Jaya Ganesha und der spirituelle Weg – Teil 1

Im Jaya Ganesha besingen wir die verschiedenen göttlichen Aspekte und Kräfte. Diese wirken in uns und im ganzen Kosmos, also im Mikrokosmos und im Makrokosmos. Sie sind die höheren Aspekte unseres Bewusstseins, personifiziert und als Götter bezeichnet. Sie sind Schwingungen, Manifestationen Brahmans, des Einen, Unveränderlichen, Ewigen.

Es gibt im Jaya Ganesha eine gewisse Abfolge der göttlichen Aspekte, die wir ähnlich auch in anderen rituellen Mantraabfolgen wiederfinden. So zum Beispiel im Arati, der Lichtzeremonie und im Gajananam, den Dhyana Shlokas.

Warum gerade diese Abfolge? Weil sie unseren spirituellen Weg symbolisiert. Schöpfung, Wachstum, Erkenntnis, Transformation – oder Entstehung und Auflösung existieren permanent und gleichzeitig. Mit jedem Atemzug kommt etwas Neues und etwas Altes vergeht. Jeder Gedanke ist ein Schöpfungsakt, jedes Loslassen eine Transformation. Die Mantras sind Klangschwingungen, die all dies beinhalten. Aus diesen Schwingungen, die letztlich zurückzuführen sind auf den ersten Klang OM, besteht das ganze Universum, das innere und das äußere, Mikrokosmos und Makrokosmos. Bestimmte Mantras werden so auch als Moksha Mantras bezeichnet, Mantras, die zur Befreiung führen. Sie können uns zum vollkommenen Verständnis unseres Daseins führen. In unserem beschränkten Bewusstsein, also dem Verstand, betrachten wir alles in Zeit und Raum. Die Reihenfolge der Mantras begibt sich sozusagen auf die Ebene unserer eingeschränkten Sichtweise. Da nachgewiesen alles im Universum nach Harmonie strebt, schwingen wir uns durch das Singen der Mantras ein und können dadurch auf die vermittelte Wahrheit aufspringen oder mit ihr fließen und so zu Erkenntnis gelangen.

Vortrag von Katyayani Ulbricht

 

 

0 Kommentare zu “Jaya Ganesha und der spirituelle Weg – Teil 1

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.