Tägliche Lesung von Swami Sivananda

Gedanken zur täglichen Inspiration

Swami Sivananda

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07.11.01

Tägliche Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 7. November
 

VOLLKOMMENHEIT
 

Eine wesentliche Voraussetzung für einen sadhu (Mensch der Entsagung) ist, 
dass er sich selbst allen Umständen und Verhältnissen anpassen und anderen 
keine Unannehmlichkeiten bereiten sollte. Er hat die Pflicht zu dienen - und 
nicht, andere zu beunruhigen. Sehr wenige sadhus wissen, was sie sind und was 
sie sein sollten.

Heute morgen kam ein alter sadhu vom Swarg Ashram hierher. Er war hier, als 
auch ich hier war. Er ist jetzt 80 Jahre alt. Heute haben sie hier kein roti 
zubereitet. Es gab nur Reis und Curry. Aber der sadhu wollte es nicht nehmen. 
Er wollte nur roti (Brot). Es scheint, dass Reis Blähungen verursacht. Wenn 
ihr es ihm gestattet, wird er euch eine halbe Stunde lang einen Vortrag über 
die üblen Wirkungen des Reisessens halten. Aber er wird es ablehnen, daran 
erinnert zu werden, dass eine sehr große Bevölkerungszahl in Indien und der 
Welt alleine von Reis lebt.

Das ist alles, was er in all diesen dreißig Jahren seines Lebens als sadhu 
vom sadhana (spirituelle Praxis) begriffen hat: "Reis sollte nicht gegessen 
werden. Alleine roti ist gut für die Gesundheit und die Meditation." Ihr 
ganzes Leben werden diese Leute auf diesen einen Gedanken verschwenden, was 
die richtige und was die falsche Nahrung ist. Was gibt es, wenn ihr eines 
Tages nicht euer Essen bekommt, das nach eurem Geschmack ist? Selbst eure 
eigene Frau wird euch nicht einen Tag lang tolerieren, wenn ihr derart 
ausgeprägt darin seid, was Essen beinhalten sollte.

Es ist die besondere Pflicht eines sadhu, einem Haushälter keinerlei 
Unannehmlichkeiten zu bereiten. Wir sollten für Haushälter keine Last 
darstellen, sondern sollten ihnen irgendwie dienlich sein. Wann wird der 
sadhu das verstehen? Manche sadhakas (Sucher), auch hier, haben diesen 
Eindruck, dass sie in einem asrama leben und dass eine Gegenleistung genug 
sein sollte, um ihnen die Tore zu kaivalya (Befreiung) zu öffnen. Ich 
versichere euch: selbst wenn sie viele hundert Jahre ihrer Leben in der Nähe 
der größten Heiligen in der Welt leben würden, werden sie kein bischen 
vorankommen. Sie müssen sich selbst anstrengen. Jeder muss für sich selbst 
denken, für sich selbst handeln. Einige sadhakas waren hier, denen ich selbst 
vertraute und daher an verantwortungsvolle Positionen für die Angelegenheiten 
des asrama setzte - dann fürchtete ich selbst mich, an sie heranzutreten. 
Wenn ich zum Beispiel zu ihnen gehe und sie bitte, ein wenig mehr von dem 
zuzubereiten, was sie mir zu essen geben, in der Absicht, die Extra-Portion 
jemandem anderern zu geben, würden sie mich abweisen. Was ich bei solchen 
Gelegenheiten tue, ist, dass ich meinen eigenen Verbrauch reduziere und 
dieses würde ich dann den anderen geben. 

Wenn ein sadhaka nach einhundert Leben wahres samadhi (Überbewusstsein) 
erlangt, ist das eine sehr große Errungenschaft. Gott ist vollkommen; und 
sofern und bis nicht all die schlechten Eigenschaften ausgerottet sind und 
heilige Eigenschaften bis zum Grad der Vollkommenheit erworben wurden, wird 
es kein samadhi geben.
 
 


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