Yoga Wiki über Shanti

Shanti bedeutet Frieden. Om Shanti, Shanti, Shanti – Om, Frieden, Frieden, Frieden ist das Mantra, das bei Yoga Vidya vor und nach einer Yogastunde gesungen wird. Das Shanti-Singen am Anfang der Yoga-Stunde kannst du als Einstimmung und als Absichtserklärung sehen: Ich werde im Frieden praktizieren, seelenruhig und gelassen, freundlich zu Körper und Geist sein.

Das Shanti-Singen am Ende der Yoga-Stunde kannst du als Bestandsaufnahme und als Stimmung ansehen, die du mit in den Alltag trägst: Ich bin im Frieden mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen und mit der ganzen Welt. Denn das ist eine gängige Interpretation, warum drei Mal Shanti gechantet wird. Das erste Shanti steht für dich selbst, das zweite für deine Mitmenschen und das dritte für den Weltfrieden.

Tatsächlich ist wohl innerer Frieden die wichtigste Voraussetzung für den äußeren Frieden. So kannst du dir das erste Shanti selbst widmen und überlegen: Wo stehe ich noch auf Kriegsfuß mit mir selbst? Wo tauchen Gedanken auf, die mit „Eigentlich sollte ich…“ beginnen? Kriegsschauplätze entstehen nicht auf dem Feld, sie entstehen im Geist. Wenn du Erwartungen hegst oder ein Verlangen nach etwas spürst, ist zwischen dir und dem Moment bereits ein Kleinkrieg im Gange.

Weniger von solchen „Hätte“- Gedanken oder störenden Wünschen wirst du haben, wenn du deinen Prinzipien nach lebst. Je geringer die Spanne zwischen Denken und Handeln ist, desto mehr Raum bleibt für inneren Frieden. Du hast es in der Hand, diese Spanne täglich kleiner zu machen, sei es in deinen Ernährungsgewohnheiten, deinem Engagement oder in der Kommunikation mit deinen Mitmenschen.

Letzteren kannst du dann das zweite Shanti-Mantra widmen. Lass von deinen Vorurteilen los und prüfe: Welchen (eher unbekannten) Menschen stehe ich wirklich neutral und wohlwollend gegenüber? Vielleicht werden dir viele Menschen einfallen, mit denen du noch nie verständnisvoll und tief gesprochen hast, und über die du dennoch eine Meinung hast. Die Vorurteile loszulassen, kann viel Unfrieden beseitigen.

Stell dir das Shanti, das jeder im Yogaraum sich selbst widmet, vor wie eine Wurzel. Es braucht viele Wurzeln, die dann in der Mitte einen dicken, tragfähigen Baumstamm ergeben. Das ist das zweite Shanti-Mantra, in dem sich die Energie der Yoga-Praktizierenden sammelt. Die Energie strahlt aus in einem wunderschönen dritten Shanti und bildet eine breite, üppige Baumkrone. Das ist das Shanti für den Weltfrieden. So wie Weltfrieden nur aus jedem einzelnen heraus entstehen kann, so kann ein Baum nur von unten aus jeder einzelnen Wurzel heraus wachsen.

In internationalen Konferenzen und endlosen diplomatischen Diskussionen wird der Frieden verhandelt, doch der wahre Frieden ist schwer verhandelbar. Frieden ist im tiefsten Inneren erfahrbar. Es ist schließlich auch sinnlos, mit dir selbst zu verhandeln, ob du zur Yogastunde gehst oder nicht. Tu es einfach, und dort kannst du auch das eigentliche Pulsieren der Shanti-Mantras erfahren: die Stille in der Tiefe deiner Seele, denn in der Stille findest du auch den Frieden, Shanti. Mehr über Shanti findest du in unserem Yoga Vidya Wiki. ks

 

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