Review: Das 1. Jahr meiner 2jg. Yogalehrerausbildung – Teil 1

Gajānanam Bhūtaganādhi Sevitam

Kapitta Jambū Phala Sāra Bhakshitam

Jeder, der hier bei Yoga Vidya die Yogalehrerausbildung gemacht hat, oder gerade macht, kennt mindestens den ersten Vers des Gajānanam. Es ist die Gajananam Strotra, eine vermutlich von Swami Vishnu-devananda speziell zusammengesetzte Stotra. Sie soll für Segen und Kraft, positive Energie und Unterstützung durch das Göttliche in seinen vielen Aspekten bei der Ausbildung helfen.

Moment! “Segen, Kraft, positive Energie und Unterstützung durch das Göttliche?” Du dachtest, bei Yoga handelt es sich einzig und allein um Körperübungen und als Yogalehrer ist man so etwas wie ein Übungsleiter oder Fitnesstrainer? Nun, nicht ganz – denn Yoga beinhaltet zwar zum einen die Asanas. Zum anderen sagt man, dass Yoga nur zu zwei Prozent auf der Matte stattfindet.

Yoga ist so viel umfangreicher als nur die Körperübungen, die man im Fitness-Studio oder in der Yogastunde kennen lernt. Wenn du in einem Yoga Vidya Yoga-Center deine Stunden nimmst, dann wirst du das bald feststellen. Viele der Kursteilnehmer und auch die Lehrer werden sich auch über Vegetarismus, Energieströme, Prana, Mantren, Meditation, Ayurveda, Chakren und vieles mehr unterhalten. Dies erweckt vielleicht anfänglich einen esoterischen Eindruck. Doch der erste Eindruck ist nicht immer ganz korrekt. Denn wer sich in den yogischen Lebensstil vertieft, der wird Spiritualität und uralten Lehren begegnen, die dir zu einem gesunden und ganzheitlichen Lebensstil verhelfen werden.

Wie ich zur Yogalehrerausbildung gekommen bin

Nachdem ich erste Schritte im Yoga getan hatte, dazu gehörte auch ein Besuch des Ashrams von Yoga Vidya in Bad Meinberg, ein Besuch der “Nacht der Spirituellen Lieder” in Kassel, der Erwerb einer 10er Karte in meinem Yoga Studio, habe ich angefangen täglich Yoga zu praktizieren. Meine Meditation intensivierte sich und schon bald ging es mir deutlich besser als zuvor. Entspannter, zufriedener, glücklicher und freudvoller bin ich bereits nach kurzer Zeit und wenigen Yogastunden geworden.

Der Weg zur Anmeldung als Yogalehrer war also nicht mehr weit. Als Klettertrainer liebe ich es andere zu unterrichten und mich weiter zu entwickeln. Neues zu lernen liebe ich ebenso.

Genau da setzt auch die Yogalehrer-Ausbildung an, obwohl man sie natürlich auch einfach nur für sich machen kann, denn man erhält dabei einen tiefen Einblick in die Welt des Yoga, in die Weisheiten und Lehren, welche seit Jahrtausenden so angewandt und überliefert werden. Man lernt verschiedene Meditationstechniken, natürlich die Asanas, aber noch vieles mehr. Dazu gehören unter anderem Mantras, Pranayama und all die anderen Techniken der sechs verschiedenen Yogawege.

Die Mantren sind die gleichen, die Meditationen sind die gleichen, die Asanas sind die gleichen, und die Yogawege sind die gleichen wie vor hunderten, wie vor tausenden von Jahren. Alle haben stets dasselbe Ziel: den Geist und die Persönlichkeit zu entwickeln, dir Erkenntnisse über das Leben zu vermitteln und über dein einzigartiges Dasein.

Das klingt doch schon mal recht interessant – und so ähnlich steht es auch in der Info über die Yogalehrerausbildung.

Auf gehts, machen wir Yoga. Kommen wir in die Tiefe.

Ich meldete mich also zur zweijährigen Ausbildung als Yogalehrer in “meinem” Stadtcenter an. Das Angebot der Yogalehrerausbildung umfasst nicht nur die Unterrichtseinheiten, man kann dann auch in seinem Center vor Ort kostenlos an allen offenen Stunden teilnehmen.

Damals lebte ich noch in Kassel, wo es in der Ausbildung einmal pro Woche Donnerstagabends von 18:00 bis 22:00 je zwei Theorie und Praxisstunden gab.

Häufig ist es so, dass die meisten Menschen etwas Fremden mit Vorsicht begegnen, rückhaltend wenn nicht sogar mit Mißtrauen.

Aber bei mir war das nicht der Fall. Ich zähle mich eher zu den weltoffenen Menschen. Ich hielt mich damals für einen Atheisten, der nicht viel von den großen Welt-Religionen hielt. Werden und wurden sie doch von Menschen und Institutionen missbraucht, um bestimmte Interessen durchzusetzen. Teilweise entsteht daraus Hass und Völkertrennung. Das kann keine sinnvolle Sache sein, dachte ich mir.

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Dann saß ich also da in meiner Ausbildung, in den ersten Unterrichtsstunden und kam zum gemeinsamen Mantrasingen und man redete über das “Göttliche”. Es kann passieren, dass das für manche Menschen fremdartig und teilweise sogar abschreckend wirkt, zumal wenn sie nicht auf so etwas vorbereitet sind. Auch ich hatte da einiges zu überwinden. Nach dem Wochenende „Der Spirituelle Weg” in Bad Meinberg hatte ich sogar den Eindruck, dass ich so etwas wie ein „Priester“ werde, wenn ich die Yogalehrerausbildung mache. Damit musste ich erstmal irgendwie umgehen, denn ich hatte ja meine ganz eigene Vorstellung vom “Göttlichen”. Doch kam ich dann mit diesem Aspekt schnell in Resonanz, da ich spürte, dass es da so viele Parallelen gab zwischen meiner Weltanschauung und der Lebensweise der Yogis. 1000 Arten, 1000 Wege, 1000 Sprachen und Worte, aber nur ein Ziel. Und “das Göttliche”, was ist das überhaupt?

Zum Glück hatte ich im Yogalehrerhandbuch über die Weltanschauung der Yogis gelesen, und wirklich, hier erklärte mir jemand auf einmal meine Weltanschauung, die ich für mich selbst entwickelt (oder eher zusammengesetzt hatte), so dass ich sie ganz logisch nachvollziehen konnte. Alle Aspekte des Lebens, ihre Verbindung zueinander. Der Gedanke, dass Alles miteinander verbunden ist, Alles eins ist, dass wir durch unsere Handlungen unsere Wege beeinflussen und die von anderen, dass wir nicht getrennt sind, und dass allem eine höhere Energie zugrunde liegt.

Und dann ist Yoga noch so offen, dass es dir anbietet: Nimm das, was dir gefällt und lass den Rest weg – und praktiziere nach deinem Herzen. Damit kommt man doch erstmal klar, oder?

Wenn man dann merkt, wie gut einem Meditation tut, ein wirklicher Segen, wie gut einem die Yogastunden und das achtsamer geführte Leben tun, dann fällt es einem sehr leicht, sich immer weiter zu öffnen und mehr und mehr von den Lehren des Yoga anzunehmen. Jedoch nicht um dich zu verlieren, sondern um dich zu stärken, dich mehr zu dir selbst zu bringen. Und ist das nicht fantastisch, all die Fremdbestimmungen nach und nach ablegen zu können, und mehr du selbst zu werden.

… im 2. Teil werde ich dir hier im Blog bald von weiteren interessanten Erfahrungen während meiner 2-Jahres-Yogalehrer-Ausbildung bei Yoga Vidya erzählen.

Hier findest du den 2. Teil von Simons Erfahrungsbericht: 

Bist du auch interessiert an einer Yogalehrerausbildung? 

Weitere Erfahrungsberichte von Teilnehmern der 2-jg. Yogalehrerausbildung: 

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