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Sukadev Volker Bretz – Porträt eines europäischen Yogameisters

(Übersetzung einer englischen Biografie für das indische Fernsehen)


Ein Yoga Ashram mitten in Europa, mitten in Deutschland? Wo jeden Morgen und jeden Abend Satsang abgehalten wird, mit gemeinsamer Meditation, Mantrasingen, Vorträgen und Lesungen über Yoga und Vedanta und wo regelmäßig Yoga Asanas und Pranayama praktiziert und angeboten werden? Wo jeden Tag eine Stunde lang das „Om Namo Narayana“-Mantra für den Weltfrieden gesunden wird. Wo jeden Tag eine Krishna-Puja abgehalten wird und eine Homa, eine Feuerzeremonie in einem speziell dafür nach alten vedischen Bauvorschriften erstellten Gebäude, dem „Yoga Vidya Mandir“. Ja, das gibt es wirklich, und zwar mitten im Naturpark Rhein-Westerwald, etwa auf halber Strecke zwischen Frankfurt und Köln!

Gegründet wurde das Yoga-Vidya-Seminarhaus, ebenso wie die Yoga Vidya Zentren in Frankfurt, Koblenz, Köln und Essen, von Sukadev Volker Bretz.

Wer ist dieser Mann, der sein ganzes Leben dem Yoga gewidmet hat, der einen Teil indischer klassischer Tradition und Kultur in Deutschland zum Leben erweckt?

Sukadev wurde 1963 in Bad Kreuznach als zweitältester von drei Söhnen einer Unternehmerfamilie geboren. Er wuchs in einer behüteten Umgebung und Atmosphäre auf und genoß eine gute Erziehung. Er liebte vor allem Tiere sehr. Als Junge verbrachte er viel Zeit mit seinen Lieblingstieren – einer Katze, einem Hund und einem Pferd. Später, als Jugendlicher, hatte er keinerlei Interesse an all den Dingen, mit denen sich andere in diesem Alter üblicherweise beschäftigen. Weder Disco noch Alkohol noch Rauchen noch Drogen konnte er irgend etwas abgewinnen. Statt dessen fühlte er sich irgendwie ganz stark von „Yoga“ angezogen – ohne damals überhaupt zu wissen, was „Yoga“ eigentlich war und bedeutete, denn damals in den 1960er und 70er Jahren war Yoga nicht so verbreitet und in Mode wie heute. Aber allein das Wort übte eine eigenartige Faszination auf ihn aus.

Da er ein sehr kluges, aufmerksames, fleißiges und gut erzogenes Kind war, lernte Sukadev leicht und schnell und kam in der Schule gut voran. Fasziniert von den Möglichkeiten des menschlichen Geistes, brachte er sich autodidaktisch das Schnellesen bei und absolvierte Kurse in Konzentrations- und Gedächtnistraining. Nach einem frühzeitigen erfolgreichen Abschluß des Gymnasiums studierte er in München Betriebswirtschaft und Psychologie. Bereits mit 20 Jahren schloß er sein Studium als Diplomkaufmann ab. Während seiner Studienzeit wohnte er im Münchner Sivananda Yoga Zentrum, wo er neben seinem Studium regelmäßig an den Meditationen teilnahm, Asanas und Pranayama übte und bei Arbeiten im Zentrum mithalf. In dieser Zeit traf er auch Swami Vishnu-Devananda, einen direkten Schüler von Swami Sivananda Saraswati, welcher Swami Vishnu-devananda in den Westen geschickt hatte, um den ganzheitlichen Yoga dort zu verbreiten. Swami Vishnu hatte damals schon mehrere Yogazentren in Amerika, Europa und auf der ganzen Welt gegründet.

Natürlich war Sukadevs Familie – besonders sein Vater – nicht allzu begeistert davon, daß sein Sohn sich ganz dem Yoga widmete, denn er sollte eigentlich die Nachfolge in der Leitung des Familienunternehmens antreten. So schickte der Vater eines Tages seinen ältesten Sohn nach München, um den „verlorenen Sohn“ zur Vernunft zu bringen. Das Resultat war, daß auch sein ältester Sohn als überzeugter Yogi zurückkam .... Später begann sogar seine Mutter, Yoga zu praktizieren und nahm an einer Yogalehrer-Ausbildung im Sivananda-Zentrum auf den Bahamas teil, das Sukadev für die deutsche Gruppe dort leitete .....

1981 absolvierte Sukadev die Yogalehrer-Ausbildung in den Sivananda-Zentren. Insgesamt verbrachte er etwa zwölf Jahre in verschiedenen Ländern und Zentren als Schüler von Swami Vishnu-Devananda – teilweise als dessen Assistent und teilweise als erfolgreicher Leiter vieler Yogazentren in Amerika und Europa. Er hat schon hunderte und tausende von Yogastunden und Vorträgen gegeben und leitet bis heute sehr viele Yogalehrer-Ausbildungen. Swami Vishnu-Devananda verlieh ihm den Titel „Acharya“ (Yogameister) und erwählte ihn zu einem seiner Nachfolger.

1991, als Swami Vishnu-devananda die Leitung seiner Organisation seinem Nachfolger übergab, ging Sukadev nach Indien, auf der Suche nach seiner weiteren Aufgabe und Bestimmung im Leben. Während eines Aufenthaltes im Sivananda-Ashram in Rishikesh hatte er eine Vision, in der Swami Sivananda ihn beauftragte, in Frankfurt ein Yogazentrum zu eröffnen. So kehrte Sukadev, der damals eigentlich in Amerika lebte und alle notwendigen Papiere für einen ständigen Aufenthalt dort hatte, wider Willen nach Deutschland zurück. 1992 gründete er das erste Yoga-Vidya-Zentrum in Frankfurt, das nach einigen zähen Anlaufschwierigkeiten einen großen Aufschwung nahm. Bald darauf folgte das nächste Zentrum in Koblenz, Anfang des Jahres 2000 das Kölner Zentrum und Anfang 2001 das Essener Yoga-Vidya-Zentrum, das größte von allen. 1996 entstand der Yoga Vidya Ashram im Westerwald, den Sukadev seither persönlich leitet.

In den Yoga Vidya Zentren und im Ashram wird ein ganzheitlicher, integraler Yoga in der Tradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-Devananda gelehrt.

Das Seminarhaus im Westerwald ist ganzjährig geöffnet und bietet zwischenzeitlich nahezu 300 verschiedene Seminare an – Tages-, Wochenend- und Wochenseminare – die von den rund 20 Mitarbeitern und von Gastreferenten gegeben werden. Das Angebot reicht von Yoga- und Meditations-Einführungskursen über fortgeschrittenere Yoga- und Meditationskurse bis zu „Yoga und Astrologie“, Klang- und Tanzworkshops, ayurvedischen Pancha-Karma-Kuren und vielem mehr. Besonders spezialisiert ist Sukadev auf Kundalini-Yoga: Es gibt zahlreiche Kundalini-Yoga-Seminare für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene sowie zweimal im Jahr einen Kundalini-Monat zum besonders intensiven Praktizieren und Erleben. Neu im Angebot sind jetzt auch Yogaferien im sonnigen Süden – Teneriffa, Griechenland, Portugal – und auf Amrum an der Nordsee. Einmal pro Jahr wird eine Gruppenreise in den Sivananda-Ashram in Rishikesh organisiert.

Das Haus Yoga Vidya ist mittlerweile Europas bedeutendstes Yoga-Seminarhaus und das größte Yogalehrer-Ausbildungsinstitut in Europa. Während der letzten Jahre (bis zum Jahr 2000) haben nahezu 1000 Teilnehmer erfolgreich die Yogalehrer-Ausbildung des Bundes der Yoga-Vidya-Lehrer abgeschlossen.

Aber damit nicht genug – Sukadev hat große Pläne und Visionen für die Zukunft und die weitere Verbreitung des Yoga. Dazu gehört die Idee eines Yoga-Vidya-Ashrams im sonnigen Süden und die Gründung eines Yogadorfes, wo auch Familien mit Kindern ein alternatives, spirituelles, Yoga-orientiertes Leben führen können. Ebenso gibt es die Möglichkeit für ausgebildete Yogalehrer, in Zusammenarbeit mit dem Yoga Vidya e.V. ein eigenes Yoga-Vidya-Zentrum zu eröffnen.


8.1.2001

 

Sukadev Sukadev (Volker Bretz)
ist der Gründer  des Hauses Yoga Vidya und des Yoga Vidya e.V. Von Jugend an war er von den Möglichkeiten des menschlichen Geistes fasziniert. Autodidaktisch brachte er sich das Schnellesen bei und absolvierte Kurse in Konzentrations- und Gedächtnistraining. Mit 20 Jahren erwarb er an der Universität München den Titel eines Diplomkaufmanns. Als Nebenfach studierte er Psychologie. In den Sivananda Yoga Zentren wurde er 1981 zum Yogalehrer ausgebildet. Swami Vishnu Devananda gab ihm den Titel „Acharya" (Yoga-Meister), beauftragte ihn mit dem Aufbau vieler Yoga-Zentren sowie der Ausbildung von Yogalehrern und erwählte ihn zu einem seiner Nachfolger. 1992 gründete er das erste Yoga Vidya Center, um einen lebensnahen Yoga zu lehren. Sukadev ist Vorsitzender des Bundes der Yoga Vidya Lehrer (BYV) und Mitglied BDY/EYU.

Seine Kurse und Ausbildungen verbinden Theorie und Praxis zu einer ganzheitlichen Entwicklungserfahrung für Körper, Geist und Seele.
 

 

 

 

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