Warm, saftig und nährend: Ayurvedische Ernährung im Herbst

Warme Kürbissuppe ist typisch für ayurvedische Ernährung im Herbst

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler, der Sommer neigt sich dem Ende – der Herbst steht vor der Tür. Und damit auch die Zeit der Schniefnasen, Kopfschmerzen, Grippe und Erkältung. Warum ist das so und was können wir tun, um gesund und munter in und durch den Herbst zu kommen? Empfehlungen für eine ayurvedische Ernährung im Herbst gibt Antworten!

Der Herbst im Ayurveda: Zeit der Energie?

Seit dem 21. Juni befinden wir uns in der Jahreshälfte Dakshinayana – dem südlichen Lauf der Sonne – bis diese am 21. Dezember ihren südlichsten Stand erreicht und wieder Richtung Norden wandert. In dieser Zeit werden die Tage kürzer und die Kraft der Sonnenstrahlen nimmt ab. Die Einwirkung des Wasserelements und die kühlende Mondstrahlung nehmen zu. 

Mehr Wasser in den Zellen

Laut Ayurveda ist der Herbst etwas sehr Angenehmes, denn dank dem erhöhten Wasseranteil in den unseren Zellen, erfahren wir ein Mehr an Energie. An dieser Stelle mag es Stimmen geben, die meinen, wir hätten im Sommer durch die stärkere Sonneneinstrahlung mehr Energie.

Dies ist jedoch ein Irrtum, der durch schrumpeliges Gemüse und in der Sonne verwelkende Salatblätter sowie Millionen von schlaffen Menschen in Freibädern und Biergärten widerlegt wird. Unsere Zellen dehydrieren bei hohen Temperaturen und das raubt uns Energie. Erst in den Abendstunden, wenn die Sonnenstrahlung weniger wird, werden wir wieder fitter.

Übrigens: Die Beobachtung und das Leben mit den Jahreszeiten hat einen lebhaften Anteil im Ayurveda und wird Ritucharya genannt und bedeutet soviel wie die “Meisterung der Jahreszeiten”.

Starkes Verdauungsfeuer

Und es gibt noch eine gute Nachricht: Auch unser Verdauungsfeuer wird im Herbst stärker. Dieses Agni (bitte nicht zu verwechseln mit dem Pitta Dosha) kann mit einem Lehmofen verglichen werden. Dieser brennt noch stärker, wenn es draußen kälter ist.

Und so brennt auch das Agni in unserem Körper umso stärker, wenn es draußen kühler wird. Das bedeutet: Wir dürfen mehr essen! Aber was? Denn auf die richtige Auswahl der Nahrungsmittel kommt es an, wenn wir die Energie, die der Herbst uns schenkt, richtig nutzen wollen.

Ayurvedische Ernährung empfiehlt eine Vata-Diät für den Herbst

Durch den Einbruch des Herbstes erhöht sich das Windelement, im Ayurveda das Vata Dosha, welches von kühler und leichter Qualität ist. Dies geschieht nicht nur in unserer Umwelt, sondern auch in unserem Körper.

Was passiert bei zu viel Vata im Körper?

Die Tridosha geraten aus dem Gleichgewicht, Agni wird geschwächt, Ama (Gifte) sammeln sich an, Infektionen und Krankheiten können entstehen. Deshalb empfiehlt Ayurveda im Herbst eine Vata-reduzierende Ernährung, um einer Ansammlung des Vata Doshas entgegenzuwirken und so die Manifestation von Infektionen und Krankheiten zu verhindern.

Vata-reduzierende Nahrungsmittel sind wärmend, nahrhaft, saftig, süß, salzig und sauer. Auch wenn du krankheits- oder konstitutionsbedingt eine Pitta- oder Kapha-reduzierende Diät verfolgst, kannst du diese proportional an den Herbst anpassen, denn dein Körper unterliegt den jahreszeitlichen Schwankungen.

6 Tipps für eine ayurvedische Ernährung im Herbst

  • Nimm bestenfalls drei warme Mahlzeiten täglich zu dir und halte dich dabei an geregelte Essenszeiten.
  • Meide Lebensmittel, die Allergien, Blähungen o.ä. hervorrufen.
  • Faste maximal einmal alle zwei Wochen und verzichte dann lediglich auf feste Nahrung.
  • Trinke viel, vor allem warme Getränke wie Kräutertees oder Mandelmilch. Aber auch Frucht- und Gemüsesäfte sind gut geeignet.
  • Verzichte auf gekühlte Speisen und Getränke, meide Kaffee, Alkohol und Zigaretten.
  • Nutze unsere Übersicht der Vata-reduzierenden Lebensmittel

Übrigens: Gerade in der Zeit des Übergangs zwischen zwei Jahreszeiten sind der Körper, aber auch unsere Gefühlswelt besonders anfällig. Deswegen achte gerade in dieser Zeit besonders auf ausreichend Schlaf und vermeide Stress und starke Emotionen.


Jeder Mensch ist anders, und so kann lebhafter Austausch dazu beitragen unseren Wissensschatz über uns selbst und andere stetig zu erweitern. Deshalb: Was isst du im Herbst? Wovon spürst du intuitiv, dass es jetzt gut für dich ist? Lass es uns in den Kommentaren wissen! Om Shanti.

Mit ayurvedischer Ernährung gut durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Ayurveda ist die uralte Wissenschaft von Leben, die über Jahrtausende hinweg erprobt und verfeinert wurde. Da jeder Mensch einzigartig ist, werden auch Behandlungen typgerecht gegeben. Die Entspannungstechniken, natürlichen Heilverfahren und Ayurveda lernst du am besten in der Praxis von Seminaren kennen.

Ob ayurvedische Ernährung, ayurvedische Massage, Ayur-Yoga, ayurvedische Medizin, Panchakarma oder ayurvedische Wellness: Alle inneren Kanäle öffnen sich und der Körper wird in seiner Entgiftung, Zellerneuerung und Heilung angeregt.

Asanas, Meditation und Mantra-Singen ergänzen die Seminare in idealer Weise. Die Yoga Vidya Ashrams sind inzwischen langjährige Ausbilder für ayurvedische Seminare. Sie stehen für die Synthese traditioneller Yogalehre und ayurvedischer Gesundheitslehre.

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