Gedanken zu Diwali

Heute, den 3.11.2012  feiern die Inder Diwali, das Lichterfest. Zu diesem Anlass wird es im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg, im Ashram Westerwald und auch an der Nordsee wieder ganz besondere Rezitationen und die große Rama-Puja geben. Eine großartige Gelegenheit, sich mitten im Herbst an das Licht in dieser Welt zu erinnern.

Eine der vielen Legenden, die hinter dem Fest des Lichtes ranken, ist die große Hochzeit von Lakshmi, der Göttin der Fülle und Schönheit, und Vishnu, dem Erhalter  von Maya, der Erscheinung dieser unserer Welt. Merkwürdig. Heißt es nicht auch, beide seien ohnehin die verschiedenen Erscheinungsformen einer Energie? Auf jeden Fall scheint es hell zu werden, wenn Maya im Geist von Lakshmi und Vishnu erstrahlt. Und nach Licht sehnt sich die Menschheit ganz offensichtlich, sonst hätte sie neben Diwali nicht auch noch Weihnachten, Silvesterknaller und die Sommerferien erfunden.

Zünde ich also gleich mal ein paar Lampen und Kerzen an zur Feier des großen Festes. Wenn es so wei ist, ziehe mir wie die Inder neue Kleider an heiße meine Umwelt von Herzen willkommen in meinem Leben. Schon wird’s viel heller und freudiger an einem trüben Novembertag. Wollte ich allerdings meinen Diwali-Tag komplett mit Feuern und Kerzen erhellen, hätte ich wohl schlechte Karten. Man kennt das ja: Je größer das Feuer, desto auffälliger ist die Dunkelheit, in der wir in Wahrheit hocken und der Lichterpracht zuschauen.

Wo bloß, ist das Licht, dass mich selbst mit einschließt? Wie kann ich das Feuer werden, anstatt nur davor oder daneben zu sitzen? Und wenn ich das Feuer wäre, würde ich dann nur noch Dunkelheit um mich herum erkennen können?  Ach, diese dreidimensionale Welt der Dualität ist wirklich nicht so einfach zu durchschauen. Und manchmal kommt mir der Verdacht, dass die Dunkelheit um mich herum mit jedem Licht, in das ich eifrig starre, nur größer wird. Allerdings: Wenn ich das Feuer wäre, würde mich die Dunkelheit das draußen überhaupt stören? Hätte sie überhaupt eine Bedeutung für mich? Vermutlich nicht. Bis jemand käme, um seine Hände an meiner Glut zu wärmen. Dann könnte ich mich über dieses kraftvolle Schauspiel freuen.

Übrigens: Diwali wird auch Deepavali bzw. Dipavali genannt – das ist vom Sanskrit her sogar korrekter.

Ein Text von Dietlind Arndt.

 

>>>Mehr zur Bedeutung der Götter

0 Kommentare zu “Gedanken zu Diwali

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.