Yoga Wiki über Bhujangasana

Bhujanga ist im Sanskrit eine Schlange, genauer gesagt die Kobra. bhujaṅ-ga bedeutet wörtlich “die in Bögen geht“. Bhujangasana ist also die Stellung der Kobra. Und von außen betrachtet sieht diese Asana wirklich aus wie eine Kobra, die sich aufrichtet, aus welchen Gründen auch immer.

Für Bhujangasana liegst du flach auf dem Bauch, deine Beine sind ausgestreckt, die Füße zusammen und die Fußsohlen nach oben gerichtet. Die Handflächen liegen flach auf dem Boden unter und etwas neben den Schulterseiten. Die Finger bleiben zusammen, Fingerspitzen schließen ungefähr mit dem nach vor zeigenden Schulterdach ab. Deine Stirn liegt sorgenfrei auf dem Boden und die Augen sind geschlossen. Bevor du in einer Vorwärts- und Aufwärtsbewegung in die Stellung fließt, entspanne zunächst den gesamten Körper, insbesondere den unteren Rücken.

Hebe langsam den Kopf und diesen dann leicht nach hinten gebeugt. Kinn nach vorne gerichtet und Nacken in sanfter Grundspannung. Nun erst hebe Nacken und Schultern. Versuche hierbei das schon beschriebene Gefühl einer Vorwärts- und Aufwärtsbewegung zu kultivieren.

Gleite weiter in Bhujangasana, indem du zuerst mit Kraft deiner Rückenmuskeln deinen Oberkörper weiter aufrichtest und den Rücken wölbst. Jetzt erst nutze deine Armkraft, strecke die Ellbogen soweit wie angenehm möglich durch. Schultern aktiv weg von den Ohren, Schulterblätter sanften Impuls zum Zusammenfließen und gleichzeitig Richtung Steißbein absenken.

In der Endhaltung von Bhujangasana bleibt das Schambein unbedingt in Kontakt mit der Yogamatte. Dein Bauchnabel ist höchstens 3 cm angehoben. Sollte der Nabel höher sein geht deine Rückbeuge eher in die Knie und weniger in den Rücken. Ob deine Arme nun gestreckt sind hängt einerseits von der Flexibilität deines Rückens und andererseits von der Anatomie deiner Wirbelkörper ab.

Es gibt Menschen die problemlos von hier in die Königskobra wechseln können, andere hingegen spüren sofort eine Kompression ihrer Wirbelkörper. Dies sind Dinge die es zu akzeptieren gilt. Aber in spiritueller und energetischer Sicht ist das erst einmal unerheblich wie weit du kommst. Die Wirkungen, vor allem auf das Swadhisthana Chakra, sind dieselben.

Der Sanskritbegriff Bhujanga bedeutet nicht nur Kobra, sondern auch Liebhaber einer Kurtisane, Galan; im indischen Drama der ausschweifende (oder auch beständige) Gefährte einer Fürstin; Lustknabe; Gatte und Ehemann. Dies sind alles klare Anspielungen auf den Sexualtrieb des Menschen, welcher mit dem Swadhisthana Chakra in Verbindung steht. In Bhujangasana wirkst du regulierend und balancierend auf das Sakralzentrum ein. Dies ist wichtig, denn eine Blockade oder Hyperaktivität dort, kann dich im Fluss deines Lebens behindern. Bedenke, das hier vorherrschende Element ist Wasser.

KundaliniDer Begriff Kobra deutet zudem auf die Kundalini Energie hin. Die Kundalini wird oft auch im Sanskrit mit Bhunjangani bezeichnet. Diese Schlangenkraft kann weder aufsteigen oder gerät gar in falsche Bahnen, wenn das Swadhisthana Chakra nicht harmonisch ist. Bhujangasana kräftigt zudem die Eierstöcke und den Uterus, menstruale Störungen können gelindert werden. Verstopfungen werden behoben und der Appetit wird angeregt. Leber und Nieren sind ebenfalls sehr dankbar und besonders die Nieren können wieder mehr Prana speichern. Rückenschmerzen werden weniger und Wirbelsäule geschmeidiger. In Bhujangasana kommt man generell mehr in den Fluss.

Im Falle eines Magengeschwürs, Darmtuberkulose oder einer Überfunktion der Schilddrüse gilt es Bhujangasana zu vermeiden. Außer ein erfahrener Yogalehrer bzw. Yogatherapeut in Absprache mit einem Arzt führt dich. Falls du noch mehr über Bhujangasana erfahren möchtest, zum Beispiel Korrekturen, Hilfestellungen oder mehr zum Thema Kundalini, schaue auf unsere Yoga Wiki Seite. Aber auch hier im Blog auf der Yoga Vidya Seite findest du weitere interessante Artikel zur Kobra. (cb)

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