Yoga im Herbst: Wärme bei Gegenwind

Den Herbst erkennt man daran, dass einem der Wind um die Nase pustet. Und egal ob Sonne oder Regen, irgendwie kommt er scheinbar immer von vorne und setzt sich prompt in allen Gliedern fest. Echte Herbst-Liebhaber freuen sich angesichts dieser rauen Naturerscheinung. Anderen fährt das Dauerpusten eher unangenehm in Ohren und Knochen. Vor allem den zierlichen, schlanken Vata Menschen. Die sind ohnehin schon sehr bewegt, sensibel und unruhig veranlagt. Und jetzt auch noch der Herbstwind! Der ist Vata Energie pur: kalt, trocken und selten still.

Vata setzt sich besonders gerne in den Knochen und Ohren fest, im Becken und im Dickdarm. Kein Wunder, dass Vata Menschen und solche mit Vata Ungleichgewicht sich jetzt schnell mal angreifbar und unpässlich fühlen.

Da wächst die Sehnsucht nach warmen Sonnentagen und dem Urlaub gen Süden ins Uferlose. Für alle, die das in diesem Jahr womöglich nicht mehr schaffen: Es gibt Hoffnung. Überschüssiges Vata kann man auch einfacher besänftigen. Zum Beispiel mit Yoga. Die Vorwärtsbeuge, der Drehsitz und alle Rückbeugen wirken erdend und beruhigend auf Körper, Geist und Seele. Das Boot,  der Tänzer und der Baum bringen die Körpertemperatur wieder auf Wohlfühlniveau.

Wenn die Nieren und der untere Rücken allzu arg von Kühlungsschmerzen befallen sind, ist die Krokodilsdrehung eine echte Asana zum Aufatmen. Und auch die dynamische Brücke kann jetzt richtig gut tun. Die erdet, macht beweglich und erwärmt den ganzen Rücken. Aber Achtung, für Vata Menschen gilt ganz besonders: Yoga ist kein Leistungssport. Wohlfühlen und Entspannen ist angesagt. Und manchmal hilft am besten Yoga Nidra unter einer Kuscheldecke gegen den drohenden Herbstblues.

Oder eine ayurvedische Herbst-Entschlackung. Die kann Blockaden, die sich dieser bewegenden Zeit widersetzen wollen, schnell zum Schmelzen bringen. Zum Beispiel, indem man jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen eine Tasse heißes Ayurveda Wasser trinkt. Oder eine Tasse Ingwerwasser, das zehn Minuten gekocht hat. Warmer Haferbrei zum Frühstück anstatt Kaffee, Brot oder gar Knäckebrot, zur Abwechslung mal warme Salate oder etwas Chili in der Kürbissuppe, schon breitet sich die ersehnte Wärme und Entspannung in der Seele aus. Derart energetisiert kann so ein bisschen Herbstwind einen nicht mehr aus dem Gleichgewicht bringen.

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Dietlind Arndt lebte und schrieb 2010 bis 2011 bei Yoga Vidya in Bad Meinberg.

2 Kommentare zu “Yoga im Herbst: Wärme bei Gegenwind

  1. Brigitte Hohensträter

    Vielen Dank für den schönen Text! Ich habe gleich heute in der Yogastunde darauf Bezug genommen und vor allem die tolle Übungsreihe zur Vata-Harmonisierung gefunden und angewendet. Die Teilnehmer waren hinterher so tiefenentspannt, wollten gar nicht mehr aufstehen und blieben noch lange liegen.
    Danke an ganz Yoga-Vidya, dass es das alles kostenlos gibt!
    Herzliche Grüße – Brigitte.

  2. Haripriya-Ramani

    sehr schön geschrieben, danke, liebe Dieta.
    Für mich ist der Herbstwind eher der Atem Gottes. Und ich lasse mich gerne von ihm “durchpusten”. Davon wird mein inners Feuer nur noch mehr angefacht. Bin ja auch eher Pitta-Mensch….
    Om Shanti und lichtvolle Grüsse von Ramani

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