Yoga Wiki über Hormonyoga

Was sind Hormone?

Hormone sind Botenstoffe in unserem Körper, die verschiedene Funktionen des Organismus koordinieren. Mit Hormonen steuert der Körper die Kommunikation verschiedener Zellen untereinander. So sind sie maßgeblich an der Zusammenarbeit verschiedener Drüsen beteiligt, haben Einfluss auf den Stoffwechsel, regeln den Wasser– und Elektrolythaushalt, Wachstumsprozesse und sind verantwortlich für die Fähigkeit zur Fortpflanzung.

Die meisten Hormone werden über verschiedene Drüsen in den Blutkreislauf abgegeben und gelangen so zu den Zielzellen, wo sie ihre Wirkung entfalten. Zu den Hormonproduzierenden Drüsen gehören die Hypophyse, die Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere und die Epiphyse. Auch die Ovarien, die Hoden, der Pankreas und der Magen- Darm Trakt produzieren Hormone.

Hypothalamus und Hypophyse befinden sich an zentraler Stelle im Gehirn

Bei der Regulation der Hormone nimmt der Hypothalamus im Zwischenhirn eine übergeordnete Position ein. Er gilt als Steuerzentrale für das Hormon- und das vegetative Nervensystem, da hier Hormone produziert werden, die die Hormonproduktion in der Hypophyse durch eine Verstärkung oder eine Hemmung steuern. In der Hypophyse werden Wachstumshormone und Prolaktin produziert. Das Wachstumshormon GH (Growth Hormon) fördert Wachstumsprozesse des Körpers wie Knochen- oder auch Muskelaufbau.

Bei Stoffwechselprozessen fördert es die Freisetzung von Glucose und unterstützt den Abbau von Fettsäuren. Prolaktin fördert das Wachstum und die Differenzierung der Brustdrüsen, hemmt die Hormone LH und FSH und beeinflusst die Immunabwehr.

Die Schiddrüse steuert den Stoffwechsel

Etwas unterhalb des Kehlkopfes befindet sich die Schilddrüse, die mit den Hormonen Thyroxin und Triiodthyronin für den Energieumsatz und für die Eiweißproduktion zuständig sind. Bei einer mangelnden Funktion spricht man von der Schilddrüsenunterfunktion und bei einer Überproduktion dieser Hormone von einer Schilddrüsenüberfunktion.

So bewirken erhöhte Schiddrüsenwerte Symptome wie Nervosität oder Gewichtsverlust und erniedrigte Werte bewirken eine Verlangsamung der Körperfunktionen. Die Nebenschilddrüse befinden sich an der Rückseite der Schilddrüse und produziert das Parathormon, das für die Regulation des Calciumhaushalts zuständig ist. Besonders für Knochen, Nerven und Muskelzellen ist Calcium sehr wichtig und wird dank des Zusammenspiels des Parathormons und Vitamin D aus der Nahrung resorbiert.

Die Bauchspeicheldrüse reguliert den Blutzuckerspiegel

Die Regulation des Blutzuckerspiegels übernehmen die Hormone der Bauchspeicheldrüse, Insulin und der Gegenspieler Glucagon. Die Hormone der Nebennieren sind verantwortlich für das Zusammenziehen und das Erweitern der Gefäße, erhöhen die Herzfrequenz und den Blutdruck. Gespeicherter Zucker wird frei gesetzt um die Muskeln mit schneller Energie zu versorgen.

Geschlechtshormone werden in den Hoden und den Ovarien gebildet

Die Geschlechtdrüsen produzieren die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron, Testosteron und Androsteron, die für die Ausprägung der Geschlechtsmerkmale und die Fortpflanzung zuständig sind.

Hormone stehen in einem empfindlichen Gleichgewicht

Hormone haben oft einen Anatgonisten, der die gegensätzliche Wirkung erzielt und so für die Gegenregulation verantwortlich ist. Beide Gegenspieler stehen in einem empfindlichen Gleichgewicht. Kommt es zu einem Hormonmangel, führt dies zu einem relativen Hormonüberschuss des Antagonisten.

Ein solches Ungleichgewicht kann für die Betroffenen zu unangenehmen Symptomen führen. Ursachen für ein solches Ungleichgewicht sind vielfältig und reichen über systemische Erkrankungen die die Hormondrüsen betreffen über Wechseljahre bis zu Stress bedingten Schwankungen des empfindlichen Monatszyklus der Frau. Das Hormonsystem unterliegt vielen Umweltfaktoren, da sich der menschliche Organismus ständig anpassen muss.

Den weiblichen Zyklus balancieren und stabilisieren

Wird das Hormonsystem von einer Veränderung aus der Bahn geworfen kann es passieren, dass der Körper es aus eigener Kraft nicht schafft die natürliche  Homöostase wieder herzustellen. Besteht solch ein Ungleichgewicht über einen längeren Zeitraum kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Um das Hormongleichgewicht wieder herzustellen, kann man mit den Techniken des Hormonyoga gezielt die einzelnen Hormondrüsen aktivieren.

Besonders in der heutigen, schnelllebigen Zeit leiden viele Frauen an hormonellen Problemen. Aufgrund von Stress, Doppelbelastungen im Alltag oder als eine Nachwirkung langjähriger Pilleeinnahme, kann es zur Beeinträchtigung des natürlichen Gleichgewichts oder zu einer mangelhaften Hormonproduktion kommen.

Symptome bei Hormonmangel sind vielfältig

Symptome wie Zyklusstörungen, PMS, Schmerzen, aber auch das Syndrom der Polyzystischen Ovarien und sogar Amenorhoe können eintereten. Speziell bei einem Mangel an Östrogen kann es zu stark belastenden Symptomen wie Haarausfall, entzündliche Hauterscheinungen, trockene Schleimhäute, Schweißausbrüche, ein gereiztes Nervensystem und Depressionen kommen. Besteht ein längerer Mangel kann es zu Schäden des Nervensystems, zu einer Abnahme der Knochendichte oder zu Herz- Gefäßerkrankungen kommen.

Wenn sich Frauen in solch einer Situation nicht den Risiken der künstlichen Hormonersatztherapie aussetzen wollen, bietet Hormonyoga den betroffenen Frauen eine Möglichkeit das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte wieder in die Balance zu finden.

Techniken aus dem Kundalini Yoga aktivieren die Lebensenergie

Hormonyoga kombiniert Übungen aus dem klassischen Hatha Yoga, Kundalini Yoga und energetisierende Übungen. Die Asanas haben eine stimulierende Wirkung auf die Drüsen, welche zusätzlich durch die Atemübungen und die aktive Energielenkung intensiviert wird.

Durch Bhastrika, die sogenannte Blasebalgatmung,  und die Ujaiiatmung, der siegreiche Atem, wird viel Prana, Lebensenergie, erzeugt. Diese Energie wird anschließend durch Visualisierung zu den Hormondrüsen geschickt. Durch Bandhas wird sicher gestellt, dass auch die ganze aktivierte Energie an ihrem Zielort ankommt.  So sorgt das Mulabandha, der Beckenbodenverschluss, dafür, dass die Energie nicht nach unten entweichen kann und das Jalandhara Bandha, der Kehlverschluss, verhindert dass Energie nach oben verloren geht. Auf diese Weise wird durch die passenden Bandhas die Energielenkung unterstützt.

Durch Entspannung kann der Körper wieder in die eigene Balance finden

Ein wichtiger Bestandteil des Hormonyoga sind auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga Nidra oder Shavasana. Da das Hormonsystem sehr empfindlich auf Stress reagiert, kann schon durch bewusste Entspannungsmomente die hormonelle Balance gefördert werden. Wenn man sich vor Augen führt, welche gesundheitliche Bedeutung das Hormonsystem in unserem Organismus einnimmt, wird man sich schnell darüber bewusst, dass es sich lohnt Hormonyoga auch präventiv zu praktizieren.

So lassen sich durch die Praxis alle grundlegenden Körperfunktionen unseres Organismus positiv beeinflussen. Das Herz- Kreislaufsystem wird unterstützt, der Stoffwechsel aktiviert, alle Organe werden in ihrer Funktion gestärkt und besonders der weibliche Zyklus wird gestärkt und darin unterstützt seine eigene Balance zu finden.

Wenn du mit Hormonyoga beginnen möchtest, solltest du vorher ein Seminar oder eine Ausbildung besuchen um mit den Techniken vertraut zu werden. Da es bei Hormonyoga auch einige Kontraindikationen wie Myome, Endometriose, Herzprobleme, Osteoporose, Bandscheibenvorfall, Innenohrentzündung, Schilddrüsenüberfunktion oder Pfortaderhochdruck gibt, sollte eine Absprache mit dem Arzt und eine Einweisung von einem Hormon-Yogalehrer stattfinden.

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