Antwort von Sukadev: Es wird normalerweise empfohlen,
ca.30 Minuten zu warten, bevor man sich nach der Yoga-Praxis duscht bzw.
badet. So können sich die Energien besser aufspeichern.
Seit Anfang diesen Jahres arbeite ich in einer Schwangerschaftsberatungsstelle.
Dort führe ich auch Konfliktberatungen durch, was eine große
Herausforderung für mich darstellt, da ich mich den ungeborenen Seelen
sehr nahe fühle und zu gegebenem Zeitpunkt für sie bete und/oder
Mantras singe. Wie steht die Yogalehre zur Abtreibung? Stimmt es, dass
der Zeitpunkt der Inkarnation wahrscheinlich erst Wochen nach der Empfängnis
stattfindet? Das Thema Abtreibung hinterfrage ich täglich neu. Vielleicht
kannst Du mir ein paar Gedanken dazu senden. Und was kann ich den Frauen
mit auf den Weg geben ?
Antwort von Sukadev: Dies ist kein einfaches Thema. Nach
den Yoga Schriften ist normalerweise der Moment der Vor-Reinkarnation der Moment der Empfängnis. Es heißt, daß in diesem Moment
die Seele in den Mutterleib kommt. In den ersten Wochen bzw. Monaten ist
die Seele allerdings noch recht lose an den Embryo gebunden und bis zum
Moment der Geburt kann auch diese Seele diesen Körper verlassen und
eine andere Seele in diesen Körper gehen. Der Moment der Geburt ist
der Vollbeginn der Reinkarnation. Nach der Yogalehre nimmt man also einer
Seele den Körper durch Abtreibung. Daher sollte man grundsätzlich
nicht abtreiben. Es ist aber nicht das Gleiche wie jemand zu töten,
der schon geboren ist.Es wird durch Abtreibung kein bleibender Schaden
angerichtet: Die Seele ist letztlich unsterblich. Und sie wird einen Weg
finden, sich zu inkarnieren, eben über eine andere Mutter (oder die
gleiche Mutter etwas später). Nur die Mutter (und der Vater) werden
eine karmische Reaktion erfahren (oft spüren beide, insbesondere
die Mutter, das ja später recht stark als emotionelles Leiden). Das
ist, wie ich die yogischen Schriften und die Ausführungen meines
Meisters Swami Vishnu-devananda verstehe.
Als Anfänger im Yoga und Zen habe ich folgende
Erfahrung gemacht: In der Meditation (Zazen) treten zunächst die
Gedanken in den Hintergrund und dann steigen angenehme, erholsame, lustvolle
Bilder und Empfindungen auf. Ich habe dabei das Gefühl, mich in eine
Oase der Ruhe zurückzuziehen oder gar aus dem Alltag, der zur Zeit
durch Prüfungsstreß gekennzeichnet ist, zu flüchten. Nach
der Meditation ist mein Geschmacksempfinden häufig intensiver, die
Sinne nehmen intensiver wahr. Manchmal erlebe ich auch meine sexuelle
Lust als stärker. Meine Frage ist daher, wie mit der Lust umzugehen
ist? Wird sie im Yoga abgelehnt? Sivananda lehrt ja den Weg der Entsagung.
Kann Lust als Teil der eigenen Person bejaht werden? Führt die Lust
zu Gott, zur Einheit, zur beständigen - im Gegensatz zur vergänglichen
- Lust? Eine Gefahr sehe ich in Verbindung mit der Lust, die Gefahr der
Abhängigkeit. Ich hatte mal eine Zeit, in der ich Entspannungsübungen
als Flucht vor dem Alltag empfunden habe. Was also tun? Solche Bilder
als Makyo betrachten, wie das Zen lehrt, und weitergehen bis zur Erleuchtung?
Für die Beantwortung dieser Fragen wäre ich Dir sehr dankbar,
da ich als Anfänger manche Aussagen Sivanandas als lustfeindlich
empfinde und zugleich denke ich, daß Leben, Liebe und Lust nicht
trennbar sind.
Antwort von Sukadev:
Im indischen Yoga-System heißt es, daß es 4 Hauptziele im
Leben gibt, die es wert sind verfolgt zu werden:
- Kama = Sinnesbefriedigung, "Lust"
- Artha = Beruflicher Erfolg, finanzielle Absicherung
- Dharma = Erfüllen seiner Pflichten in Familie, Gesellschaft; selbstloser
Dienst am Nächsten
- Moksha = Befreiung, Einheit mit Gott, Selbstverwirklichung
Die Berücksichtigung aller 4 Kategorien macht die Kunst des spirituellen
Lebens aus. Für ein erfülltes Leben sind diese 4 Ebenen nötig.
Auf allen Ebenen sollte man ethische und spirituelle Prinzipien anwenden.
Dann kann alles spiritualisiert werden und ein Mittel zur Befreiung werden.
Frustration, Blockaden wie auch das Festhalten auf einer der ersten Ebenen
kann den Fortschritt in der vierten Ebene behindern. Umgekehrt ist es
oft so, daß Übungen, die einen zur Befreiung (Moksha) führen
wollen (z.B. Meditation), einem überhaupt erst die Sinne schärfen,
sodaß man besser genießen kann (Kama), Selbstbewußtsein
und Energie bekommt, um beruflich weiterzukommen (Artha), sein Herz öffnet
um anderen helfen zu können bzw. man seine Aufgabe im Leben findet
(Dharma). Diese sind also nicht als Gegensätze zu sehen, sondern
als sich gegenseitig stützend. Die große Mehrheit der spirituellen
Aspiranten sollte ihr Leben so ausrichten, daß die Bedürfnisse
aus allen Kategorien harmonisch erfüllt werden. Spirituelles Leben
ist also keineswegs lustfeindlich. Es gibt zwar auch die Philosophie der
reinen Entsagung, die aber für die Mehrheit der Menschen nicht in
Reinform anwendbar ist und die auch Swami Sivananda nicht für die
Mehrheit der Menschen gelehrt hat. Ein wichtiges Ziel seiner Lehren, Schriften
und auch der von ihm gegründeten "Divine Life Society"-Organisation
ist es, die Menschen zu befähigen, ihren ganzen Alltag zu spiritualisieren,
ihr Alltagsleben "göttlich" zu machen (deshalb auch "Divine Life").
Ich habe seit einigen Wochen eine merkwürdige Art von Schmerz beim
"leeren" Schlucken, rechts unterhalb des Kehlkopfes, von außen nicht
tastbar. Ein Arzt sagte, das könnte psychosomatisch bedingt sein,
aber es fühlt sich verdammt "konkret" an im Vergleich zu dem üblichen
zugeschnürten Hals, wenn man z.B. ängstlich, frustriert oder
wütend ist.
Antwort von Sukadev:
Gegen "zugschnürten Hals" bzw. Schmerz kannst Du Salzwasser gurgeln
und auch Bhramari Atmung probieren. Falls Du diese nicht kennst, kann
ich sie Dir erklären.
Ich bin 26, recht sportlich und habe seit einigen Monaten erhebliche gesundheitliche
Beschwerden. Angefangen hat es mit einem häufig auftretenden Stechen
in der Brustgegend. Ich trieb weiterhin Sport, die Leistung war dann teilweise
10 % tiefer als sonst, aber nicht wirklich schlecht. Schließlich
suchte ich einen Herzspezialisten auf, der aber nichts Ungewöhnliches
feststellte. Die Probleme verschwanden aber nicht. Immer wieder, in unregelmäßigen
Abständen, treten die folgenden Beschwerden auf: Stechen in der Brust,
Halsschmerzen, und vor allem kalte Hände und Füsse. Letzteres
habe ich eigentlich immer, wenn esnur ein bißchen kalt ist, kaum
bin ich dann aber an der Wärme, beginne ich zu schwitzen, häufig
auch nachts. Was können die Ursachen sein? Der Herzspezialist meinte,
am Herzen sei sicher nichts, sonst wäre ich körperlich nicht
so leistungsfähig. Kannst Du mir etwas dazu sagen?
Antwort von Sukadev:
Leider bin ich kein Arzt und kann deshalb auch nichts Genaues sagen. Eventuell
solltest Du einen Sportmediziner fragen. Vielleicht müßtest
Du Dein Training etwas abwandeln, ab und zu mal 1-2 Tage Regenerationszeit
einlegen o.ä. Vielleicht ist es ja auch psychisch bedingt oder eine
generelle Überlastung, und ein Psychotherapeut kann Dir weiterhelfen.
Bei kalten Händen und Füßen sind Kneippsche Güsse
sehr gut: jeden Tag Hände und Füße ca. 40-60 Sekunden
in warmes Wasser, dann 20 Sekunden in eiskaltes Wasser geben, z.B. in
einem Eimer oder mit einem Duschschlauch.
Eine einfache Yoga-Übung, die gerade bei Stechen in Hals und Brust
wie auch bei psychischer Anspannung hilfreich sein kann, ist folgende
Atemübung:
- Lege eine Hand auf den Bauch. Atme etwa 4 Sekunden lang ganz gleichmäßig
und entspannt ein, dabei geht der Bauch hinaus. Die Brust und der Schultergürtel
bewegen sich dabei nicht.
- Atme etwa 8 Sekunden lang ganz gleichmäßig, entspannt und
fast vollständig aus, dabei geht der Bauch hinein. Auch hierbei bewegen
sich Schultergürtel und Brust nicht. Du kannst dabei auch innerlich
ein paar Mal wiederholen: "Ich lasse ganz los." Nimm so etwa 8-10 Atemzüge
ganz bewußt. Du wirst Dich sofort besser fühlen. Übe das
täglich oder je nach Bedarf.
Ansonsten kann ich Dir zu regelmäßiger Yogapraxis raten. Yoga
ist ein sehrumfassendes System, das Dir hilft, Kontakt zur Intelligenz
Deines Körpers aufzunehmen. In jedem steckt die Fähigkeit zur
Selbstheilung. Durch Yoga kann diese aktiviert werden. Trotzdemsollte
man Ärzte aufsuchen, wenn man ernsthafte Probleme hat.
Ihr lehrt Yoga ganzheitlich, wie ist Dein Verhältnis
zu Iyengar ? Yoga nach Iyengar kommt mir sehr auf korrekte Asanas ausgerichtet
vor, der "Rest"scheint zu fehlen - richtig ?
Antwort von Sukadev:
Es gibt verschiedene Weisen, Asanas zu unterrichten. Wir halten uns an
die Rishikeshreihe, wie sie durch Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda
(und von vielen anderen indischen Meistern) gelehrt wurde. Iyengar hat
einen eigenen Stil entwickelt, der sehr körperbetont ist und manchen
gut liegt. In unserem Unterricht haben wir auch Stunden, wo wir sehr auf
physische Korrektheit eingehen. Wir stehen aber auf dem Standpunkt, daß
die korrekte
Haltung von innen heraus gefühlt werden muß, nicht von außen
sichtbar ist. Ansonsten richten wir natürlich viel Aufmerksamkeit
auf die energetische, die geistige und spirituelle Dimension der Asanas
(was bei Iyengar nicht der Fall ist).
Seit längerer Zeit habe ich Schnupfen und mein
Arzt stellte neben einer Birkenpollenallergie auch Nasenhöhlenwucherungen
bzw. -verengungen fest und meinte, ich müsse mich operieren lassen.
Das will ich umgehen, da danach eventuell noch weitere Operationen erforderlich
sein könnten. Von Bekannten hörte ich, dass durch ständiges
Hochziehen von kaltem Wasser die Wucherungen sich zurückbilden.
Ist das so oder gibt es noch andere Methoden ?
Antwort von Sukadev:
Ob bei Deinem Problem eine Operation nötig ist oder nicht, muß
Du zusammen mit Deinem Arzt entscheiden.
Es gibt im Yoga eine Übungsgruppe, die sich "Neti" nennt.
Diese kann sehr heilend für die Nasenhöhlen wirken, und ich
kenne einige Menschen, die damit Operationen vermeiden konnten.
Es gibt folgende drei Hauptvariationen:
(1) Kaltes Wasser durch die Nase hochziehen (2-3 Mal am Tag)
(2) Lauwarmes Salzwasser durch die Nase hochziehen, am besten mit einem
speziellen Nasenkännchen für Neti. Salzkonzentration: 1/2 Teelöffel auf
0,2 Liter.
(3) einen Katheter durch die Nase geben und am Mund wieder herausziehen
Alle drei Formen lernt man am besten von einem kompetenten Yogalehrer.
(1) und (2) kann man auch ohne persönliche Anleitung probieren.
Etwas mehr Informationen erhältst Du unter
http://www.yoga-vidya.de/Artikel/Art_Kriyas.html und unter
http://www.yoga-vidya.de/BuchPranayama/Kapitel_1.html (mit dem Browser nach "Neti" suchen") und in den Büchern "Yoga
für alle Lebensstufen" und "Das große illustrierte
Yoga-Buch" sowie "Wissenschaft des Pranayama". Alle drei Bücher sind
im
Yoga Vidya Versand erhältlich (http://www.yoga-versand.de/).
Ich meditiere morgens und gestern hatte ich etwas
dabei erlebt .Ich hatte auf einmal das Gefühl, ich würde im
Feuer sitzen, Mein Gesäß, unten das Muladhara Chakra und auch
meine Oberschenkel waren ganz heiß (das war mein Gefühl). Es
war aber angenehm. Bitte sage mir etwas dazu es beschäftigt mich
doch sehr.
Antwort von Sukadev:
Dies ist ein Zeichen dafür, das eine Energieblockade sich gelöst
hat und Energie einen neuen Weg gefunden hat. Dies ist ein sehr positives
Zeichen. Meditiere so weiter wie bisher, die kosmische Kraft wird sich
so manifestieren, wie es für Dich richtig ist.
Eine Schülerin von mir, die gerade angefangen hat, hat neben schweren
Verdauungsproblemen eine Enddarm-Entzündung (hat sie öfter).
Sie hat schon in einem anderen Kurs Yoga-Erfahrungen gesammelt und will
unbedingt so viel wie möglich mitmachen und fragte, inwieweit einige
Asanas vielleicht schädlich sein könnten. Sie ist nicht in ärztlicher
Behandlung sondern bei einer Heilpraktikerin, die ihr Yoga empfohlen hat.
Ich habe ihr zunächst allgemein geantwortet (besondere Achtsamkeit,
was gut tut etc.), bin aber doch sehr unsicher, besonders, was die Asanas
oder auch Atemübungen, die Verdauung besonders anregen, betrifft.
Was kann ich ihr sagen?
Antwort von Sukadev:
Wenn die Heilpraktikerin Yoga empfiehlt, brauchst Du keine Bedenken zu
haben. Yoga hilft ja insgesamt, die Verdauung zu harmonisieren, das Verdauungsfeuer
zu schüren, und das heißt insbesondere Selbstheilprozesse in
Gang zu setzen. Sehr vielen Menschen mit Verdauungsproblemen kann regelmäßige
Yoga Übung sehr viel helfen. Wenn es heißt, daß die "Verdauung
angeregt wird", heißt das, daß die Verdauungsorgane positiv
beeinflußt werden. Am besten wäre hier tägliche Übung.
Besonders empfehlenswert ist langes Halten der Vorwärtsbeuge und
auch des Drehsitzes. Tiefenentspannung ist auch sehr wichtig. Eventuell
kann die Teilnehmerin mit der HP abklären, ob sie sich auch körperlich
etwas anstrengen darf, oder ob das Yoga hauptsächlich entspannend
sein soll. Die Ernährung ist natürlich auch sehr wichtig. Zu
vermuten ist aber, dass die HP Deine Schülerin diesbezüglich
berät.
Ich habe schon seit Jahren einen Rundrücken, Hohlkreuz und eingeschränkte
Schultergelenke, ab und zu ein wenig Probleme mit Ischias-Beschwerden.
Früher war ich lange in Krankengymnastik, nachdem mir dort aber gesagt
wurde "das wird sowieso nicht besser", bin ich nicht mehr hingegangen.
Ich habe inzwischen festgestellt, dass das nicht stimmt - es dauert zwar
einige Zeit, aber es gibt durchaus Verbesserungen.
Vor 15 Jahren habe ich das erste Mal Yoga gemacht, erst unregelmäßig,
nach 2 Kindern (jetzt 1 1/2 und 4 1/2) gehe ich regelmäßig
1x die Woche und möchte auch wieder täglich zu Hause ein wenig
(mehr) üben. Momentan habe ich leider nicht so viel Zeit dazu - aber
für den Sonnengruß reicht es eigentlich immer. Gibt es spezielle
Übungen, wie ich meine Haltung effektiv verbessern kann?
Antwort von Sukadev:
Natürlich kann man sehr viel verbessern mit Yogaübungen und
auch Tiefenentspannung, Visualisierung usw.
Ich gebe Dir im folgenden ein paar Übungen an, die üblicherweise
hilfreich sind. Im Fall von vorliegenden gesundheitlichen Schädigungen
oder Problemen solltest Du aber auf jeden Fall mit Deinem Arzt oder Physiotherapeut
sprechen und ihn vorher fragen, ob Du diese Übungen machen kannst
und sie Dir nicht schaden.
Besonders nützlich sind:
Gegen Rundrücken:
alle rückwärtsbeugenden Übungen, besonders der Fisch.
1. Frisch (Matsyasana): auf dem Rücken liegen, Beine gestreckt, Arme
gestreckt unter den Körper, Handflächen nach unten, Gewicht
auf Hände, Ellbogen, Gesäß, einatmen, Kopf und Oberkörper
heben, ausatmen, Hinterkopf auf den Boden zurückgeben. Schulterblätter
gut zusammenziehen und Brustkorb nach oben weiten.
2. Virasana (Krieger), ähnlich wie Gomukhasana (Kuhkopfstellung):
Auf die linke Ferse draufsetzen, rechtes Bein über den linken Oberschenkel
bringen, rechten Arm heben und Ellbogen anwinkeln, so daß der rechte
Oberarm neben dem rechten Ohr oder hinter dem Kopf ist. Den linken Arm
nach hinten geben und versuchen, daß beide Hände sich hinter
dem Rücken fassen können.Fuß- und Handhaltung wechseln.
3. Kobra (Bhujangasana): auf dem Bauch liegen, Hände unterhalb der
Schultern aufstellen, Ellboten nah am Körper, Schulterblätter
zusammenziehen, Schultern nach hinten unten, Schultern weg von den Ohren,
einatmen, Kopf und Oberkörper heben, dabei weiter Schulterblätter
zusammenziehen und Schultern nach hinten unten geben, Brustkorb nach vorn
durchwölben. Nicht ins Hohlkreuz gehen, d.h., untere Lendenwirbelsäule
nicht abknicken. Gesäßmuskeln leicht anspannen zum Schutz für
den unteren Rücken. Im unteren Rücken soll es nicht weh tun.
Hohlkreuz:
Ein gewisses Hohlkreuz ist natürlich. Gegen ein sehr stark ausgeprägtes
Hohlkreuz helfen eigentlich die meisten Yogaübungen. Wichtig sind
eher ein paar Sachen, die man bei manchen Übungen vermeiden bzw.
nicht falsch machen sollte. Zum Beispiel:
Bei allen Dehn- und Streckübungen nach oben das Becken nach vorne
kippen und die äußeren Gesäßmuskeln etwas anspannen,
das verhindert, das man zu sehr ins Hohlkreuz kommt (Z.B. beim nach oben
Strecken im Sonnengruß).
Bei allen Vorwärtsbeugen: aus der Hüfte heraus beugen, unteren
Rücken gerade lassen. Stehende Vorwärtsbeuge: Becken nach hinten
Kippen, Rücken gerade machen. Sitzende Vorwärtsbeuge: erst lang
nach oben dehnen, dann aus der Hüfte heraus nach vorne beugen.
Gut sind auch Krokodilsübungen im Liegen.
Vorbeugend bei Ischias gilt die Heuschrecke (auf dem Bauch liegend, Arme
gestreckt unter den Körper, Handflächen nach unten oder Fäuste,
Kinn am Boden, einatmen, beide Beine gestreckt heben). Aber Vorsicht,
wenn Du schon Probleme hast oder eine akute Sache, solltest Du das natürlich
nicht üben.
Schultergelenke:Hände an die Schultern, mit den Armen aus dem Schultergelenk
heraus kreisen, ein paar Mal nach vorn, ein paar Mal nach hinten.
Krieger oder Kuhkopf, s. oben. Alle Bewegungen oder Übungen, wo Du
den Arm hebst und zurückbringst.
Wie gesagt, sicherheitshalber solltest Du mit Deinem Arzt darüber
sprechen, bevor Du anfängst zu üben.
Folgendes geschieht während meiner Übungen:
Sobald ich beginne loszulassen, durchfährt mich ein fast elektrisches
Kribbeln, meist beginnend im linken Bein.Es fühlt sich an, als würde
mich jemand innerhalb meines Beines kitzeln, so daß ich meist spätestens
dann aufhöre, wenn dieses Kribbeln den Körper weiter
hochsteigt, zudem sind damit meist Zuckungen der Gliedmaßen verbunden,
welche mit dem Kribbeln im Einklang sind. Ich empfand das Gefühl
bisher als zu intensiv, als daß ich es weiter ertragen wollte. Da
es sich zur Zeit mittlerweiler bei jeder Übung, egal welche Haltung
ich einehme, einstellt, bin ich ziemlich verunsichert, wie ich weiter
vorgehen soll. Hat jemand einen Rat für mich?
Antwort von Sukadev:
Dein Problem kann 2 Ursachen haben:
(1) nervlicher Natur
(2) energetischer Natur
(1) Nervliche Ursachen: das kann mit dem Ischias Nerv zusammen hängen.
In diesem Fall solltest Du bei den Asanas darauf achten, daß Du
bei Vorwärtsbeugen den unteren Rücken nicht nach vorne beugst,
sondern sehr gerade hältst. Eventuell verzichte 1-2 Wochen lang auf
Vorwärtsbeugen, Pflug und Schulterstand. Auch solltest Du 1-2 Wochen
nicht kreuzbeinig sitzen. Fersensitz oder Sitz auf einem Stuhl bei natürlicher
Lendenwirbelsäulenkrümmung sind gut. Auch Krokodilsübungen
und Rückbeugen sind empfehlenswert. Drehübungen nur sanft. Wandern
gilt auch als sehr gut. Nachdem sich das dann etwas beruhigt hat, kannst
Du mit den Übungen wieder beginnen. Falls sich das nicht beruhigt,
solltest Du einen Arzt aufsuchen. Es kann nämlich verschiedene
organische Ursachen geben, u.a. Bandscheibenvorfall.(2) Energetische Ursachen
Oft ist körperlich alles in Ordnung. Durch Yogaübungen und andere
Energiepraktiken können Energieblockaden aufgelöst werden. Wenn
dann die Energien freigesetzt werden, kann es Zuckungen und Kribbeln geben.
Diese sind dann positiv zu berurteilen. Sie verhelfen der Energie
zum Durchbruch und sind meist mit angenehmen Empfindungen verbunden. Um
dabei den Prozeß zu harmonisieren, empfiehlt ich dann: - tiefe bewußte
Bauchatmung führt zur inneren Mitte: Vollständig ausatmen, auch
hinein. Dann angenehm einatmen (Lungen 3/4 füllen), dabei Bauch hinaus.
Eventuell eine Hand auf den Bauch legen, um die Bauchbewegung zu spüren.
Ca. 3-4 Sekunden lang einatmen, ca 3-4 Sekunden lang ausatmen.
- reine sattwige Nahrung hilft Energieblockaden abzubauen(siehe http://www.yoga-vidya.de/Artikel/Art_Yoga_Ernaehrung.html)
- Mantra-Wiederholung (z.B. Shiva Chants http://www.yoga-vidya.de/yoga--chants/yogihari.htm)
reinigt die Nadis (Energiekanäle)
- Wandern erdet, wie auch Arbeit in der Erde (Gartenarbeit etc.)
Ob Dein Zittern/Kribbeln energetisch oder nervlich bedingt ist, ist per
Email schwer zu diagnostizieren. Ein Kriterium ist: Bei energetischen
Ursachen ist insgesamt ein gesteigertes Energiegefühl, ein erhöhtes
Glücksgefühl und oft ein reduziertes Schlafbedürfnis dabei,
bei nervlichen Ursachen meist nicht.Wenn Du bei uns mal ein Seminar mitmachst,
können wir Dir sicherlich sehr kompetent weiterhelfen (www.yoga-vidya.de).
Antwort von Sukadev: Alle Yoga-Übungen, die anstrengend
sind, entwickeln auch die betreffenden Muskeln. Hier seien ein paar Übungen
exemplarisch rausgegriffen.Für die Bein-Muskeln: Stehübungen
wie Virabhadrasana. Für die Arme: Skorpion, Handstand, Krähe,
Pfau, Fisch aus dem Lotus.Für die Bauchmuskeln: Auf dem Rücken
liegendes Navasana(Bauchmuskelübung), Kukkutasana. Für die Rückenmuskeln:
Kobra, Heuschrecke, Bogen, Boot, Fisch, Vogel Für die Halsmuskeln:
Isometrische Halsmuskelübungen, Dreieck.Wir haben im November im
Haus Yoga Vidya ein Seminar "Yoga und Sport", wo besonders auf Muskelaufbautraining
mit Yoga Übungen eingegangen wird. Bei
all unseren Asana Intensiv (Yoga Bodywork) Seminaren wird besonderer Wert
auf Muskelaufbau gelegt (http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/bodywork.htm).
Diese sind allerdings nicht für Anfänger ausgelegt.
Antwort von Sukadev:
Sukadev (nach dem ich meinen spirituellen Namen bekommen habe) war der
Sohn von Vyasa, welcher die Veden gesammelt hat und zahlreiche Schriften
verfaßt
oder erzählt hat (Bhagavatam, Mahabharata, Brahma Sutras etc.). Er
soll ca.bei Beginn des Kali Yugas gelebt haben (ca. 3500 v.Chr. nach klassischer
indischer Chronologie).Sukadev gilt als ein selbstverwirklichter Weiser,
der Jnana (Weisheit) und Bhakti (Liebe) verbunden hat. Auf unserer Website www.yoga-vidya.de/Artikel/Parikshit.html findest Du einen Artikel, wie Sukadev dem Parikshit die Bhagavatam erzählt
hat.
Man sieht bei Euch eine Menge hinduistische Einflüsse, dann ein Kreuz
dazwischen. Als Westeuropäer sind wir ja eigentlich "Kastenlose"
und können damit nicht Hindus sein ?
Antwort von Sukadev:
Ich rechne mich keiner konkreten Religion zu. Laut Paß bin ich evangelischer
Christ, und gehe auch ab und zu ganz gerne in eine Kirche. Ich habe große
Verehrung vor den Lehren des Buddhas und fühle mich von einigen Sufi-Weisen
sehr inspiriert. Erzählungen und Geschichten von chassidischen Rabbis
haben
mich immer fasziniert. Meine spirituelle Hauptpraxis ist natürlich
Yoga,welcher auch in Indien religionsübergreifend ist. Ich glaube,
sich einer festen Religion zuzuordnen, ist ein eher europäisches
Konzept. In China konnte der gleiche Mensch Taoist, Buddhist und Konfuzianer
sein. In Indien weiß man von manchen großen Meistern wie Kabir
(16. Jhdt) oder Sai Baba von Shirdi (19. Jhdt) nicht, ob sie eher Hindu
oder Moslem waren. Und der große Erneuerer des Yoga, Ramakrishna
(19. Jhdt) hatte Phasen hinduistischer,moslemischer und christlicher Praxis.
So sehe ich mich keiner einzelnen Religion zugehörig, habe aber großen
Respekt vor denen, die das tun.
Du erwähnst in manchen Artikeln Jesus, für manche ist
er ein Gott, für andere ein Gottessohn oder Prophet oder nichts von
alledem - bleibt da noch Platz für andere Religionen ?
Antwort von Sukadev:
Über Jesus zu schreiben, ist äußerst schwierig, da man
sehr schnell die religiösen Gefühle anderer verletzt. Ich meine:
Gott ist so großartig, daß er sich auf verschiedene Weise
in der Geschichte manifestiert hat, und der Menschheit verschiedene Weisen
spiritueller Praxis gegeben hat. Swami Vishnu-devananda, mein Meister,
hat gerne gesagt: "Der Wege sind viele, aber Wahrheit ist eins". Ob man
jetzt Jesus als ein Prophet/Meister unter vielen, oder als eine von vielen
Inkarnationen/Söhnen Gottes oder als DEN Gottessohn sieht, ist für
mich nicht so erheblich. Wichtiger ist, daß man seinen Lehren folgt:
"Liebe Deinen Nächsten wieDich selbst". "Liebe Gott mit all Deinem
Herzen und Geist". Ich wünsche mir, daß Christen auf dem Weg
der Toleranz und Liebe weiter voranschreiten und das praktizieren, was
Jesus gelehrt hat.
Antwort von Sukadev:
Samskaras sind alle Eindrücke im Unterbewußtsein. Es enthält
alle Erinnerungen, Fähigkeiten, Eindrücke, Wünsche etc.
Vasanas sind Wünsche.Es gibt übrigens ein Sanskrit-Deutsch-Wörterbuch
auf unseren Internet Seiten http://www.yoga-vidya.de/art_Sanskrit_Index.html wo Du die meisten verwendeten Sanskrit Begriffe finden dürftest.
Antwort von Sukadev:
Swami Vishnu-devananda (1927-1993), der Meister, in dessen Tradition wir
stehen, hatte in den Siebziger und Achtziger Jahren vielfach vor Terroristen
Attacken größeren Ausmaßes gewarnt. Er hatte in einem
Vortrag, den ich Anfang der Achtziger Jahre selbst gehört habe, gesagt:
"Terroristen brauchen bloß ein Flugzeug zu entführen und auf
das World Trade Center zu lenken. Und im Nu werden 10000 Menschen tot
sein". Swami Vishnu-devananda, der spürte, daß Frieden und
Menschlichkeit auch im 21. Jahrhundert nicht automatisch kommen würde,
empfahl gegen Haß, Krieg und Terror:
(1) täglich Friedensgebete: Jeder sollte jeden Tag mindestens 1
Minute lang Gedanken von Licht, Liebe und Frieden in die Welt schicken.
Im Haus Yoga Vidya singen wir jeden Tag von 19-20 Uhr 1 Stunde lang das
Mantra "Om Namo Narayana" für den Weltfrieden. In allen Yoga Vidya
Zentren werden alle Yoga-Stunden und Meditationen mit Friedensgebeten
begonnen und beschlossen. Es wäre schön, wenn alle Empfänger
dieser Email jeden Tag Gedanken oder Gebete des Friedens ausschicken,
sei es mit dem Mantra "Om Namo Narayanaya", sei es indem sie mehrmals
geistig wiederholen "Möge Friede auf Erden sein". Haß gebiert
Haß. Und nach der Yoga-Lehre steigt dieser Haß in die Gedankenwelt
(Akasha Chronik) auf und bildet machtvolle schwarze Gedanken-Wolken. Diese
Gedankenwolken regnen dann in Form von Kriegen, Terror-Anschlägen
und Leid. Je mehr Menschen Gedanken des Friedens ausschicken, um so stärker
kann die Kraft des Hasses gemildert werden. Laßt uns lichte Gedankenwolken
des Friedens und der Liebe erzeugen
(2) intensive Praxis, von Yoga und Meditation: Wenn man durch intensive
Praxis zu seinem unsterblichen Wesenskern gelangt, braucht man keine Angst
zu haben vor was auch immer uns noch bevorsteht
(3) Friedvoll sein in den Beziehungen zu anderen Menschen, insbesondere
gegenüber Andersgläubigen, Angehörigen anderer Religionen,
Nationen und Völker
(4) Sich engagieren für den Frieden. Swami Vishnu-devananda setzte
sogar sein Leben aufs Spiel, indem er 1983 für den Frieden in einem
Ultra-Leichtflugzeug von West- nach Ostberlin flog und Anfang der Siebziger
Jahre von Israel nach Ägypten über den Suez-Kanal. Jetzt können
wir insbesondere an Friedens-Märschen, -Gottesdiensten, und -Gedenkminuten
teilnehmen.
(5) Weitergeben der Weisheit von Yoga und Meditation: Vor der Tatsache,
daß die Menschen früher undenkbare Möglichkeiten haben,
andere zu vernichten, und sogar das Leben auf dem Planeten auslöschen
können, ist die Weitergabe des spirituellen Wissens vordringliche
Aufgabe geworden. Wenn eine ausreichend große Minderheit dazu veranlaßt
werden kann, Frieden in sich zu finden und zum Kanal göttlichen Lichtes
zu werden, kann dies das Bewußtsein der Mehrheit verändern.
Antwort
von Sukadev:
Wenn ein Arzt etwas verboten hat, sollte man als Yogalehrer keine entgegengesetzten
Empfehlungen machen.
Der beste Ratschlag wäre, der Schülerin ein Schaubild mit den
Yogastellungen mitzugeben, das sie ihrem Arzt zeigen kann. Der Arzt soll
dann entscheiden, welche Übungen hilfreich sein können und welche
nicht. Eventuell kannst Du empfehlen, daß sie mal zu einem anderen
Arzt geht.
Normalerweise raten Ärzte bei Thrombose-Gefahr in den Beinen, keine
Umkehrstellungen zu machen und alles zu vermeiden, was die Beine drücken
würde, also Verzicht auf kreuzbeinige Stellungen. Normalerweise wäre
aber Bewegung gut (wie z.B. Sonnengebet, Bauchmuskelübungen, Krokodilsübungen)
ebenso wie Dehnübungen (Vorwärts-, Rückbeugen, Drehsitz,
stehende Stellungen etc.). Atemübungen in einer Sitzhaltung, welche
die Beine nicht drückt, und natürlich Tiefenentspannung und
Meditation (nicht kreuzbeinig). Aber inwieweit diese Übungen für
die Schülerin gut sind, sollte doch ein Arzt entscheiden.
Welches Mantra ist nach Ihrer Meinung das Richtige
für einen Europäer? Wie wichtig sind die Klangschwingungen?
Antwort von Sukadev:
Die klassischen indischen Mantras sind in Sanskrit und sind wegen ihrer
Klangschwingung besonders machtvoll. Deutsche Worte haben meist nicht
die gleiche Kraft, da sie ja auch im Lauf der Jahrhunderte immer wieder
anders
ausgesprochen wurden, und auch heute in jedem deutschen Dialekt anders
betont werden.Mantras dagegen sind Urklänge. Sie sind den Weisen
vor vielen Tausend Jahren in der Meditation enthüllt worden. Es heißt
sogar, daß Sanskrit sich aus den Mantras entwickelt hat, und nicht
die Mantras aus dem Sanskrit.
Es gibt in Indien verschiedene Mantras. OM, RAM, OM NAMAH SHIVAYA gehören
zu den besonders bekannten. "Rama" heißt wörtlich "Freude",
"Shiva" heißt "der Liebevolle". Es spricht nichts dagegen, daß
auch Europäer Liebe und Freude
anrufen.
Man kann sich das Mantra auswählen, das einem besonders liegt. Es
ist nur wichtig, daß es ein "Moksha Mantra" ist, also ein Mantra,
das für die Meditation geeignet ist. Besonders machtvoll ist ein
Mantra, wenn man darin eine Einweihung bekommen hat. Man kann aber auch
ohne Einweihung ein Mantra wiederholen. Swami Sivananda empfahl nicht
nur RAM, sondern hat in
verschiedenste Mantras eingeweiht. OM ist genauso machtvoll wie RAM. Wählen
Sie sich das aus, mit dem Sie am leichtesten meditieren können.
Wer natürlich besser in die Meditation kommt, wenn er einen deutschen
Namen Gottes wiederholt, wie "GOTT", "JESUS" oder "JESUS CHRISTUS", der
kann dies auch tun. Eine Reihe von Menschen wiederholen auch "HERR JESUS
CHRISTUS
ERBARME DICH UNSER".Am besten man probiert es aus und läßt
sich dann von seiner Intuition führen.
Mehr zum Thema Mantras finden Sie in Swami Sivanandas Buch "Japa Yoga",welches
im Yoga Vidya Verlag erschienen ist. Hier gehts zum Shop >>>
Weitere Infos zu diesem Thema auf unseren Internet-Seiten >>>
http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/BuchJapaYoga/JAPAYoga.htm
Hast Du einen Rat für Leute die an Suchtproblemen bzw. Zwangsverhalten leiden ?
Antwort von Sukadev:
Ich bin kein Psychologe oder Psychotherapeut. Dies wären vermutlich
die besten Ansprechpartner für eine solche Problematik.
Jedoch begleitend zu jeder Therapie und manchmal auch allein wirksam ist
das tägliche Üben von Yoga, insbesondere Asanas (Yoga-Stellungen),
Pranayama (Atemübungen), Tiefenentspannung und Meditation. Damit
erhält man Zugang zu sich selbst, zu den eigenen wahren Bedürfnissen.
Und man bekommt die Kraft, die eigentlichen Bedürfnisse zu erfüllen
und keine Ersatzbefriedigungen mehr zu brauchen. Ich kenne sehr, sehr
viele Menschen, die allein durch regelmäßige Yoga Praxis von
selbst die Kraft bekommen haben, selbst jahrelange Suchtprobleme zu überwinden.
Oft hilft es auch, eine Weile in einer Yoga-Umgebung zu leben, z.B. eine
Woche ein Yoga-Seminar im Haus Yoga Vidya zu besuchen (www.yoga-vidya.de/westerwa.htm
oder www.yoga-vidya.de/Alle_Seminare.htm . So bekommt man einen guten
Anstoß, Kraft und Inspiration.
Es gab auch mal ein Buch "Der Yoga-Weg aus Sucht und Abhängigkeit".
Ich weiß allerdings nicht, ob es noch verlegt wird. Du kannst aber
mal probieren, ob Du es noch besorgen kannst.
Ist das Sitzen mit gekreuzten Beinen zur Meditation
evtl. auch über längere Zeit, schlecht für die Venen ?
Antwort von Sukadev:
Krampfadern sind ein komplexes Thema, und am besten ist es, einen Arzt
oder Heilpraktiker zu befragen. Vieles hängt von der Art und Schwere
der Beschwerden ab.
Normalerweise gilt der Sitz mit gekreuzten Beinen als sehr gute Vorbeugung
gegen Krampfadern. Bei Menschen, die auf dem Boden sitzen, sind Krampfadern
so gut wie unbekannt. Da die Distanz zwischen Füßen und Herz
nicht so groß ist, außerdem die Muskeln der Beine wie durch
einen Stützstrumpf zusammengedrückt sind, kann die Arterienpumpe
im kreuzbeinigen Sitz das venöse Blut erheblich besser zum Herzen
pumpen als im Sitzen auf einem Stuhl.Es gibt jedoch fortgeschrittene Formen
von Krampfadern, wo die Gefahr besteht, daß eine Vene gedrückt
wird. In diesem Fall kann Sitzen mit ausgestreckten Beinen hilfreich sein,
oder die Beine eben so zu kreuzen, daß
keine Vene gedrückt wird. Du kannst da etwas experimentieren und
schauen bzw. spüren, wie beim Sitzen die Größe der Venen
sich verändert oder nicht.Du kannst auch auf einem Stuhl sitzend
meditieren. Auf dem Stuhl solltest Du
aber nicht zu lange bewegungslos sitzen.
Wie gesagt, konkrete Ratschläge für den jeweiligen Fall kann
aber nur ein Heilpraktiker oder Arzt geben, der Dich untersucht hat.
Kannst Du aus Deinem Yoga-Erfahrungsschatz sagen,
ob bestimmte Atemübungenbesonders empfehlenswert sind und ob man
bestimmte Dinge beachten muss (vielleicht bei Kapalabhati Vorsicht walten
lassen?)Gibt es Deines Wissens nach Erfahrungen mit Lungenkrebs und Yoga?
Antwort von Sukadev:
Ich würde folgende Atemübungen empfehlen, die natürlich
schrittweise zu erlernen wären:
- Einfache Bauchatmung, 4 Sek. ein-, 4 Sekunden ausatmen
- Verlangsamte Bauchatmung: 4 Sekunden ein-, langsamer ausatmen (bis 8
Sekunden)
- Wechselatmung ohne Anhalten: 4 sek. ein, 4 Sek. aus
- Wechselatmung ohne Anhalten: 4 sek. ein, 8 Sek. aus
- Wechselatmung mit sanftem Anhalten : 4 sek. ein, 4 Sek. anhalten, 8
Sek.aus (das Anhalten kann eventuell langsam gesteigert werden)
- Brahmari
- Sitali/Sitkari
Ich bin der festen Überzeugung, daß diese Atemübungen,
sanft und bewußt ausgeführt, einem Krebskranken mindestens
Entspannung, mehr Lebenskraft und vermehrte Schmerzfreiheit schenken können.
Ob Heilwirkungen dokumentiert
sind, kann ich Dir nicht sagen.
Antwort von Sukadev:
Bei verkürzten Sehnen an Beinen und Wade sind die Vorwärtsbeugen
sehr wirkungsvoll. Du kannst Dir die Übungen anschauen auf den Seiten:
Vorwaerts
Padahastasana
Diese Übungen sind natürlich als Teil einer Übungsreihe
zu sehen, wie z.B.
Uebungsplan_Rishikesh_Anfaenger
Falls Du Dich mit Yoga gut auskennst, kannst Du auch folgende Übungen
üben:
- einbeinige Vorwärtsbeuge
- Spagat
- aus der Rückenlage: Bein-zum Kopf-Stellung
Am besten lernst Du natürlich die Yoga Übungen in einem Yoga-Center,
zum Beispiel im Yoga Vidya Center Köln
(Yoga-Vidya Center am Eigelsteintor, Lübecker Straße 8-10 ,
50668 Köln, Tel: 0221 - 1394308 , Fax: 0221 - 1394309, http://www.Koeln.yoga-vidya.de)
Es ist tatsächlich möglich, daß die Sehnen wieder länger
werden, und daß man durch Yoga auch ein paar Zentimeter an Körpergröße
gewinnt. Wichtig ist regelmäßige Übung. Da ist es erstaunlich,
mit wie wenig Aufwand doch recht große Wirkung erzielt werden kann.
Es gibt vermutlich nichts Besseres als Yoga, um den Körper flexibler
zu machen.
Antwort von Sukadev: Die stehende
Vorwärtsbeuge (Kniekuß) im Sonnengruß gehört auch
zu den Umkehrstellungen im weiteren Sinne. Aber Du solltest Deinen Arzt
fragen, ob diese Stellung schon bedenklich ist, da sie ja nicht sehr lange
gehalten wird.
Du könntest auch die Vorwärtsbeuge ersetzen durch eine Kniebeuge.
D.h. Du gehst von Stellung Nr 2 in eine hockende Stellung (Kopf oben halten),
indem Du die Knie beugst. Von hier kannst Du dann in die Stellung Nr.
4 normal gehen. Bei Stellung Nr. 8 und 10 läßt Du wieder den
Kopf oben.
Mit etwas Geschick kannst Du diese Variation des Sonnengebetes üben.Hier
die Bewegungen des Sonnengebetes mit den Zahlen, wie sie bei uns in Yoga
Vidya geübt werden:SuryaNamaskarAnfaenger
Bzw. SuryaNamaskarAnfaenger
1. Männer haben sexuell oft mehr Lust als Frauen.
Kann man daraus schließen, dass sie einen besseren Zugang zu Ihrer
Sexualenergie haben?
2. Wenn ich keine oder kaum Lust zum Sex spüre, ist dann das Svadisthana-Chakra
(fast) zu, so dass keine Energie fließen kann? Oder wird bei mir
die Energie sofort und unbewußt und unbemerkt in spirituelle Energie
umgewandelt?
Ist die Energie da und kann nur nicht fließen, oder gibt es sie
nicht, denn sonst würde ich sie spüren?
3. Sollte ich versuchen, Zugang zu meiner Sexualenergie (Tantrakurs) zu
bekommen, um diese für meine spirituelle Weiterentwicklung gezielt
einzusetzen oder froh sein, gar nicht erst in die Versuchung von Energievergeudung
zu gelangen, weil ich ohne Lust auf Sex Enthaltsamkeit ohne Schwierigkeiten
ausübe?
Antwort von Sukadev:
1. Ich würde da eher biologische (evolutionsbiologische) Gründe
vermuten, und weniger, daß der Zugang zur Sexualenergie besser ist.
Manche Yoga-Meister sagen auch, daß Frauen die Energie mehr in Emotionen
geben als Männer, bei Männern dagegen mehr Energie in die Sexualität
geht. Daher haben es viele Frauen auch leichter, Hingabe und Liebe zu
Gott zu entwickeln.
2. Sexualenergie ist eine der Manifestationen der Swadhisthana Chakra
Energie. Wenn Du wenig oder kaum Lust zum Sex spürst, heißt
das nur, daß Deine Energie sich nicht auf diese Weise manifestiert.
Dafür wird sich Deine Energie auf andere Weise manifestieren.
3. Es ist nicht ratsam zu versuchen, die sexuelle Energie irgendwie zu
aktivieren. Sei im Gegenteil froh, daß Du ohne Schwierigkeit Brahmacharya
üben kannst - vorausgesetzt, Du lebst nicht in einer Beziehung, und
Dein mangelndes Interesse an Sexualität ist ein Hindernis bei Eurer
Partnerschaft.
Antwort von Sukadev:
In den ersten 3 Monaten können Frauen grundsätzlich alles machen,
was im Yoga Anfängerkurs gemacht wird. Zu vermeiden sind Übungen,
bei denen die Gefahr besteht, daß die Frau fällt (z.B. Kopfstand
ohne Hilfestellung) und Übungen, die sehr anstrengend sind. Solche
anstrengenden Übungen gibt es aber in einem Yoga Anfängerkurs
ja sowieso nicht. Bei Atemübungen sollten Schwangere nur sehr kurz
oder gar nicht die Luft anhalten. Bei der Wechselatmung werden Schwangere
die Übung am besten im eigenen Rhythmus üben. 4 Sekunden einatmen,
8 Sekunden ausatmen ist ein guter Rhythmus. Manche Frauen können
nach einer Weile auch 4 Sekunden die Luft anhalten. Wichtig ist, daß
der Rhythmus vollkommen angenehm ist, daß der Fötus keinen
Sauerstoffmangel bekommt. Auch bei Kapalabhati sollte sie die Luft nur
solange anhalten wie angenehm.In den zweiten 3 Monaten können die
meisten Übungen normal gemacht werden. Übungen, bei denen viel
Gewicht auf dem Bauch ist (Kobra, Bogen), müssen abgeändert
oder ersetzt werden (z.B. durch Kobra mit ausgestreckten Armen, statt
Bogen Katze, Kamel oder Halbmond).
Antwort von Sukadev:
1. Dauer der Meditation: Grundsätzlich ist es wichtig, täglich
zu meditieren. Ideal ist, mindestens 20 Minuten am Stück zu meditieren.
Du kannst aber auch mehrere kürzere Meditationen zu haben. Am Anfang
ist es nicht ratsam, länger als 1 Stunde am Tag zu meditieren, es
sei denn, ein kompetenter Meditationslehrer hält dies für ratsam.
2. Es gibt verschiedene Techniken der Meditation. Du findest einiges darüber
in einem Artikel von mir: Meditation. Da
findest Du auch gute Literatur-Angaben.
Ich habe heute der VHS in Düsseldorf telefonisch einen Kursus angeboten
zum Thema "Yoga für´s Herz". Kann ich solch einen Kursus auch
ohne Arzt anbieten oder ist das Risiko zu groß ?
Antwort von Sukadev:
Yoga ist ja nichts Gefährliches, sondern im Gegenteil etwas sehr
Gutes. Und ich gehe ja davon aus, daß Du die Yogastunden entsprechend
sanft beginnen wirst. Wenn geschrieben wird: "Yoga fürs Herz", ist
das ok. Wenn geschrieben: "Yoga zum Heilen von Herzkrankheiten", ist das
nicht ok. Yoga kann erwiesenermaßen Herzkrankheiten vorbeugen und
das Herz stärken. Heilwirkungen darfst Du nicht versprechen. Und
wenn Teilnehmer tatsächlich herzkrank sind, sollten sie sicherlich
den Arzt fragen.
Antwort von Sukadev:
Hohlkreuz an sich ist bis zu einem gewissen Grad nichts Schlechtes. Der
Mensch hat ja von Natur aus eine leichte Krümmung im unteren Rücken.
Wenn diese Krümmung etwas stärker ist, wird sie Hohlkreuz genannt.
Wenn man aber die Bauchmuskeln und die Rückenmuskeln stärkt,
die Beinmuskeln und die Psoas-Muskeln dehnt und regelmäßige
Drehübungen ausführt, braucht man wegen einem Hohlkreuz niemals
Rückenschmerzen zu bekommen, selbst wenn das Hohlkreuz nicht ganz
verschwindet. Ansonsten gibt es eine ganze Reihe von Yogaübungen,
die gegen ein Hohlkreuz helfen können. Es ist jedoch schwierig, dies
über Email zu "lehren". Ambesten wäre, wenn Du eine/n qualifizierte/n
Yogalehrer/in aufsuchst, und Dich von ihm/ihr anleiten lässt.
Antwort von Sukadev: Swami Vishnu-devananda hat uns für Anuloma Viloma Jalandhara Bandha,
und nicht Kechari Mudra gelehrt. Auch in den Schriften wird für Anuloma
Viloma Jalandhara Bandha beschrieben. Uddhiyana Bandha: Wenn man Uddhiyana
Bandha nach dem Ausatmen macht, wird der Bauch schon sehr fest und vollständig
eingezogen. Wenn man Uddhiyana Bandha nach dem Einatmen als Teil von Maha-Bandha
übt, wird Uddhiyana Bandha nur sanft geübt, also nur sanft der
Unterbauch eingezogen.
Antwort von Sukadev:
Wenn Du die von den Krankenkassen geforderte Grundqualifikation
(staatlich medizinisch oder pädagogisch) nicht hast, werden Deine
Bemühungen vergeblich sein, Kosten für die von Dir gegebenen
Kurse von den Krankenkassen erstattet zu bekommen. Denn die Kassen haben
sich neuerdings untereinander noch mehr verpflichtet, auf dieser "Grundqualifikation"
zu bestehen. Daher bekommen die Teilnehmer der Yogakurse in unseren Yoga
Vidya Zentren die Kurskosten auch nicht von den Krankenkassen erstattet.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe von bei uns ausgebildeten Yogalehrern,
die eigenständig mit Krankenkassen zusammenarbeiten. Manche auch
ohne "Grundqualifikation", insbesondere wenn der örtliche Sachbearbeiter
den genauen Regelstand nicht kennt oder eine regionale Geschäftsstelle
sich eben darüber hinwegsetzt. Im allgemeinen kann man sie jedoch
nicht zur Erstattung von Kursgebühren überredet, egal wie man
argumentiert.
Ich habe zu verschiedenen Personen Kontakt, bei denen ich dass Gefühl habe, dass diese mir Energie entziehen. Was kann ich machen, damit dieser Energiesauger-Effekt neutralisiert wird ?
Antwort von Sukadev: Sei ruhig großzügig
mit Deinen Energien. Wenn Du regelmäßig Yoga übst bzw.
meditierst, kennst Du ja Techniken, mit denen Du die Energie wiederherstellen
kannst. Gib also ruhig anderen von Deiner Energie ab. Wenn Du Dir vorstellst,
freiwillig zu geben, verlierst Du sogar weniger. Als weitere Hilfen, damit
Du beim Teilen Deiner Energie Deine Energie sofort wieder regenerieren
kannst:
- Wiederhole ein Mantra, und stell Dir vor, daß Du mit dem Mantra
in Kontakt kommst mit dem Göttlichen. Schenke dem Menschen bewußt
die göttliche Kraft des Mantras
- Atme tief mit dem Bauch ein und aus. Dadurch regeneriert sich Dein Prana
sofort
- Du kannst Dir vorstellen, daß Du beim Einatmen Licht und Kraft
von oben empfängst. Mit einem Lächeln stelle Dir beim Ausatmen
vor, daß Du dieses Licht und Kraft an den Menschen bewusst schickst
- werde Dir bewusst, daß in jedem Menschen ein göttlicher Kern
ist. Wenn Du diesen göttlichen Kern in jedem Menschen siehst oder
spürst, dann erfährst Du in der Gegenwart jedes Menschen Inspiration...
Ansonsten: Sei Dir bewusst, daß Du nicht der Energiekörper bist. Energiegefühle kommen und gehen. Wenn Du Dir bewusst wirst, daß Dein Selbst, Deine wahre Natur, unabhängig von äußeren Energie-Zuständen ist, kannst Du Gleichmut bewahren, und immer wieder Kraft und Wonne aus dem Inneren schöpfen.
Wie kann ich alle Menschen lieben ? Wieso sollte
ich und wie kann ich das?
Antwort von Sukadev: 1. Weil das gleiche Bewußtsein
in allen ist, und wir letztlich alle wie Zellen eines Körpers sind.
Und weil das eine wunderbare Erfahrung ist.2. Das ist ein langer Weg...
Aber der wichtigste Teil ist: Es Dir vornehmen. Diesen Vorsatz fassen.
Dann kannst Du daran arbeiten:
(a) Schicke jeden Morgen Segenswünsche an alle. D.h. z.B. im Geist
die Worte wiederholen (und vom Herzen her fühlen): "Mögen alle
Wesen glücklich sein". oder "Ich schicke Licht und Liebe in alle
Richtungen"
(b) Wenn Du einen Menschen triffst, grüße ihn innerlich von
ganzem Herzen (bevor Du mit ihm sprichst). Z.B.: "Möge es Dir gut
gehen" oder: "ich grüße das Göttliche in Dir", oder wünsche
ihm vom Herzen wirklich "Guten Tag"
(c) Lerne es, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Du kannst
daraus eine Übung machen: Jeden Tag (oder 1 Mal pro Woche) versuchen,
die Welt aus der Perspektive eines anderen zu sehen. So kannst Du
die Großartigkeit der inneren Welt von jedem Menschen kennen lernen
(d) Gerade wenn es jemanden gibt, den Du nicht so magst, mache es zur
Aufgabe, ihn/sie zu mögen. Das heißt nicht, daß Du mit
allem einverstanden sein mußt, was er macht und denkt. Es kann sogar
sein, daß Du Dich wehren mußt, oder gegen Unrecht etwas tun
mußt. Trotzdem kannst Du das mit Liebe bzw. mit Verständnis
tun.
(e) Sei dabei auch geduldig mit Dir selbst. "Alle" schließt auch
Dich selbst mit ein. Es dauert eine Weile, und man kann auch lernen, die
eigene Menschlichkeit zu lieben.
Antwort von Sukadev:
Die wichtigsten Ratschläge für jemanden mit Tennisellenbogen
vom Yoga-Standpunkt aus: - Yoga Übungen sind grundsätzlich gut.
Das Fließen der Lebensenergie und die Entspannung aktivieren die
Selbstheilkräfte - Bei den Yoga Übungen sollte man den Ellenbogen
nicht überlasten - Bei Übungen, bei denen die Arme belastet
sind (z.B. Hund und Stock d.h. Nr. 5 und 8 im Sonnengebet; schiefe Ebene),
sollten die Ellbogen nicht durchgedrückt sein, sondern leicht gebeugt
- Vegetarische Ernährung, insbesondere Trennkost und auch Rohkost,
ebenso wie Fasten mit frischen Säften, insbesondere Karottensaft,
hat vielen Menschen bei Gelenkerkrankungen geholfen
- Es gibt krankengymnastische Übungen, welche die Muskeln um das
Gelenk stärken, sodaß das Gelenk entlastet wird. Diese Übungen
sollte ein guter Physiotherapeut am besten anleiten können
- Yoga Übungen können nicht die Behandlung durch einen kompetenten
Arzt ersetzen
Nach welchen Regeln sollte ich die Übungszeiten
verlängern bzw. die Kumbhaka-Zeiten? Auf welche/s Chakra/s sollte
ich mich in diesem Übungsstadium konzentrieren? Ist Wechselatmung
sinnvoll ohne die Kombination mit anderen Atemtechniken?
Antwort von Sukadev:
Die Kumbhaka-Zeiten können Sie verlängern, soweit es angenehm
bleibt, und der Rhythmus Einatmung:Anhalten:Ausatmen bei 1:4:2 in etwa
bleibt. Soweit das für Sie angenehm ist, können Sie verlängern
bis auf 16:64:32 . Die Übungszeiten für Wechselatmung können
Sie grundsätzlich schrittweise verlängern auf bis zu 2x 45 Minuten.
Sie können die Wechselatmung auch als einzige Atemübung ausführen.
Ansonsten ist es sinnvoll, vor der Wechselatmung 3 Runden Kapalabhati
zu üben. Sie sollten Kapalabhati bei einem Lehrer gelernt haben,
da sich da ansonsten Fehler einschleichen. Bei der Wechselatmung ist die
Konzentration auf das Ajna Chakra am sinnvollsten. Ansonsten gilt:
Wenn Sie die Zeit der Wechselatmung auf über 20 Minuten ausdehnen
wollen und das Pranayama insgesamt intensivieren wollen, sollten Sie Ihre
Ernährung sattwig gestalten. Das heißt insbesondere vegetarische
Vollwerternährung, kein Alkohol und kein Tabak. Mehr darüber
finden Sie auf unseren Internetseiten unter Yoga_Ernaehrung Bei intensivem Pranayama sollten Sie auch mindestens ein paar Asanas
täglich üben, damit der Körper bereit ist, das mehr an
Prana zu tragen.
Leider habe ich nicht die Möglichkeit mich zuhause zur Meditation in ein eigens dafür vorgesehenes Zimmer oder Ecke zurückzuziehen. Ich habe zwar so etwas wie einen kleinen Altar an dem ich mich orientiere, der steht aber mitten im Schlafzimmer. Ausserdem habe ich einen sehr unregelmässigen Zeitablauf, d.h. ich halte keine festen Zeiten zur Meditation ein. Ist das schlimm?
Antwort von Sukadev:
Du kannst auch in Deinem Schlafzimmer meditieren. Es ist gut, daß
Du einen Altar hast. Wenn es irgendmöglich ist, wäre es zwar
gut, wenn Du eine Ecke im Raum für Meditation reservieren kannst,
sodaß die spirituelle
Schwingung sich aufbauen kann. Aber wenn das nicht geht, ist es auch ok.Wenn
Du keine regelmäßige Meditationszeit einhalten kannst, probiere
Folgendes: Schaffe eine Regelmäßigkeit inmitten der Unregelmäßigkeit:
D.h.stehe immer 20 Minuten früher auf, sosaß Du Deinen Tag
mit Meditation beginnen kannst. Oder: Bei der Spätschicht meditiere
morgens, und bei der Frühschicht Nachmittag/Abend. Eine gewisse Regelmäßigkeit
hilft dem Geist, in die gute Gewohnheit des Meditierens zu kommen und
schneller ruhig zu werden. Aber das Wichtigste ist, täglich mindestens
20 Minuten zu meditieren.
Was passiert auf der energetischen Ebene bei Surya Bheda ? Was ist das
besondere an dieser Technik?
Antwort von Sukadev: Ich antworte natürlich
aus meiner Tradition heraus (Swami Sivananda – Swami Vishnu-devananda).
Andere Meister mögen anderes zu diesem Thema gesagt haben. Surya
Bheda gehört zu den fortgeschritteneren Atemübungen und sollte
auch nur von fortgeschritteneren Schüler/innen geübt werden.
Normalerweise sollte man erst 3 Runden Kapalabhati und dann 20 Minuten
Wechselatmung mit Bandhas und Samanu Konzentration üben, um das
Energie-System zu harmonisieren.
Dann erzeugt man mit den Energie erweckenden und erhitzenden Übungen
Bhastrika Ujjayi Kumbhaka und eben auch Surya Bheda ein bewusstes Energie-Ungleichgewicht:
Die Sonnenergie soll erhöht werden, der Körper, das Energie-System
und der Geist sollen erhitzt werden. Dies bringt etwaige Blockaden zum
Schmelzen. Und vor allem: Diese aktivierte Feuerenergie kann dann die
machtvollste schlafende Energie, nämlich die Kundalini Shakti,
entzünden bzw. erwecken, natürlich erst dann, wenn man dafür
bereit ist.
Bei Bhastrika atmet man nach dem heftigen Ein- und Ausatmen durch das
rechte. Nasenloch (Sonnen-Energiekanal) ein, hält dann die Luft
an und atmet links aus (den Mond-Energie-Kanal). Bei Ujjayi Kumbhaka
atmet man immer nach dem Anhalten links aus, und bei Surya Bheda atmet
man rechts ein und links aus. Es ist daher sehr wichtig, nach Surya
Bheda (und auch nach Ujjayi und Bhastrika) eine oder mehrere Übungen
aus folgenden Kategorien zu machen: - Kühlende Übungen (Sitali,
Sitkari, Chandra Bheda)
- Mond Energie verstärkende Übungen (Khechari Mudra, Umkehrstellungen
wie Kopfstand, Schulterstand, Shambhavi Mudra)
- Allgemein harmonisierende Übungen (Meditation, Tiefenentspannung)
All diese Übungen sowie auch Erklärungen der Wirkungen dieser
Übungen kann man erlernen bei den Kundalini Yoga Intensiv-Wochen
im Haus Yoga Vidya (Kundalini).
Ich rate dringend davon ab, Surya Bheda, Ujjayi und Bhastrika ohne Beachtung
der Grundregeln und ohne Anleitung von
einem Yogalehrer zu üben. Sie können sehr machtvoll sein.
Wer an theoretischen Erklärungen Interesse hat, findet einiges
in Swami Sivanandas Buch "Wissenschaft des Pranayama", herausgegeben
im Yoga Vidya Verlag, online lesbar unter Pranayama
Kapalabhati und Wechselatmung in ihren einfachen Variationen dagegen können von jedem gefahrlos geübt werden (siehe Kapalabhati Wechselatmung )
Ich leide seit vielen Jahren unter schweren Depressionen und möchte mich ernsthaft und regelmäßig mit Meditation beschäftigen. Da ich leider in einer sehr hellhörigen Wohnung mit sehr lauten und rücksichtslosen Nachbarn wohne möchte ich wissen, ob Du mir einen Tipp geben kannst, wie ich lerne, mit diesem Problem und mit meinen negativen Gedanken diesen Menschen gegenüber, umzugehen?
Antwort von Sukadev:
Die beste Lösung ist sicherlich, Ohropax zu nehmen und so die externen
Geräusche so abzustellen. Meditation kann sehr hilfreich für
Dich sein. Menschen mit Depressionen rate ich allerdings von abstrakten
Techniken ab. Am besten geeignet sind sogenannte "Saguna Meditationstechniken"
wie Mantra-Meditation, Tratak und Eigenschaftsmeditation. Es gibt natürlich
auch noch andere Techniken, aber da Du ja anscheinend mit Mantras vertraut
bist, würde ich Dir sicherlich zu Mantra-Meditation raten. Übrigens:
Ich bin öfter in Indien. In Indien ist es oft an den heiligsten
Orten nur möglich, mit Ohropax zu meditieren. Der Lärm in
Indien ist da auch an den Heiligen Orten erheblich größer
als bei uns im Westen auch bei rücksichtslosen Nachbarn. Da muß
man sich zu helfen wissen...
Eine Yoga Schülerin von mir hat akute Probleme mit dem Meniskus.
Seit Jahren hatte sie keine Beschwerden mehr im Knie. Nach der ersten
Yogastunde (Anfängerkurs) hatte sie wieder täglich Schmerzen.
Was kann die Ursache sein ?
Antwort von Sukadev:
Mit Meniskus ist es so eine Sache... Im Zweifelsfall ist da auch ein
Arzt zu konsultieren, auch um zu untersuchen, was die Knieschmerzen
tatsächlich verursacht hat. Es muß ja nicht wirklich der
Meniskus sein, wenn das Knie weh tut. Und bei medizinischen Sachen sollte
grundsätzlich ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eigentlich gibt es in der 1. stunde Anfängerkurs überhaup keine Übung, welche den meniskus (oder das Knie überhaupt) belasten könnte. Höchstens das Sitzen auf dem Boden während der Anfangserklärungen könnte belastend wirken. Es ist wahrscheinlich, daß die Knieprobleme mit der Yogastunde gar nichts zu tun haben, und auch ohne die Yogastunde gekommen wären.
Im Allgemeinen kann, vom Yoga-Standpunkt aus, man Folgendes bei Knie-Problemen
sagen:
- Gut sind Übungen, welche den Quadrizeps stärken, insbesondere
die Helden-Stellung. Dabei darf aber das Knie nicht stärker als
rechtwinklig gebeugt sein, und das Knie sollte dabei auch nicht weh
tun
- Fahrrad fahren gilt als ausgezeichnet
- Aufpassen sollte man bei kreuzbeinigen und knienden Stellungen vorsichtig
sein. Diese dürfen nicht weh tun. Eventuell sollte die Teilnehmerin
Pranayama auf einem Stuhl oder mit gestreckten Beinen an der Wand sitzend
machen - Beim Sonnengebet müßte sie sehr aufpassen, daß
das Knie dabei nicht weh tut. Insbesondere bei Stellung 4 (Halbmond)
sollte das Knie rechtwinklig (und nicht spitzwinklig) sein. Wenn das
Knie weh tut, kann es sein, daß die Teilnehmerin das Sonnengebet
stärker abwandeln muß oder auch ganz auf das Sonnengebet
verzichten muß.
Ich faste einmal in der Woche und bin schon seit längerem auf der
Suche nach einem Mantra, um diesen Tag zu beginnen und zu beenden. Einfach
nur nichts zu essen ist mir zu profan. Kannst Du mir ein Mantra nennen?
Antwort von Sukadev:
Am Fastentag kannst Du besonders das "OM NAMAH SHIVAYA" und das "Om Tryambhakam"
singen bzw. rezitieren. Shiva ist u.a. auch der Aspekt der Askese und
der Heilung. Es ist daher besonders segensreich, den Fastentag mit Shiva-Mantras
zu beginnen und zu beenden.
Was kann ich tun, um als unterrichte Yogalehrerin
einen guten Tagesrhythmus zu finden und was soll ich abends mit
der vielen Energie machen, nach den Yogakursen, obwohl ich eigentlich
physisch schon todmüde bin und Schlaf bräuchte?
Antwort von Sukadev:
Du erfährst jetzt ein weit verbreitetes Phänomen, das viele
Yogalehrer/innen und die meisten unserer Mitarbeiter/innen unserer Stadtzentren
erfahren. Du mußt einen Tagesablauf finden, der Dir entspricht.
Das Schöne am Unterrichten des Yoga ist ja dieses Gefühl des Verbund Seins mit einer Höheren Kraft, die man dann auch nach der Yoga-Stunde spürt. Sei dankbar dafür! Für manche bringt das dann aber etwas Schwierigkeiten beim Einschlafen, wie das jetzt auch bei Dir ist...
Hilfen beim "aufgedreht sein" nach Yoga Stunden ist:
- Mache vorm Schlafen Gehen noch etwa 10-20 Minuten lang irgendeine Tätigkeit,
die Dir hilft, Dich etwas zu beruhigen: Spazieren gehen, etwas lesen,
sanftes Pranayama (z.B. Wechselatmung in sehr sanftem Rhythmus), Meditation
oder Gebet. - Setze Dir eine feste Zeit, wann Du ins Bett gehst, unabhängig
davon, ob Du aufgedreht bist oder nicht. - Wenn Du Dich hin legst, mache
eine Tiefenentspannung und gib Dir vor der Tiefenentspannung die Suggestion
wie z.B.: "Ich will während dieser Tiefenentspannung aufwachen" oder
"bitte liebes Unterbewußtsein, laß mich in 5 Minuten einschlafen",
oder Ähnliches
- Wenn nötig, übe mehrere Tiefenentspannungstechniken hintereinander
- Werde Dir bewußt, wieviel Schlaf Du brauchst. Wenn Du bis spät
unterrichtest, wirst Du nicht um 5 Uhr aufstehen können. Anscheinend
hast Du früher mindestens 7 Stunden Schlaf gehabt und Dich damit
wohl gefühlt. Sorge dafür, daß Du genauso viel Schlaf
hast, und setze Dir so eine feste Zeit,
wann Du auf stehst. Die Mitarbeiter in den Yoga Vidya Zentren haben festgestellt,
daß Aufstehen um 6.30 Uhr und Meditation um 7 Uhr meistens am besten
ist.
- Wenn Du nicht alle Praktiken früh Morgens machen kannst, dann mache
mindestens etwas, und mache dann eben die anderen Praktiken, wenn Dein
Mann das Haus verlassen hat.
Übrigens: Dies ist nur eine vorübergehende Phase. Nach mehreren Monaten, spätestens nach einem Jahr, hat sich Dein Körper, Energiesystem und Geist an den neuen Rhythmus und die neuen Aufgaben gewöhnt. Wichtig ist aber, daß Du wirklich einen Rhythmus einhältst.