Shri Anandamayi Ma erschien am 3o. April 1896 in einem kleinen Dorf in Bengalen, dem heutigen Bangla Desh, in einer frommen Brahmanenfamilie. Bereits in Ihrer Kindheit und Jugend war Sie ungewöhnlich anziehend; auffallend ausgeprägt waren Ihre sanfte und beständig fröhliche Natur, Ihr unbedingte Folgsamkeit gegenüber Älteren und Ihre Selbstlosigkeit und Genügsamkeit, denn Sie äußerte niemals auch nur einen Wunsch für sich selbst. Bereits als kleines Kind versank Sie manchmal in einen entrückten Bewußtseinszustand und blickte mitten im Spiel oder beim Essen plötzlich regungslos wie eine Statue, oder unterhielt sich ganz selbstverständlich mit Bäumen, Tieren und unsichtbaren Wesen. Im
Alter von etwa 18-20 Jahren zeigten sich immer intensiver Merkmale der
Gottesverwirklichung an Ihr; das Singen religiöser Lieder versetzte
Sie in eine Art Trance, die Stunden oder auch Tage andauern konnte. Ganze
Nächte lang und später auch am Tag entströmten Mantren und
Sanskrithymnen Ihren Lippen; Yogastellungen (Asanas), Mudras (energielenkende
Hand- und Körperstellungen) und Pranayama (yogische Atemtechniken)
manifestierten sich spontan und mühelos durch Ihren Körper, ohne
daß sie vorher erlernt oder beabsichtigt wurden. Sie blieb oft tagelang
in Samadhi Bhava (überbewußter Zustand), ohne auf äußere
Ansprache oder Bewegung zu reagieren und ohne daß irgendein Puls
registriert werden konnte.
Ma bezeichnete sich selbst nie als Guru, organisierte keine Vorträge oder Reisen, sondern handelte und antwortete auf Fragen stets nur aus Ihrem „Kheyal" heraus. Kheyal ist ein spontaner Impuls aus einer Art überbewußten Intuition, der in keinster Weise einem eigenen Willen oder Wunsch entspringt, sondern mit unfehlbarer Sicherheit auf die bewußten oder unbewußten Bedürfnisse der Menschen in der Umgebung reagiert. Dies ist, ähnlich wie bei einigen anderen Meistern wie Ramakrishna oder Haidakhan Babaji, oft nicht mit dem oberflächlich urteilenden Verstand zu begreifen und verlangt große Wachheit, Entschlossenheit und Flexibilität von den Devotees, die sich ernsthaft dem wahren Selbst nähern wollen. Anandamayi
Ma's Ratschläge waren meist individuell an den jeweiligen Bewußtseinszustand
des Fragestellenden gerichtet; Sie empfahl nicht jedem, dem Leben in der
Welt zu entsagen, sondern gab auch konkrete Anweisungen, wie man ein spirituelles
Leben in Familie und alltäglicher Arbeit führen kann und sich
auf dem jeweiligen individuellen Weg Gott und damit dem eigenen, Wahren
Selbst nähern kann. Jeder Mensch solle jedoch seinem einmal erwählten
spirituellen Weg aufrichtig folgen und wahrhaft lebendige spirituelle Erfahrung
anstreben. Sie empfahl auch jedem ohne Ausnahme, eine bestimmte Zeit täglich
zu meditieren, selbst, wenn man viel zu tun habe. Der Kern Ihrer Lehre
lautete in endlosen Variationen: „Die höchste Berufung eines Menschen
besteht darin, nach Selbstverwirklichung zu streben. Alle anderen Verpflichtungen
sind zweitrangig."
Anandamayi
Ma bereiste über 50 Jahre lang den indischen Subkontinent. Sie behauptete
nie von sich, ein Guru zu sein, denn dies hätte eine Zweiheit bedeutet
(Guru - Schüler), die in Ihrem Bewußtseinszustand nicht existierte.
Von sich selbst sprach Ma oft als von 'diesem Körper' oder 'diesem
kleinen Mädchen'. Sie inspirierte Millionen Menschen unterschiedlichster
Kultur und Herkunft durch Ihre bloße Gegenwart, ihre allumfassende
Liebe und Weisheit zur Suche nach der Höchsten Wirklichkeit. Ihre
Devotees errichteten über 25 Ashrams in Indien und auch in Europa
und den U.S.A. (Hawaii).
Im August 1982 verließ Anandamayi Ma im Ashram im Kishenpur-Ashram in Nord-Indien (Dehradun) Ihren Körper und ging in Mahasamadhi. Ihr Körper wird im Mahasamadhi Tempel in Khankal, Haridwar, einer heiligen Pilgerstadt am Ufer des Ganges in Nord-Indien, aufbewahrt. Anandamayi Ma hat Ihr "Lila", d.h. "Ihr göttliches Spiel" auf der Erde beendet. Ihr Sein und Ihre Worte jedoch sind zeitlos gültig und immer wieder neu inspirierend, uns bewußt und kompromißlos für die wahre Freiheit zu entscheiden und die ewige Wahrheit in uns selbst zu finden und zu verwirklichen. " Nehmt an, einige Leute gehen im Meer baden und beschließen, allen anderen voraus zu schwimmen - daraus folgt, daß sie zurückschauen müssen. Aber für den, dessen einziges Ziel der Ozean selbst ist, gibt es niemanden, um dessentwillen er zurückschaut oder besorgt ist, und dann geschieht, was geschehen soll. Gib dich der Welle hin, und du wirst von der Strömung aufgenommen werden. Der Ewige Selbst ist die Welle, die den Strand überflutet, um dich fortzutragen. Wer sich selbst für dieses Ziel aufgeben kann, wird von Ihm angenommen. Aber wenn deine Aufmerksamkeit auf den Strand gerichtet bleibt, kannst du nicht weit kommen und wirst nach dem Baden zurückkehren. Wenn dein Ziel das Höchste, das Endgültige ist, wirst du vom Strom deiner wahren Natur geführt werden. Es gibt Wellen, die hinwegtragen und Wellen, die zurückziehen. Diejenigen, die sich hingeben können, wird Er zu sich nehmen. In Form der Welle streckt Er Seine Hand aus und ruft euch: kommt, Kommt, KOMMT! " Nach indischer Zeitrechnung jährte sich der Erscheinungstag der Glückseligen Mutter Shri Anandamayi Ma am 6. Mai 1996 zum 100. Mal. Zu diesem Anlaß fand in Ihren Ashrams und in den Herzen vieler spiritueller Sucher auf der ganzen Welt ein Fest der Freude und der inneren Verbundenheit statt. Shri Anandamayi Ma’s Anwesenheit und liebevoll führende Gegenwart ist für jeden ernsthaften Sucher erfahrbar und wird auch weiterhin in den Herzen all derer gespürt, die aufrichtig dem Pfad zur Gottesverwirklichung folgen. Wünschen
Sie weitere Informationen, z.B. zu Kirtan-Abenden, Satsangs, Meditations-und
Yoga-Seminaren sowie einen Prospekt mit Publikationen über Shri Anandamayi
Ma, so wenden Sie sich gern an uns. Obige Lebensbeschreibung und Aussagen
sind aus den Büchern: Worte der Glückseligen Mutter, sowie Matri
Darshan und Erkenne Dein Selbst
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