Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 8. Juni
DAS SINGEN DES NAMENS
GOTTES
Bhakti (Hingabe)
ist zwiefach in seiner Essenz. Einerseits gibt es da eine
intensive Anhaftung
an Gott, genährt von tiefen Emotionen, und andererseits
gibt es einen ernsthaften
Drang, Ihn zu lieben. Wenn diese zwei Elemente
zusammengebracht
werden, sehen wir bhakti entweder als Anhaftung, die aus
Liebe erwächst,
oder als Liebe, die sich selbst als Anhaftung manifestiert.
Das wesentliche Merkmal
im bhakti ist, dass dieses Gefühl in Relation mit dem
Höchsten gesetzt
wird - dem höchsten Liebenswürdigen, der real und
unvergänglich
ist -, und nicht in Relation mit den Objekten der Welt, die
vergänglich
und daher unwirklich sind. Derartige Liebe oder Hingabe nimmt
verschiedene Formen
des Ausdruckes an und läuft unter verschiedenen Namen.
Erzählen von
poetischen oder prosaischen Werken, Singen der Herrlichkeit des
Herrn, und, weiter
verbreitet, das Singen des Namens des Herrn, sind einige
von ihnen.
Eine harmonische,
rhythmische Note stellt ein unverwechselbares Abbild her.
Das ist keine Imagination
- für jeden Klang gibt es ein bestimmtes Abbild. Es
ist wissenschaftlich
bewiesen, dass gewisse Klänge gewisse besondere Bilder
auf einigen ausgeprägten
Oberflächen herstellen. So ist es nur vernünftig,
daran zu glauben,
dass der jeweilige Namen Gottes, assoziiert mit dessen
dazugehöriger
Form, diese Bilder auch auf der mentalen Oberfläche herstellen
kann. Durch kontinuierliche
Wiederholung formt der Name einen tief
verwurzelten Eindruck
im Geist des Wiederholenden, der letztendlich
Gott-verwirklichung
erlangt.
Gott und Sein Name
sind identisch und untrennbar. Er wohnt dort, wo Sein Name
gesungen wird. Die
ganze Atmosphäre wird durch Seinen Namen geheiligt -
Frieden, Reinheit
und Glückseligkeit herrschen überall. Sein Name trägt die
Botschaft der Liebe.
Sein Name befreit die Seele von Kummer, Ruhelosigkeit
und Bindungen. Sein
Name kennt keine Barrieren, keine Unterschiede. Sein Name
reinigt das lasterhafte,
niedere Selbst und erhöht es zu Erhabenheit, zu
universellem Bewusstsein
und transzendentem Gott-sein.
Bhajana ist gleich
Meditation über Gott. Leben ohne bhajana der einen oder
anderen Art ist
nutzlos, meine lieben Freunde. Leben ohne Verehrung ist
stumpf und trostlos.
Es ist eine bloße Last auf dieser Erde. Alle religiös
gläubigen Menschen
machen ihr eigenes bhajana auf ihre eigene Weise. Das Ziel
ist das gleiche;
die Wege sind verschieden. Der Gegenstand der Verehrung ist
das Erlangen von
unendlichem, ewigem Frieden, von Unsterblichkeit und
Freiheit von dem
Kreislauf von Geburt und Tod.