski

Gedankenkraft & Positives Denken


Datum: 24.03.2024 - 29.03.2024
Ort: Allgäu
Leiter: Kirill Serov

Selbstvertrauen und Stärke entwickeln mit Shanmug


Datum: 01.04.2024 - 05.04.2024
Ort: Bad Meinberg
Leiter: Shanmug

Psychologische Yogatherapie Einzeltermine

Unsere Therapeuten begleiten Dich während Deines Aufenthaltes bei Yoga Vidya in Bad Meinberg mit individuellen Einzelberatungen.

Eine Psychologische Yogatherapie Woche bietet Dir die Möglichkeit, intensiv an Deinen Themen zu arbeiten. Neben den Einzelterminen kannst Du das offene Angebot des Hauses nutzen (Meditation, Yogastunden, Klangreisen, Wanderungen, Singen usw). Dein Therapeut berät Dich gerne, welche Angebote für Dich sinnvoll sind. 

Dieses Angebot ist bei schweren Angst- und Suchterkrankungen nicht geeignet bzw. dann nur eine begleitende Maßnahme zur ärztlichen Behandlung.

Mehr Informationen findest Du hier: Beratung und Therapie

Angst - Das Beschwerdebild

Angst empfinden zu können, ist eine wichtige Fähigkeit, denn unsere Angstreaktion schützt uns vor Gefahren, indem sie uns schnell und zuverlässig warnt – schneller als wir denken können. In einer gefährlichen Situation können wir so blitzschnell reagieren, Körper und Verstand handeln ganz automatisch.

Angst kann sich körperlich äußern als:

  • rascher oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Schwindel
  • Schwächegefühl
  • Atemnot
  • weiche Knie
  • Schweißausbruch
  • Zittern
  • Hitzegefühl
  • Beklemmung im Herzbereich
  • Harn- oder Stuhldrang
  • Erstarrung

Angst kann psychisch erlebt werden als:

  • erhöhte Aufmerksamkeit
  • Befürchtung
  • Aufgeregtheit
  • Unruhe
  • Verzweiflung
  • außer sich geraten
  • Panik
  • Todesangst

Das Wort "Angst" leitet sich ab von dem lateinischen angustus und bedeutet "Enge" – wir fühlen uns in die Enge getrieben. Wobei Angst genau genommen eine Reaktion auf eine empfundene und unbestimmte Bedrohung ist, es ist ein subjektives und diffuses Gefühl. Im Gegensatz dazu steht die konkrete Furcht, bei der eine tatsächliche Bedrohung da ist.

Wenn diese Alarmbereitschaft des Organismus in Situationen auftritt, die keine wirkliche Gefahr bedeuten, sprechen wir von einer unangemessenen Angstreaktion. Manche Menschen empfinden große Angst, wenn sie im Mittelpunkt stehen und sich von anderen beobachtet fühlen. Andere bekommen Angst, wenn sie in einen Fahrstuhl, einen Bus oder ein Flugzeug einsteigen. Auch große Höhen oder Spinnen erzeugen bei vielen Menschen Ängste. Selbst wenn derartige Situationen eigentlich harmlos sind, wir uns vielleicht sogar bewusst sind, dass sie nicht wirklich gefährlich sind, können sie Ängste hervorrufen, die bis zu Panik, Todesangst oder dem Gefühl wahnsinnig zu werden reichen können.

Angst gilt als krankhaft und behandlungsbedürftig, wenn:

  • sie für den Betroffenen eine Belastung darstellt.
  • der Alltag beeinträchtigt ist.
  • Stärke, Dauer oder Häufigkeit der Angstzustände mit der Zeit zunehmen.
  • die Betroffenen die Angst nicht aus eigener Kraft überwinden können.
  • die aktuellen Lebensumstände die Angst nicht erklären.

Folge von Ängsten: Die Angst vor der Angst

Wer starke Ängste erlebt und sich diesen heftigen Reaktionen ausgeliefert fühlt, wird die auslösenden Situationen nach Möglichkeit umgehen. Wer also starke Angst vor Spinnen hat, wird Orte scheuen, an denen Spinnen zu finden sein könnten. Wer Angst vor dem Fliegen hat, wird Flugreisen meiden. Das Meiden des Auslösers kann eine starke Einschränkung des Lebens bewirken, was trotzdem die Angst an sich nicht beseitigt. Im Gegenteil, denn das Vermeiden führt dazu, dass sich die Angst verfestigt, weil eine Überprüfung in der Realität entfällt, wir also nicht lernen, dass Spinnen in der Regel harmlos sind und ein Flugzeug in der Regel sicher landet.

Hinzu kommt die Erwartungsangst, die als "Angst vor der Angst" bezeichnet werden kann: Wer einmal einen starken Angstanfall hatte, bei dem vielleicht das Gefühl da war, durchzudrehen oder zu sterben, lebt in der ständigen Angst vor einem erneuten Anfall, und versucht alles, um es nicht dazu kommen zu lassen.

Angststörungen können sich zu massiven und sehr langwierigen Krankheiten entwickeln, die das gesamte Leben beeinträchtigen - auch das von Angehörigen. Sozialer Rückzug, Dauerstress, körperliche Verspannung, Arbeitsunfähigkeit und Depressionen können Folgen sein. Häufig werden vermehrt Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmittel oder andere Drogen konsumiert, um sich zu beruhigen oder abzulenken, was zu einer Abhängigkeit führen kann.

Bei den Angststörungen werden Panik, Phobien und generalisierte Angst unterschieden.

Panik

Als Panik gilt ein heftiger Schrecken, der einen einzelnen Menschen oder auch eine Gruppe zu einer unmittelbaren und unkontrollierten Flucht veranlassen kann. Das Wort "Panik" leitet sich von dem griechischen Gott Pan ab, der als Ursache für nicht zu deutende Angst von Menschen und Tieren gesehen wurde.
Bei einer Panikstörung ist die betreffende Situation nicht gefährlich, die starke Reaktion darauf nicht angemessen, es muss noch nicht mal eine ungewöhnliche oder beängstigende Situation vorhanden sein. Die plötzlich auftretenden schweren Angstattacken sind nicht vorhersehbar. Verlauf und Häufigkeit der Attacken sind sehr unterschiedlich, meistens dauern sie nur wenige Minuten.

Bei Panik können auftreten:

  • plötzliches Herzrasen, Atemnot, Brustschmerzen, Erstickungsgefühle, Schwindel, Schwitzen, feuchte zittrige Hände, Ohnmachtsgefühle
  • Entfremdungsgefühle: eine verfremdete Wahrnehmung von sich selbst, ein Gefühl der Unwirklichkeit der Situation
  • Todesangst
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden
  • fluchtartiges, unkontrollierbares Verlassen des Ortes

Etwa 11 % der Frauen und 7 % der Männer haben im Verlauf ihres Lebens eine oder mehrere Panikattacken. Da die Attacken "aus dem Nichts" kommen können, sind sie ein sehr eindrückliches und beängstigendes Erlebnis. Einzelne Panikattacken sind relativ häufig, eine Panikstörung wird erst eindeutig diagnostiziert, wenn innerhalb von einem Monat mehrere schwere Anfälle geschehen. Zwischen den Anfällen leben die Betroffenen weitgehend angstfrei.

Stehen die körperlichen Zeichen im Vordergrund der Panikattacke, wird zunächst vielleicht die Erklärung in einer körperlichen Erkrankung gesucht und ein Arzt wegen Herzbeschwerden oder Schwindel konsultiert. Wenn die Angst dominiert, wird oft der Ort oder die spezifische Situation der Panikattacke gemieden, und die Angst vor der nächsten Attacke - die Erwartungsangst - kann das Leben prägen. Das Erleben einer Panikattacke kann zu einer Angst vor dem Alleinsein oder dem Gegenteil, der Angst vor Menschenmengen und öffentlichen Orten, führen. Diese spezielle Angst vor der Angst, die Phobophobie, kann das Leben stark beeinträchtigen.

Eine Panik-Störung wird von einer Phobie unterschieden, bei der Angst vor konkreten Dingen oder Situationen besteht, die ebenfalls Panik verursachen können. Panikanfälle können außerdem eine Folge von traumatischen Erlebnissen sein, im Gegensatz zur Panikstörung sind Ursache und Auslöser dabei aber bekannt. Oft – und vor allem bei Männern – treten Panikanfälle außerdem im Zusammenhang mit depressiven Störungen auf.

Beispiel: Ein 30 jähriger Mann joggte allein im Wald. Er bekam plötzlich Herzrasen und blieb stehen. Seine Brust schmerzte und fühlte sich eng an, er bekam kaum noch Luft, der ganze Körper begann zu zittern. Er hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Die Umgebung schien ihm fremd und bedrohlich, er wusste, gleich würde etwas Furchtbares, Lebensbedrohendes geschehen. Er rannte weg, so schnell er konnte. Wenig später ließen die körperlichen Symptome und die Angst nach, er konnte sich nicht erklären, was mit ihm geschehen war. Eine Untersuchung beim Arzt ergab, dass er körperlich gesund war. Obwohl er nie wieder eine solche Panikattacke hatte, führte das Erlebnis dazu, dass der Mann nicht mehr joggte, nie mehr allein in den Wald ging und auch andere Situationen mied, in denen er allein war.

Phobien

Phobien sind irrationale Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen, die eigentlich ungefährlich sind. Den Betroffenen ist bewusst, dass ihre Angst übertrieben ist, sie wird aber nicht gemindert durch die Erkenntnis, dass Andere die Situation oder das Objekt als harmlos einschätzen.
Allein die Vorstellung und Befürchtung, dass eine phobische Situation eintreten kann, erzeugt eine Erwartungsangst. Die Angst wird häufig umgangen, indem der Auslöser gemieden wird. Manchmal reicht aber schon ein Gedanke oder ein Bild des Auslösers, um Angstzustände hervorzurufen.
Phobische Ängste können von leichtem Unbehagen bis zu panikartigen Ängsten  reichen. Es kann Todesangst auftreten, Angst vor Kontrollverlust oder das Gefühl wahnsinnig zu werden.
Mit phobischen Ängsten können auch Depressionen verbunden sein. Bereits vorhandene Phobien verschlimmern sich in der Regel während einer depressiven Phase. Frauen leiden häufiger unter Phobien als Männer.

Einfache oder spezifische Phobien

Die einfachen Phobien sind sehr verbreitet – die meisten Menschen haben eine oder mehrere. Die Phobien beschränken sich auf ganz spezifische Situationen oder Objekte. Sie treten oft schon in der Kindheit oder frühen Erwachsenenalter auf. Die Auslöser und damit die Ängste lassen sich relativ gut vermeiden, wodurch die spezifischen Phobien selten behandelt werden und jahrzehntelang bestehen können. Unternommen wird meistens nur etwas, wenn die Phobien erhebliches Leiden verursachen, vielleicht panikartige Angst damit verbunden ist oder das Leben durch die Vermeidung stark einschränkt wird.

Als spezifische Phobie gilt beispielsweise die Angst vor:

  • Tieren wie Schlangen, Mäusen, Spinnen, Insekten, Hunden (Zoophobie)
  • Aufenthalt in geschlossenen Räumen
  • Dunkelheit
  • Höhe (Akrophobie)
  • Benutzen eines Fahrstuhls
  • Zahnarztbesuch
  • Fliegen
  • Examen
  • Ansteckungsgefahr
  • Donner
  • Benutzen öffentlicher Toiletten
  • Anblick von Blut
  • AIDS

Eine spezifische Phobie tritt meistens isoliert auf, hat also keine weiteren psychiatrischen Symptome. Die Angst vor Ansteckung und Krankheit kann auch als hypochondrische Störung gelten, sind dabei extreme Ängste vorhanden, könnte es sich um eine wahnhafte Störung handeln.

Beispiel: Als Kind hatte Doris Angst vor Dunkelheit. Ihre Eltern ließen daher nachts das Licht im Kinderzimmer brennen. Diese Angewohnheit behielt Doris auch als Jugendliche bei, denn die Dunkelheit ängstigte sie weiterhin. Als bei einer Klassenfahrt die anderen Mädchen im Schlafsaal von ihrer Angst mitbekamen, wurde sie ausgelacht, als "Baby" bezeichnet, und wegen der Dunkelheit im Schlafsaal verbrachte sie die Nächte voller Angst. Bei späteren Klassenfahrten fuhr sie nicht mehr mit.
Auch als Erwachsene vermied Doris mit anderen zusammen in einem Raum zu übernachten, da sie selbst wusste, dass ihre Angst albern war, und sie trotzdem im Dunkeln nicht schlafen konnte. In ihrem Alltag bereitete ihr die Angst keine Probleme, den Urlaub verbrachte sie mit Freunden, bestand aber immer auf ein Einzelzimmer. Mit 28 Jahren lernte sie einen Mann kennen, mit dem sie zusammenziehen wollte. Sie erzählte ihm von ihrer Angst und erleichtert, dass er sie nicht auslachte, ging sie auf die Suche nach Ursachen und Hilfe.

Soziale Phobie

Die Angst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, wird als soziale Phobie bezeichnet. Oft beginnt diese Phobie im Jugendalter. Die Betroffenen haben meistens ein niedriges Selbstwertgefühl und fürchten Kritik. Vor allem Situationen, in denen die Betroffenen der prüfenden Beobachtung anderer Menschen ausgesetzt sind, werden gefürchtet und auch gerne gemieden. Dabei besteht die Angst vor der Konfrontation mit Menschen, nicht durch den bloßen Aufenthalt in Menschenmengen. Den Betroffenen ist bewusst, dass ihre Angst übertrieben oder unvernünftig ist.
Die soziale Phobie kann sich auf einzelne Bereiche beschränken, wie das Sprechen in der Öffentlichkeit oder den Kontakt mit dem anderen Geschlecht, sie kann aber auch unbestimmt sein und in fast allen sozialen Situationen außerhalb von Familie und Freundeskreis auftreten.
Erröten, Händezittern, das Meiden von Blickkontakt, Harndrang oder Übelkeit bis hin zur Angst vor Erbrechen sind typische Beschwerden. Dabei werden diese Symptome manchmal auch als das Hauptproblem angesehen, so als ob es sich vorrangig nicht um Angst, sondern um körperliche Schwierigkeiten handelt.
Die Ängste können sich zu panikartigen Anfällen entwickeln. Durch eine Vermeidung von angstauslösenden Situationen kann es zur sozialen Isolierung kommen. Im Gegensatz zu den anderen Phobien ist die soziale Phobie bei Männern und Frauen etwas gleich häufig

Beispiel: Obwohl er schon jahrelang bei der Bank arbeitete, fühlte sich ein 40jähriger Angestellter im Kundenkontakt zunehmend unwohl. Bei Beratungen entwickelte sich eine Angst zu versagen, er bekam Schweißausbrüche, Zittern und Atemnot, er konnte dann kaum sprechen oder schreiben. Er fühlte sich unfähig und minderwertig. Mit der Zeit bekam er auch in anderen Situationen Ängste, immer wenn er sich beobachtet und kontrolliert fühlte: wenn er in den Bus einstieg und die Fahrkarte stempeln musste oder an der Supermarktkasse beim Bezahlen. Er fühlte sich nicht in der Lage, die einfachsten Dinge zu erledigen. Da seine Ängste immer schlimmer wurden und er unfähig war, seine Arbeit auszuführen, kündigte er.

Agoraphobie: Platzangst

Agora bedeutet auf Griechisch Marktplatz, und die Agoraphobie bezeichnete ursprünglich die Angst vor weiten Plätzen. Heute gilt Agoraphobie als die Angst vor alltäglichen Situationen und Aktivitäten, die außerhalb der gewohnten Umgebung stattfinden. Dabei handelt es sich meistens um mehrere zusammenhängende Phobien. Die Betroffenen haben Angst, sobald sie ihr vertrautes Umfeld verlassen, beispielsweise aus ihrer Wohnung gehen, ein Geschäft betreten, in einen Bus einsteigen oder sich in Menschenmengen oder auf öffentlichen Plätzen aufhalten.
Vor allem der Gedanke, dass die bedrohlich erlebte Situation keine sofortige Fluchtmöglichkeit hat, also nicht sofort beendet werden kann, löst Angst und oft Panikzustände aus. Auch der Gedanke zu kollabieren und hilflos und allein in der Öffentlichkeit zu liegen, kann Panik erzeugen. Eine Vermeidung von angstbesetzten Situationen führt zu einer Verschlimmerung der Agoraphobie und zu einer ständigen Verkleinerung der Umgebung, die als vertraut und angstfrei erlebt wird. Es kann dazu führen, dass Betroffene sich nur noch in ihrer Wohnung aufhalten, im Extremfall kann sich der vermeintlich sichere Bereich sogar immer weiter einschränken und beispielsweise der Gang ins Bad bereits zur Tortur werden.

Beispiel: Eine 35 jährige Frau erlebte, wie ein Passant auf der Straße neben ihr zusammenbrach. Der herbeigerufene Notarzt konnte  nur noch den Tod feststellen. Einige Tage später hatte die Frau plötzlich Angst, ihre Wohnung zu verlassen. Sie meldete sich bei ihrer Arbeitsstelle krank und wartete auf die Heimkehr ihres Mannes, in dessen Gegenwart die Angst nachließ. Auch an den folgenden Tagen war es ihr nicht möglich, aus dem Haus zu gehen - hinzu kamen Schmerzen im Brustbereich, die sie als Zeichen ihres baldigen Todes deutete. Sie entwickelte Angst, ihr Bett zu verlassen. Nur in Anwesenheit ihres Mannes gelang es ihr, alltägliche Dinge in der Wohnung zu verrichten. Die zuvor psychisch stabile Frau wurde innerhalb kurzer Zeit suizidgefährdet und depressiv.

Generalisiserte Angststörung

Es handelt sich um eine anhaltende Angst, eine ängstliche Grundhaltung, die nicht auf bestimmte Situationen oder Objekte beschränkt ist. Oft werden viele unterschiedliche Befürchtungen und Sorgen geäußert, insbesondere Ängste vor Krankheiten treten auf. Frauen sind häufiger als Männer von der generalisierten Angststörung betroffen, die auch als Angstneurose bezeichnet wird. Die Symptome bleiben mehrere Tage, Wochen oder auch Monate bestehen, eine Chronifizierung ist häufig, wobei die Stärke der Angststörung im Verlauf schwanken kann.

Typisch sind das Auftreten von:

  • Befürchtungen und Sorgen über mögliches Unglück und Krankheit
  • Konzentrationsstörungen und Nervosität
  • motorische Spannung, Unruhe, Zittern, Spannungskopfschmerzen, Verspannungen
  • vegetative Übererregbarkeit, Benommenheit, Schwindel, Herzrasen, erhöhte Atemfrequenz

Bei Kindern mit einer generalisierten Angststörung treten wiederholt körperliche Beschwerden ein, und sie haben das Bedürfnis oft beruhigt zu werden.
Bei einer generalisierten Angststörung können zusätzlich Symptome von Depression auftreten, auch phobische Störungen, Panik- oder Zwangsstörungen können vorkommen.

Beispiel: Ein 55 jähriger Mann hatte kurz nacheinander zwei Freunde durch Herzinfarkt verloren. In den Monaten danach klagte er immer wieder über Herzrasen und Schmerzen in der Brust. Obwohl die kardiologischen Untersuchungen ohne Befund waren, machte er sich Sorgen über seinen Gesundheitszustand. Schlafstörungen und Kopfschmerzen belasteten ihn. Er hatte auch Angst, dass seiner Frau oder den Kindern etwas zustoßen könnte, und war nervös und  leicht reizbar. Bei seiner Arbeit konnte er sich schlecht konzentrieren. Trotzdem fühlte es sich beim Arbeiten noch am wohlsten, da er von seinen Problemen abgelenkt wurde.

 

Literatur
Möller, Laux, Deister: Psychiatrie. 1995.
Weltgesundheitsorganisation: Internationale Klassifikation psychiatrischer Störungen, ICD-10, Kapitel V. 2005 (1992).

Hier findest Informationen über Einzelsitzungen und Kurz-Zeittherapie.

Wo kannst du Yoga lernen?

Yoga ist hilfreich bei Angst – mit Yoga kannst du Angstblockaden lösen und neue Energie erfahren. Du kannst Angst umwandeln in positiv nutzbare Energie. Wo und wie kannst du Yoga lernen?

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