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17-03 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 17. Kapitel 3. Vers: Der Mensch besteht aus seinem Glauben

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Krishna, der Lehrer, spricht:
„Sattvanurupa sarvasya sraddha bhavanti bharata sraddha-mayo’yam puruso yo yac-chrasshah sa eva sah.“
„Der Glaube eines jeden Menschen entspricht seiner Natur, Oh Arjuna. Der Mensch besteht aus seinem Glauben; so wie der Glaube eines Menschen ist, so ist dieser Mensch.“

Glaube, sraddha und Natur, svarupa hängen eng zusammen. Das, woran du glaubst, das ist das, was dich sehr stark prägt. Und so ist Glaube nicht nur irgendetwas Abstraktes, sondern es ist etwas Wichtiges. Menschen haben tiefverankerte Glaubenssätze. Jetzt nicht nur auf das Spirituelle bezogen. Es gibt solche Glaubenssätze – ich will es jetzt durchaus etwas vereinfachen, obgleich Krishna in diesem Vers eigentlich etwas sehr Tieferes meint. Du magst Glaubenssätze haben wie z.B.: „Ich bin nichts wert.“ Oder du magst den Glaubenssatz haben: „Immer wenn ich etwas anfange, geht anschließend etwas schief.“ Oder du magst den Glaubenssatz haben: „Nur mit Anstrengung werde ich irgendetwas erreichen.“ Diese tiefen Glaubenssätze sind sehr tief verankert in dir und prägen dich. Diese Glaubenssätze kannst du aber auch wieder ändern. Du kannst sie ändern, indem du anders handelst, indem du anders denkst, indem du anders fühlst. Oft braucht es allerdings die Führung durch einen anderen Menschen, der dir hilft, da hindurch zu gehen. Das ist letztlich die Aufgabe eines Gurus, eines spirituellen Meisters. Z.B. ich hatte irgendwann mal gedacht, Computer sind nicht mein Ding. Swami Vishnudevananda hatte mich dann in ein Zentrum versetzt, das war 1985, wo alles schon auf Computer umgestellt war. Ich war gezwungen, mich mit Computern zu beschäftigen. Von mir aus hätte ich das viele Jahre gar nicht gemacht. Und so bin ich von jemandem, der gedacht hat, mit Technik habe ich nichts zu tun, ich bin nicht technisch veranlagt, zu jemandem geworden, der von sich denkt, auch da kann ich durchaus einiges machen. So gibt es viele kleine Glaubenssätze, die du hast, und die dich davon abhalten, vieles zu tun. Erkenne, welche solcher Glaubenssätze dich vielleicht stoppen und schaue, ob du einfach mal eine Weile gegen die Glaubenssätze handeln kannst, um über sie hinauszuwachsen.

Der Vers hat natürlich auch noch tiefere Bedeutung. Und darüber wird Krishna in den nächsten Versen sprechen. Da gibt es sowohl wörtliche Bedeutungen, wie auch übertragene Bedeutungen. Grundsätzlich, wenn du denkst, du bist alleine auf dieser Welt, dann hat das Wirkungen. Wenn du denkst, du bist verbunden mit anderen Wesen, hat das eine Wirkung. Wenn du denkst, du bist verbunden mit Gott, hat das eine Wirkung. Wenn du glaubst, alles ist mit dem Tod zu Ende, hat das eine Wirkung. Wenn du glaubst, es geht nach dem Tod weiter, hat auch das eine Wirkung, und nicht nur eine theoretische Wirkung, sondern starken Einfluss auf dein Leben, wie du denkst und wie du dich verhältst. So ist es gut, nochmals zu überlegen, was sind deine tiefen Glaubensrichtungen? Was denkst du, was ist nach dem Tod? Was denkst du, gibt es einen Gott? Was denkst du, wie ist deine Beziehung zu Gott? Was denkst du, gibt es einen Sinn im Leben? Was denkst du, was ist wirkliches Glück? Überlege dir etwas, denke darüber nach. Immer wieder ist es wichtig, dass du deinen Glauben bestärkst und dich nicht durch den vorherrschenden Glauben, wie er im Fernsehen und in Zeitschriften und von vielen Menschen im Alltag ausgedrückt wird, beeinflussen lässt. Vertiefe dein Vertrauen, deinen Glauben und sei dir bewusst, ja, es gibt eine höhere Wirklichkeit.