33 Gelassenheit durch Erkenntnis des unsterblichen Selbst

Gelassenheit Entwickeln - Podcast für mehr Gelassenheit im Alltag

Du bist das unsterbliche Selbst. Aus dieser Erkenntnis, aus diesem Bewusstsein heraus, kannst du den Alltag mit großer Gelassenheit erfahren. Nichts kann dir etwas anhaben. Du musst dir das unsterbliche Selbst nicht verdienen. Du musst dir kein Glück verdienen. Du bist alles, was du suchst, was du erstrebst, was du erhoffst. Sei ganz entspannt und gelassen. Du bist jetzt schon: Satchidananda. Langfristig wirst du es vollständig verwirklichen. Bis dahin: Genieße die Welt als Schauspiel. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman.

Dies ist die 33. Folge des Yoga Vidya Gelassenheits-Podcasts, konzipiert, besprochen und produziert von Sukadev Volker Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya

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Wir hatten die letzten Male einiges ergründet zum Thema: „Wer bin ich?“ Du bist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Aus diesem Wissen heraus kannst du große Gelassenheit in den Alltag bringen, du brauchst dir nämlich die Glückseligkeit nicht zu verdienen. Du brauchst dir dein Heil nicht zu verdienen. Du musst nichts beweisen. Du bist Sat. Du bist jetzt unsterblich. Du bist jetzt unendlich. Du bist eins mit dem Ewigen. Du bist eins mit dem Unendlichen. Daher, nichts kann dir etwas anhaben. Was auch immer geschieht, geschieht mit Körper, geschieht mit der Psyche, geschieht mit den Emotionen. Du bist nicht der Körper, du bist nicht die Psyche, du bist nicht die Emotionen, du bist das Bewusstsein hinter allem. In dieser Erkenntnis kannst du sehr gelassen sein. Das ist auch etwas sehr Praktisches. Angenommen, am heutigen Tag geschieht dir etwas, über das du dich aufregst. Sei dir bewusst, inmitten aller Aufregung, du bleibst das unendliche und das ewige Selbst.

Was auch immer geschieht, du bist, warst, bleibst das unendliche, ewige Selbst. Und in dem Moment, wo du die Perspektive wechselst, deine Bewusstheit wegbringst von dem, was du gehört hast, deine Bewusstheit wegbringst von denen, die zu dir gesprochen haben, deine Bewusstheit wegbringst von dem Erfahrbaren und deine Bewusstheit zu dir selbst hinbringst, in dem Moment bist du ruhiger. Und selbst wenn dem so ist, dass es dir nicht ganz gelingt, wirklich zu dir selbst zu kommen, es wird dir in jedem Fall gelingen, den Beobachterstatus einzunehmen, die Beobachterrolle. Du beobachtest, wie dein Atem geht, während du dich aufregst, du beobachtest, wie deine Emotionen sind, du beobachtest, wo etwas spürbar ist. Und du kannst darüber lächeln. Du kannst auch sagen: „Faszinierend.“ Manche kennen vielleicht noch Raumschiff Enterprise, Startreck, wo Spock öfters gesagt hat, wenn er die Dummheiten der Menschen gesehen hat: „Faszinierend.“

Sieh in dir selbst die faszinierenden Teile. Sieh in dir selbst, wie du allem Möglichen hinterherrennst überflüssigerweise. Sieh deine Emotionen. Aber erkenne: „Ich bin nicht die Emotionen.“ Wenn du das weißt, dann bist du gelassen, was auch immer geschieht. Und sogar wenn es dir passiert, dass du diese Gelassenheit im Alltag nicht leben kannst, du bist dennoch ruhig, denn du weißt, du kannst nichts wirklich Schlimmes tun. Du bist und bleibst das ewige und unendliche Selbst. Und du bleibst Chid, Bewusstsein und Wissen. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du irgendetwas nicht verstehst. Du brauchst keine große Angst zu haben, dass du andere nicht verstehst. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du das Leben nicht verstehst. Tief im Inneren bist du Chid. Tief im Inneren bist du Wissen und Bewusstsein. Tief im Inneren, all das, was wirklich wichtig ist, das weißt du. Intuitiv weißt du alles, verstehst du alles, bist du alles. Daher, du brauchst keine Angst zu haben, du brauchst keine Versagensängste zu haben, denn es spielt letztlich keine Rolle, was auf der äußeren Welt passiert. Du bist Bewusstsein und du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du sterben wirst, du brauchst keine Angst zu haben, dass dir jemand etwas wegnimmt, du brauchst keine Angst vor Krankheit zu haben.

Das höchste Selbst ist unendlich und ewig, nichts kann ihm etwas anhaben. Du bist Ananda. Ananda heißt höchste Wonne. Und du bist es jederzeit. Du musst nichts tun, um glücklich zu sein. Du kannst deinen Geist nach innen richten zu deinem eigenen Selbst, schon bist du glücklich. Oder du kannst dich verbinden mit einem anderen Menschen. In dem Moment, wo du von der Egoidentifikation wegkommst und Liebe spürst, ist auch Freude da. In dem Moment, wo du deine Bewusstheit ausdehnst, ist Freude da. Sogar einfach, wenn du im Hier und Jetzt bist, ist Freude da. Deine wahre Natur ist Ananda. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du irgendetwas verpassen musst. Du brauchst dich nicht darüber zu ärgern, dass dir irgendjemand etwas wegnimmt. Du brauchst dich nicht darüber zu ärgern, dass Menschen zu dir ungerecht sind. Du kannst dir bewusstmachen: „Ich bin Ananda. Keiner kann mir etwas anhaben. Keiner kann mir mein Glück wegnehmen. Und egal, was Menschen tun, ich habe immer die Gelegenheit, nach innen zu gehen, Ananda zu erfahren.“

Jetzt und in diesem Moment sei dir dessen bewusst, sei dir bewusst, du bist, und diese Welt, wie du sie siehst, ist letztlich wie ein Spiel, und der Körper-Geistkomplex ist wie ein Fahrzeug, ein Instrument der Seele, das du benutzt und mit dem du wirkst. Genieße dieses Spiel, tue es intensiv, denn zum Leben gehört auch Drama. So ähnlich wie du in Kinofilme gehst, wenn sie dramatisch sind. Ein Kinofilm, der nur schön ist, den wirst du nicht sehen wollen. Und auch die Welt hat Drama und du kannst in dieses Drama hineingehen. Da gibt es Höhen, da gibt es Tiefen, da gibt es Trauer und da gibt es Ärger, du kannst das distanzierter beobachten, du kannst auch weiter hineingehen. Solange du weißt, „ich bin und bleibe Satchidananda“, ist alles in Ordnung. Menschen, die ins Kino gehen, tun das unterschiedlich. Manche schauen sich das einfach an und sind fast mehr wissenschaftliche Beobachter und zum Teil nehmen sie amüsiert zur Kenntnis, wie andere weinen und laut in die Emotionen gehen. Die Mehrheit geht in den Kinofilm, gibt sich dem Film ganz hin, weint an der richtigen Stelle, lacht an der richtigen Stelle, schreit an der richtigen Stelle, bangt an der richtigen Stelle, wird traurig an der richtigen Stelle, und zum Schluss wissen alle, es war ein schöner Film, und sie wissen: „Ich war niemals der Held, der gequält worden ist. Ich war nie dieser Triumpf, der erreicht worden ist. Ich bin dort mitgegangen.“

So ähnlich kannst du diese Welt anschauen wie ein Schauspiel. Und du kannst deinen Körper-Geistkomplex wie den Hauptschauspieler sehen, mit dem du dich identifizierst. Du bist nicht dieser Schauspieler, auch wenn du dich identifizierst. Du magst entweder diese ganz gelassene Rolle einnehmen, wie ein wissenschaftlicher Beobachter in einem Kinofilm, und auch sehr amüsiert anschauen, wie die anderen dort richtig reingehen in diesen Film, in dieses Leben, oder du kannst richtig teilnehmen und auch intensiv erleben. Nur zwischendurch, mache dir bewusst: „Ich bin nicht dieser Film. Ich bin nicht diese Person im Film.“

Zwischendurch in der Meditation oder auch im Alltag, löse dich davon. Erfahre dich als Satchidananda. Langfristig wirst du das vollständig erfahren. Kurz- und mittelfristig erfahre dich immer wieder. Schon ein wenig von dieser Erkenntnis, ein wenig von der Einsicht, ein wenig von dieser Erfahrung, Satchidananda Swarupoham, gibt dir viel Gelassenheit im Alltag und gleichzeitig jederzeit Kraft, bewahrt dich vor Enttäuschungen, bewahrt dich vor Frust, bewahrt dich vor Rachsucht und bewahrt dich vor großen Kränkungen, denn es ist eine Art Schauspiel, das du erlebst. Du kannst lächeln, du kannst dich freuen, du kannst dich mit anderen verbunden fühlen, denn letztlich gibt es nur ein einziges Bewusstsein hinter allem.

1 Kommentar zu “33 Gelassenheit durch Erkenntnis des unsterblichen Selbst

  1. Diese Betrachtungen haben mir heute wirklich geholfen. Danke!

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