Yoga Wiki über Aufmerksamkeit

Was ist Aufmerksamkeit?

Die Aufmerksamkeit ist ungreifbar. Bis heute können Psychologen sich nicht einigen ob Aufmerksamkeit tatsächlich existiert und wenn ja, – was ist sie dann? Das Gedächtnis ist nötig um sich etwas einzuprägen und es entfaltet sich in Erinnerungen. Denken dient dem Lösen von verschiedenen Aufgaben und die Sprache dient der Kommunikation. Die Aufmerksamkeit jedoch existiert an und für sich nicht und bringt keine zusätzlichen Resultate. Die Abwesenheit von Aufmerksamkeit verschlechtert die Resultate anderer Aktivitäten.

Es existieren Methoden um die Aufmerksamkeit im Kindesalter zu trainieren. Genauso kann man auch die Aufmerksamkeit Erwachsener schulen. Hierfür sind zusätzliche Übungen erforderlich, zur Entspannung und zum Anhalten der Gedanken. Während der Übungen darf kein einziger Gedanke im Kopf sein.

Was bringt uns keine Gedanken zu haben? 

Unsere Gedanken sind Energie. Wenn unsere Energie unruhig wird, ist es deutlich schwieriger Ziele zu erreichen. Dies ist ermüdend und man vergisst Gedanken und Informationen. Man verliert seine Aufmerksamkeit. Vollkommene Abwesenheit von Gedanken und Aufmerksamkeit erzeugt einen erstaunlichen Zustand der Leichtigkeit und Freiheit.

Technik zur Beruhigung der Gedanken im Geist

Wähle etwas zu dem Du eine gleichgültige oder angenehme Einstellung hast. Betrachte es und denke an nichts. Konzentriere Deine Aufmerksamkeit auf das Zentrum des Objektes und absorbiere den Gegenstand in Deiner  Vorstellungskraft. Sobald Du fühlst, dass ein ablenkender Gedanke kommt, schließe Deine Augen und bemühe Dich mit maximaler Klarheit den Gegenstand zu visualisieren. Das erlaubt Dir den Zustand ohne Gedanken zu halten und verstärkt Deine Konzentration und Aufmerksamkeit im Alltag.

Übung während des Tages

Nutze die Möglichkeiten des Tages zum Üben. Bleibe unerwartet stehen. Werfe Deinen Blick auf das Bild vor Dir und schließe die Augen. Versuche das gerade Gesehene wieder abzurufen. Bemühe Dich es mit Deinem ganzen Körper zu fühlen. Berücksichtige, dass jedes Objekt und jede Situation, fast unmerklich, ein gewisses Gefühl, einen Zustand im Körper hervorruft. Versuche diesen Körperzustand zu fangen und das gesehene Bild zu visualisieren oder zu fühlen. Auf diese Weise trainierend, wirst Du allmählich lernen Dir Körperzustände zu merken und dann auf Wunsch mit geschulter Aufmerksamkeit abzurufen. Zunächst wird es Dich an Fotografieren im Nebel erinnern, aber nach einiger Zeit bekommst Du immer schärfere Bilder. In dem Moment, wenn Du die Augen geschlossen hast, werden dann alle Gedanken verschwinden und Deine Aufmerksamkeit auf das Bild gehen.

Trainiere so einige Male am Tag zwischen 15 und 20 Sekunden. Steigere allmählich die Zeit des Haltens des Bildes auf 5 Minuten.

Drei weitere Techniken für das Aufmerksamkeits- und Gedächtnistrainings:

1. „Tratak“

Tratak war für die Entwicklung der Aufmerksamkeit, der Konzentration und des Gedächtnisses schon im altertümlichen Indien bekannt. Nimm ein weißes Blatt. Male in das Zentrum ein Kreis mit einem Durchmesser von 1-2 CM.

Setze Dich auf einen Stuhl oder in eine Meditationshaltung mit gerade Wirbelsäule. Entspanne Arme und Schultern. Lege die Hände auf die Knie und atme natürlich. Befestige das Blatt senkrecht ungefähr 1.5-2m von dir entfernt auf Höhe Deiner Augen. Konzentriere Dich auf Dein Meditationsobjekt. Lass alle Gedanken los und widme Deine Aufmerksamkeit dem Kreis.

Die Übung ähnelt einer Aufmerksamkeits-Meditation auf ein Yantra oder eine Kerzenflamme.

 

2. „Aufmerksamkeits-Rhythmus-Training“

Entspanne Dich in einer bequemen Lage. Betrachte Deine Handgelenke, versuche jeden Millimeter zu fühlen. Schaue nur auf Dein Handgelenk. Blinzeln ist erlaubt. Wenn deine Aufmerksamkeit wegläuft, hole sie zurück. Variiere diese Aufmerksamkeits-Übung. Zum Beispiel aus einem anderen Blickwinkel, in einem anderen Sessel oder in einem anderen Gemütszustand. Du beherrscht diese Übung, wenn Du es erreichst, ohne einen einzigen Gedanken zu haben, solange deine volle Aufmerksamkeit auf deinem Handgelenk halten kannst, wie du möchtest.

3. „Speichern und Löschen“

Finde ein für Dich angenehmen oder gleichgültigen Gegenstand.  Schau ihn 3-5 Sekunden ununterbrochen an und versuche ihn Dir mit der Einatmung zu einzuprägen.  Schließe Deine Augen für 3-5 Sekunden, halte die Luft an und versuche ihn während dessen mit Deiner Aufmerksamkeit aufzurufen. Dann atme aus und löse das Bild gedanklich auf, schmeiß ihn weg oder ähnliches. Tausche alle 3-5 Mal die Art und Weise der Speicherung und Löschung, der Geschwindigkeit, Rhythmus, um Deine Aufmerksamkeit zu trainieren. Suche ständig neue Weisen dafür und mit ihnen neue Körperzustände, Gefühle des Erstaunens und der Offenbarung. Das wird Dir ermöglichen Fortschritte in Deiner Aufmerksamkeit zu erlangen. (bdm)

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