91 Tipps zur Beruhigung von Vata Vikriti

Gelassenheit Entwickeln - Podcast für mehr Gelassenheit im Alltag

Vata Vikriti heißt, dass du mehr Vata hast, als deinem normalen Temperament (Prakriti) entsprechen würde. Zu viel Vata heißt: Zu viel Luft. Zu viel Unruhe. Im Unterschied zu Übermaß von Pitta ist Vata eher kühl. Zu viel Vata kann sich manifestieren als: Ängste, Nervosität, innere Unruhe, Schlafstörungen, Unzufriedenheit, Hoffnungslosigkeit, mangelnder Mut, Immer auf der Suche – das Ziel fehlt, Entscheidungsprobleme, schnell gelangweilt, Unfähigkeit sich an irgendwelche Absprachen zu halten, in den Wolken schweben, viele Konflikte mit anderen. Wie entsteht zu viel Vata? Indem du Vata Tätigkeiten übertreibst, kann Vata überhand nehmen. Dazu kann gehören: Viel Reisen, unruhiger Tagesablauf, wechselnde Anforderungen, Rampenlicht, zu viel Abwechslungen, ungeregelte Essenszeiten, Essen im Stehen/gehen, beim Telefonieren, Fernsehen, Internet, Handy. Zu viel gleichzeitig. Vata kann aber auch allein durch Ängste, Zukunftsängste und das Gefühl mangelnder Sicherheit zu stark werden. Einige Tipps, um Vata Überschuss zu reduzieren: – Eine Weile lang habe einen geregelten Tagesablauf: Gehe zu fester Uhrzeit ins Bett, stehe zu fester Uhrzeit auf – egal ob du schon müde bist, oder nicht. Egal, ob du schläfst oder nicht. Iss zu festen Zeiten – egal ob du Hunger hast oder nicht. Bleibe bei einer Ernährungsphilosophie für eine Weile. Entscheide dich für etwas, und bleibe eine Weile lang bei dieser Entscheidung. Behalte aber auch im Geist: Manchmal scheinst du einen Vata Überschuss zu haben – bist aber nur nervös, weil du deine Natur nicht ausleben kannst. Bei Unruhe, Nervosität etc. überlege auch: lebe ich mein Temperament? Manchmal brauchst du auch mehr statt weniger Abwechslung… Es ist also nicht immer so einfach…

Dies ist die 91. Ausgabe des Yoga Vidya Gelassenheits-Podcast von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya.

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Heute: Zu hohes Vata, also Vata Vikriti, übersteigertes Vata Temperament. Es ist angenehm, ein gutes Vata-Element zu haben. Vata hilft, kontaktfreudig zu sein. Vata hilft, immer wieder begeisterungsfähig zu sein, wissensdurstig, reiselustig zu sein. Der Vata-Typ hat die Lust, etwas zu verändern, unerforschte Wege zu gehen, dem Leben einen neuen Sinn zu geben. Der Vata-Mensch ist auf der Suche, Vata-Typ ist auch wechselhaft. Vata-Menschen können so sehr leicht sein, sehr freudevoll sein, sie sind kontaktfreudig, können Verbindungen herstellen. Und ein Vata-Mensch im Gleichgewicht ist einfach eine Freude. Wenn man mit ihm oder ihr zusammen ist, fühlt man sich fröhlich, beschwingt und denkt, Leben ist doch schön, Leben ist leicht und man sollte einfach die Dinge nehmen, wie sie kommen. Vata kann aber auch zu viel sein. Es ist interessant, wie schnell auch Menschen mit hohem Vata umschlagen können. Grundsätzlich können aber nicht nur Vata-Temperamente zu viel Vata haben, bei jedem Menschen kann Vata zu viel werden.

Wenn du zu viel Vata hast, dann kann es sein, dass du nervös bist, du bist unruhig, du hast Schlafstörungen, du hast vor allem Möglichen Ängste, du bist unzufrieden, vielleicht empfindest du sogar Hoffnungslosigkeit. Du hast mangelnden Mut, etwas anzugehen. Du bist immer auf der Suche, das Ziel fehlt, du hast Entscheidungsprobleme, du fühlst dich gelangweilt. Angenommen, einige dieser Zeichen in dir sind wahrnehmbar, dann ist vielleicht nicht unbedingt das Äußere so sehr das Problem, sondern es ist mehr dir Frage, hast du zu viel Vata. Jetzt, anstatt zu überlegen, dass alles so schwierig ist und es so vieles gibt, wovor du Angst hast, kannst du dir einfach sagen: „Aha, es könnte einfach sein, dass ich zu viel Vata habe.“ Und wenn du zu viel Vata hast, dann kannst du alles Mögliche tun, um das Vata-Element zu reduzieren.

Wie entsteht ein Vata-Überschuss? Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wenn du viele Vata-Tätigkeiten machst und das übertreibst, dann kann es zu einem Vata-Überschuss kommen. Tätigkeiten, die Vata sehr stark erhöhen, sind, viel reisen, unruhiger Tagesablauf, wechselnde Anforderungen, Rampenlicht, sehr viel Abwechslung, ungeregelte Essenszeiten, essen im Stehen, im Gehen, beim Telefonieren, Fernsehen, Ängste, Zukunftsängste, mangelnde Sicherheit. Man kann durchaus sagen, unsere heutige Welt ist in einem gewissen Maße eine Vata-Welt. Sie lenkt dich ständig ab, sie führt dazu, dass du wenig zur Ruhe kommst. Nicht umsonst haben sehr viele Menschen gerade im Westen Vata-Überschuss und damit einhergehende Vata-Störungen und Vata-Krankheiten. Was kannst du machen, um den Vata-Überschuss zu reduzieren?

Einige Tipps gehen dir erst mal gegen den Strich, wenn du ein Vata-Temperament hast. Aber wenn du zu viel Vata hast und leidest unter diesem Vata-Überschuss, dann sind die Tipps tatsächlich hilfreich.

  • Eine Weile lang habe einen geregelten Tagesablauf. Gehe zu fester Uhrzeit ins Bett. Stehe zu fester Uhrzeit auf. Egal, ob du schon müde bist oder nicht. Egal, ob du schläfst oder nicht. Wenn du nicht schlafen kannst, mache einfach eine Tiefenentspannung, konzentriere dich auf den Atem. Es ist wichtig, dass du einen festen Tagesablauf hast.
  • Iss zu festen Zeiten, egal, ob du Hunger hast oder nicht. Bleibe bei einer Ernährungsphilosophie für eine Weile. Iss mehr gekochte Speisen, beruhigende, leicht verdauliche Speisen. Du kannst dir selbst überlegen: „Welche Speisen wären für mich beruhigend und leicht verdaulich?“ In Ayurveda-Ratgebern findest du eine Menge an Tipps.
  • Übe täglich Meditation, Tiefenentspannung, Yogaübungen. Besonders die Wechselatmung, Ujjayi Pranayama, Surya Bheda, sowie auch Murccha sind hilfreich.
  • Sage dir Affirmationen wie: „Ich habe Vertrauen.“ Vertrauen kann dir helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.

 

Zwei kleine Anmerkungen noch. Wenn du Vata-Mensch bist und einen Vata-Überschuss hast, mache dir immer bewusst, die Vorschläge, die ich eben gegeben habe, brauchst du nur eine gewisse Weile umzusetzen. Natürlich braucht der Vata-Mensch Abwechslung, natürlich freut sich der Vata-Mensch über viel Kommunikation, Reisen usw. und es gilt ja auch, seinem Temperament zu folgen. Nur, wenn du einen Vata-Überschuss hast, was du eben daran merkst, dass du dich gelähmt fühlst, Ängste hast, Unruhen hast, dich nicht entscheiden kannst und natürlich auch verschiedene körperliche Symptome dazukommen, dann kannst du etwas tun, um Vata zu reduzieren. Normalerweise dauert das, je nachdem wie stark der Vata-Überschuss ist, zwischen einer bis vier Wochen und dann kannst du wieder ein vatagemäßes Leben führen.

Noch eine zweite Anmerkung. Nicht jedes körperliche oder psychische Unwohlsein eines Menschen mit Vata-Temperament heißt, dass du einen Vata-Überschuss hast. Es kann auch umgekehrt sein. Du brauchst Abwechslung und fühlst dich unwohl und gelähmt und du fühlst dich in deiner Entfaltung deiner Bedürfnisse gehemmt, dann kannst du schauen, wo könntest du etwas mehr Abwechslung in dein Leben hineinbringen? Wo könntest du an den Stellen etwas mehr bewirken, wo du deine Fähigkeiten einsetzen kannst? Und du kannst auch überlegen: „Die Aufgabe, die ich zu erledigen habe, wie könnte ich dort meine Stärken einsetzen?“ Dann nutzt es nichts, wenn du einen anderen Menschen versuchst nachzuahmen, sondern überlege: „Welche meiner Stärken könnte ich da besonders einsetzen?“ Und die dritte von meinen beiden Überlegungen und Ratschlägen wäre, wenn du dich als Vata-Mensch gehemmt fühlst, kann es auch daran liegen, dass du dich vielleicht an manche Sachen nicht hältst, die andere von dir erwarten und deshalb ständig von anderen gehemmt wirst. Angenommen, du bist ein Vata-Mensch und neigst zu Unpünktlichkeit und neigst dazu, dir immer wieder was Neues vorzustellen und vorzunehmen, dann werden sich die anderen Menschen oft von dir etwas überrumpelt fühlen und sie werden dich dann kritisieren, wegen der Unpünktlichkeit, wegen nicht Einhalten von Verpflichtungen und Vereinbarungen usw. Und dann bist du ständig am Kämpfen mit den scheinbaren Kleingeistern. Dann hilft es, wenn du überlegst, dass du dich etwas mehr an die Anforderungen hältst, etwas dein Vata-Temperament dämpfst und wenn du das kannst und dort eine gewisse Grundverlässlichkeit hast, dann kannst du deine Stärken voll ausspielen und dann freuen sich die anderen über deinen Ideenreichtum, deine Kommunikationsstärke, deine Verbindung mit anderen Menschen und dass du eine wunderbare Leichtigkeit ins Team bringst. Beim nächsten Mal will ich dann die erwähnten Atemübungen anleiten, die auch helfen, ein Übermaß von Vata zu reduzieren.

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